'Galgentochter' - Kapitel 01 - 08

  • Ich denke die Grausamkeit hat sich in der Relation nicht sonderlich verändert. Es werden zwar keine Menschen mehr nach öffentlichen Hinrichtungen an Kreuzen hängend verotten gelassen, oder werden auch zur Strafe keine Hände mehr abgeschlagen oder Zungen heraus geschnitten. Aber was ist mit der allgemeinen Gewalt, besonders gegenüber Frauen. Vielleicht hier in zivilisierten Ländern ist die Gewalt nicht so offensichtlich. Es ist keinem Mann mehr gestattet seine Frau bei Fehlverhalten in seinen Augen zu züchtigen, aber was passiert hinter geschlossenen Türen? Und was ist mit den Frauen in weniger zivilisierten Gegenden die auch heute noch als absolut minderwertig und dem Manne unterstellt angesehen werden? Vor allem dort sehe ich keinen Unterschied zu der Grausamkeit der Vergangenheit.
    Und ob heutzutage jede Prostituierte ihren Job freiwillig macht, bzw angefangen hat bleibt auch zu bezweifeln! Man denke da nur an den Frauenhandel aus Osteuropa. Und ob da ein jeder Freier modern denkt und die Frau mit sich gleichstellt?

  • Sagen wir mal so: Die Grausamkeiten haben sich geändert und an die heutigen Gegebenheiten angepasst.


    Was ich in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema meinte war aber noch ein anderer Aspekt: Die Grausamkeiten der Mutter dienten für mich dazu, zu verdeutlichen, dass das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern sicher ein anderes war, als heute. Die Kindersterblichkeit war so hoch, dass Mütter zwar sicher auch getrauert haben, wenn sie ein Kind verloren haben, aber es war sehr viel normaler und alltäglicher, als heute. So gesehen waren die Menschen auch gefühlsmäßig sehr viel abgehärteter, als heute. Sie hatten auch nicht so viel Zeit, sich mit ihrem Nachwuchs so ausgiebig zu beschäftigen, so dass ein inniges liebevolles Verhältnis nicht unbedingt den Normalfall darstellte.
    Ich denke, dass die brutale und rücksichtslose Darstellung der Mutter nötig war, um zu verdeutlichen, warum das Mädchen dieses Schicksal erleidet. So gesehen ist die grausame Darstellung ein Instrument, um rauen Verhältnisse ins passende Licht zu rücken.

  • Hallo, endlich lese und schreibe ich auch mit !!!
    Bevor ich lese, was hier geschrieben wurde, will ich erst mal meine eigenen Gedanken hier festhalten.
    Habe sie gestern notiert, damit ich weiterlesen kann.


      das es scheinbar zwei Hauptpersonen gibt, deren Geschichten im Wechsel weiter erzählt werden, finde ich interessant. Bin ich bei Hella, will ich wissen, wie es im Hurenhaus weitergeht und umgedreht.


      zur Zeit finde ich die Geschichte um die Hure und ihre Tochter ein wenig interessanter, obwohl ich davon ausgehe, dass die beiden Geschichten zusammenfinden werden und dann ein Ganzes bilden


      Zum ersten Mal, war ich bei einem Buch von Ines Thorn, nicht nach den ersten Sätzen begeistert, die Begeisterung setzte erst so im zweiten Kapitel ein.


      Die Geschichte um das Mädchen ist schrecklich zu lesen und zum Glück nicht all zu emotional beschrieben


      Obwohl es sich zunächst so ließt, als ob Hella ihren Mann gar nicht so richtig mag und ihn ehr akzeptiert, als liebt. Scheint zwischen den Beiden ein enges Band zu sein, sie gehen so liebevoll und zärtlich miteinander um.


      Gustelies ist mir aufgrund ihrer Kräuterliebe sympathisch, sie wirkt sehr geradlinig im Vergleich zu ihrer Tochter, die ehr emotional agiert. Übrigens gefällt mir der Name Gustelies nicht, bei mir heißt sie Gutilde


      Ob der Gewandschneider der vermisste Ehemann ist?!
      Ob der erschlagene Hund, der vom Galgenberg ist ?!
      Ob die Hure, die Wanderhure ist?
      Und ich glaube nicht, dass wir uns an dieser Stelle wirklich schon von dem Mädchen verabschieden müssen!

