'Galgentochter' - Kapitel 01 - 08

  • So hab den ersten Abschnitt jetzt auch geschafft. Alles im allen liest sich das Buch für mich sehr flüssig. Hella und Gustelies mag ich recht gerne. Bei Richter Blettner ist mein erster Gedanke: Was gibts heute zu essen. Nach den Kapiteln in denen es um das Mädchen geht, bin ich froh das die Geschichte dann zurück zu Hella geht.
    Wie die Mutter ihr Kind behandelt kann ich nur schwer nachvollziehen. Denke ich doch gerade wenn man selber so behandelt wird und so einen Lebensstil führt, sollte man sich für sein Kind etwas besseres wünschen. Die Vergewaltigungsszene konnte ich nur innerlich sehr verkrampft lesen... die Brutalität ging mir doch sehr nahe.


    Als das Mädchen Agnes auftauchte, dachte ich dabei sofort an das Mädchen. Ich weiß nicht warum und bin schon gespannt ob Agnes später nochmal auftaucht.


    Was ich nicht verstehe ist das 9. Kapitel in dem das Mädchen am Fluss sitzt und der Hund kommt. Warum hebt sie den Rock um den Hund die Ausscheidungen ablecken zu lassen? Und zeigt sich dann genauso brutal wie kurz vorher erst mit ihr umgegangen wurde?

    LG Melanie
    :lesend


    „Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden der bequem darunter durchlaufen kann!“

  • Ich bin jetzt auch mit diesem Abschnitt durch.
    Hella und ihre Mutter kommen sehr sympathisch rüber. Schlucken musste ich, als Heinz (Seite 51) aufgezählt hat, was eine gute Ehefrau zu tun hat und wie sie sich verhalten soll. Gut, dass ich nicht in dieser Zeit leben musste, ich hätte arge Probleme gehabt. :grin Mit mir als aufsässige Ehefrau hätte der bestimmt keine Freunde gehabt. :grin


    Die Vergewaltigungsszene, tja was soll ich dazu sagen. Wenn sie dazu dient das Verhältnis Mutter/Tochter deutlich zu machen, spätere Handlungen zu erklären usw. war sie sicherlich notwendig, wenn auch unschön zu lesen.
    Das die Mutter ihre Tochter angeboten hat und das alles zugelassen hat ist die eine Seite, ihr aber auch noch persönlich die Beine auseinander zuhalten, das ist die andere. Ob diese Steigerung wirklich notwendig war?

  • Schon das erste Kapitel beginnt mit einem Mordfall. Die Charaktere werden ausreichend beschrieben und ich hatte sofort meine Lieblingsfiguren entdeckt. Hella und Gustelies versprechen ein amüsantes Team bei der Klärung zu werden. Offenbar hatten die beiden auch mit ihrer Partnerwahl echtes Glück, wenn man die gängigen Umgangsformen berücksichtigt.


    Interessant finde ich auch die beiden Handlungsstränge. Ich bin gespannt, wie sie miteinander verwoben werden.

  • Ich habe den ersten Abschnitt jetzt auch durch und bis hier hin alle Beiträge gelesen...


    Ich weiss gar nicht mehr, was ich jetzt noch zu dem Buch schreiben soll...


    Wenn Agnes und das Mädchen die selbe Person wären, dann müssten die beiden Erzählstränge ja zu verschiedenen Zeiten spielen, aber das wäre ja gut möglich! Ich kann mir nur noch nicht so recht vorstellen, dass die tote Hure die Mutter sein könnte!
    Viele hier fragen sich ja auch, warum die Mutter so schreckliche Dinge an ihrer Tochter zulässt und unterstützt... ich kann mir das nur so erklären, dass das Mädchen das ungewollte Kind eines Freiers ist und sie während der Schwangerschaft ja fast gar nicht arbeiten konnte und danach musste sie auch noch immer mit für ihre Tochter aufkommen und hatte somit noch weniger zum Leben und musste mehr arbeiten... so wird sie ihr Kind wahrscheinlich von Anfang an gehasst haben, denn ohne das Kind wäre es ihr besser gegangen wie sie denkt! Jetzt ist sie wahrscheinlich der Meinung, dass das Mädchen alt genug ist, um das wieder gut zu machen und nun für die Mutter zu sorgen...


