Die Spionin - Corina Bomann

  • Um dieses Buch bin ich schon ewig herumgeschlichen, und als ich es neulich als Mängelexemplar sah, musste es einfach mit. Und ich bin auch sehr froh darüber.


    Die Geschichte der jungen Spionin Alyson, die in eine andere und ihr neue Welt eintaucht, und die sich dabei immer wieder in Gefahr begibt; hat mich sehr gefesselt und fasziniert. Wenn Alyson einen neuen Auftrag hatte, habe ich mit ihr mitgefiebert, und habe mich sehr gut in die Geschichte hineinversetzt gefühlt.
    Ich habe mit ihr gelitten, und mich mit ihr gefreut. Und sie ist mir im Laufe des Buches richtig ans Herz gewachsen.


    Es gab viele spannende, traurige, und schöne Szenen.


    Ich habe keine Längen beim lesen empfunden, und kann das Buch daher nur weiter empfehlen.
    Für mich war dieses Buch ein Lesegenuss, wie er besser nicht sein könnte.


    Ein sehr schöner historischer Roman. Das war mein erstes Buch der Autorin, aber ganz sicher nicht mein letztes.


    Von mir gibt es daher 8 Punkte.

  • Ich habe das Buch schon längere Zeit hier liegen, bin aber nur ab und zu in der Stimmung für historische Romane. Nun war es wieder so weit und ich muss sagen - sofort hat mich die Geschichte von Alyson in den Bann gezogen und ich hätte am liebsten nur noch gelesen.
    Die Geschichte beginnt in London im Jahr 1585. Die junge Alyson versucht, Essen für ihre jüngeren Geschwister zu klauen, doch dann beobachtet sie zufällig einen Mord. Auf der Flucht vor den Mördern wird sie zwar "gerettet", landet jedoch im Tower von London. Der Sekretär der Königin, Sir Francis Walsingham, macht ihr nun ein "Angebot", das sie nicht ausschlagen kann. Um den Mördern, die sie sicherlich umbringen möchten, zu entkommen, kann sie in seinen Dienst eintreten und sich als Spionin ausbilden lassen. Auch für ihre Geschwister würde dann gesorgt werden.
    So kommt es, das Alyson in Barn Elms zur Spionin ausgebildet wird und als Hofdame in die Dienste von Königin Elisabeth tritt. Ihr weiterer Weg führt sie u.a. an den Hof von Maria Stuart, Erzfeindin von Elisabeth, dann nach Spanien und schließlich zurück nach England. Doch sie muss schnell lernen, dass sie als Spionin ein einsames Leben führt und selbst stets in Gefahr ist. Jeder kleine Fehler kann ihren Tod bedeuten und das der Menschen, die ihr nahe stehen. Doch nicht immer ist sie gewillt, den Dienst für die Königin über alles andere zu stellen...


    Corina Bomann versteht es, den Leser direkt mitzunehmen in die Gassen von London. Man fühlt, leidet und fiebert mit Alyson mit und liest stets in banger Erwartung der Geschehnisse. Nicht bloss einmal gerät Alyson in Gefahr. Das Leben am Hofe wird ebenso bildlich geschildert wie das Leben auf der Straße und man kann sich die Szenerie stets gut vorstellen. Einzig die Nebenfiguren bleiben teils ein wenig "blass" und ich hätte mir gewünscht, mehr über sie zu erfahren, allen voran Walsingham, Robin und Gifford. Aber das ist nur eine kleine Kritik.


    Insgesamt ein toller Schmöker, der in mir die Lust geweckt hat, mal wieder öfter einen historischen Roman zu lesen. Glücklicherweise gibt es ja noch weiteren Lesestoff der Autorin :-]
    Von mir gibt es 9 von 10 Punkten!


    Ein Optimist steht nicht im Regen,
    er duscht unter einer Wolke.
    (Thomas Romanus)

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    Spione 1585? Gabs auch schon!


    Nach Jahren habe ich mit „Die Spionin“ mal wieder einen historischen Roman gelesen. Da ich eine Zeit lang ausschließlich dieses Genre gelesen hatte, war ich Rittern und Hofdamen lange überdrüssig. Corina Bomanns Debüt hat mir jedoch Spaß gemacht.


    Es handelt von dem jungen Mädchen Alyson. Ihre Eltern sind gestorben und nun muss sie sich und ihre beiden Geschwister durch Diebstahl auf den Londoner Straßen über Wasser halten. Als sie eines Tages auf dem Marktplatz einen Mord beobachtet und dabei beinahe selbst getötet wird, wird sie vom „spy master“ Lord Walsingham gerettet. Er macht ihr ein „Angebot“, das eigentlich keines ist, denn es ist mit einer Drohung verbunden: Sofern sie sich bereit erklärt, für ihn als Spionin zu arbeiten, würde er sie und ihre Geschwister am Leben lassen. Anderenfalls wäre sie im Tower gelandet … Alyson willigt natürlich ein und wird fortan von Walsingham zur Spionin ausgebildet. Was sie während ihrer Ausbildung und bis zu Beginn ihres Ruhestands erlebt, das ist Gegenstand dieses Romans.


