Die Katze war noch da - Lisa Scottoline

  • Dtv (1998)
    Englischer Originaltitel: Everywhere That Mary Went


    Übersicht der "Rosato & Partner"- Reihe


    Kurzbeschreibung
    Die Anwältin Mary DiNunzio ist auf dem Weg nach oben: Die Chancen stehen gut für einen Aufstieg in die Führungsetage ihrer Kanzlei in Philadelphia. Mit chauvinistischen Richtern und neidischen Kollegen kann sie umgehen, und auch sonst hat sie ihr Leben im Griff. Bis jemand anfängt, sie mit anonymen Anrufen und Briefen zu belästigen und sie auf der Straße zu verfolgen. Sie ist fast sicher, daß der Unbekannte jemand aus ihrer Kanzlei sein muß ...


    Kann sie die Polizei einschalten, ohne ihre Karriere zu gefährden? Aber sehr bald geht es nicht mehr um ihre Karriere, sondern um ihr Leben.


    Der Verlag über das Buch
    »Spannend, auch wenn der Titel irritierend ist.« Südwest Presse


    Über den Autor
    Lisa Scottoline war für den U.S. Court of Appeals und in einer der großen Kanzleien Philadelphias als Rechtsanwältin tätig.


    Sie hat weitere Bücher als Lisa Scott veröffentlicht.
    Weitere Informationen findet man auf ihrer Internetseite: http://scottoline.com


    Meine Meinung
    Der Titel ist irritierend und wird auch nicht direkt im Buch angesprochen, was genau damit gemeint ist. Vielleicht steht der Titel für das Haustier der Protagonistin, welche nie auf sie, aber immer auf ihren Ehemann wartet. Mehr kann ich an dieser Stelle nicht verraten.


    Beim lesen ist mir Mary, ein katholische Amerikanerin mit italienischen Eltern, als eine sehr sympathische Hauptperson begegnet, selten habe ich mit solcher Freude einen Roman gelesen. Es ist einfach schön zu lesen. Manchmal wollte ich zum Telefonhörer greifen um sie anzurufen. So deutlich entstand sie vor meinen inneren Auge.
    Man wird nicht sofort in die Geschichte hinein geworfen, sondern es wird zunächst ein eher untypischer Arbeitstag der Anwältin Mary erzählt, wo sie trotz deutlicher Aufregung brilliert.
    Es tauchen nach und nach anonyme Anrufe und Briefe auf, von denen Mary denkt, dass sie von einem eifersüchtigen Arbeitskollegen stammen, der ihr ihren beruflichen Erfolg nicht gönnt. Die Schlinge wird immer mehr angezogen je weiter die Geschichte weiter entwickelt.
    Das Ende war für mich sehr überrascht, ich hätte nicht mit dieser Entwicklung und Auflösung gerechnet.


    Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben. Dadurch lernt man Mary kennen, ihre Gedanken und Gefühle werden fast ungefiltert erzählt, man fühlt sich, als wäre man in ihrem Kopf und erlebe die Geschichte mit ihr.
    Ihre persönlichen (Familie und Freunde) wie beruflichen Hintergründe werden nach und nach erzählt und man bekommt so einen immer besseren Überblick über ihr Leben. Einzelheiten möchte ich hier nicht nennen, weil man sonst zu eingenommen sein könnte und die Geschichte an ihrem Reiz verliert.


    Ein ruhiger, von der Erzählung lebender Roman ohne Hetze oder Blutrünstigkeit. Wer sowas mag ist hier genau richtig!


    Dieser Roman ist der erste Band "Rosato & Partner"- Reihe, indem Mary DiNunzio ihr Debüt hat. Das besondere daran ist, dass jeder Band aus der Perspektive einer anderen Protagonistin geschrieben ist. Das macht für mich den Reiz dieser Reihe aus.


    Das Buch ist nur noch gebraucht zu bekommen, aber zu teilweise kleinen Preis.


    Bei Amazon findet sich ein Auszug aus dem Buch.

  • :freude Schön, dass dir die Beschreibung so gut gefällt, dass du es lesen willst.


    Zitat

    taki32
    Mit Katzen hab ich's nicht so, (...)


    Glaub mir, Mary hat es auch nicht mit Katzen. Aber ihr Ehemann. :lache
    Wieso erinnert es dich an Joy Fielding? Vielleicht bin ich betriebsblind? :gruebel


    Ich habe noch was vergessen zu erwähnen:
    Dieser Roman ist der erste Band "Rosato & Partner"- Reihe, indem Mary DiNunzio ihr Debüt hat. Das besondere daran ist, dass jeder Band aus der Perspektive einer anderen Protagonistin geschrieben ist. Das macht für mich den Reiz dieser Reihe aus. In welchem Band die Anwaltskanzlei von Rosato gegründet und nach und nach die weiteren Anwältinnen eingestellt werden kann ich nicht beantworten.
    Die Autorin hat weitere Bücher unter dem Namen Lisa Scott veröffentlicht.


    Die anderen Bücher habe ich noch nicht gelesen, aber sie liegen hier alle im RuB und warten nur darauf, gelesen zu werden.