    Die Beziehung zwischen Hella und dem Richter find ich toll... dafür dass sie erst so Angst davor hatte ihn zu heiraten, ist es ja dann doch besser geworden als sie dachte! Und als er ihr dann auch noch ein Buch geschenkt hat, war ihre größte Angst, das Leseverbot, auch vorüber!
    Aber Hella ist ja schon verdammt neugierig... und da wissen wir ja auch von wem sie das hat :grin von ihrer Mutter natürlich!

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Zitat

    Original von Melmarsmile


    Was ich nicht verstehe ist das 9. Kapitel in dem das Mädchen am Fluss sitzt und der Hund kommt. Warum hebt sie den Rock um den Hund die Ausscheidungen ablecken zu lassen? Und zeigt sich dann genauso brutal wie kurz vorher erst mit ihr umgegangen wurde?


    Sie hat den Rock nicht gehoben, diese Stelle musste ich zweimal lesen, weil ich das auch erst so verstanden hatte.


    Sie beugte sich nach vorn, spreizte dabei die Beine, um den Hund streicheln zu können. Dieser hat sich dann unter ihren Rock begeben und geschnüffelt und schließlich ihre Beine und Scham abgeleckt.

  • Ich hänge diesmal total hinterher. Aber jetzt hab ich den ersten Abschnitt geschafft.


    Hella und Gustelies sind scheinbar ein unschlagbares Team. Sie verstehen sich gut und beiden macht das Aufklären von Verbrechen Spaß. Auch die Versuche von Gustelies, aus Hella noch eine gute Hausfrau zu machen, haben mich sehr amüsiert.


    Das Verhältnis zwischen Hella und ihrem Mann finde ich auch ein schönes. Auch wenn er ihr klar sagt, was ihre Aufgaben sind (ich habe nur gedacht: "Nun mach mal halblang mein Lieber."), so liebt er sie doch. Das wird zum Beispiel deutlich, als er ihr am Geburtstag (der ja eigentlich nicht gefeiert wird) das teure Rosenöl schenkt. Und auch Hella liebt ihn ja. Es war zwar keine Liebe auf den ersten Blick, aber sowas gab es sicherlich früher auch selten.


    Die Vergewaltigung des Mädchens fand ich ziemlich brutal. Habe auch keinerlei Verständnis für die Mutter, die dieses Schicksal herausgefordert hat. Not hin oder her, aber warum muss die Tochter dafür leiden. Und sie dann auch noch festzuhalten. Einfach unverständlich. Dass das arme Mädchen dann total ausflippt, als der Hund anfängt ihr die Beine abzulecken, ist irgendwie nachvollziehbar. Ich denke mal, das wird der Hund sein, der später am Galgen hing. Von daher könnte es natürlich auch die Mutter sein, die unter dem Galgen lag.

  • Zitat

    Original von Dany-Maus1986


    Viele hier fragen sich ja auch, warum die Mutter so schreckliche Dinge an ihrer Tochter zulässt und unterstützt... ich kann mir das nur so erklären, dass das Mädchen das ungewollte Kind eines Freiers ist und sie während der Schwangerschaft ja fast gar nicht arbeiten konnte und danach musste sie auch noch immer mit für ihre Tochter aufkommen und hatte somit noch weniger zum Leben und musste mehr arbeiten... so wird sie ihr Kind wahrscheinlich von Anfang an gehasst haben, denn ohne das Kind wäre es ihr besser gegangen wie sie denkt! Jetzt ist sie wahrscheinlich der Meinung, dass das Mädchen alt genug ist, um das wieder gut zu machen und nun für die Mutter zu sorgen...


    Aber auf Seite 22 sagt die Mutter doch


    Zitat

    "Dir werd' ich von wegen "armes Ding". Mit Lust ist sie gemacht, mit feuchtem Schoß. Ich wette, du Bürgersfrau weißt gar nicht, was das ist."


    Vielleicht ist sie nur so verbittert, weil sie ihrer Tochter gern ein anderes Leben bieten würde.



  • Oh danke Geli...hab mir die Stelle jetzt gerade auch nochmal durchgelesen. Ich hab das wirklich falsch gelesen *schäm*.