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)

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  • Zitat

    Original von MyLady
    Der Beschreibung des zukünftigen Vergewaltigers nach, in der es heißt seine Augen sahen als hätten sie schon alles gesehen und sein Mund sah aus als hätte er schon alle Worte gesprochen!
    Für mich stellte diese Figur im ersten Augenblick den willkommenen Retter dar! Mein erste Gedanke ging dahin er würde das Mädchen jetzt kaufen, und sie dann ohne sie zu berühren "frei" laufen lassen. Auch als er sie noch frage ob das ein Kinderlied sei das sie lautlos singt, war ich noch leicht von einem Happy End überzeugt.
    Deshalb traff mich der Umschwung in seinem Charakter schon etwas stärker. Die Brutalität die dann von Ihm ausging wo er doch zuvor noch so ruhig war.


    Da war ich auch auf der falschen Fährte. Der Beschreibung nach hätte man zumindest annehmen können, dass er sanft mit dem Mädchen umgeht. Aber hier steckt hinter höflichen Fassade offenbar der Teufel in Person.


    Die Vergewaltigungsszene war schon hart an der Grenze. Schrecklich fand ich auch, dass die Mutter und die Hurenchefin so aktiv dabei geholfen haben.


    Die Mutter muss innerlich wirklich schon tot sein, dass sie ihr Kind nur als Ware ansieht, die man möglichst teuer verkaufen sollte. Irgendeine Bindung zu ihrem Kind wird im ganzen ersten Abschnitt nicht ersichtlich.


    Die Szene mit dem Hund habe ich nur überflogen, Gewalt gegen Tiere, die einem zugetan sind, ist für mich unerträglich.

  • Zitat

    Original von Ines
    Vielen Dank für eure Beiträge.


    Einige von euch meinen, dass bestimmte Szenen in der "Galgentochter" nun mal zum brutalen Alltag des ausgehenden Mittelalters gehören. Gerade bei der Vergewaltigungsszene glaube ich das nicht. Ich vermute, dass es in vielen zeitgenössischen "Hurenhäusern" heute nicht so grundlegend anders ist.


    Glaubt ihr wirklich, dass das Mittelalter ein grausameres Zeitalter war als die Gegenwart? Ich melde leise Zweifel an.


    Jungfrauen werden heutzutage wohl eher nicht versteigert, denke ich ;-)
    (Mich hat die Versteigerungszene an den Film, Pretty Baby erinnert, der spielt 1917, aber da ging es gewaltloser zu).


    Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es in zeitgenössischen Hurenhäusern heutzutage auch nicht immer gewaltlos zugeht. Möchte nicht wissen, wie viele Männer dort ihre Hardcore-Fantasien ausleben.

  • Es war im Mittelalter dreckiger und stinkiger, auch wenn sich gehobene Schichten in der Zeit vor der Entdeckung Amerikas und der "Einfuhr" der Franzosenkrankeit regelmäßig wuschen, der Gestank wäre für uns extremer- wenn auch wahrscheinlich etwas an das man sich gewöhnt- uns stören Autoabgase ja auch kaum mehr. Da die Medizin nicht in der Lage war auf jedes WehWehchen das richtige Pflaster zu haben wurde Gewalt- über die Folgen - viel direkter erlebt. Wir erleben die Gewalt aus großer Ferne über Medien gemildert und wenn sich jemand verletzt behält er glücklicherweise selten sehr schwere, entstellende Narben oder andere Folgen zurück.


