Ich habe zur Kaufkraft wirklich nichts gefunden und zur Frankfurter Mark schon gar nichts. Der Gulden hatte 1700 eine Kaufkraft von 40 - 50 Euro- toll das sind 150 Jahre später!...
'Galgentochter' - Kapitel 09 - 14
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Ich denke ja, dass der Mann, der das Mädchen vergewaltigt hat, der Gewandschneider Voss war. Also dachte ich, dass sie vielleicht etwas mit seinem Tod zu tun hat. Aber das kann nicht sein, denn sie kann nicht schreiben und lesen, das lernt sie erst bei dem sadistischen Pfarrer. Und der ist nun wirklich ein Kaliber für sich. Nicht genug, dass er sie jeden Abend auspeitscht, nun tötet er auch noch ihr Kind, weil er besessen davon ist, ihr den Teufel auszutreiben. Ist er vielleicht selber vom Teufel besessen?
Wie kommt es, dass die Erzählstränge unterschiedlich schnell verlaufen. Während das Leben des Mädchens in Windeseile verfliegt, geht es bei Hella und ihrer Mutter langsam voran. Treffen sich diese beiden Geschichten irgendwann?
Hat der Richter jetzt doch akzeptiert, dass seine Frau bei den "Ermittlungen" mitmischt? Immerhin hat er sich doch bei der ersten Toten so sehr dagegen gesträubt, dass sie damit etwas zu tun hat. Hier nun aber, ersetzt er ihr sogar das Geld, was sie für den Kauf des Lederbeutels ausgibt. Liegt es daran, dass es sich bei dem zweiten Toten um einen ehrbaren Mann aus der Stadt handelt, während die erste Tote "nur" eine Hure war?
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Zitat
Original von Queeny
Hat der Richter jetzt doch akzeptiert, dass seine Frau bei den "Ermittlungen" eutels ausgibt. Liegt es daran, dass es sich bei dem zweiten Toten um einen ehrbaren Mann aus der Stadt handelt, während die erste Tote "nur" eine Hure war?Ich glaube eher daran:
Wenn du mir kein neues Geld gibst, reicht es gerade für Gerstenbrot, Schmalz und Schlachtabfälle... (Seite 132 Mitte)
Manche Dinge ändern sich halt nie. Frauen lächeln noch wenn sie ihre Erpressungen aussprechen...
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Wir achten nur darauf, das zu bekommen, was wir unbedingt wollen Erpressung ist so ein unschönes Wort ... ich nenne es Interessenswahrung
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Seite 109: Bei dem Nebengebäude vom Haus des Henkers sind die Fenster mit Lederhäuten verhangen.
Glasfenster waren seit dem 14.Jahrhundert in deutschen Wohnhäusern eingesetzt, aber hier waren die Lederhäute wegen der im Nebengebäude aufbewahrten Leichen nötig.
Ich nehme mal an, die andere Häuser in Frankfurt, z.B. das des Richters hatten Glasfenster oder gab es auch Bevölkerung bei denen Glasfenster eine Frage der Kosten war?
Bei Die Sünderin von Siena von Brigitte Riebe, der Mitte des 14.Jahrhundert handelte stand zum Beispiel, dass die Fenster der ärmeren Bevölkerung noch mit Schweinsblasen verschlossen waren, da Fensterglas zu teuer ist.Die Bemerkungen, die Gustelies so von sich gibt finde ich herrlich.
Halb Phrase, halb Weisheit.
Zum Beispiel:
„Gut, er ist ein Stümper, unser Arzt, und sieht nurm was man ihm vorher beschrieben hat …“ (Seite 113)
„Die Gesetze der Vorstadt wirken auch, ohne das wir sie beobachten“ (Seite 118)Über Hellas Alptraum von dem Säugling, seine blassen Lippen, Die Abschürfungen um Mund und Nase, habe ich mich gewundert. Und Gustelies herrscht Hellla gleich an, darüber niemals wieder zu reden.