    LG Melanie
    :lesend


    „Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden der bequem darunter durchlaufen kann!“

  • Zitat

    Original von Ines
    Herr Palomar
    Wann genau der Galgen auf dem Gallusberg abgeschafft wurde, weiß ich im Augenblick nicht. Wenn es dir wichtig ist, kann ich es aber gern herausfinden.


    Bis 1799 gab es in Frankfurt anscheinend Hinrichtungen. 1806 wurde abgerissen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/R…tten_in_Frankfurt_am_Main


    Wichtig war mir das nicht direkt, mich interessiert mehr, wie die Arbeit des Scharfrichters sich im Laufe der Jahre (seit der Zeit des Romans) verändert hat. War die hauptberufliche Arbeit als Scharfrichter tatsächlich bis 1799 so gestaltet?
    Ich frage mich auch, welche Aufgaben der Scharfrichter neben seiner Haupttätigkeit des Hinrichtens, das wohl selbst damals nicht jeden Tag vorkam, noch inne hatte. Hat er auch regelmäßig die Leichen entsorgt?

  • Interessanter Aspekt. Das würde mich auch interessieren, womit der Scharfrichter sonst noch sein Geld verdient hat. Reich konnte er sicher nicht damit werden, auch, wenn er den Nachlass der Selbstmörder behalten durfte. :gruebel

  • Aha, danke Beo. Ich habe zwar schon früher angefangen, die Galgentochter zu lesen, aber in dieser Woche bin ich kaum zum Lesen gekommen, so dass ich jetzt erst bei Kapitel 10 bin.

  • Ich habe den ersten Abschnitt heute auch beendet.
    Viel neues gibt es ja nicht zu sagen.
    Was mir gut gefällt ist die Aufteilung der Geschichte. Immer ein helles, eher fröhliches Kapitel und dann ein hartes, kaltes. Ich wllte gestern Abend eigentlich nur ein oder zwei kapitel lesen, weil es schon so spät war, dan sind es aber doch 5 geworden. Ich konnte nicht nach einem Kapitel, daß sich um die Mutter und das Mädchen drehte aufhören.
    Ich lede immer extrem, wenn es um Gewaltätigkeit Kindern gegenüber geht. Nicht nur in hostorischen Romanen, auch wenn wieder in den Nachrichten über Kindesmissbrauch berichtet wird. Liegt wohl an meinen beiden Mädels, vor der Geburt der beiden war ich da nicht ganz so sensibel. Jetzt habe ich da immer die Gesichter meiner Töchter vor mir.


    Stören tut mich die Gewalt in Büchern nicht, solange ich das Gefühl habe, daß es zur Zeit passt. Was hier definitv der Fall ist.
    Durch die Passagen mit Hella, Gustelies und dem Richter hat man Zeit sich wieder zu erholen. Allerdings ist das Buch bis jetzt ein Wechselbad der Gefühle, aber das gehört ja wohl zu einem guten Buch :-)


    Ich bin ja mal gespannt wie sich die Zusammenhänge darstellen, vielleicht sind es wirklich zwei Zeitebenen und Agnes ist wirklich das Mädchen, das seinen Selbstmordversuch überlebt hat und nun Rache nimmt an den Menschen, die sie gequält haben. Ihre Mutter, der Gewandschneider. Der Hund würde dann ja auch dazupassen.


    Nun denn, ich bin neugierig wie es weiter geht, daher werde ich mich jetzt auf die Couch verkrümeln :-]

  • Den ersten Teill habe ich jetzt auch gelesen und konnte auch vor dem nächsten nicht gleich stoppen.


    Das Duo Mutter Tochter gefällt mir ausnehmend gut. Es hat etwas sehr humorvolles, den beiden sozusagen beim lesen über die Schulter zu gucken.
    Dieses Verhältnis hat so etwas liebevolles.
    So ganz und gar konträr zu dem anderen Mutter/Tochter Duo .


    (Ob dieses Verhältnisse noch mal einen Rolle spielt? Also Mutter /Tochter Verhältnis, da es ja jewéils um eine solches geht und unterschiedlicher nicht sein kann)


    Die Atmospäre des Buches hat mir seit der ersten Seite gleich sehr gut gefallen.
    Auch die Aufteilung, der wechselnden Kapitel, mal das eine, mal das andere Duo.

