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'Galgentochter' - Kapitel 09 - 14
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So im Nachhinein wundert mich, dass mich die Frage erst hier stört, bereits der Preis der Jungfraulichkeit hätte eigentlich die Frage nach der Kaufkraft eines Gulden aufwerfen müssen. Ich bin jetzt aber gerade bei der Feilscherei um den Ledersack und der Frage, dass der Preis für die Vorstadt offenbar hoch war, aber immerhin im Haushaltsgeldbudget der Frau Richterin, die - wie wir ja wissen - nicht wirtschaftlich so gut gestellt war wie heute ein Richter mit R2.
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Boah, ich will das Buch gar nicht mehr weglegen. Leider muss ich noch bisschen arbeiten. Hab die gesamte Mittagspause durchgelesen.
Das arme Mädchen tut mir tierisch leid. Warum wird sie eigentlich nie beim Namen genannt? Soll das darstellen, dass sich eigentlich niemand für sie interessiert?
Ich hatte mich anfangs für sie gefreut, dass der Pfarrer sie aufgenommen hat. Ich dachte, dass es endlich mal jemand gut mit ihr meint. Und dann passiert das. Erst verprügelt er sie jeden Abend aufs übelste und dann tötet er ihr Kind! Ich habe die letzten Seiten mit offenem Mund gelesen. Ich dachte mir schon, dass es böse ausgehen wird, wenn sie dem Pfarrer nicht vorher sagt, dass sie ein Kind erwartet. Aber dass er es an die Wand schmeißt und dann noch bespuckt, hätte ich nicht gedacht. Wie besessen vom Teufel muss man sein um nicht zu erkennen, dass es sich um ein normales Baby handelt?
Trotz der sehr dunklen Seiten dieses Buches gibt es für mich auch ab und zu mal was zu lachen. Als z. B. Heinz seine Frau auf den Mund küsst und seine Schwiegermutter auf die Wange und sich dann zum Schreiber dreht und sich den Kopf kratzt, musste ich schon laut lachen.
Dass Amedick ein Motiv hatte Voss zu töten klingt plausibel. Aber warum die Hure? Und was hat der Hund am Galgen zu bedeuten?
Ines, ich muss dir ein großes Kompliment zu deinem Buch machen. Mich hattest du schon mit der Kaufmannstochter zum Fan gemacht, aber die Galgentochter ist noch viel besser.
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Zitat
Original von CathrineBlake
Ines, ich muss dir ein großes Kompliment zu deinem Buch machen. Mich hattest du schon mit der Kaufmannstochter zum Fan gemacht, aber die Galgentochter ist noch viel besser.
Huhu CathrineBlake,
ich finde Galgentochter ist ganz anders als die Kaufmannstochter. Besser oder schlechter würde ich da gar nicht unterscheiden wollen -
Ja, ich will sie auch nicht unbedingt vergleichen. Ich hab die Kaufmannstochter auch verschlungen, aber Galgentochter erschüttert mich doch zutiefst. Weiß auch nicht. Solche Geschichten regen mich zum Nachdenken an. Das mag ich sehr.
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Mir geht es genauso, ich muss mich zwingen, das Buch zur Seite zu legen. Gefällt mir richtig gut.
@ Catherine: Dass die Tochter der Hure keinen Namen hat, würde ich so verstehen, dass sie es (noch?) nicht wert ist, einen zu tragen. Sie hat bestimmt einen und wir werden ihn wahrscheinlich noch erfahren, aber ohne Namen ist jemand wenig wert. Meine Gedanken dazu.
Und sie tut mir schrecklich leid. Der Pfarrer scheint ein Sadist zu sein, ich hatte den Eindruck, so wie er beim Züchtigen geschildert wurde, dass er sich daran "aufgeilt", das Mädchen zu schlagen, vor allem später, als er sie nackt schlägt und in das Lederkorsett schnürt. Sehr schlimm, dass sie ihr Kind auf diese Art verliert. Besessen passt in diesem Fall sehr gut auf den Pfarrer.
