10. Fall der Schwester Fidelma Reihe
[Serienübersicht]
OT: „Smoke in the Wind“
Kurzbeschreibung:
Wegen des großen internationalen Erfolgs dieser Serie wurde Peter Tremayne 2002 zum Ehrenmitglied der Irish Literary Society auf Lebenszeit ernannt. Schwester-Fidelma-Krimis werden in mehrere Sprachen übersetzt. Irland im 7. Jahrhundert: Aus einer kleinen religiösen Gemeinschaft sind sämtliche Mönche verschwunden. Haben hier dunkle Mächte die Hand im Spiel? Der König von Dyfed bittet Schwester Fidelma und Bruder Eadulf um Hilfe. Ein neuer Keltenkrimi mit Schwester Fidelma, die zu einer Zeit agiert, in der der katholische Glaube irisch-keltischer Prägung den Frauen Bildung, Macht und Einfluß gestattete und es noch kein Zölibat gab.
Eigene Meinung:
Peter Tremayne ist seinem Konzept wieder treu geblieben. In bekannter Art und Weise ermittelt Schwester Fidelma mit Unterstützung von Bruder Eadulf in zwei schwierigen Kriminalfällen. Dabei sammelt Fidelma die Beweise bis Stück für Stück ein immer deutlicheres Bild sichtbar wird, was in einem großen Finale mündet, wo Fidelma in einer Gerichtsverhandlung ihre Beweise vorlegt und die Schuldigen überführt.
Diesmal verschlägt es Fidelma dabei gemeinsam mit Eadulf in das Königreich Dyfed, was ungefähr im heutigen Wales zu finden ist. Durch ein Unwetter wird ihr Schiff an die Küste getrieben und der dortige König bittet Fidelma um Hilfe. Ein Kloster wurde verlassen vorgefunden. Die Speisen der Mönche auf den Tischen noch unberührt, das Schicksal der Klostergemeinschaft ungewiss.
Fidelma sammelt wieder Beweise und kommt so auch wieder diesem Verbrechen auf die Spur. Dabei wird sie in die politische Situation der Zeit hineingezogen. Dyfed ist ein britannisches Königreich. Angelsachsen werden verdächtigt, Überfälle gegen die Britannier zu begehen. Auch Eadulf fühlt sich als Angelsachse in dieser Situation immer unwohler.
Gekonnt zeigt Tremayne damit wieder einen neuen Schauplatz auf und vermittelt einen Eindruck vom Konflikt zwischen Britanniern und Angelsachsen. Auch kulturelle Besonderheiten kommen nicht zu kurz und fließen immer wieder in die Handlung ein.
Schade war wiederum, dass die persönliche Entwicklung von Fidelma und Eadulf eine stiefväterliche Behandlung erfahren. Es wirkt relativ lieblos, wenn diese hauptsächlich im Epilog hochkonzentriert verpackt wird und dabei auch noch Schlüsse gezogen werden, die in dieser Form kaum in der Romanhandlung zuvor sichtbar waren.
Wieder ein spannendes Lesevergnügen im 7. Jh.