Verblüffend, was da wohl hintersteckt? -
Zitat
Original von Herr Palomar
Über Hellas Alptraum von dem Säugling, seine blassen Lippen, Die Abschürfungen um Mund und Nase, habe ich mich gewundert. Und Gustelies herrscht Hellla gleich an, darüber niemals wieder zu reden.
Verblüffend, was da wohl hintersteckt?Dieses Geheimnis hätte ich auch gern gelüftet.
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Ich bin immer noch ganz geschockt von der letzten Szene, als der Pfarrer das Neugeborene tötet. Ich muss gestehen, ich konnte es nicht normal lesen, ich habe es nur noch querlesen können, weil ich es so schrecklich fand.
Ich hatte nach der Szene mit dem Fischer eigentlich gehofft, daß das Mädchen jetzt die Chance auf ein besseres Leben hat. Aber der Pfarrer ist wirklich ein sadistisches Schw... und dabei noch ein evangelischer, er könnte also heiraten und seinen Trieben nachgehen. Bei einem Katholiken hätte ich den Fanatismus fast besser verstanden.Die Passagen mit Hella und Gustelies hingegen gefallen mir sehr gut, die haben etwas leichtes, fröhliches an sich.
Die Beziehung zwischen Hella und Heinz ist eine sehr herzliche, wobei ich das Gefühl habe, daß es zumindestens von Hellas Seite aus eine eher kameradschaftliche Liebe ist.Ich denke der Altersunterschied von zehn Jahren tägt da auch ein wenig dazu bei. Wie alt ist Hella denn eigentlich? Irgendwie kann ich sie nicht richtig einschätzen, mal wirkt sie gerade neben ihrer Mutter sehr jung, dann wieder reif.
Nun denn ich werde mal weiterlesen
Edit: Beo willst du auf eine unserer Kölner Eulen anspielen ;-)?
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Hella ist 21. Als sie Geburtstag hat und Heinz ihr das Rosenöl schenkt sagte er sowas.
Seite 48"Du wirst heute einundzwanzig Jahre. In dem Alter gilt man für gewöhnlich als erwachsen. ..."
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Haben wir nicht alle die Hoffnung gehabt, dass es dem Mädchen bei dem Pfarrer besser gehen wird??? Leider ist es nicht so, sie wird misshandelt und er erzählt ihr auch noch Märchen über den Teufel in ihrem Körper! Ich fand es schön, dass sie sich trotz der Umstände die zur Schwangerschaft führten auf das Kind freut... und dann bringt dieses Schwein das Baby um, weil er in ihm den Teufel sieht!
Ich glaube langsam, dass die Hurenwirtin was mit den Morden zu tun hat... dann hieße das, dass die tote Hure die Mutter wäre und die hatte vielleicht noch Schulden bei ihr und deshalb musste sie sterben oder so und der Gewandschneider wollte sein Geld wieder und das wollte die Hurenwirtin ihm bestimmt nicht freiwillig wieder geben... aber wie kann sie die beiden umgebracht haben???? Vergiftet??? Aber wie will sie das angestellt haben??? Vielleicht bin ich auch auf dem Holzweg und die Lösung ist eine ganz andere! Werde ich ja in den nächsten Abschnitten raus kriegen...
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Zitat
Original von CathrineBlake
Ich hatte mich anfangs für sie gefreut, dass der Pfarrer sie aufgenommen hat. Ich dachte, dass es endlich mal jemand gut mit ihr meint. Und dann passiert das. Erst verprügelt er sie jeden Abend aufs übelste und dann tötet er ihr Kind! Ich habe die letzten Seiten mit offenem Mund gelesen. Ich dachte mir schon, dass es böse ausgehen wird, wenn sie dem Pfarrer nicht vorher sagt, dass sie ein Kind erwartet. Aber dass er es an die Wand schmeißt und dann noch bespuckt, hätte ich nicht gedacht. Wie besessen vom Teufel muss man sein um nicht zu erkennen, dass es sich um ein normales Baby handelt?