Nun wissen wir also, dass der Gewandschneider der erste Freier des Hurenmädchens war. Wer hatte Interesse daran, ihn zu töten? Seine Frau kommt auf jeden Fall in Frage, auch wenn sie es vielleicht nicht allein getan hat. Amedick? Auch der ist sehr verdächtig in meinen Augen, vor allem, als der Betrug ans Tageslicht kommt.
Gustelies und Hella erinnern mich ein wenig an Mrs. Marple und Mr. Stringer. Von der Vorgehensweise. Jeder ist verdächtig, das kleinste bißchen wird registriert, klasse. Ich hoffe, dass die beiden erfolgreich sein werden.
Jutta Hinterer ist ja eine patente Frau. Träumt von einem weiblichen Gott. Wundert mich, dass ihr niemand den Mund verbietet. Die gefällt mir. Auch wenn sie ein wenig gierig ist.
@ Beo: Deine Frage nach der Wertigkeit des Geldes: Wäre mir gar nicht so bewusst gewesen, aber Du hast Recht. Ist schon komisch, dass eine Entjungferung und ein Lederbeutel annähernd den gleichen Wert haben. Zeigt in meinen Augen auch wieder, wie niedrig die Huren angesiedelt waren.
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Zitat
Original von CathrineBlake
Ja, ich will sie auch nicht unbedingt vergleichen. Ich hab die Kaufmannstochter auch verschlungen, aber Galgentochter erschüttert mich doch zutiefst. Weiß auch nicht. Solche Geschichten regen mich zum Nachdenken an. Das mag ich sehr.
Ich verstehe schon, was du meinst, CathrineBlake. Ines versteht es sehr gut, einen regelrecht ins Buch reinzusaugen. Man kann es dann nicht mehr zur Seite legen, bevor man die letzte Seite atemlos geschafft hat. -
Zitat
Original von Wolke
Ich verstehe schon, was du meinst, CathrineBlake. Ines versteht es sehr gut, einen regelrecht ins Buch reinzusaugen. Man kann es dann nicht mehr zur Seite legen, bevor man die letzte Seite atemlos geschafft hat.Ja, genauso kann man es sagen
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In der Kaufmannstochter war die Namensthematik auch schon vertreten. Das das Mädchen immer nur das Mädchen genannt wird, würde ich daher auch so interpretieren, dass sie "nur" Teil der Masse ist und nicht als Individuum wahrgenommen wird.
Was sie beim Pfarrer erleiden musste war sehr heftig. Das "Tugendhaus" und die Vorstellungen dazu, sind sehr eigenartig. Gibt es dafür ein historisches "Vorbild" aus der Zeit?
In seinem Wahn hält er das Kind dann für den Teufel und glaubt den Teufel besiegt zu haben.Dadurch das der Pfarrer zuvor so wahnsinnig erscheint, wirkt diese gesamte Szene auf mich etwas unwirklich. Gerade auch durch diesen "Tugendhaus"aspekt erscheint mir diese Figur in seinem Wahn "überhöht". Seine Verbrechen würden auf mich wahrscheinlich schockierender wirken, wenn er "normaler" erscheinen würde.
Bei Gustelies hab ich immer Ruth Drexler (Bulle von Tölz, Agathe kanns nicht lassen) vor Augen.
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Produktpiraterie im 15. Jahrhundert- non putassem
Warum sollte de sexuelle Perversion, also hier der Sadismus eine Erfindung der Moderne sein? Der Pfarrer ist ganz einfach ein Sadist und geilt sich an den Schlägen auf und wenn er den Teufel und die Sünde aus dem Mädchen austreibt, bekämpft er in Wirklichkeit die Angst vor seiner Schwäche, die Angst die eigene Sexualität nicht in den Griff zu bekommen.