    Was die Versteigerung angeht- vom Prinzip soll so etwas heute noch so ähnlich ablaufen- aber wg. Diskretion nicht in körperlicher Anwesenheit der Kunden, sondern über ebay. Da wird eben den interessierten Kunden erklärt welche Artikelnummer in Wirklichkeit das Versteigerungsgut sei und darauf wird geboten. (Ich habe keine Zuhälter als Mandanten, aber ein paar "Damen" bei der Scheidung vertreten, also ob das Schauermärchen zu meiner Unterhaltung sind oder nicht kann ich nicht beurteilen). Schliesslich ist so was sehr heikel- meist handelt es sich um Osteuropäerinnen in einem Alter, das noch den Staatsanwalt interessiert, also unter 16, nicht wie hier um Kinder unter 14. Unter den Kinderschändern geht das noch viel verdeckter zu. Nichts destotrotz- spätestens seit den Zeiten der Franzosenkrankheit ist die Jungfräulichkeit halt ein Mysterium, dass manchen Männern enorm viel bedeuten (und wertt sein)muss.


    Was die Gewalt im Puff angeht- eher nicht, oder in geregelten Bahnen mit Einverständnis der "Damen" als Ausleben eben von Phantasie. Echte Gewalt gibt es eher im Bereich des Strassenstrichs, nicht in "gesicherten Häusern".

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von beowulf


    (Ich habe keine Zuhälter als Mandanten, aber ein paar "Damen" bei der Scheidung vertreten, also ob das Schauermärchen zu meiner Unterhaltung sind oder nicht kann ich nicht beurteilen). Schliesslich ist so was sehr heikel- meist handelt es sich um Osteuropäerinnen in einem Alter, das noch den Staatsanwalt interessiert, also unter 16, nicht wie hier um Kinder unter 14. Unter den Kinderschändern geht das noch viel verdeckter zu.


    Das ist ja einfach unglaublich!!! Wieso unternimmt man nichts dagegen? Irgendwo müssen sich doch die austauschen über die "Ware".


    Zum Thema: Ich finde auch nicht, dass es früher grausamer war als heute. Aber damals waren einfach viele Sachen geduldet und das find ich schon grausam. Dass man Frauen "züchtigt", wenn sie sich nicht angemessen verhalten oder Kinder teilweise echt schwere Arbeiten verrichten lies. Klar, die kannten es nicht anders und wussten es vielleicht auch nicht besser, aber ich find das grausam. Heute sind wir da ja schon bisschen gescheiter.


    Auch find es grausam, Hexen zu verbrennen oder Menschen an den Pranger zu stellen, zu stäupen oder gar zu steinigen.


    Was Mord und Totschlag angeht, sind wir heute wahrscheinlich viel grausamer.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ich habe diesen Abschnitt jetzt auch endlich gelesen. Ich kam die letzten Tage nicht recht viel zum Lesen, da wir ständig unterwegs waren.


    Mir ging es wie den anderen, ich konnte mich kaum von dem Buch trennen, wenn ich mal begonnen hatte. Von der ersten Seite ist man im Buch drin.
    Ich habe bisher noch nicht viele historische Krimis gelesen, aber ich denke, es passt ganz gut zu meinem Beuteschema. :grin


    Die Protagonisten sind mir auch sympathisch. Jetzt geh ich mal weiter :lesend.

  • Ich habe das Buch gerade als Wanderbuch erhalten und bin schon sehr begeistert. Ich habe die ersten 40 Seiten gelesen und bin schon voll in die Geschichte eingetaucht. Das Buch gefällt mir und wenn ich genug Zeit zum lesen finden werde, werde ich es wohl auch sehr schnell durchgelesen haben.


    Ich werde heute Abend zusehen, dass ich diesen ersten Abschnitt zu Ende gelesen bekomme, um dann auch die Beiträge hier besser zu verfolgen. Jetzt will ich noch nichts lesen, damit ich mir die Spannung nicht vorwegnehme.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Ich habe das Buch ein bisschen vor mir hergeschoben, weil es mir nach dem ersten Reinlesen zu drastisch und gewalttätig war. Aber nach den vielen positiven Stimmen hier im Forum möchte ich es doch gern lesen und hoffe einfach mal, dass ich davon keine Alpträume kriege, sondern spannende Lesestunden. Heute Abend geht es los ...

  • Ich habe die ersten 8 Kapitel nun durch. Hella und ihre Mutter finde ich absolut sympathisch und genial. Die Szene wie Hellas Mutter hinter dem Beichtstuhl gehockt haben muss, fand ich schon sehr komisch.


