"senk ju vor träwelling" - Mark Spörrle, Lutz Schumacher

  • Klappentext: Die Autoren haben sich schätzungsweise mehr als die Hälfte ihres 40-jährigen Lebens auf überfüllten Bahnhöfen mit Fahrkartenverkäufern (automatisch und menschlich), wirren Durchsagen und nach einem geheimen Plan falsch einfahrenden Zügen herumgeschlagen. Sie haben Tage in stehen gebliebenen Zügen verbracht (vorzugsweise auf freier Strecke bei brütender Hitze) und sie mussten mehrfach in vom Personal aufgegebenen - oder nie in Betrieb genommenen - ICE-Bordrestaurants mit ausgehungerten Mitreisenden um das letzte trockene Brötchen kämpfen. Jetzt verraten sie, wie Sie mit der Bahn fahren und trotzdem ans Ziel kommen - vielleicht...


    Kritik: Das Buch "senk ju vor träwelling" hält für mich leider nicht das, was es verspricht.
    Es ist wie ein richtiger Ratgeber aufbereitet, nur sind die Kommentare darin natürlich viel lockerer und frecher. Doch diese übertriebene Lockerheit und diese gezwungene Frechheit haben mich doch schon ein wenig beim Lesen gestört. Das Buch vermittelt einfach nicht das, was die Bahn mit ihren Kunden anstellt - eher wird alles total ins Lächerliche gezogen und extrem überspitzt dargestellt. Man hätte es auch wahrheitsgetreuer formulieren können, denn das wäre mit Sicherheit nicht weniger lustig geworden.
    Was meines Erachtens noch störend, sowie unpassend ist, ist die rote Schrift, die sich zwar an das Logo der Bahn anpassen soll und somit noch in geringem Maße einen Sinn erfüllt, doch diese "Blutflecken" auf jeder 4. Seite haben sich mir immer noch nicht erschlossen.

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Es nennt sich selbst 'Ratgeber', also hab ich's einfach mal hier hin getan. Falls das trotzdem jemand verschieben möchte, bitte :wave

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Baby_Tizz, nach dem Klappentext zu urteilen hätte ich es auch als Ratgeber eingeordnet. :gruebel
    Es klingt für mich, nach dem Klappentext zu urteilen, wie das unten verlinkte Buch. Das ist auch kein Ratgeber, sondern eine Sammlung von Kuriositäten rund um die Bahn. Und es ist interessant zu lesen. Mittlerweile gibt es alle Möglichen xxx-Hasser-Bücher, das hier ist von 2003. :wave

  • Ich habe es jetzt gelesen und es gehört tatsächlich unter Satirisches.


    Leider ist es aber schon wieder so überzogen, dass es kaum lustig ist.
    Es spielt zu wenig mit den Klischees, die jeder Bahnfahrer kennt.


    Ich habe leider nur ein paar wenige Male schmunzeln müssen und mich am Schluss geärgert,
    dass ich es nicht abgebrochen habe. :-(


    Schade eigentlich, der Titel war so verheißungsvoll, da wir uns schon oft über dieses schreckliche Englisch
    lustig gemacht haben, das man in der Bahn zu hören bekommt.
    Ich hoffe immer darauf mal zu hören.
    "se träin to börlin via wulfbörg starts at sörtiensörtisri vrom trek sörtin."

  • Überlebensbuch für Bahnfahrer


    Klappentext


    Die Autoren haben sich schätzungsweise mehr als die Hälfte ihres 40-jährigen Lebens auf überfüllten Bahnhöfen mit Fahrkartenverkäufern (automatisch und menschlich), wirren Durchsagen und nach einem geheimen Plan falsch einfahrenden Zügen herumgeschlagen. Sie haben Tage in stehen gebliebenen Zügen verbracht (vorzugsweise auf freier Strecke bei brütender Hitze) und sie mussten mehrfach in vom Personal aufgegebenen - oder nie in Betrieb genommenen - ICE-Bordrestaurants mit ausgehungerten Mitreisenden um das letzte trockene Brötchen kämpfen. Jetzt verraten sie, wie Sie mit der Bahn fahren und trotzdem ans Ziel kommen - vielleicht ...


    192 Seiten
    Herder Verlag
    :fruehstueck
    Meine Meinung


    Ein Superbuch, um sich damit wohlig in der warmen Sommersonne am Strand zu räkeln und sich vorzustellen, wie man gerade im Schneesturm auf freier Strecke steht ohne die geringste Ahnung, wann es weiter geht, weil die Weichen eingefroren sind. Und ein Überlebensbuch, das man immer dabei haben sollte, wenn man sich einem Bahnhof nähert. Natürlich ist alles überspitzt dargestellt, aber wer schon einmal mit der Bahn gefahren ist, weiß, das in allem ein Körnchen Wahrheit steckt. Oder sogar mehr ...
    Bahnhasser werden ebenso wie Pufferküsser und Vielfahrer etwas Unterhaltsames in dem Büchlein finden. Sei es nun selbst Erlebtes, schockierende Einblicke oder Trost.


