ZitatOriginal von Snoore
Und Dogmatismus (grade in der Literatur) finde ich schlimm, deshalb finde ich auch Aussagen wie "Dieses Buch muss man gelesen haben" eine Anmaßung.
Naja, wobei zu fragen wäre, wie ernst so was immer zu nehmen ist. Im Überschwang sagt man nun mal, man müsse mal dies oder jenes hören/sehen/lesen. Vielleicht sollte man das auch nicht immer gleich zu ernst nehmen.
Was mich an dieser Debatte viel eher wundert, ist folgendes: Wenn man sich Verkaufsstatistiken anguckt (oder auch die Auslagen in Bibliotheken), liest die Masse typische Unterhaltungsliteratur. Hin und wieder kann sich mal ein Kehlmann oder Tellkamp in der Bestsellerliste hochkämpfen, aber prinzipiell findet man dort U-Literatur. Wenn ich Menschen in der Bahn lesen sehe, ist das auch meistens typische U-Literatur. Wenn ich hier im Forum bin, überwiegen Romane, die man wohl als Unterhaltungsromane klassifizieren kann. Trotzdem habe ich bei Diskussionen wie dieser hier das Gefühl, dass ein paar verstreute U-Leser sich von einer Phalanx von Klassikerlesern (bzw. Lesern anspruchsvoller zeitgenössischer Literatur) bedroht fühlt. Aber diese Phalanx habe ich bisher nirgends gefunden, außer vielleicht in einem speziellen Forum im Internet, das relativ klein ist.