Habe das Buch gestern gelesen und bin tief erschüttert. Auch das diese Frau ihre anderen Kinder alle behalten durfte! Wie krank muß diese Frau sein. Den Vater finde ich auch unverantwortlich - warum ist er nicht einfach mit den Kindern abgehauen!?!?
Da weiß man erstmal wie gut man es hat.
Sie nannten mich "Es" - Dave Pelzer
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ich habe das Buch schon vor einer Weile gelesen und war so erschüttert, dass ich mich bis heute nich an die beiden anderen Teile - Ein Mann namens Dave und Der verlorene Sohn - herangewagt habe
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An die anderen Teile habe ich mich auch noch nicht rangetraut... Das eine Buch hat mir gereicht!
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Original von Bott
Find ich irgendwie zu übertrieben. Ich weiß zum Beispiel nicht mehr, was ich mit 11 Jahren in bestimmten Situationen gedacht hab, und ich bin noch keine 40. Klar, sehr erschreckend und echt unverständlich was der Kurze durchgemacht hat, aber warum ist er nicht einfach weggelaufen?Also erstmal möchte ich folgendes loswerden - ohne dich direkt beleidigen zu wollen. Versetz dich bitte mal in die Lage eines Elfjährigen, der schon panische Angst davor hat sich etwas zu essen zu klauen und mit dem gegessenen nach Hause zu gehen, um von der Mutter gezwungen zu werden sich den Finger in den Hals zu stecken.
Wohin würdest du dann gehn, wenn du niemanden hast - keine Freunde, niemandem dem du vertraust, niemanden, der dir glaubt, zumal die Mutter vor den Lehrer immer vertrauenswürdig und rechtschaffend wirkt. Somit heißt es hier "Der Junge gegen den Rest der Welt!". Und so sehe ich das auch, wie machtlos wir, oder jeder einzelne an sich schon, nicht unternehmen kann, weil es häufig schon zu spät ist, bevor man die Anzeichen richtig gedeutet hat oder man überhaupt etwas merkt.Insofern bin ich von dem Buch angetan - nicht im unterhaltendem Sinne, sondern mehr auf einer Art "psychologisches Geständnis" (Hoffe ihr vertseht worauf ich hinaus will)
Ich habe es zweimal gelesen. Zum einen im Deutschunterricht in der 11ten Klasse. Meine Lehrerin hat Rotz und Wasser geheult, nur verständlich, da ich auch nicht selten den Kloß im Hals schlucken musste.
Und zu guter letzt noch einmal "alleine" - ohne Schulgeflüster und unpassenden Kommentaren.Dieses Buch gehört in die Kategorie "Ein Muss!", da es eine Welt aufzeigt, die wahrscheinlich nur die wenigsten unter uns kennengelernt haben.
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Original von die_kleene_
... wobei mir auch nicht ganz klar ist, was denn der auslöser war und weshalb sich die vormals liebe mutter in so ein monster verwandelt hat....Ich habs jetzt auch angefangen zu lesen, aber wird denn das o.g. Verhalten der Mutter irgendwo erklärt? Am Anfang so liebevoll und hinterher so ein Monster? Uns sie scheint ja auch nur David so schlecht zu behandeln...
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Original von Bott
Klar, sehr erschreckend und echt unverständlich was der Kurze durchgemacht hat, aber warum ist er nicht einfach weggelaufen?Ich habe mich das auch immer wieder gefragt, allerdings habe ich vor einiger Zeit gehört, dass Kinder erst ab etwa einem Alter von 12 Jahren (oder älter) ausreißen würden. Davor würden sie "alles" tun, um bei ihrer Familie bleiben zu können, egal, wie schlecht es ihnen geht. (Natürlich ist das jetzt sehr einfach ausgedrückt, sorry an jene, die sich da besser auskennen)
@Mutter:
Mich würde ja auch interessieren, was da vorgefallen ist. Sie meinte ja "Du hast mein Leben zur Hölle gemacht, jetzt lehre ich dich, was es heißt, durch die Hölle zu gehen" (sic!).Was mich neben den ganzen Abscheulichkeiten am meisten schockiert hat, war die Tatsache, dass die Mutter nach David noch zwei Kinder bekommen hat und sich liebevoll um sie gesorgt hat. Eine gewisse, völlig abstruse Logik hätte es ja noch gehabt, hätte sie ihre zwei älteren Söhne völlig geliebt und David als letzten eben so gehasst (weil er ihr Leben als letztes Kind irgendwie zur Hölle gemacht hat), aber dass sie nach ihm noch Kinder bekommt und sich aufopfernd um sie kümmert ... nein, das konnte ich nicht begreifen.
