ZitatAlles anzeigenOriginal von magali
Beatrix
ganz tolle Frage. Wichtig und spannend.
Was mich betrifft: klares Nein. Ich ziehe Menschen vor, die sagen: 'davon habe ich noch nie gehört' oder 'das weiß ich nicht'. Zumindest sollten sie sagen: Ich habe es nie gelesen, aber geht es nicht darum, daß sie am Ende vor den Zug springt? Sicher bin ich aber nicht ...'
Dann kann man nämlich sagen: ja, heutzutage denken alle, daß es darum geht. Der Titel des Buchs ist zum gesamten Buch geworden. Keiner scheint zu wissen, daß es in dem Roman um das Bild einer ganzen Gruppe von Menschen geht, fünf Familien mindestens, und daß Annas Geschichte nur eine davon ist.
Es ist wie beim Weißen Hai, der taucht auch erst nach 45 Minuten zum erstenmal auf.
Es reicht nicht, etwas nur der Spur nach zu wissen, auf keinem Gebiet.
Natürlich reicht es nicht, aber es wäre mal ein Grundstock.
Ich finde Halbwissen und Unwissen nur dann gefährlich, wenn man sich darauf ausruht und glaubt, damit nun das Thema und die Welt verstanden zu haben.
Wenn man etwas nicht weiß und von etwas wenig weiß, sich aber dessen bewußt ist, daß man es nicht weiß und eben nicht sich und der Welt weiss macht, man wüsste alles, sehe ich da nicht das Problem.