300 Seiten
Rowohlt Taschenbuch, Mai 2007
Originaltitel: Terug naar de kust
Kurzbeschreibung
Maria ist verzweifelt: Sie allein trägt die Verantwortung für ihre beiden Kinder und ihren depressiven Freund Geert und nun ist sie auch noch schwanger! Einen anderen Weg als abzutreiben sieht sie nicht. Doch damit beginnt eine Serie unheimlicher Morddrohungen. Maria flieht ans Meer, in das Haus ihrer Kindheit. Auch hier scheint sie nicht sicher. Dunkle, lang verdrängte Erinnerungen holen sie ein und lassen sie an ihrem Verstand zweifeln. Wird sie langsam wahnsinnig, wie damals ihre Mutter? Oder hat es wirklich jemand auf ihr Leben abgesehen?
Über den Autor
Saskia Noort, Jahrgang 1967, ist freiberufliche Journalistin und schreibt u.a. Kolumnen für die niederländische "Marie Claire". Sie lebt mit ihrer Familie am Meer. In Holland schaffte "Das dunkle Haus" aus dem Stand den Sprung auf die obersten Ränge der Bestsellerlisten, und Saskia Noort wurde beinahe über Nacht zu einer der meistgelesenen Autorinnen ihres Landes.
Meine Meinung
Wenn eine Frau ihr Kind abtreibt, ist dies Mord?
Wenn man diese Frage mit ja beantwortet, hat man dann das Recht, sie zu bedrohen? Zu belästigen? Ihr Leben zur Hölle zu machen?
Wer hat überhaupt ein Interesse daran, dies zu tun?
Der Klappentext beschreibt das Buch sehr gut.
Es geht in diesem Roman nicht primär um die Frage, ob Abtreibung Sünde ist und bestraft werden sollte. Es ist mehr die Bedrohung, die Maria verzweifeln und um ihr Leben und das ihrer Kinder bangen lässt. Sie stellt sich die Frage, wer von der Abtreibung weiß und ein Interesse daran hätte, sie verrückt zu machen.
Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, was dazu beiträgt, dass man immer mehr in die Geschichte hineingezogen wird. Durch diesen Erzählstil bekommt man die Gefühle und Gedanken Marias hautnah mit. Auch wenn der Roman mit der Abtreibung beginnt, wird das Leben Marias langsam und anschaulich beschrieben. Ihre Familiengeschichte und ihre Kindheit wird durch Rückblenden in die Vergangenheit, die als Erinnerungen erzählt werden, nahe geführt.
Ab der Mitte entwickelt sich das Buch immer mehr zum Thriller. Durch den Erzählstil weiß man als Leser nicht mehr als Maria und beginnt wie sie immer mehr an ihren Verstand zu zweifeln. Vielleicht sind die Bedrohungen doch nur in ihrer Fantasie vorhanden und damit nicht real?
Das Buch hat ein sehr überraschendes Ende. Den Täter hatte ich zwar kurz in Verdacht, habe es aber zur Seite geschoben: Das ist nicht möglich! Mehr kann ich nicht sagen, da ich sonst die Überraschung vorweg nehme.
Die letzten 50 Seiten habe ich noch in der Nacht ausgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht.
Wer ruhige, unblutige Psychothriller, mit einer traurigen Familiengeschichte vermengt, mag, ist hier genau richtig!
Ergänzung: Dieses Buch ist ein Einzelroman, kein Band einer Serie!