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auch mir fällt es schwer das buch zur seite zu lesen. es fesselt mich sehr.
als das mädchen ins wasser ging bekam ich einen schrecken und war erleichtert das sie gefunden wurde. ich dachte das für sie nun alles gut wird. aber wie sagt man so schön, sie kam vom regen in die traufe. nein das hat sie nun wirklich nicht verdienst. ich fragte mich welches leben wohl besser war für sie. auf jeden fall nicht das bei dem pfarrer. aber auch diese qualen hat sie hinter sich gebracht. ich hoffe das sie doch bald ein besseres leben haben wird. ich bin schon ganz neugierig darauf weiter zu lesen.
mir gefälltl das lockere mundwerk von jutta ganz gut, das bringt etwas erfrischendes in das ganze. auch hella und gustelies haben mir wieder gut gefallen. was mir gut gefällt ist, das das buch so geschrieben ist das ich mir alles genau vorstellen kann, die personen, die umgebung alles. das gefällt mir sehr, da braucht man eigentlich kein kino mehr.
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Zitat
Original von beowulf
Warum sollte de sexuelle Perversion, also hier der Sadismus eine Erfindung der Moderne sein?
Gibt es natürlich keinen Grund dafür. Ich hab mich am Anfang des Buches gefragt, ob die Verbrechen in diesem Roman reale Vorbilder haben, weil mich der Titel der Serie, dies vermuten ließ.
Mittlerweile vermute ich das nicht mehr und wollte schauen, ob es historische Vorbilder dafür gibt. -
Auch mir fällt es schwer das Buch aus der Hand zu legen.
Zuerst war ich auch ganz froh daß das Mädchen bei dem Pfarrer untergekommen ist nachdem sie der Fischer aus dem Wasser geholt hat. Ich dachte nun wird alles gut, leider lag ich da falsch. Was die Arme dort erleiden mußte. Schrecklich.
Jutta gefällt mir als Figur gar nicht. Sie kommt mir mit ihrem losen Mundwerk irgendwie überheblich vor.
Hella und Gustelies dagegen mag ich total gerne und finde es ziemlich lustig wie Hella ihren Mann immer versucht zu überzeugen daß sie recht hat. Das Verhältnis von Hella und Gustelies hat für mich so was fröhliches herzerfrischendes und bringt mich doch sehr zum schmunzeln.
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Hallo, Ihr Lieben,
auch hier noch einmal meine Frage:
In diesem Roman spielt eine Figur mit, die es in er Realität gibt. Allerdings unter anderem Namen. Diese Person ist selbstverständlich eine Büchereule. Wer hat sie erkannt?
fragt InesHistorische Vorbilder:
Ein historisches Vorbild für den sadistischen Pfarrer gibt es nicht. Allerdings werde ich beim Schreiben der Reihe von Herrn Prof. Dr. Karl Härter vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte beraten. Herr Prof. Härter ist Fachmann für die Verbrechen der frühen Neuzeit in der Gegend um Mainz. Er hat mir sehr viel über die damaligen Verbrechen erzählt und natürlich fließt einiges davon in die Romane. Aber direkte Vorbilder, die sich in Unterlagen oder Urkunden finden lassen, gibt es nicht. -
Auch mir fällt es richtig schwer, das Buch aus der Hand zu legen, doch leider wartet auch noch ein wenig Arbeit auf mich, die getan werden will.
Noch immer finde ich den starken Kontrast zwischen den Handlungssträngen gut gelungen. Die Geschehnisse um Hella und Gundelies lockern das ganze immer wieder auf, wirken lebendig und farbenfroh, während die Kapitel um das Mädchen düster und beklemmend sind.
Das arme Mädchen tut mir wahnsinnig leid. Ich hatte wirklich gehofft, dass sich das Leben für sie endlich zum Guten wenden würde, als sie zum Pfarrer kam, aber so ist das Leben eben häufig nicht. Der Pfarrer ist unter dem Deckmantel seiner Gläubigkeit brutal und sadistisch, gerade die ersten Schläge, die sie bekam, fand ich schwer zu ertragen. Und nun hat er im religiösen Wahn auch noch das Baby getötet, dass für das Mädchen Hoffnung bedeutete.