Ganz entsetzt bin ich auch vom Vater, der das Kind nicht einfach gepackt hat und mit ihm die Familie verlassen hat.
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Ich habe das Buch heute in einem Rutsch gelesen und wie so oft bei solchen Handlungen ist es mir so unbegreiflich wie so etwas geschehen kann. Es wird einem mal wieder aufgezeigt, dass Menschen die grausamsten Lebewesen sind. Was wir einander antun ist wie auch in diesem Buch unfassbar und erschütternd. Einem Kind, dann noch dem eigenen, so etwas anzutun und sich solche "Strafen" auszudenken übersteigt mein Vorstellungsvermögen.
Bevor ich die anderen Bücher lese muss sich das erstmal setzen. -
Der blutigste Thriller könnte nicht mehr unter die Haut gehen, als dieses Buch. Grausam detailliert wird beschrieben, wie einfach es ist, einen Menschen zu quälen und in diesem Falle gar sein eigenes Kind.
Besonders der kindliche Erzählstil hat das Buch sehr lebendig gemacht, auch wenn ich dem einen oder anderen hier wohl zustimme, dass die eine oder andere Kleinigkeit sicherlich hinzugefügt wurde, ohne tatsächlich passiert zu sein (das bezieht sich lediglich auf bestimmte Gefühle, Gedanken, Sätze, Phrasen, usw). Aber das sehe ich als notwendiges und erlaubtes Mittel an, um eine derartige Geschichte anderen näher zu bringen.
Ich muss zugeben, dass ich teilweise der Meinung bin, dass der Vater dem Knaben schlimmeres angetan hat, als die Mutter. Deren Bösartigkeit war offensichtlich, aber der Vater, der hätte die Stütze und Rettung sein sollen, war es nicht. Er, der so stark erschien und immer wieder Versprechungen machte, ließ seinen Sohn immer wieder aufs Neue im Stich. Dabei wird er am Anfang als schillernde Heldenfigur beschrieben und was ist denn schon heroischer, als ein Feuerwehrmann? Trotzdem war der Vater nie Manns genug, um sein Kind aus dieser Hölle zu befreien. Oder mal den Mund aufzumachen. Von den Geschwistern, die ja selbst Kinder waren, erwartet man eine derartige Handlung ja nicht unbedingt, aber von einem erwachsenen, gestandenen Mann, der beruflich Leben rettet, könnte man erwarten, dass er sein eigenes Kind zu schützen vermag. Das hat mich am meisten schockiert, mehr noch als die Grausamkeiten, die die Mutter dem Knaben angetan hat, denn bei ihr war es offensichtlich, dass sie völlig kaputt und ein Monster ist.
Während ich das Buch gelesen habe, habe ich mich öfters dabei ertappt, wie ich die Nachbarskinder oder gar fremde Kinder auf der Straße etwas genauer betrachtet habe. Ein derartiges Buch - eben weil es kein fiktiver Thriller ist, sondern ein Stück tatsächliches Leben - rüttelt wach und man schaut vielleicht lieber einmal zu viel hin, als zu wenig. Und natürlich sagt man selbst, dass wenn etwas Derartiges im eigenen Umfeld geschehen würde, es sofort merken und richtig handeln würde. Dass man nicht zu den Menschen gehört, die nicht hinsehen. Oder übersehen.
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Ich kann mich den Worten anschließen, die aussagen, dass dieses Buch ein Muss ist. Es öffnet die Augen vor einer friedlichen heilen Welt, öffnet den Horizont ein klein wenig in Hinblick auf Kindesmissbrauch (seelisch und körperlich) und vor allem auch auf die Macht einer erziehungsberechtigten Person. Ich habe das Buch in der 10. Klasse gelesen (nun schon einige Jahre her) und habe noch sehr vieles in Erinnerung, sodass man sagen kann, dass es ein prägendes Buch ist, weshalb ich es sehr gut finde, dass soetwas in der Schule gelesen wird.
ZitatKlar, sehr erschreckend und echt unverständlich was der Kurze durchgemacht hat, aber warum ist er nicht einfach weggelaufen?
