Nosferas – Die Erben der Nacht
Ulrike Schweikert
Verlag: cbt
ISBN: 3570304787
Über die Autorin:
Ich kannte bisher Ulrike Schweikert lediglich als Autorin historischer Romane. Ich habe „Die Herrin der Burg“ und „Die Hexe und die Heilige“ von ihr gelesen und war von beiden Büchern begeistert. Neben ihrem Schreibstil gefiel mir immer besonders gut, dass die Autorin sorgfältig recherchiert.
Auf ihrer Internetseite gibt es mehr über die Autorin zu entdecken. Außerdem gibt es noch ein Büchereulenportrait, wo weitere Bücher von Ulrike Schweikert vorgestellt werden.
Klappentext:
Europa, 1877: die Macht der letzten großen Vampir-Clans ist am Schwinden. Um das Überleben der Vampire zu sichern, beschließen die Altehrwürdigen, ihre Nachkommen fortan gemeinsam auszubilden.
Beim römischen Clan der Nosferas sollen die Erben der Nacht von den Fähigkeiten der anderen lernen und so zu ihrer einstigen Stärke zurückfinden. Doch in den düsteren Katakomben der Ewigen Stadt lauert ein schrecklicher Feind...
Meine Meinung:
Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde: Ich habe einen Vampirroman gelesen ;-). Und der war auch noch gut, so richtig gut.
Nosferas ist der erste Band einer neuen Trilogie von Ulrike Schweikert in der es um das Überleben der 6 verbliebenen, untereinander verfeindeten Vampirclans geht. Da sind die Dracas aus Wien, die Pariser Pyras, die Vyrad um Lord Milton aus London, die Lycana aus Irland, die Valmara aus Hamburg und natürlich die Nosferas aus Rom. Sie alle beschließen auf einem geheimen Treffen, ihren Nachwuchs zukünftig gemeinsam auszubilden. Das erste Ausbildungsjahr werden die jugendlichen Vampire bei den Nosferas in Rom verbringen, in dem gerade Viktor Emmanuelle II. Italien vereinigt hat und den Papst als ersten weltlichen König ablöst. Als Leser begleitet man vor allem die Hamburger Vampirin Alisa, die mit ihren beiden jüngeren Brüdern nach Rom reisen wird. Alisa ist neugierig auf die Welt und widerspricht gern mal den alten Regeln.
In Rom angekommen, muss sie sich natürlich gegen die anderen Abgesandten der Clans verteidigen, vor allem die hochnäsigen Dracas um Franz Leopold machen ihr das Leben schwer. Allerdings findet sie bald in dem etwas tolpatischigen Luciano Nosferas und der geheimnisvollen Ivy aus Irland Freunde. Gemeinsam überstehen sie die nicht immer einfachen Unterrichtsstunden, erforschen bei Nacht die Ruinen des alten Rom und wehren sich gegen die Gemeinheiten der Dracas. Jede dieser Figuren hat ihre Geheimnisse, Stärken und Schwächen – das macht es wirklich interessant.
Ulrike Schweikert ist es besonders gut gelungen, das alte Rom vor den Augen des Lesers lebendig werden zu lassen. Da sind die – zu dieser Zeit zum Teil stark verschütteten – Ruinen des Palatins und des Forum Romanums, die Vatikanstadt und das Castel Sant Angelo, die alten Gassen und natürlich das Domus Aurea, das Quartier des römischen Vampirclans. Zur Orientierung dient eine Karte, die im Umschlag abgedruckt ist und somit immer griffbereit ist.
In der Mitte hat das Buch ein paar Längen, bevor es auf den letzten Seiten zu einem regelrechten Show-down kommt. Aber so richtig langweilig wird es eigentlich nicht. Wie es sich für eine Trilogie gehört, werden nicht alle Geheimnisse aufgedeckt und noch einige offene Fäden werden – hoffentlich – mit in den nächsten Teil genommen. Ich kann es gar nicht erwarten, die jungen Vampire im nächsten Band nach Irland begleiten zu dürfen!
Ich gebe dem Buch von mir selten vergebene 9 von 10 Punkten.
Ich habe das Buch unter Fantasy eingeordnet, nicht als Jugendbuch, da ich denke, dass auch Erwachsene viel Freude an dem Buch haben werden. Trotzdem ist es meiner Meinung auch gut für Jugendliche geeignet. Ich schätze so, ab 12-14 Jahren ist es gut zu lesen. Es ist nicht sehr blutig und hat mehr Spannungs- denn Horrorelemente, die mir ab und an einen wohligen Schauer über den Rücken jagten.