  • Zitat

    Original von Primavera
    Oh, Mann seid ihr schnell. Ich kann erst heute spät abends anfangen. Ich habe jetzt schon das Gefühl, dass ich hinterherhinke. :fetch


    Ich auch :cry


    Ich habe jetzt auch noch gar nicht alle Kommentare aus diesem Teil gelesen, aber ich muss sagen: Haaach wie schön, endlich wieder ein neues Buch von Ines! :-] Wie immer ist man flott in der Geschichte drin und fühlt sich in den Straßen und Gassen, als würde man selbst dort leben.


    Die Szenen um das Mädchen haben mich auch schockiert, muss ich gestehen, allerdings weniger, dass sie hier beschrieben sind, sondern das Bewusstsein darüber, dass es sich hierbei durchaus um reale Schicksale handelt - also trotz der (vermutlich) fiktiven Figuren gab es garantiert Mädchen und Frauen, die dieses Schicksal erleiden mussten (und heute auch noch müssen, aber das ist ein anderes Thema). Und das entsetzt mich immer wieder, gerade wenn es um Kinder und Minderjährige geht. :-(


    Besonders krass wirken die Szenen im Vergleich zu der anderen Erzählebene, das doch recht beschauliche Leben der Richterfamilie, hier wird zwar wegen eines Mordes ermittelt, aber das ganze hat (noch?) eher den Anschein eines Abenteuers, zumindest geht hier (noch?) keine Gefahr aus. Stattdessen bin ich vielmehr versucht, mir Gustelies Rezepte abzuschreiben und sie auszuprobieren :grin

  • Leider hinke ich wohl auch etwas hinterher. Aber das macht nichts. Bisher gefällt mir dieses Buch sehr gut. Ich brauchte ein paar Seiten um in die Geschichte hinein zu finden. Aber dann hat es mich gepackt und ich freue mich schon weiter zu lesen.


    Danke für das Rezept "Grüne Soße". Ich kenne dieses Gericht nicht. Aber durch das Lesen bisher, bin ich neugierig geworden. Hört sich lecker an. Hättest du das Rezept nicht mitgeliefert, hätte ich sicherlich spätestens im ersten Abschnitt danach gefragt. :-]


    Sympathische Figuren sind Hella und ihre Mutter. Die beiden scheinen ein enge und tolle Beziehung zu haben. Die Beschreibung der Ehe von Hella fand ich auch gut. Auch wenn es eine arrangierte Ehe war, hat sie ihren Ehemann zu schätzen gelernt. Zum Glück scheint der Richter auch ein guter Ehemann zu sein. Ich denke es gab nicht viele Männer die ihrer Frau erlauben würden, Bücher zu lesen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Obwohl ich glaube, dass es dem Richter ab und an leid tut, das seine Frau nur allzu oft ihre eigene Meinung sagt. :grin


    Die Gesichte der Hure und ihrer Tochter ist grauenvoll. Ich hab mit gelitten. Konnte beim Lesen nur ungläubig den Kopf schütteln. Ich weiß, dass es eine ausgedachte Geschichte ist, aber ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass es solche Szenen tatsächlich gab. Wie kann eine Mutter ihrer Tochter sowas antun. Mein Mutterherz blutete. Schlimm.


    Zitat

    Und jetzt meine Fragen an euch:


    Ich lese nicht gern grausame Szenen. Beschreibungen von Morden, Vergewaltigungen u.ä. überblättre ich meist. Nun ist es aber so, dass in vielen sehr erfolgreichen Büchern "brutale" Szenen auftauchen. Was wünscht sich der Leser an dieser Stelle? Ist es so, wie Beowulf sagt, dass diese Szenen zur Illustration der Zeit nötig sind?


    Ich finde schon, dass solche Szenen wichtig sein können. Es kommt darauf an, um welche Geschichte es sich handelt. Wenn es zur Geschichte passt und auch wichtig ist dieses Grauen zu erleben, dann muss es hinein. Sicher hättest du auch die Vergewaltigungszene etwas wenig brutaler rüber bringen können. Ich bin mir aber dann nicht sicher, ob dieses Grauen so unverfälscht beim Leser angekommen wäre. Mir ging es so. Ich spürte das Grauen förmlich aus den Seiten hervor quellen. Ich war erschüttert. Ich denke mal das ist für den weiteren Verlauf der Geschichte wichtig sich dieses Grauen bewusst zu werden. Mal sehen wie es weitergeht.