    Mich hat nur die rötliche Schriftfarbe gestört, die zwar toll zum Cover passt, aber bei schlechtem Licht ein echter "Augen-Killer" ist. Die Fußnoten sind leider sogar bei bester Beleuchtung ein echter Härtetest, ob man nicht mal wieder zum Optiker seines Vertrauens gehen sollte.


    Die Autoren


    Mark Spörrle: Redakteur bei der ZEIT.
    Lutz Schumacher: Journalist und Medienmacher.


    edit: Autorennamen ergänzt

  • Das Buch hatte schon mal jemand ernst genommen. Das Verzeichnis hat vll. wg des Herausgeberproblems das nicht gefunden? Ich bin über den Buchtitel bei den Rezensionen hingekommen, weil ich mich daran erinnert habe, bitte verbinden..

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von Leseschildkröte
    Mich hat nur die rötliche Schriftfarbe gestört, die zwar toll zum Cover passt, aber bei schlechtem Licht ein echter "Augen-Killer" ist. Die Fußnoten sind leider sogar bei bester Beleuchtung ein echter Härtetest, ob man nicht mal wieder zum Optiker seines Vertrauens gehen sollte.


    :write :write :write :write :write

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Ich habe das Buch heute, per Zufall, in der Bücherei ergattert und habe auf der Zugfahrt :grin
    einen Blick ins Buch werfen können.


    Das Buch ist ziemlich überspitzt geschrieben, es hat mich dennoch zum Lachen gebracht.
    :wave

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Selten habe ich so einen Mist gelesen wie dieses Buch... Wenn ich vor dem Lesen noch nie mit der Bahn gefahren wäre, würde ich es nach dem Lesen auch garantiert nicht tun wollen... Mich würde mal interessieren, ob die Autoren Streß nach der Veröffentlichung bekommen haben, obwohl sie mehrmals darauf hinwiesen, dass alles "erfunden" sei.


    Zitat

    Original von Baby_Tizz
    ...doch diese "Blutflecken" auf jeder 4. Seite haben sich mir immer noch nicht erschlossen.


    Das sind wahrscheinlich keine Blutflecken, sondern sollen die "Löcher" vom Fahrkartenknipser darstellen, diese Teile, die es noch gab, als die Fahrkarten noch aus Pappe bestanden.


    Fazit: Nicht kaufen, maximal ausleihen und wenn dann nur lesen, wenn man nichts anderes zur Hand hat. Ich vergebe 2 von 10 Punkten.

    Lilli
    "The more you ignore me, the closer I get." [Morrissey]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lilli ()

  • Ich habe das Buch nun auch gelesen und finde es ganz witzig. Die Autoren haben schon früher Satire veröffentlicht und machen sich nun über die Deutsche Bahn her. Erst dachte ich auch, dass wohl alles hoffnungslos übertrieben dargestellt würde. Ab Seite 30 aber kam ich aus dem Zustimmen gar nicht mehr heraus. Ich war fast der Meinung, mit all den beschriebenen Personen schonmal zu tun gehabt zu haben.


    Ich glaube, es ist gar keine Satire auf die Bahn, sondern der Erfahrungsbericht eines Vielfahrers.

  • Ich habe das Buch jetzt auch durchgelesen und fand sehr lustig und Unterhaltsam.
    Ich bin ja schon eher eine Vielfahrerin, da wir kein Auto habe, fahre ich sowohl häufiger mit IC/ICE´s und auch Regionalzügen.


    Natürlich ist alles ein wenig überzogen dargestellt aber bei vielen Situationen musste ich einfach an Ereignisse denken die ich selber schon erlebt habe.


    Ich würde das Buch jederzeit weiterempfehlen und habe es auch bereits Verliehen und gute Rezensionen zurück bekommen.

    Ich wüßte gern, ob der Schnee die Bäume und die Felder liebt, wo er sie so zärtlich küßt.
    -zitat von lewis carroll

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von shou ()

  • Zitat

    Original von shou
    Ich würde das Buch jederzeit weiterempfehlen und habe es auch bereits Verliehen und gute Rezessionen zurück bekommen.


    Rezessionen sind niemals gut, es sind Rezensionen!!! :bonk

  • Danke für die Rezis :wave
    Schade, ist wohl doch nicht so ein tolles Buch. Dann lasse ich mal die Finger davon.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Zitat

    Original von fabulanta
    Ich habe das Buch heute, per Zufall, in der Bücherei ergattert und habe auf der Zugfahrt :grin
    einen Blick ins Buch werfen können.


    Das Buch ist ziemlich überspitzt geschrieben, es hat mich dennoch zum Lachen gebracht.
    :wave



    Dem schließe ich mich an. Wenn man keinen trockenen - 100 % wahrheitsgetreuen - Bericht erwartet, macht das Buch Spaß. Ich habe mich herrlich amüsiert beim Lesen und mir war aus eigener Erfahrung klar, dass die Autoren hier oft sehr überzogen und übertrieben die einzelnen Passagen beschrieben haben.


    Wenn man sich dessen bewußt ist, kann man mit dem Büchlein seinen Spaß haben :-)