'Galgentochter' - Kapitel 15 - 21

  • Ich habe diesen Abschnitt jetzt auch beendet.
    Er hat mich emontional nicht ganz so migenommen wie die ersten beiden, was jetzt durchaus positiv zu sehen ist. Endlich gibt es jemanden im Leben des Mädchens, der sich um sie kümmert, ohne nur an sich dabei zu denken.
    Ich denke die Aktion mit Sebastian war wirklich nur zum Schutz des Mädchens.


    Das erste Mal taucht in den Abschnitten mit dem Mädchen auch einmal ein Name auf. Bis jetzt wurden alle nur mit ihrem Beruf oder bei der Mutter mit dem Verwandtschaftsgrad bezeichnet.
    Ob das eine Bedeutung hat?


    Ich bin der festen Überzeugung, daß das Mädchen der Mörder ist. Nur sie hat Bezug zu allen drei Opfern. Ich gehe mal davon aus, daß die Hure ihre Mutter war.
    Irgendwie würde ich mir zwar wünschen, sie wäre es nicht und könnte ein halbwegs glückliches Leben führen, aber wer solche Dinge erlebt wie sie, der trägt emotional sovel mit sich rum, daß er zu solchen Taten durchaus fähig ist. Ich denke sie konnte auch die Opfer erst betäuben und dann ersticken.
    In heutigen Zeiten würde sie wohl auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren können.


    Halle und Gustelies sind echt unschlagbar. :-) Hella merkt man noch an, daß sie trotz ihres Witzes und ihrer Wortgewandtheit doch oft noch sehr unsicher ist. Daß sie immernoch keine Kinder hat macht sie sehr traurig und verunsichert sie. Und Gustelies hat ihr Leben noch nicht wirklich abgeschlossen. Daß das für ihre Tochter eher unangenehm ist kann ich verstehen, wer will sich schon seine Eltern bei sportlichen Aktivitäten im Bett vorstellen :lache
    Die Sache mit dem Hirn fand ich nach der Vergewaltigung und der Kindestötung eigentlich nur nebensächlich. Ausserdem hab ich keinen persönlichen Bezug dazu, da ich sowas noch nie gegessen, geschweige denn zubereitet habe.... (Ich hab's auch nicht vor ;-))


    Jetzt bin ich auf jeden Fall gespannt, wie sich das ganze jetzt löst und die Puzzleteile zueinander finden.

  • Ach ja, das Hirn. Ich hab das mal probiert. Meine Oma hat das früher öfter mal gemacht. Gebraten schmeckt das nicht sooooo schlecht. Jedenfalls erinner ich mich, dass ich das eher gegessen habe, als Nieren. :uebel Heute kriegt man Hirn beim Metzger wahrscheinlich gar nicht mehr.

  • Ich habe mich für das Mädchen gefreut. Endlich nimmt sich ihrer jemand an, der es gut mit ihr meint. Und die Hebamme meint es gut mit ihr. Sie zeigt ihr offenbar die Herstellung von Salben und bringt ihr ein wenig Kräuterkunde bei. Finde ich sehr schön. Ich hoffe dass das Mädchen nun etwas zur Ruhe kommt. Obwohl ich immer noch fassungslos bin, wie viel Leid sie ertragen hat. Kann man solche schrecklichen Ereignisse jemals vergessen?


    Die Szene mit Amedick war auch heftig. Jetzt weiß ich endlich genau was gebrandmarkt heißt. Ich dachte immer an ein Brandzeichen, aber das vorher eine glühende Eisenstange durch die Wange gebohrt wurde, das wusste ich nicht. Ich muss gestehen, mir wurde ein wenig anders. Die Szene hatte ich vor meinem geistigen Auge. Gar nicht gut.


    Nun liegt auch der Pfarrer unterm Galgen. Somit erhärtet sich der Verdacht. Auch um den Pfarrer tut es mir nicht wirklich leid. Bisher tut es mir um keinen der drei Toten leid. Sie haben alle schreckliche Dinge getan.


    Das Mädchen verliebt sich in Sebastian einen reichen Kaufherr. Die Hebamme warnt das Mädchen. Ich halte die Warnung für berechtigt. Ich habe auch so meine Zweifel, dass der Mann etwas gutes im Sinn hat. Eigentlich wäre es dem Mädchen zu gönnen. Aber so wie das Buch bisher verläuft, würde es nicht passen.
    Ist eigentlich Kaufherr das gleiche wie Kaufmann?


    Bei der Zubereitung des Hirns habe ich auch ganz schnell gelesen, mag auch keine Innereien. :uebel


    Und die Herstellung der Menschensalbe ist auch nicht wirklich förderlich für den Appetit. Mich würde auch interessieren ob es damals gang und gebe war. Und wenn ja, wie lange wurden diese Menschensalben denn hergestellt?


