Das Geheimnis der Kaschmir-Rose - Barbara Cleverly

  • Hallo Leute,


    ich möchte Euch auf eine relativ neue und noch unbekannte Schriftstellerin aufmerksam machen: Barbara Cleverly und ihr erstes Buch: das Geheimnis der Kaschmir-Rose.


    Der Krimi spielt kurz nach der letzten Jahrhundertwende in Indien, das damals ja unter brittischer Kolonialherrschaft stand.
    Seit einigen Jahren kommt jeweils im März die Frau eines brittischen Offiziers auf mysteriöse Weise ums Leben und zwar sterben die Frauen genau auf die Weise, die sie am meisten gefürchtet. haben. Und am Todestag liegen dann rote Kaschmir-Rosen auf ihren Grab.


    Sehr spannend und durch die Zeit und das Land mal etwas ganz anderes!
    Lesenswert!


    lg Bea

    Wer das Ziel nicht kennt, wird den Weg nicht finden.

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  • Hallo Bea,


    füge doch bitte noch die ISBN-Nummer ein (auf Edit klicken - in das weiße Feld unter ICON die ISBN-Nummer eingeben). Danach erscheint unter Deinem Posting der Link zu Amazon mit dem Cover des Buches.


    Danke!

  • Ich habe es heute zu Ende gelesen und fand es gar nicht schlecht.


    Am Anfang kam ich nicht rein - später stellte sich raus, dass der Anfang irgendwie auch das Ende war, dann habe ich ihn noch mal gelesen, und dann habe ich ihn auch verstanden. (Ich erkläre das bewusst nicht näher, weil ich die Spannung nicht verderben will.)


    Die englische Kolonialherrschaft in Indien wird interessant beschrieben, das trägt wirklich zur Atmosphäre des Buchs bei.


    Was die Krimihandlung betrifft, so gab es manchmal gar grosse Zufälle, die bei der Aufklärung halfen. So ganz glaubwürdig war das nicht. Aber der Grundgedanke, auch hinter dem Tätermotiv, war sehr spannend, und am Schluss fügte sich da vieles zusammen.


    Die Hauptpersonen fand ich sympathisch, den englischen Inspektor ebenso wie seinen indischen Helfer - das hilft mir immer sehr, ein Buch zu mögen.


    Also durchaus empfehlenswert!

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Klappentext:
    Indien im Jahr 1922: In der Stadt Panikhat, in der Nähe von Kalkutta, herrscht das ruhige Leben unter britischer Kolonialherrschaft. Die Engländer bleiben weitgehend unter sich, pflegen ihre Lebensart in Clubs und Garnisonen und genißen ihr beschauliches Dasein inmitten der exotischen Kulisse. Trotzdem scheint ein Fluch über der Stadt zu liegen. Seit einigen Jahren kommt immer wieder im März die Frau eines britischen Offiziers unter mysterioösen Umständen zu Tode. Zwischen den einzelnen Todesfällen gibt es merkwürdige Verbindungen. Alle Frauen sterben auf die Art, die sie am meisten gefürchtet haben, und jedes Jahr liegen am Todestag rote Kaschmir-Rosen auf ihren Gräbern. Keiner weiß, wer sie dort hingelegt hat. Scotland Yard Detective Joe Sandilands, der eigentlich auf dem Weg nach England ist, soll der Sache nachgehen. Zusammen mit der indischen Polizei macht er sich auf die Suche nach dem unheimlichen Serienmörder. Doch ihm bleibt nicht viel Zeit, denn schon bald wird sich der Täter die nächste Empfängerin der Kaschmir-Rose auswählen...



    Meine Rezension bezieht sich auf die Bertelsmann Lizenzausgabe.