Das gleiche habe ich auch gedacht, aufgeatmet in der Zuversicht, dass sie jetzt ein neues Leben beginnen kann und dann das - vom Regen in die Traufe. Fragt sich, welches die schlimmere Hölle ist... Bei diesem Monster von Pfarrer habe ich überlegt, ob er tatsächlich glaubt, was er da erzählt oder ob er es eigentlich besser weiß, aber sich selbst durch die "Züchtigung" des Mädchens für seine Gedanken und Bedürfnisse strafen will. Aber wer weiß das schon, bei Menschen, die derart fanatisch erscheinen...ZitatOriginal von Queeny
Ich denke ja, dass der Mann, der das Mädchen vergewaltigt hat, der Gewandschneider Voss war. Also dachte ich, dass sie vielleicht etwas mit seinem Tod zu tun hat. Aber das kann nicht sein, denn sie kann nicht schreiben und lesen, das lernt sie erst bei dem sadistischen Pfarrer. Und der ist nun wirklich ein Kaliber für sich. [...]Wie kommt es, dass die Erzählstränge unterschiedlich schnell verlaufen. Während das Leben des Mädchens in Windeseile verfliegt, geht es bei Hella und ihrer Mutter langsam voran. Treffen sich diese beiden Geschichten irgendwann?
Ja das denke ich auch - zwei Gewandschneider? Das muss doch dieselbe Person sein oder nicht? Deine Idee mit der unterschiedlichen Erzählgeschwindigkeit hat was!! Da muss ich nochmal genauer drüber nachdenken - und vor allem weiterlesen!
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Der Pfarrer ist schrecklich. Ich habe das Gefühl, dass er Angst hat, dass das Mädchen ihm zu Nahe kommt - körperlich und emotional - und deshalb hält er sie mit der Peitsche auf Distanz.
Das mit den unterschiedlichen Erzählgeschwindigkeiten habe ich schon im letzten Abschnitt bemerkt, da dachte ich noch, dass das Mädchen am Anfang noch ein Kind war.
Mit Hella und Gustelis werde ich immer noch nicht warm. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Hella ihrem Mann ans Schienbein tritt. Wollte sie nicht vielleicht den Schreiber treten? Das kann ich mir eher vorstellen.
Der Vergleich mit Miss Marple ist übrigens sehr nett und passend. -
Zitat
Original von Nachtgedanken
Der Pfarrer ist schrecklich. Ich habe das Gefühl, dass er Angst hat, dass das Mädchen ihm zu Nahe kommt - körperlich und emotional - und deshalb hält er sie mit der Peitsche auf Distanz.Interessante Idee...
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Ihr habt eigentlich schon alles geschrieben. Ganz schrecklich war die Ermordung des Babys durch den Pfarrer. Wie krank muss ein Geist sein, um nicht zwischen Realität und Wahn zu unterscheiden. Mir tut das Mädchen sehr leid. Ich dachte auch es geht vielleich aufwärts mit ihr und die Hebamme nimmt sich ihrer an. Aber als Nachbar des Pfarrers ist dieses wohl nicht möglich.
Ganz gerne mag ich Jutta Hinterer mit ihren Äusserungen. Am meisten musste ich darüber lachen als sie sagte: Herr wirf Hirn vom Himmel. Gabs denn so eine Redewendung schon 1500?
Immernoch finde ich gut, dass nach einem "grausamen und gemeinen" Kapitel mit dem Mädchen, eins über Hella und ihrer Familie kommt. Das hilft einem wieder etwas "runterzukommen".
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Mir fällt gerade ein, ich kenne sogar eine Jutta aus der Nähe von Frankfurt, die der Jutta Hinterer von der Gesinnung wohl recht ähnlich ist
Schon lustig, daß es solche Leute wohl schon zu allen Zeiten gegeben hat.