    Die Szene dann im Freudenhaus fand ich auch sehr schockierend, wie die meisten hier auch schon geschrieben haben.


    Ich bin neugierig, wie es mit dem Mädchen weitergeht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie im Fluss ertrinkt. Wer wird sie rausholen?


    Wer ist denn die Agnes, die die Kräuter gebracht hat? Ich hatte erst gedacht, dass es das Mädchen ist, aber irgendetwas stört mich da, so dass ich denke, dass sie es nicht gewesen ist. Woher wusste die Agnes denn von dem fehlenden Kerbel?


    Dann noch der verschwundene Ehemann, der zuvor im Freudenhaus war. Da ist auch noch irgendetwas faul.


    Ich bin schon richtig gespannt auf den Zusammenhang zwischen dem Freudenhaus und dem Mord.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Ich habe das Buch auch als Wanderbuch erhalten und diesen ersten Abschnitt nun fertig gelesen.


    Ich muss sagen, dass mich "Galgentochter" um einiges mehr fesselt als "Die Kaufmannstochter" ( mit diesem Buch hatte ich ja etwas Probleme ).
    "Galgentochter" hat mich sofort in seinen Bann gezogen ( obwohl ich gerade sehr wenig Zeit zum Lesen habe ).
    Dieser krasse Wechsel in den zwei Erzählsträngen ist beeindruckend, ich habe immer das Gefühl von "heiss und kalt" oder "Himmel und Hölle". Obwohl es ja bei der Geschichte um Hella und ihre Familie auch um Mord geht, hatte ich immer ein Gefühl von Erleichterung, wenn ich wieder in diesem "angenehmen" Teil des Buches gelandet bin.


    Die Geschichte des Mädchens und ihrer Mutter ist sehr, sehr berührend und erschreckend in ihrer Brutalität und Deutlichkeit. Ich finde aber nicht, dass dies hier unpassend oder zu sehr ausgebaut wurde. Die Gefühle des Mädchens wurden sehr überzeugend dargestellt. Das Ganze ist wie ein Albtraum, aus dem es leider kein Erwachen gibt.


    Beim Lesen dieser Szenen habe ich mich gefragt, ob du Ausschnitte daraus auch bei deinen Lesungen vorliest, Ines. Oder beschränkst du dich da auf die anderen Teile des Buches?
    Allein von der Beschreibung des Buches her hätte ich z.B. nicht mit so krassen Szenen gerechnet und mir kam der Gedanke, ob du deine Zuhörer bei Lesungen darauf vorbereitest, was sie zu lesen erwartet.


    Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt, wie es weitergeht. :-)

  • Zitat

    Original von Ines


    Im Roman ist eine Person versteckt, die es in der Realität tatsächlich gibt, wenn auch unter einem anderen Namen. Diese Person ist selbstverständlich eine Büchereule. Gibt es jemanden, der sie schon erkannt hat?


    Das frage ich mich auch.
    Und ich grüble und grüble.... :gruebel :grin

  • Ich habs mir an meinem kinderfreien Wochenende in Frankfurt gekauft, wo sonst eignet sich eine bessere Ausrede um sich ein Buch zu kaufen :grin



    Ich weiß nicht in welchem Kapitel ich bin, denn ich hab gelesen und gelesen aber soviel grausames :wow


    Dieses arme Mädchen ich habe richtig mitgefühlt mit ihr. Ich hoffe das es der Gewandschneider war, denn der ist nu tot Gott sei Dank.


    Hella und ihre Mutter sind ja nett, auch der Richter gefällt mir gut.


    Was nun aus dem Mädchen wird? Ich bin sehr gespannt ...


    Wer war wohl das Mädchen,welche Hella die Kräuter verkauft hat?

