Der Fluch des Amethysts - Phyllis A. Whitney

Klapptext:Vor zwei Jahren verschwand Susan Trench spurlos vom Familiensitz auf Topsail Island vor der Küste North Carolinas. Die Hoffnung auf Klärung des Falls ist Susans alte Freundin Hallie Knight. Auf Einladung von Susans Großvater reist sie nach Topsail Island - und sieht sich mit einer von Mißtrauen zerfressenen Familie konfrontiert. Denn die Villa auf der Insel birgt zahllose dunkle Geheimnisse...
"Phyllis A. Whitney ist eine Meisterin der Spannung."Mary Higgins Clark
"Ein wunderschöner Roman" Anne Perry

Die Autorin:Phyllis A.Whitney wurde für ihr Lebenswerk mit einem Agatha Award ausgezeichnet und von der Krimiautoren-Vereinigung Mystery Writers of Amerika zum Grand Master ernannt. Ihre Bücher wurden in 30 Ländern veröffentlicht und erreichten eine Gasamtauflage von über 50 Millionen.Phyllis A. Whitney lebt in Virginia.

Meine Meinung:In den ersten Seiten wurde ich von den Personen "erschlagen"....ich finde es immer angenehmer, wenn man man die Akteure "Stück für Stück" kennen lernt und nicht wie hier in "geballter Form"! - Der Schwenk geht dann aber schnell zu Hallie: Sie ist von ihrem Ehemann betrogen worden und die Einladung des Großvaters von Susan kommt genau richtig, aus dieser Situation zu fliehen und eine Reise zu machen. Der Großvater ist der Typ "Grantler", der sehr unter seiner Krankheit leidet und somit auch seine Launen hat! Er hat Hallie in seinem Testament bedacht, was diese aber immer wieder ablehnt - sie will nichts mit dem Geld der Familie zu tun haben und will nur wissen, was wirklich mit ihrer Freundin passiert ist!
Mit Hallie zusammen lernt der Leser nun alle Beteiligten kennen - und "lieben und hassen". - Die kleine Tochter der Nachbarfamilie wirkt für ihr Alter recht altklug und hat anscheinend auch einen Hang zu Übersinnlichem....hier kommt der Amethyst ins Spiel...aber es gibt keine Wendung ins Übersinnliche und die Handlung bleibt nachvollziehbar! - Auch dieses kleine Mädchen zeigt sich bald von der Seite eines "ganz normalen" Kindes, das unter den Eheproblemen der Eltern leidet. Hallie befindet sich nun in Gesellschaft einer Familie, in der wirklich nur noch das blanke Mißtrauen regiert - sie unternimmt einige Anläufe einfach wieder abzureisen, läßt sich aber immer wieder zum Bleiben überreden...und das ist auch gut so, denn sie kann nicht nur das Rätsel um Susan lösen, sondern auch mit ihrer Ehe kommt alles wieder "ins Lot".
Besonders gut hat mir Hallies Beobachtungsgabe gefallen: Sie "registriert" bei ihren Gesprächen jede noch so kleine Gefühlsregung ihrer Partner; ein Stirnrunzeln oder Zucken um den Mund....dadurch werden die Personen sehr lebendig und man weiß was in den Köpfen vorgeht; so manches ausgesprochene kann dann also Lüge oder Ausflucht entlarvt werden. Hallie ist auch klug genug, sich in solchen Situationen nichts anmerken zu lassen und so lernt sie nicht nur die interessanten Charaktere kennen, sondern gewinnt auch ihr Vertrauen. Bis zum Schluß ist dieser Krimi spannend und das Ende ist überrraschend.....
Es war mal wieder eines der Bücher die ich nur aus der Hand gelegt habe, wenn es unbedingt sein mußte!

Edit: Fehlerteufel erschlagen!