    So ich gehe jetzt noch die restlichen Seiten lesen :lesend

  • Zitat

    Original von hestia2312
    Und die Herstellung der Menschensalbe ist auch nicht wirklich förderlich für den Appetit. Mich würde auch interessieren ob es damals gang und gebe war. Und wenn ja, wie lange wurden diese Menschensalben denn hergestellt?


    Du willst gar nicht wissen, wie und aus was die Heilmittel hergestellt werden, die dir heute helfen.


    Menschenfett zur Seifengewinnung aus ermordeten Juden und Polen gewonnen zu haben wurde den Nationalsozialisten noch bis 1945 unterstellt (wohl historisch falsch) aber bis zur Medizin der Neuzeit- also so irgendwan 1800something wurde das noch eingesetzt.

  • Bin ich eigentlich die Einzige, die mit Hella und Co nicht warm wird? Das ist mir alles ein bisschen zu rosarot.
    Und das Mädchen, einerseits deutet alles darauf hin, dass sie die Mörderin ist oder zumindest in die Morde verwickelt ist, aber die Spuren sind eigentlich zu offensichtlich. Wer könnte es noch sein? Ein unbekannter Beschützer?

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • In diesem Abschnitt habe ich es einfach getan, ich habe zuerst die Geschichte des Mädchens weitergelesen und danach erst den Hella Teil.
    Den Mädchenpart finde ich viel interesssanter, als den mit Richter, Hella und Mutter.


    Und die Lust darauf, die Rezepte nachzukochen ist mir auch vergangen, danke kein Bedarf mehr.


    Es deutet alles darauf hin, dass das Mädchen die Morde begangen hat, aber dies ist zu eindeutig, denke ich, da steckt doch noch wer anders hinter.

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)

  • Ich freue mich auch für das Mädchen das sie nun endlich jemand hat der sich um sie kümmert und mir auch irgendwie wie ein Mutterersatz vorkommt. Ausserdem lernt sie bei der Hebamme sehr viel über Kräuter. Ich habe auch den Verdacht das das Mädchen die Mörderin ist zumindest hätte sie die größten Motive. Die Mutter die versucht hat sie zur Hurerei zu zwingen, der Gewandschneider der sie aufs übelste Vergewaltigt hat und der Pfarrer der ihr wohl das schlimmste angetan hat das man einer jungen Mutter wohl antun kann, er hat ihr Kind getötet. Aber wie ich hier schon gelesen habe wäre das fast zu einfach!


    Auf was ich sehr gespannt bin ist der Fortlauf mit dem jungen Städter Sebastian. Ob sich die beiden wohl noch einmal sehen? Die Hebamme hat es sicher gut mit ihr gemeint und ich kann ihre Beweggründe auch durchaus.


    Liebe Grüße
    MyLady

  • Zitat

    Original von MyLady
    Ich freue mich auch für das Mädchen das sie nun endlich jemand hat der sich um sie kümmert und mir auch irgendwie wie ein Mutterersatz vorkommt. Ausserdem lernt sie bei der Hebamme sehr viel über Kräuter. Ich habe auch den Verdacht das das Mädchen die Mörderin ist zumindest hätte sie die größten Motive. Die Mutter die versucht hat sie zur Hurerei zu zwingen, der Gewandschneider der sie aufs übelste Vergewaltigt hat und der Pfarrer der ihr wohl das schlimmste angetan hat das man einer jungen Mutter wohl antun kann, er hat ihr Kind getötet. Aber wie ich hier schon gelesen habe wäre das fast zu einfach!


    Auf was ich sehr gespannt bin ist der Fortlauf mit dem jungen Städter Sebastian. Ob sich die beiden wohl noch einmal sehen? Die Hebamme hat es sicher gut mit ihr gemeint und ich kann ihre Beweggründe auch durchaus.


    Liebe Grüße
    MyLady


    :write


    Interessant fand ich auch, dass nebenbei der Zwist zwischen Katholiken und "neumodischen" Lutheranern anklang.


    Zitat

    Original von hestia2312
    Und die Herstellung der Menschensalbe ist auch nicht wirklich förderlich für den Appetit. Mich würde auch interessieren ob es damals gang und gebe war. Und wenn ja, wie lange wurden diese Menschensalben denn hergestellt?


    Im zweiten Band von Diana Gabaldon (dt. "Die geliehene Zeit" glaube ich) wurde auch erwähnt, dass einer der Henker in Paris dieses Menschenfett als besonders gute Creme weitergab. Das wäre Mitte des 18. Jh. gewesen und dort hatte es eine Bezeichnung, aus der nicht gleich erkennbar war, woraus es besteht. *grusel*

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Für Organtransplantationen hat ja noch jeder Verständnis. Das halten die meisten für ethisch vertretbar. Im Zusammenhang mit anderen Verwertungen, wie der Herstellung von Kosmetika fallen mir da spontan die pseudowissenschaftlichen Rechtfertigungen des Leichenverwerters Gunther von Hagens ein. :rolleyes

  • Zitat

    Original von Ines
    Ich befürchte, dass es in bestimmten Teilen der Welt noch immer Salben aus Menschenfett gibt. Und Beowulf hat Recht: Im Dritten Reich wurden aus Leichen und Leichenteilen noch ganz andere Dinge gemacht.
    Und auch heute werden ja Leichenteile benutzt. Denkt nur an die Organtransplantationen. Ist im Grunde nichts anderes.


