"Hunde, Kinder und Gewalt"

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Original von churchill
Ich habe keineswegs andeuten wollen, dass Eddie Poe in 10 Jahren zwangsläufig eine andere Meinung als heute vertreten wird. Mich hat nur die Bestimmtheit, mit der die Neunzehnjährige spricht, etwas zum Lächeln gebracht. Durchaus möglich, dass sie in 10 Jahren das gleiche wie heute sagt. Möglich ist aber auch etwas völlig anderes

Bin ja fast 20 :chen. Wenn ich meine Meinung ändern sollte, spricht ja auch nichts gegen ein Kind. Aber für mich überwiegen die Nachteile einfach. Ich wäre keine gute Mutter, jedenfalls nicht für ein extrem aggressives und problematisches Kind. Ihr könnt mich jetzt ruhig ausschimpfen, aber es gibt wirklich Kinder, die ich so verprügeln würde, dass sie nicht mehr aufstehen.

Als mein Hund noch ein Welpe war, habe ich ihn mal vor einem Supermarkt angebunden und als ich nach etwa zehn Minuten wieder rauskam, standen da sieben oder acht Blagen von ca. vier bis zehn Jahren um ihn herum und haben ihn mit Stöcken gepiekt, getreten, bespuckt etc. Ich bin dermaßen ausgeflippt, dass ich die, die ich erwischen konnte, in ein angrenzendes Kellerloch geschubst habe (nicht die Treppe runter, sondern richtig), ein paar habe ich so eins aufs Maul gehauen, dass ein paar Zähne weg waren, blaues Auge etc. Mein Pfefferspray kam auch zum Einsatz. War glücklicherweise noch nicht ganz strafmündig. Ein fairer Kampf war es nicht, schon klar, obwohl diese kleinen Sch****haufen in der Überzahl waren.

Einen fairen Kampf wollte ich aber auch gar nicht; als ich meinen kleinen Hund so am Boden liegen sah (er hat gewimmert und sogar geblutet), bin ich einfach durchgedreht und wollte sie nur noch verletzten. Der Hund ist nämlich sowas wie mein Baby. Tierquälerei kann ich auf den Tod nicht ausstehen. Solange Kinder nur schreien und mich oder meine Familie nicht anfassen, tue ich ihnen auch nichts, aber bei sowas können sie sich auf was einstellen. Leute, die glauben, dass ich ihnen nichts tue, nur weil sie kleiner sind als ich, kann ich echt nicht ab; die können nicht einfach meinen Hund blutig prügeln und dann glauben, dass sie so etwas wie Immunität genießen. Wenn diese Kinder Hunde gewesen wären und mein Hund ein Mensch, hätte man sie vermutlich eingeschläfert. Ich finde nicht, dass Menschen von vornherein den Anspruch haben, mehr wert zu sein, als ein Tier. Die hatten keinen Grund und kein Recht, meinem Hund das anzutun; der arme Kerl mag heute noch keine türkischen Kinder.

Es ist immer Erziehungssache, aber wenn ich ein solches Kind hätte, würde ich es weggeben. Das kann ich schon mit meinen 19 Jahren sagen; mit einer Person zusammenleben, die keinen Respekt vor anderen Lebewesen hat und Tiere quält, kommt für mich nicht in Frage. Der Einfluss der Eltern ist zwar groß, aber nicht unbegrenzt; Kinder werden irgendwann auch von außen beeinflusst. Wenn ich als Verantwortliche nicht gewährleisten kann, dass mein Kind keine anderen Menschen (oder Tiere) mutwillig verletzt, muss ich es entweder einsperren (fällt weg, da verboten :grin) oder zu Leuten geben, die damit fertig werden. Das ist auf lange Sicht auch bestimmt besser für das Kind; dann hat es vielleicht doch noch eine Chance nicht im Knast zu landen.

Kinder lernen und wissen vieles nicht, aber Unwissen schützt nicht vor Strafe (bis auf einige wenige Ausnahmen). Und wer Tierquälerei und Gewalt nur nicht begeht, weil es gesetzlich verboten ist, hält sich zwar an die Gesetze, hat aber nicht verstanden, dass man niemanden grundlos verletzen darf.

Eddie

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Original von Babyjane
Man sollte Gewalt also mit Gewalt begegnen?

Gewalt erzeugt eben Gegengewalt. Und bei der Sache mit meinem Hund hatte ich die besseren Karten und keine Gegengewalt zu befürchten. Meine Devise ist: Niemals zuerst zuschlagen und niemanden angreifen, der selber nicht mehr angreifen kann oder will. Ansonsten: Feuer frei!

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Original von churchill
Vom aktuellen Standpunkt her solltest du dir wirklich (noch) keine Gedanken über Kinder machen, Eddie

Innere Widersprüche in deinem Text:

"War glücklicherweise noch nicht ganz strafmündig."

"Kinder lernen und wissen vieles nicht, aber Unwissen schützt nicht vor Strafe"

Für mich stellt sich ein bisschen dir Frage, ob du selbst dein Kindsein, das ja noch gar nicht so lange zurückliegt, als Kindsein wahrgenommen hast. Warst du ein besseres Kind als die anderen?

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Ich habe keine Tiere gequält. Tierquälerei gehört für mich auch nicht zwangsläufig zur Kindheit. Kind sein im Sinne von Quatsch machen und auch mal laut sein finde ich absolut nicht schlimm. Habe ich bestimmt auch gemacht.