  • da ich doch unerwartet rasch an ein exemplar gekommen bin, würde ich mich dieser leserunde gern noch anschließen, sobald ich mit der löwenlagune von charlotte t. fertig bin.
    natürlich hab ich schon mal reingeschaut
    (jeder historische roman wird von mir sofort hoffnungsvoll nach landkarten, glossar, zeittafel und personenregister durchsucht und nachworte und danksagungen lese ich immer zuerst*g*).
    so kommt es schon zu einer ersten frage:
    du, liebe ines, schreibst:
    "hella und gustelies hat es so nie gegeben... sämtliche anderen figuren sind ebenfalls frei erfunden. ich habe mich bemüht ... historische persönlichkeiten ... geschichtlich korrekt darzustellen..."
    ja, was denn nun? :lache
    alle frei erfunden - oder doch historische?
    (ich hoffe, die frage wurde noch nicht gestellt. habe jetzt nicht alles schon hier geschriebene nachgelesen, denn ich möchte natürlich nicht zuviel vom inhalt mitbekommen, um nicht mit den ereignissen in venedig durcheinanderzugeraten)
    :anbet :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Drehbuch,


    deine Frage ist leicht zu beantworten: Gustelies, Hella und all die anderen Personen im Roman hat es so nie gegeben. Aber in allen Romanen stecken Anteile bestimmter mir bekannter Personen. Nimm zum Beispiel Hella. Vorbild dafür ist meine Tochter Hella. Im Roman ist sie die Frau eines Richters. In der Realität studiert sie Theologie und Germanistik und ist zwar neugierig, würde wohl aber nie freiwillig zu einem Galgenberg gehen. Gustelies ist ihre Mutter im Roman. In der Realität bin ich ihre Mutter und du kannst mir glauben, ich habe sehr, sehr wenig mit Gustelies gemein. Ich kann nämlich weder kochen noch backen.


    Gruß Ines

  • Zitat

    Original von Ines
    Drehbuch,


    deine Frage ist leicht zu beantworten: Gustelies, Hella und all die anderen Personen im Roman hat es so nie gegeben. Aber in allen Romanen stecken Anteile bestimmter mir bekannter Personen. Nimm zum Beispiel Hella. Vorbild dafür ist meine Tochter Hella. Im Roman ist sie die Frau eines Richters. In der Realität studiert sie Theologie und Germanistik und ist zwar neugierig, würde wohl aber nie freiwillig zu einem Galgenberg gehen. Gustelies ist ihre Mutter im Roman. In der Realität bin ich ihre Mutter und du kannst mir glauben, ich habe sehr, sehr wenig mit Gustelies gemein. Ich kann nämlich weder kochen noch backen.


    Gruß Ines


    hallo, ines!
    danke für deine antwort. aber das hatte ich eigentlich verstanden, ich denke, die meisten schriftsteller arbeiten so.
    was mich irritiert hatte, dass du schriebst, alle personen seien erfunden.
    und dann: "ich habe mich bemüht ... historische persönlichkeiten ... geschichtlich korrekt darzustellen..."
    unter historischen persönlichkeiten verstehe ich napoleon oder robert e. lee oder elisabeth von österreich oder richard löwenherz. oder, um in deiner zeit zu bleiben, fugger oder luther. und wenn du, wie du schreibst, dich bemüht hast, derartige personen "historisch korrekt darzustellen", dann sind nach meinem verständnis eben nicht alle personen frei erfunden.
    aber vielleicht habe ich jetzt auch etwas falsch verstanden...
    ich glaube, ich warte mal, bis ich mehr als nur das nachwort gelesen habe.
    :anbet :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Die Geschichte des Mädchens und ihrer Mutter ist sehr, sehr berührend und erschreckend in ihrer Brutalität und Deutlichkeit. Ich finde aber nicht, dass dies hier unpassend oder zu sehr ausgebaut wurde. Die Gefühle des Mädchens wurden sehr überzeugend dargestellt. Das Ganze ist wie ein Albtraum, aus dem es leider kein Erwachen gibt.


    Beim Lesen dieser Szenen habe ich mich gefragt, ob du Ausschnitte daraus auch bei deinen Lesungen vorliest, Ines. Oder beschränkst du dich da auf die anderen Teile des Buches?
    Allein von der Beschreibung des Buches her hätte ich z.B. nicht mit so krassen Szenen gerechnet und mir kam der Gedanke, ob du deine Zuhörer bei Lesungen darauf vorbereitest, was sie zu lesen erwartet.


    Ich schubs die Frage nochmal hoch. :-)