    Als ich in einem Forum die Empfehlung für dieses Buch las, war ich vor allem davon angetan, dass es von einer Spionin handelt. Das ist mal ein Motiv, von dem ich in einem historischen Roman noch nichts gehört hatte! Insofern war es tatsächlich sehr interessant darüber zu lesen, wie man sich Spionage in Zeiten ohne Handys, Internet, Satelliten und Autos vorstellen kann. Insbesondere toll fand ich, dass Alyson in verschiedene Rollen schlüpft: in die einer Hofdame und in die einer Dienstmagd. Schon oft hatte ich zuvor in anderen historischen Romanen über Hofdamen gelesen, aber nie darüber, was tatsächlich ihre Aufgaben waren. Hier konnte ich es endlich erfahren.


    Die Charaktere, allen voran Alyson, sind von Corina Bomann überzeugend gestaltet worden. Besonders Lord Walsingham und Königin Elisabeth sind mir in Erinnerung geblieben: So könnten sie tatsächlich gewesen sein! Bei der Hauptprotagonistin Alyson hingegen habe ich an einigen Stellen doch gestutzt. Zum einen fand ich es schade, dass sie keine „Spionin aus Überzeugung“ wurde, da sie durch Erpressung zu diesem Beruf kam. Außerdem war es auch ihre Aufgabe, die Königin mit ihrem Leben zu beschützen und oft habe ich mich gefragt: Warum tust du das eigentlich?! Immerhin ist es möglich, dass sie von der Gegenseite gefangen genommen und gefoltert wird – sicher ein schlimmeres Ende als der Tod durch die Hand Walsinghams …


    Corina Bomanns Schreibstil habe ich sehr genossen: Nicht zu abgehoben oder zu kitschig, sondern auf den Punkt und gleichzeitig stimmungsvoll. Genau richtig für einen historischen Roman! Die von anderen Lesern kritisierte “zu moderne Sprache” ist mir hingegen nicht aufgefallen. Mir ist der Lesefluss wichtiger als geschwollene Sprache.


    Leider hat „Die Spionin“ jedoch ein riesiges Manko: Man erfährt schon im Prolog, dass Alyson auf ihr Leben als Spionin zurückblickt, das heißt, dass sie jede noch so brenzlige Situation relativ unbeschadet überstehen wird … Das war echt schade und darunter hat auch die Spannung gelitten. Außerdem hat auch ein wenig der rote Faden in der Geschichte gefehlt. Schon im Klappentext wird klar, dass es sich auch nicht um einen Liebesroman handelt. Zunächst erfährt man also einiges über Alysons Ausbildung zur Spionin, dann erledigt sie einige kleinere Aufträge für Walsingham, bis sie „fertig ausgebildet“ ist, dann schützt sie die Königin vor einem Mordanschlag und am Ende spioniert sie in Spanien. Manchmal kam es mir so vor, als wäre mehrere kurze Episoden aneinander gereiht worden, ohne, dass sich ein stimmiges Gesamtbild ergeben konnte.


    Insgesamt hat mir „Die Spionin“ von Corina Bomann trotz dieser Kritikpunkte gut gefallen. Insbesondere wenn man bedenkt, dass es sich hier um ein Debüt handelt, kann man eigentlich nur zufrieden sein. Ein stimmungsvoller historischer Roman, der ein besonders interessantes Thema behandelt! Und sicher nicht mein letzter Bomann ;-)


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  • Ich war lange nicht mehr online und bin gerad dabei meine Meinungen zu den Büchern abzugeben, welche ich in der letzten Zeit gelesen habe und stelle nun fest, dass ich es noch immer nicht geschafft habe, dieses Buch zu bewerten. Asche auf mein Haupt.
    Nachdem ich das Buch gewonnen habe, habe ich zügig angefangen es zu lesen. Mittlerweile habe ich zum zweiten Mal durch.
    Das Buch ist spannend und es macht Spaß es zu lesen. Das Leben der Spionin wird sehr gut beschrieben, von ihrer schweren Kindheit, über die anstrengende Ausbildung bis zu den gefährlichen Einsätzen. Dazu noch eine Liebesgeschichte und die Unterhaltung ist perfekt
    Ein flüssiger Schreibstil runden alles ab.
    Ich gebe 9 Eulenpunkte.

    Liebe Grüße
    Steffi


    Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu nehmen, wie Gott ihn gemeint hat

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  • Nachdem ich die alte Leserunde von 2008 wieder ausgegraben habe und die Abschnitte entsprechend gelesen und kommentiert habe,gebe ich hier nur eine Kurzfassung wieder.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, es liest sich super weg und man merkt nicht, dass es sich hierbei um einen Erstling handelt.

    Die ersten Abschnitte haben mich total in ihren Bann gezogen, doch zum Ende hin hatte man immer mehr das Gefühl,dass Abschnitte fehlen - es plätscherte ein wenig vor sich hin.

    Manche Handlungen von Alyson konnte ich nicht mit ihr und ihrem Alter in Einklang bringen. Mit 13 Jahren schon über Sex nachzudenken erscheint mir auch für die damalige Zeit etwas zu weit hergeholt. Auch anderen Gedanken und Handlungen waren für mich einfach fragwürdig. Dennoch ist Alyson eine gut dargestellte Protagonistin mit vielen Facetten. Ich mochte sie.


    Ich vergebe 7 von 10 Punkten und werde definitiv weitere Bücher der Autorin lesen.