Hella und Gundelies sind weiterhin klasse, und auch Jutta gefällt mir gut mit ihrem lockeren Mundwerk. Die Frauen scheinen ja auf einer heißen Spur zu sein, was den Betrug um die Stoffe betrifft!
@ Ines: was deine Frage angeht, hinter welcher Person eine Büchereule steckt: ich tappe im Dunkeln, bin aber sehr gespannt!
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Ich hatte auch gehofft, das Leben des Mädchens würde sich zum Positiven wenden aber das war wohl nichts, es geht munter weiter mit den Grausamkeiten. Und auf der anderen Seite stehen Hella und Gustelies mit ihrer heilen Welt, den kulinarischen Genüssen und ihrem Humor. Irgendwie grotesk.
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Der Stoff ist also ein Me-too-Produkt? Und ich dachte, das ist eine Erfindung unser heutigen Konsumgeneration.
Das Mädchen scheint ja ewig Pech zu haben. Erst wird es von der eigenen Mutter so misshandelt und nachdem auch noch ihr Suizid fehlgeschlagen ist, kommt sie zu so einem fanatischen Pastor. Der Gipfel der Brutalität ist für mich die Sache mit dem Baby. So weltfremd kann auch der Pastor nicht gewesen sein, zumal er ja wohl wusste, wo das Mädchen ursprünglich herkam.
Heinz muss wirklich ein gutmütiger Kerl sein. Da versucht er, im Mordfall zu ermitteln und seine Frau und Schwiegermutter kaufen mal eben ein Beweisstück. Ich weiß nicht, ob ich meine untertänige Frau nicht mehr gescholten hätte.
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Bezeichnend für die ganze Zeit in der die Geschichte spielt, fand ich diesen Ausspruch auf Seite 79: Lieber einen Mann, der prügelt, als ohne Mann zu sein.
Das sagt viel über die Stellung der Frau zu dieser Zeit aus.
So, der Gwandschneider ist also tot. Ich kann nicht sagen, dass es mir leid tut.
Das Mädel ist jetzt im Pfarrhaus, nachdem sie aus dem Wasser gerettet wurde. Ich finde es schrecklich, dass sie bislang keinen Namen hat. Der Pfarrer ist mir nicht ganz koscher. Er ist kein Gottesmann, er ist ein Sadist. Der geilt sich doch bestimmt an den Schlägen an dem Mädchen auf.Hella ist mutig, die Frau gefällt mir. Sie tritt ihrem Ehegespons gegens Schienbein.
Die Beschreibung in der Kaufhalle gefällt mir. Das war dann wohl der frühe Großhandel. Hier erfahren Gustelies und Hella auch vom Betrug Amedicks, den Voss nicht mitmachen wollte. Und das könnte das Motiv an dem Mord gewesen sein, sofern es denn Amedick war.
Ohje, das Mädel ist schwanger. Das auch noch. Und der besessene Pfarrer tötet das Kind. Wie konnte er es mitnehmen wenn es doch noch gar nicht abgenabelt war?
Der Typ gehört auch an die Wand geschmissen -
Zitat
Original von Ines
Hallo, Ihr Lieben,auch hier noch einmal meine Frage:
In diesem Roman spielt eine Figur mit, die es in er Realität gibt. Allerdings unter anderem Namen. Diese Person ist selbstverständlich eine Büchereule. Wer hat sie erkannt?
fragt InesIch würde vermuten, dass Jutta Hinterer die Person im Buch ist, bei der Du eine Büchereule verewigt hast, weil sie sehr modern für ihre Zeit ist. Aber welche der Büchereulen es ist, weiß ich nicht.
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Geli daran dacht ich auch schon und zum Thema wer: Jutta Hinterer hat rote Haare!