Das mit dem "Herr wirf Hirn vom Himmel" fand ich auch sehr lustig, besonders weil das in meinem Job ein Spruch ist, den man sich öfter denkt
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Ihr Lieben,
ihr habt Recht, Jutta Hinterer ist die Person, deren Vorbild eine Büchereule ist. Der Hinweis mit den roten Haaren war goldrichtig. Also, wer ist es?
Queeny,
Ja, die Erzählstränge haben unterschiedliche Tempi, das heißt, sie laufen nicht zeitgleich nebeneinander her. Das war für den Aufbau der Geschichte notwendig.
Herr Palomar
Bereits im 12. Jahrhundert gab es eine Art Glas, Waschglas genannt. Hildegard von Bingen hat damit die Kapelle ihres Klosters auf dem St. Rupertsberg ausgestattet. Ansonsten hatten die Menschen um 1532 Butzenglas, aber das war nicht ganz billig, so dass die Bewohner der Vorstädte noch auf andere "Fernsterverschlüsse" angewiesen waren. Im Sommer waren die Fenster offen, im Winter gab es die Holzläden. Wurde es zu kalt, spannte man Tierhäute in die Öffnungen oder in Öl getränkten Stoff.Queeny und Herr Palomar:
Das Geheimnis, welches Hella und Gustelies mit sich herumtragen, wird in einer späteren Folge gelüftet. -
Zitat
Original von Ines
Ihr Lieben,ihr habt Recht, Jutta Hinterer ist die Person, deren Vorbild eine Büchereule ist. Der Hinweis mit den roten Haaren war goldrichtig. Also, wer ist es?
Na dann kann es ja nur eine sein: BJ oder hab ich was übersehen???
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Ich würde eher mal tippen, dass es sinvoll sein könnte in den Bericht über die Lesung von Birnbaum reinzulinsen, welche Eulen da noch so abgebildet sind...
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Beowulf,
du weißt es doch. Warum sprichst du es nicht aus? Fürchtest du dich etwa?
edit: Nein, streifi, BJ ist es nicht. Ich kenne sie leider nicht gut genug, um über sie schreiben zu können.
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Nun kommt sie also vom Regen in die Traufe, das Mädel.
Ich hatte auch erst die Hoffnung, dass es ihr beim Pfarrer besser gehen wird, aber leider wieder nichts.Hmm, diese Zeitunterschiede sind mir erst in diesem Abschnitt so stark aufgefallen,. Das läßt mich dann ja gleich wieder in wilde Vermutungen stürzen.
ich spoiler mal sicherheitshalber lieber meine Phantasien, wie es mir vorstelle, wie es weitergehen könnte....
Ich kann mir vorstellen, dass es noch mehr Tote geben wird ...
und der nächste wird dann der "gute" Herr Pfarrer sein.
Durch diese Zeitsprünge kam mir die traurige Idee, das das Mädchen die Täterin sein könnte. Ich hoffe es nicht, aber diese Zeitunterschiede machen auf mich den Eindruck, als würde die Geschichte des Mädchens von der Vergangenheit in die Jetztzeit von Hella & ihrer Mutter hineinreichen .
Und da wäre es dann logisch, dass der zweite Tote der sie vergewaltigende Gewandschneider ist.
Der Logik nach müßte dann die erste Tote die Mutter des Mädchens sein und eigentlich dürfte dann der Pfarrer, der Sadist, folgen.
Dass sie durch das bisher erfahrene Leid beginnt, sich an allen Menschen zu rächen, die sie zu diesem fürchterlichen Leben genzwungen habenDie Person der Jutta gefällt mir auch ausnehmend gut.
Egal, wie realistisch ihre Reden zu der Zeit waren, ich mag die irgendwie sehr gernUnd nun kese ich mal weiter und hoffe, dass meine Ideen so dann doch nicht eintreffen.
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bin ja noch nicht so lange bei den Eulen und kenn nicht wirklich alle...hab aber mal in die Galerie geschaut ob mein erster Verdacht rote Haare hat:-)
Kann es sein das
Wolkefür Jutta Hinterer Patin stand?:gruebel