    Die Autorin:
    lt. Website von RandomHouse
    Barbara Cleverly arbeitete lange als Lehrerin in Cambridge und Suffolk. Ihr Debütroman, „Das Geheimnis der Kaschmir-Rose“, entstand, nachdem sie eine Handlungsskizze an die Crime Writers‘ Association/Sunday Times Debut Dagger Competition geschickt hatte. Ihr eingereichter Entwurf stieß auf so großen Enthusiasmus bei der Jury, dass sich Barbara Cleverly entschloss, den Roman fertig auszuarbeiten.


    lt. Klappentext:
    "Das Geheimnis der Kaschmir-Rose" wurde von der New York Times auf Anhieb in die Liste der besten Krimis des Jahres aufgenommen.


    Links:
    Homepage der Autorin



    Meine Meinung:
    Dass der klassische britische Kriminalroman nicht immer in Großbritannien spielen muss, zeigt Barbara Cleverly mit ihrem Erstlingswerk „Das Geheimnis der Kaschmir-Rose“, im Original „The Last Kashmiri Rose“ betitelt.


    Der Protagonist Joe Sandilands wird 1922 von der Metropolitan Police in London nach Indien abgeordnet. Er erhält den Auftrag, einige mysteriöse Mordfälle in Panikhat in Bengalen, die vermutlich miteinander in Zusammenhang stehen, zu lösen. Immer im März eines Jahres ist eine der Ehefrauen der dort stationierten britischen Offiziere verstorben. Die Todesfälle, die zunächst den Anschein erwecken, Ergebnis unglücklicher Umstände zu sein, haben eines gemeinsam: jede Frau starb durch die Todesart, die sie zu Lebzeiten am meisten fürchtete. Scotland Yard Detective Joe Sandilands stehen im Rahmen seiner Ermittlungen der indische Polizeisergeant Naurung Singh und die moderne, resolute und unkonventionelle Ehefrau des örtlichen Commanders, Nancy Drummond, die neben den Ermittlungen auch eigene Ziele verfolgt, zur Seite.


    „Das Geheimnis der Kaschmir-Rose“ enthält alles, was ich an einem klassischen britischen Kriminalroman schätze: sympathische Protagonisten, eine Story, die dem Leser das Miträtseln ermöglicht, die aber auch interessant bleibt, wenn der eigene Verdacht sich zunehmend bestätigt, keine ausufernden Schilderungen von Grausamkeiten und ein gutes Quäntchen Humor. Barbara Cleverly überrascht uns aber mit wesentlich mehr! Den historischen Hintergrund der Kolonialzeit in Indien nutzt sie geschickt, um die politische, kulturelle und gesellschaftliche Situation Indiens zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu vermitteln und zu beschreiben. Damit kombiniert die Autorin raffiniert Kriminalroman und Gesellschaftsroman und wartet zum Ende hin , mit Elementen des Action-Thrillers auf.


    Leicht und flüssig gehen Passagen, in denen historische Informationen vermittelt werden, und erzählende Sequenzen, die die Geschichte vorantreiben, ineinander über. Immer wieder finden sich in den einzelnen Kapiteln nachdenkenswerte Sätze, gelungene Bilder und Reminiszenzen an bekannte Autoren des britischen Kriminalromans wieder. Sogar Erinnerungen an Rudyard Kipling („Das Dschungelbuch“, „Kim“) wurden bei mir wach. Darüber, dass dennoch das ein oder andere Klischee in den Roman eingeflossen ist, konnte ich aufgrund des gesamten Leseeindrucks getrost hinwegsehen. Der Detective, Joe Sandilands, inspiriert durch einen Vorfahren des Ehemanns der Autorin, ist jung, attraktiv, modern und sozial anpassungsfähig. Das mag zwar auf den ersten Blick kitschig klingen, ist aber meines Erachtens mal eine erfrischende Abwechslung zu den Ermittlertypen aktuell moderner Veröffentlichungen, die mit einer Fülle sozialer Probleme aufwarten.


    „Das Geheimnis der Kaschmir-Rose“ ist ein gelungener klassischer Kriminalroman, mit interessanten Protagonisten und ungewöhnlichem, exotischem Rahmen, der das gewisse „Mehr“ bietet und sich äußerst vergnüglich liest.