    Manchmal bin ich ganz froh, dass ich nicht alle Dinge mitbekomme.
    Ich wusste das im 3. Reich Lampenschirme hergestellt worden sind. Und Seifen. Aber mehr wusste ich nicht. Und ich bin da auch froh drüber. Ich möchte gar nicht wissen, welche Bestandteile genau in der Salbe XY sind. *grusel*

  • Zitat

    Original von Ines
    Geht es bei der "Verwertung" von Leichen und Leichenteilen also auch um die Ethik? Organtransplantationen ja, Kosmetika nein?
    Habe ich euch da richtig verstanden?


    Organtransplantationen haben für mich eine völlig andere Qualität. Einerseits tue ich mir da schwer von Leichenteilen zu sprechen. Die Organe werden von lebenden Menschen entnommen, bei denen Gehirntot festgestellt wurde. Die Organe selbst waren nie tot.


    Andererseits auch sicher ein gewisser Respekt vor dem Menschen. Mit einer Organtransplantation kann einem anderen Menschen das Leben gerettet werden, Kosmetika sind ein Luxusprodukt.


    Vor einigen Jahren wollte die TU Graz mit Leichen Crashtests durchführen anstatt mit Dummies. Wurde damals vom Ethikrat untersagt. Finde ich auch in Ordnung.


  • Das würde ich auch so sagen... Organtransplantationen dienen dazu anderen, kranken Menschen noch ein halbwegs bis ganz gesundes Leben zu ermöglichen! Wenn man aus Leichen ein Mittel gegen Aids gewinnen könnte, würde ich auch nichts dagegen sagen, weil man widerum Leben damit retten würde... aber Seifen und ähnliches können auch sehr gut aus anderen Dingen geschaffen werden und sind ein Luxusprodukt und nicht überlebenswichtig!!!!


    Und dass der Ethikrat die Crashtests mit Leichen untersagt hat, finde ich völlig richtig!!!!! Zumal man Dummies heute sehr naturgetreu nachbauen kann!

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Eher ums was "ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" - Prinzip :grin


    Aber das Thema Embrionenverwertung "überzähliger" Embrionen aus der Fortpflanzungsmedizin ist doch nichts anderes.


    Wann ist ein Mensch ein Mensch?


    Die Juristerei behandelt Leichen als Sachen. Geschützt werden sie dennoch unter dem Aspekt der "Störung der Totenruhe". Geschütztes Rechtsgut ist das Pietätsgefühl der Allgemeinheit, d.h. der allgemeine Achtungsanspruch , der mit dem Tod nicht endet .


    Das heißt wir tun uns aus Respekt vor dem was da hätte sein können oder dem was da war unheimlich schwer - und wenn wir nicht wissen, was da abgeht- um so besser.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Eher ums was "ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" - Prinzip :grin


    Also ich möchte, schon wissen, was im Forschungsbereich los ist, was erlaubt ist, was nicht und woraus z. B. Kosmetikprodukte bestehen. Ich finde es richtig, dass nicht alles wissenschaftlich und technisch Mögliche auch ausprobiert wird. Es ist völlig in Ordnung, dass man zum Beispiel auf den Einsatz von Leichen als Dummies verzichtet, oder auch im Bereich der Fertilitätsforschung noch ein paar Grenzen gelten.


    Zurück zum Ausgangsthema: Ja, es ist eine Frage der Ethik, was man mit Leichenteilen machen darf und was nicht.

  • Ich hab das Buch schon durch und meine Vermutung, wer der Mörder ist, hat sich bestätigt :-)


    Kalbshirn würde ich auch nur ungern zubereiten - geschweige denn essen. Da kann ich Hella gut verstehen :grin


    Ich hab mich für das Mädchen sehr gefreut, dass es den jungen Mann kennen gelernt hat, aber ich kann auch die Bedenken der Hebamme verstehen. Ich war sehr gespannt, wie sich die Beziehung zwischen dem Mädchen und dem Patrizier weiterentwickelt.

  • Zitat

    Original von Morgaine
    Ich hab das Buch schon durch und meine Vermutung, wer der Mörder ist, hat sich bestätigt :-)


    Ich habe auch eine Vermutung und bin gespannt, ob es richtig ist. Ich liege in den letzten Zügen.


    Ich mag überhaupt keine Innereien und mag die auch nicht zubereiten. Ich kann da Hella gut verstehen.


    Leider hinke ich total hinterher und hab jetzt auch nicht Zeit, den ganzen Thread zu lesen. Ich bin zwar viel online, mache aber immer was anderes nebenbei. Das Buch gefällt mir supergut. :anbet Ich freu mich schon auf das neue Buch im Herbst. :-]