Ich kriege im beruflichem Umfeld leider mit, wie machtlos Außenstehende Personen sind, wie machtlos man danebensteht, wenn ein junges Mädchen immer wieder zu ihrem sie missbrauchenden Vater zurückgeht, weil es dort die Liebe und Anerkennung bekommt, die es sich auf eine eigentlich andere Art und Weise wünscht. Und vor allem, welche Schäden solche Personen davontragen. Ich kenne den zweiten Teil dieser Reihe leider nicht, werde ihn mir aber zukünftig auf jeden Fall mal auf die WL packen.ZitatIch habs jetzt auch angefangen zu lesen, aber wird denn das o.g. Verhalten der Mutter irgendwo erklärt? Am Anfang so liebevoll und hinterher so ein Monster? Uns sie scheint ja auch nur David so schlecht zu behandeln...
Dazu hätte sich die Mutter ja in psychologische Behandlung begeben müssen. Ich habe nicht in Erinnerung, dass man da analysiert hat, was vorlag. Oftmals ist es aber ja so, dass in der Kindheit selbst einiges schiefgelaufen ist, ihr Verhalten jedenfalls zeigt ja eine massiv gestörte Persönlichkeit. Und es gibt immer viele Gründe, warum eine Person ihre Aggressionen gegen andere Personen, vor allem gegen ihr eigenes Kind, richtet. -
Ich hatte das Gefühl, dass die Mutter angefangen hat, den Jungen zu misshandeln, als es in der Ehe angefangen hat zu krieseln. Zumindest hab ich im Nachhinein diese Verbindung im Hinterkopf, dass es immer dann schlimmer wurde, wenn sich das Verhältnis von Vater und Mutter weiter verschlechtert hat.
Natürlich kann es auch umgekehrt sein und die Beziehung bröckelte wegen des Missbrauchs.ZitatKlar, sehr erschreckend und echt unverständlich was der Kurze durchgemacht hat, aber warum ist er nicht einfach weggelaufen?
Um mal eine weitere Frage in den Raum zu werfen:
Wohin soll ein so kleines Kind denn laufen? Wenn man vielleicht nicht direkt neben Oma und Opa und Tante Gretchen aufgewachsen ist, sind die Eltern oftmals die einzig richtigen Bezugspersonen, die man hat. Wenn man weg laufen will, braucht man ja eine Alternative, da ich nicht denke, dass ein 10jähriger beispielsweise auch nur auf den Gedanken kommt, dass er auf der Straße leben könnte.
Dass misshandelte Kinder deshalb bei ihren sie misshandelnden Menschen bleiben, ist für mich durchaus verständlich. Auch wenn es geradezu grotesk ist, aber es macht auf eine absurde Art Sinn. Und ich denke mal, dass alles anders gelaufen wäre, hätte es eine weitere Bezugsperson gegeben, die den Alltag dieser Familie geprägt hätte. Wenn die Oma nebenan wohnt, verbringen die Kinder ja beispielsweise viel Zeit auch dort und wenn dann mal was ist, hätten die Kids sicher auch den Impuls zu Oma zu rennen. Gibt es Oma nicht, rennt das Kind wahrscheinlich nicht einfach zu einem Nachbarn oder gar einem Fremden, auch wenn uns Erwachsenen das natürlich logisch erscheint. -
Nachdem ich vor einiger Zeit mit dem ersten Teil "Sie nannten mich >>Es<<" das wohl erschütterndste Buch gelesen habe, was ich mir jemals gekauft habe, habe ich mich nach langer Überlegung den Folgeteil "Der verlorene Sohn" gekauft.
Überlegt habe ich deshalb so lange, weil ich schon mit dem ersten Teil zu kämpfen hatte. Es hat mich sehr berührt, wie erschreckend deutlich und detailgetreu Dave seine Kindheit beschreibt. Nach allen Zweifeln, ob der zweite Teil etwas "sanfter" sein würde, habe ich ihn mir kurzer Hand gekauft.
Um es kurz zu machen: Beeindruckend, erschreckend, niederschmetternd, entrüstend, beklommen, sprachlos ... (ich könnte ewig so weiter machen).
Mit jeder umgeblätterten Seite hat sich der Kloß in meinem Hals weiter und weiter verdickt und das beklemmende Gefühl im Magen wurde immer schwerer.Jeder, der nach dem ersten Teil nicht verstanden hat, warum der junge Dave zu keiner Zeit eine Flucht angestrebt hat, wird es nach diesen Ausführungen besser verstehen (hoffentlich!).
Gestern habe ich mir dann zur Vervollständigung der Reihe den dritten Teil bestellt und warte nun auf "Ein Mann namens Dave".
Grüße