    Mittlerweile sind bereits weitere Bände um den Detective Joe Sandilands erschienen:


    1. Das Geheimnis der Kaschmir-Rose / The Last Kashmiri Rose (2001)
    ausgearbeitet nach der Nominierung für den CWA (Crime Writers’ Association) Debut Dagger
    2. Die Juwelen von Simla / Ragtime in Simla (2002)
    3. Der Tod des Khan / The Damascened Blade (2003)
    ausgezeichnet mit dem CWA (Crime Writers’ Association) Ellis Peters Historical Dagger 2004
    4. Die List des Tigers / The Palace Tiger (2004)
    5. - / The Bee’s Kiss (2005)

  • Mit der Serie liebäugel ich schon länger. :-)


    Hat Bertelsmann nicht jetzt mehrere Indien-Roman in dieser Ausstattung herausgebracht?

  • Gern geschehen. :knuddel1


    "Das Geheimnis der Kaschmir-Rose" hat mich besonders überrascht, nachdem ich dieses Buch eigentlich als literarische Currywurst aus dem Regal gezogen habe, quasi ein Zwischenspiel, um mich nach dem opulenten "Die Kinder des Gral" von Peter Berling wieder gut auf ein anderes Buch einlassen zu können. Daß ich dann sogar noch einiges zum britischen Empire lernen durfte, habe ich gar nicht erwartet.


    Ein Glossar für indische Begriffe hätte mir bei diesem Buch noch recht gut gefallen, ich weiß aber nicht, ob das beim Original nicht sogar dabei ist.


    Was die Punktzahl angeht, habe ich mich für 8 entschieden, allerdings ist die Meßlatte für 9 oder 10 Punkte bei mir mittlerweile doch schon sehr hoch geworden. Ich denke, viel aussagekräftiger ist die Tatsache, daß ich mir den nächsten Band schon besorgt habe...

  • Zitat

    Original von Laila
    Mit der Serie liebäugel ich schon länger. :-)


    Hat Bertelsmann nicht jetzt mehrere Indien-Roman in dieser Ausstattung herausgebracht?


    Ja, schau mal hier. Je mehr Du nimmst, umso günstiger wird's. Aber wahrscheinlich hast Du die meisten schon.


    Übrigens Laila, ich denke, das Geheimnis der Kaschmir-Rose würde Dir gefallen.

  • Was kostet eigentlich die Bertelsmann-Ausgabe? Bin selbst zwar kein Mitglied, aber da findet sich schon jemand vor Ort.... :-) Mir gefällt das Cover nämlich besser als das der anderen Ausgabe.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Laila
    Den Roman Der Sandelholzpalast habe ich schon. Die anderen werde ich mir auf jeden Fall holen.


    Danke für den Tipp, Pelican. Auf den Roman von Barbara Cleverly bin ich schon gespannt. :-)



    " Der Zaubergarten " kann ich Dir nur empfehlen. Die anderen muss ich selbst noch lesen :-]



    Zitat

    Original von Batcat
    Was kostet eigentlich die Bertelsmann-Ausgabe? Bin selbst zwar kein Mitglied, aber da findet sich schon jemand vor Ort.... :-) Mir gefällt das Cover nämlich besser als das der anderen Ausgabe.



    Wenn Ihr wieder jemanden mit Gold Plus Karte braucht.. PN genügt ;-) :wave



    Ich finde die Cover auch sehr schön :-)

  • Zitat

    Original von Pelican


    :wow Seit wann magst Du klassische britische Kriminalromane?


    Seit sie mir von einer gewissen "Pelican" empfohlen werden. :fetch


    Du meinst, das ist also nix für mich? :wow


    Also mich spricht an:


    - dass es in Indien 1922 spielt
    - dass es eine Kombi aus Gesellschaftsroman und Krimi ist
    - dass man nebenbei was über Indien erfährt
    - dass der Ermittler ein gutaussehender, junger Mann ohne psychische Probleme ist