Mich lässt das Buch nicht ganz zufrieden zurück.
Ich liebe die skandinavische Literatur, aber "Pferde stehlen" fand ich teilweise etwas holprig erzählt.
Interessant ist die Geschichte von Trond allemal, wenn auch das hauptsächliche Leben zwischen 15 und 60 ausgespart wird.
Zu beobachten, wie er, der Stadt-Junge im Alter von 15, wie eine Knospe aufbricht, fast zum Mann wird und sich im Leben auf dem Land behauptet, einen wichtigen Sommer mit seinem Vater, dem heimlichen Helden, verbringt, erkennt, dass Eltern auch nur Menschen, aber mit einer eigenen Geschichte sind, ist schon schön. Und das auf eine ganz und gar un-schmierige Art (wie ich es von McEwan z. B. überhaupt nicht leiden kann).
In den Landschaftsbeschreibungen kann man sich herrlich zwischen Zeilen und eigenen Gedanken verlieren.
Im Gegensatz dazu steht der 67-Jährige, zurückgekehrt zum Leben im Wald, seine zwei wichtigsten Hauptpersonen hat er verloren und er ist wieder allein, kehrt immer wieder zurück in den Sommer 1948.
Das Ende stimmt einen trotzdem irgendwie friedlich, denn schließlich kann man selbst entscheiden, ob es weh tut oder nicht.
7 Punkte gibt es von mir.
Ich denke, ich werde dem Autor noch eine weitere Chance geben.