Wanda E. Brunstetter - Die Tochter des Kaufmanns

  • Klappentext:


    Die junge Naomi führt ein behütetes Leben in einer kinderreichen Amisch-Familie in Pennsylvania. Doch plötzlich wird alles anders: Nach dem tragischen Tod ihrer Mutter muss sie als älteste Tochter nicht nur für die Großfamilie sorgen, sondern darüber hinaus auch noch im Laden ihres strengen Vaters mithelfen. Da bleibt keine Zeit, auf die behutsame Werbung ihres heimlichen Schwarms einzugehen. Mehr und mehr verzweifelt Naomi an ihrer Situation.Und dann macht sie eines Tages einen schrecklichen Fehler: In einem unbedachten Moment lässt sie ihren kleinen Bruder mit einem Fremden allein, und das Undenkbare geschieht der Junge wird entführt. Eine fieberhafte Suche beginnt, und für Naomi bricht eine Welt zusammen. Ist ihr Fehler überhaupt wieder gutzumachen?


    Meine Meinung:
    Das ist der 1. Band einer Amisch-Trilogie und ich muss sagen, dass es mir sehr, sehr gut gefallen hat. Die Autorin hat einen lebendigen und einfachen Schreibstil. Anfangs geht es etwas durcheinander, man erfährt viel über die Gedanken der Hauptfigur und muss versuchen, diese zu ordnen.
    Aber es ist eine wirklich spannende Geschichte!
    Manches kann ich vielleicht nicht so nachvollziehen, weil die "Amish People" wohl einfach anders denken als ich, aber das Buch gibt auch ein wenig Hintergrundwissen und man kann alles nachvollziehen.
    Ich freu mich schon auf die anderen beiden Bände!!

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

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  • Die Tochter des Kaufmanns - Wanda E. Brunstetter


    Originaltitel: The storekeeper´s Daughter
    Übersetzt von Eva Weyandt


    Gerth Medien, 2007
    Gebundene Ausgabe: 320 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Rückseite: Die junge Naomi führt ein behütetes Leben in einer kinderreichen Amisch-Familie in Pennsylvannia. Doch plötzlich wird alles anders. Nach dem tragischen Tod ihrer Mutter muss sie als älteste Tochter nicht nur für die Großfamilie sorgen, sondern darüber hinaus auch noch im Laden ihres strengen Vaters mithelfen. Mehr und Mehr verzweifelt Naomi an ihrer Situation. Doch dann geschieht etwas, dass ihre Welt vollends aus den Fugen geraten lässt.

    Über die Autorin:
    Wanda E. Brunstetter ist von der Lebensweise der Amischen fasziniert. Die Autorin lebt in Washington State und hat bereits zahlreiche erfolgreiche Romane geschrieben, die in Amish-Siedlungen spielen.


    Meine Meinung:
    Von dem Buch hatte ich mir Einblicke in die Wekt der Amisch in Pennsylvania in den USA versprochen.
    Zunächst gilt es aber mal, sich an die gefällige Sprache des Romans zu gewöhnen und sich letztlich damit abzufinden. Der Ton, getragen von der Hauptfigur Naomi, ist leidend, fast jammernd. OK, sie hat es schwer und sie tut mir auch Leid, aber helfen kann man ihr ja leider nicht. Zum Glück ändert sich der Stil nach ca. 100 Seiten und es wird handlungsreicher.


    Erster Korintherbrief, Kapitel 10, Vers 13 „Gott gibt uns nur soviel auf, wie wir tragen können“ trifft bei Naomi nicht zu. Sie ist deutlich überfordert mit der Aufgabe, sich nach dem Tod der Mutter alleine um die Familie zu kümmern. Der Vater erlaubt ihr auch keinen Kontakt mehr mit ihrem Freund Caleb, der sie heiraten möchte.


    Der trauernde Vater Abraham ist wie erstarrt und passiv. Ein Nachbar erinnert ihn an Jesaja, Kapitel 10, Vers 31 „Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft“
    Doch das Arbeiten im Laden hat ihm nie gefallen, lieber würde er sein Land bestellen. Als der jüngste Sohn, noch ein Baby, entführt wird, eskaliert die angespannte Situation und Naomi verlässt zusammen mit einer Freundin Lancaster County und die Familie und versucht weit entfernt in der englischen Welt ein Leben außerhalb der Amisch-Traditionen.


    Nachdem sich die Handlung gut entfaltet hatte, gefällt mir das Buch deutlich besser.


    Interessant ist der Einsatz der speziellen Sprache der Amish, die in wenigen Wörtern von Wanda E. Brunstetter angedeutet wird:


    Kinner statt Kinder, Daed anstatt Dad, Hallich Neijaahr, Hallich Gebottsdaag.


    So bekommt man einen kleinen Eindruck. Es bleibt aber beim Ansatz mit nur wenigen Worten, um die Lesbarkeit des Romans nicht zu beeinträchtigen.


    Einige gelungene Szenen zeigen Jim und seine Frau Linda, die jetzt das Baby haben. Jim hat in einem spontanen, unüberlegten Moment das Baby entführt, als die geplante Adoption eines Kindes scheiterte. Seiner Frau verheimlicht er, dass das Baby entführt ist.


    Der Einblick in die Welt der Amisch in diesem Buch geht nicht sehr tief. Viele Probleme der Familie, wie z.B. der Mangel an Kommunikation oder das Nichtzeigenkönnen von Gefühlen könnten auch gut in anderen Familien auftreten. Ob und wieweit die Traditionen der Amsich mit der Weltabgewandheit und ein Leben nach Gottes Worten Vor- und Nachteile hat, wird kaum diskutiert. Wanda E. Brunstetters Sympathien liegen klar bei den der Amisch.


    Das Ende lässt noch einige Fragen offen, die vermutlich in einer Fortsetzung wieder aufgegriffen werden.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Der Einblick in die Welt der Amisch in diesem Buch geht nicht sehr tief.


    Ob sie Kenntnisse über die Amish wohl als bekannt voraussetzt? Wenn ich das richtig verstanden habe, gilt sie in Amerika als Bestsellerautorin und schreibt hauptsächlich über Amish. Allerdings habe ich jetzt schon zu oft eine nicht so gute Meinung über ihre Bücher gehört und gelesen, um mich momentan mit ihr befassen zu wollen. Wäre das in Deinen Augen ein Fehler?

  • Ich zweifle nicht an ihren Kenntnissen über die Amisch, aber in diesem Buch bleibt viel an der Oberfläche, leider.


    Ich denke, es wäre kein Fehler sie weiter zu lesen, aber ich suche doch noch nach etwas anderen und werde mich zunächst nicht mehr mit dieser Autorin beschäftigen.