  • Zum Mund-wässrig-machen sind Rezis doch da... :grin


    Ich habe mich selten so schwer getan, einen Roman einzuordnen wie bei diesem hier. Es ist kein Justiz-Thriller, da von Marys Arbeit nur am Anfang erzählt wird. Psychothriller passt im dem Sinne, dass man die ganze Zeit grübelt, wer der Stalker ist und was er damit erreichen will.


    Es ist halt nur ein ruhiger, von den Erzählkünsten der Autorin lebender Roman. Es geht nicht nur um den Stalker, auch Marys Mann, ihre Familie, ihre Freunde, ihre Grundsätze werden erzählt und haben Raum in diesem Buch. Die Geschichte ist nicht allein auf den Stalker fokussiert.


    Selten war mir eine fiktive Romanfigur so nah und sympathisch, so verständlich und lebensnah. *schwärm*


    Kurz gesagt: Einfach selber lesen und urteilen! :grin

  • Zitat

    Original von Wiggli
    Zum Mund-wässrig-machen sind Rezis doch da... :grin


    Du bist ja sooo gemein. :cry Eigentlich will ich doch mit meiner Wunschliste unter 100 Titeln bleiben.


    Ich mag ruhige Thriller, die mehr literarisch sind. Also, am nächsten Donnerstag leihe ich mir das Buch aus.

  • Das Buch schlummert seit Ewigkeiten in meinem SUB und ich war schon mehrfach kurz davor, es auszusortieren.


    Jetzt bin ich aber doch neugierig geworden - das scheint ja gar nicht so ein 08/15-Krimi zu sein, wie ich angenommen hatte. Vielleicht lese ich es dann doch endlich mal.


    Auf jeden Fall: Danke für die interessante Rezi :wave

  • Nennt sich die Autorin nicht auch Lisa Scott? :gruebel

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von churchill
    Das wurde schon sechs Beiträge zuvor erwähnt, lieber Voltaire ... Genaues Aktenstudium ist wichtig :grin



    :grin :grin


    Vielleicht sollte man wirklich immer den gesamten Fred lesen..... :gruebel

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Was bin ich froh, dass ich dieses Buch vorgestellt habe und es so noch ein paar Leser bekommt. :grin Ich bin sehr gespannt, wie ihr das Buch findet, mir sind keine Kritikpunkte aufgefallen.


    Meinen ersten Beitrag habe ich noch um ein paar Informationen ergänzt. Ich habe erst heute gesehen, dass es bei Amazon einen kurzen Auszug aus dem ersten Kapitel gibt. Er ist bezeichnend für das ganze Buch: in der Erzählweise geht es weiter, ironisch und lustig. :grin

  • Ich habe das Buch nun gelesen :-] und es hat mir sehr gut gefallen. Danke für den Tipp, Wiggli!


    Ich habe es in zwei Tagen durchgelesen, weil es sich so schön flüssig gelesen hat. Bis zum Schluss hatte ich keinen blassen Schimmer, wie die Lösung am Ende aussehen könnte. Besonders gut gefallen hat mir, dass Mary eine so vielschichtige Figur ist.

  • @ taki32
    Freut mich sehr zu hören, dass es dir so gut gefallen hat! :-]


    Du warst sogar schneller mit dem lesen als ich, ich habe damals drei Tage gebraucht. :wow


    Was mir gerade noch aufgefallen ist: Der englische Titel scheint mir passender als der komische deutsche. Geht dir das auch so? :gruebel


    Wolltest du nicht noch eine Frage stellen? Bzgl. Marys Arbeit?

  • Eigentlich bin ich gar keine Schnellleserin. :grin Aber bei diesem Buch ging das irgendwie automatisch.


    Der englische Titel "Everywhere That mary Went" gefällt mir auch viel besser.


    Ach ja, ich fand es seltsam, dass Mary nach ihrem Jurastudium acht Jahre in der Kanzlei angestellt war, bis sie ihren ersten eigenen Fall bekam. Das kommt mir unheimlich lange vor. Weiß jemand, ob das USA-spezifisch oder auch in Deutschland der Fall ist? :gruebel


    .

  • Mary ist eine sympathische Hauptperson und eigentlich geht es in dem Buch mehr um sie, ihre Familie, ihre Vergangenheit und natürlich um ihren Beruf als um einen Kriminalfall. Sie erhält zwar anonyme Briefe und seltsame Anrufe und es geschehen auch Morde, aber das ist nur die Nebenhandlung.


    Wer also einen spannenden Krimi sucht, wird hier vermutlich nicht glücklich. Wer aber gern eine interessante Geschichte mit einer glaubwürdigen Hauptperson und ein paar Krimielementen mag, der sollte zugreifen.


    Allerdings hatte ich meine liebe Not mit den ganzen Anwälten und Richtern, mit denen Mary zu tun. Ich konnte sie teilweise nur sehr schlecht auseinanderhalten..


    Zitat

    Original von taki32
    Erinnert mich ein bisschen an Joy Fielding.


    Nein, definitiv nicht. Dazu ist es viel zu wenig Psychothriller.


    Von mir gibt es 7 Punkte.