    Zitat

    Und weiter: Muss ein Buch einen Wohlfühlfaktor haben, damit ihr es gern lest? Leidet der Wohlfühlfaktor unter brutalen Szenen?


    Ein Buch muss ich packen können. Ob nun mit schönen Liebesszenen, lustigen Dialogen oder mit der Grausamkeit. Und jedes Buch, was mich fesselt, hat einen gewissen Wohlfühlfaktor. Leiden würde dieser Wohlfühlfaktor wenn es überflüssige Gewaltsszenen wäre, die für die Handlung nicht wichtig sind.
    Ich möchte authentische Bücher lesen über Menschen. Und Menschen sind nicht immer gut und lieb, sondern grausam und böse.


    Jetzt hätte ich noch eine Frage, die mir Wikipedia nicht beantworten konnte.
    Was für ein Beruf ist der Stöcker?

  • Ich habe es nun auch endlich geschafft weiter zu lesen und bin immer noch fasziniert von der Geschichte. Das bereits angesprochene Wechselbad der Gefühle hat sich bei mir auch sehr schnell eingestellt. Einerseits die eher belustigend wirkenden Einfälle von Hella und ihrer Mutter zur Aufklärung des Falles "Tote Wanderhure" (Wie kommt man auf die Idee sich hinter einem Beichtstuhl zu verstecken? :-)) und andererseits das arme bemittleidenswerte Schicksals des jungen Mädchens und ihrer brutalen Mutter, von der ich aber kurz vor der Vergewaltigungsszene den Eindruck hatte sie zeige Mitleid besser gesagt Gefühl für ihr eigenes Kind dem sie selbst das alles zumutet. Als es z. B. heißt: Kapitel 6


    Das Mädchen sah sich um, suchte die Mutter. Die stand ganz hinten, mit blassem Gesicht, knetete Ihr Kleid zwischen Ihren Fingern. Als der Blick des Mädchens auf sie fiel, drehte sie sich um und lief in die Küche.


    Wie kann man diese Reaktion bewerten? Hatte die Hure Mitleid mit Ihrem Kind dem nun das selbe Schicksal blühte wie ihr, hätte sie der Tochter vielleicht doch ein anderes Schicksal gewünscht und gab sich nun die Schuld?
    Oder aber konnte sie nur den vorwurfsvollen Blick der vermutlich von der Tochter kam nicht ertragen?


    Zur Vergewaltigungsszene! Obwohl ich hier im Forum ja schon vorgewarnt wurde das sie kommen würde kam sie für mich sehr überraschend.
    Der Beschreibung des zukünftigen Vergewaltigers nach, in der es heißt seine Augen sahen als hätten sie schon alles gesehen und sein Mund sah aus als hätte er schon alle Worte gesprochen!
    Für mich stellte diese Figur im ersten Augenblick den willkommenen Retter dar! Mein erste Gedanke ging dahin er würde das Mädchen jetzt kaufen, und sie dann ohne sie zu berühren "frei" laufen lassen. Auch als er sie noch frage ob das ein Kinderlied sei das sie lautlos singt, war ich noch leicht von einem Happy End überzeugt.
    Deshalb traff mich der Umschwung in seinem Charakter schon etwas stärker. Die Brutalität die dann von Ihm ausging wo er doch zuvor noch so ruhig war.


    Aber genau dieses Unwissend sein macht diesen Roman so spannend!


    Liebe Grüße
    MyLady

  • Zitat

    Für mich stellte diese Figur im ersten Augenblick den willkommenen Retter dar! Mein erste Gedanke ging dahin er würde das Mädchen jetzt kaufen, und sie dann ohne sie zu berühren "frei" laufen lassen. Auch als er sie noch frage ob das ein Kinderlied sei das sie lautlos singt, war ich noch leicht von einem Happy End überzeugt.


    Genau so ging es mir auch. Ich hatte die wage Hoffnung, dass er sich als Retter des Mädchen heraus stellt. Stellte mir vor, wie er das Mädchen mit sich nahm und es aus dem Dreck herausholte - quasi Ersatzvater. Warum ich diesen Gedanken hatte, weiß ich nicht. Vielleicht weil die andere Option zu grausam war. :-(