Mich hat auch nicht Unwissen vor Strafe geschützt, sondern die Tatsache, dass ich noch nicht strafmündig war (über die ich natürlich bestens Bescheid wusste).

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Original von Babyjane
Was glaubst du denn, warum es diese Strafunmündigkeit gibt?

Vermutlich, weil man im dem Alter in dem ich war, die Konsequenzen seiner Handlungen noch nicht einschätzen kann. Natürlich gibt es auch Leute, die die Strafunmündigkeit bewusst ausnutzen und sich sagen: "Mir kann eh nichts passieren, die hätten den Kleinen besser nicht anfassen sollen." Ich stimme zu, dass es sicherlich vernünftigere Lösungen gibt, als zuzuschlagen, aber erstens hätten die lieben Kleinen dann nicht so schön geschrien und außerdem waren sie selbst noch alle strafunmündig. Denen wäre gar nichts passiert; vielen Eltern ist es leider egal, was ihre Kinder den ganzen Tag treiben (sonst würden sie ihre Vierjährigen wohl kaum maximal Zehnjährigen anvertrauen).

Ein weiterer Aspekt: Hilflosigkeit. Diese entsetzlichen Kinder treten meinen Hund zusammen und niemanden interessiert es bzw. niemand kann ihnen was. Wenn es diese Strafunmündigkeit nicht gäbe, hätte ich nicht zugeschlagen, sondern sie vermutlich einfach angezeigt. Aber wenn man weiß, dass die vermutlich schlimmstenfalls Hausarrest zu befürchten haben, kann man schon mal ausrasten. Wenn die von ihrer Strafunmündigkeit profitieren, darf ich das ja wohl auch. Die Klügere zu sein, die nachgibt, ist eben nicht immer befriedigend.

Eddie

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Original von Babyjane
Ich finde deine Ausgangsüberlegung einfach bedenklich....
und wenn ich deine Texte so lese, bin ich froh, daß du (noch) keine Kinder willst.

Was genau haben denn deine Eltern nach diesem Vorfall mit dir gemacht? Und glaubst du wirklich du bist besser, als diese Kids, indem du als offensichtlich überlegener Part jemandem Schmerzen zufügst?

Ganz ehrlich, mit jeder Schilderung wird dieser Vorfall für mich erbärmlicher.
Klar, niemand sollte Tiere quälen und ja es kann einem auch mal die Hand ausrutschen, vor Wut, Frustration oder what ever, das Ganze dann aber so zu begründen, wie du es hier tust, das macht dich nicht unbedingt sympathisch.

Meine Eltern haben sich noch mal bei den Eltern dieser Kinder beschwert, auch wegen der ziemlich hohen Tierarztkosten (es musste einiges genäht werden, Vollnarkose etc.). Und dass ich stärker bin, haben diese Kinder ja vorher gesehen, außerdem waren sie zu acht. Ich möchte niemandem etwas tun; bin zugegebenermaßen ausgeflippt; muss aber auch sagen, dass ich die Kinder in dem Moment absolut nicht als solche wahrgenommen habe. Wie auch, ich habe sie gesehen, wie sie auf den Hund eingetreten haben und hatte nur ein paar Sekunden Zeit, um zu entscheiden. In dem Moment waren das für mich einfach abscheuliche kleine Monster, gegen die ich mich wehren muss.

Eddie

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Original von Babyjane

Was genau unterscheidet also deine Eltern, von den Eltern der Kinder, die sich angeblich so wenig um ihre Kinder kümmern?
Du schlägst mehrere Kinder, es werden Zähne ausgeschlagen und es fließt Blut und deine Eltern beschweren sich über die Tierarztkosten?
Sorry, aber noch mehr Kopfschütteln könntest du bei mir nicht verursachen.....
Ich verbuche, deine Postings mal unter "jung und unerfahren"

Ich habe meinen Hund (und mich selbst) verteidigt, gehe nicht grundlos auf irgendwelche Menschen oder Tiere los und als ich am dem Tag zum Einkaufen gehen wollte, hätte ich nicht im Traum damit gerechnet, dass diese Unternehmung so enden würde. Du kannst dir nicht vorstellen, wie es auf mich gewirkt hat, als ich meinen Hund da blutend liegen sah. Ich dachte erst, er ist tot. Und wenn diese Eltern nicht auf ihre Kinder aufpassen, müssen sie eben die Tierarztkosten zahlen.

Die anderen Kinder wurden wahrscheinlich von meinem Hund provoziert, er hat sie bestimmt irgendwie falsch angeguckt und dafür Schläge kassiert.

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Original von Babyjane
Ich sehe, ich rede gegen eine Wand....

Eine Frage nur, würdest du heute wieder so handeln?

Aufgrund meiner Berufswünsche und meiner Strafmündigkeit wohl eher nicht. Der Hund kann sich inzwischen aber auch selber wehren.

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Original von Babyjane
...falsche Antwort.

Ich bin leider nicht in der Lage, Kindern ein solches Verhalten nachzusehen. Ich schlage sie nicht, weil ich mir damit selbst schade und sie das nicht wert sind. Sonst kann ich nichts für sie tun. Wenn sie den Hund massakrieren, übernehme ich keinerlei Verantwortung für das Tier. Er hat ebenfalls das Recht, sich selbst zu verteidigen.