Cristina Michelotti - Die Teestunde

  • Die Teestunde
    Cristina Michelotti


    Beschreibung
    Regelmäßig besucht Antonella ihre heißgeliebte Großmutter Rosetta. Bei der Teestunde, die die beiden jedesmal einlegen, stoßen zwei Welten aufeinander. Doch hinter dem verständnislosen Staunen spürt man die gegenseitige Neugierde und die liebevolle Achtung voreinander, die sie verbindet.


    Meine Meinung
    Großmutter Rosetta und Enkeltochter Tutin lernen sich in einem Krankenhaus von Rho kennen, in dem das kleine Mädchen das Licht der Welt erblickt. Obwohl die Oma noch fünf weitere Enkel hat, ist das Band der Liebe sogleich innig und vertraut. Trotzdem trennt Großmutter und Enkelin eine Generation, so dass es manchmal zu Konflikten kommt. Tutin ist auf der Suche nach dem richtigen Mann, doch an Heirat denkt sie noch lange nicht, während Rosetta keinen Sex vor der Ehe dulden kann. Es kommt noch zu weiteren Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten, was an der freundschaftlichen Beziehung der beiden jedoch nichts ändert.


    Fotos, alte Gegenstände der Großmutter und deren Lebensberichte lassen Tutin in die Vergangenheit reisen, eine Zeit die schon vor ihrer Geburt bestand. Sie kann nur erahnen was ihre Großmutter erlebt hat, aber Enkelkinder sind neugierig und wollen ständig ihr Wissen erweitern. Bei der täglichen Teesitzung kommt es zum Gespräch, zu scheinheiligen Fragen und interessanten Antworten.


    Die Mischung aus zarten, feinfühligen Worten, und dickköpfigen, sturen Diskussionen ist humorvoll und nachdenklich zugleich. Rosetta lässt sich nicht von ihrer Enkelin helfen, wenn es um das Einfädeln einer Nähnadel geht. Sie möchte es alleine schaffen, auch wenn sie es minutenlang probieren muss. Tutin könnte sich darüber aufregen, dabei ist sie in vielen Momenten ihrer Großmama sehr ähnlich. Genau deswegen ist das Buch so interessant, denn es ist realitätsnah und witzig.

    :roeslein


    Die Veilchen kichern und kosen
    und schaun nach den Sternen empor;
    heimlich erzählen die Rosen
    sich duftende Märchen ins Ohr.

    Heinrich Heine