Kurzbeschreibung
ZitatKlarträumer können Inhalt und Verlauf ihrer Träume zu einem großen Teil frei bestimmen und haben damit die Möglichkeit, ihre Probleme sozusagen "im Schlaf" zu lösen und darüber hinaus ihre Wünsche auszuleben, Kontakt mit ihrem Unterbewußtsein aufzunehmen oder sich ganz einfach angenehme Träume zu gestalten. Dieses Klarträumen kann jeder lernen - es erfordert lediglich etwas Disziplin und Ausdauer. Der in diesem Buch aufgezeigte Weg dorthin ist wissenschaftlich fundiert und in der Praxis erprobt. Beide Autoren verfügen über langjährige Erfahrungen als Klarträumer und geben viele Hilfen und Tips, wie jeder seine Klarträume als Lebenshilfe nutzen kann.
Angaben über den Autor
ZitatKaleb Utecht, Dipl.-Psych., ist spontaner Klarträumer und Schüler von Paul Tholey. Er schrieb seine Veröffentlichungen auf der Grundlage von Tholeys Arbeiten und in ständigem persönlichen Kontakt mit ihm. Paul Tholey, Prof. Dr., lehrt in Frankfurt Psychologie. Von ihm stammen alle grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten über Klarträume. Er entwickelte auch die in seinem Buch vorgestellte Lerntechnik.
Eigene Meinung
Man merkt, dass der Autor ein Wissenschaftler war. Und das meine ich jetzt nicht im Sinne von langweiligem Textinhalt, sondern anhand der ganzen Nachforschungen, die er in Schlaflaboratorien unternommen hat.
Tholey stellt seine Methode des kritischen Bewusstseins detailliert vor. Das ist gleichzeitig der größte Plus- und Minuspunkt des Buches. Denn er erwähnt fast nur nebenher, dass es auch andere Techniken gibt um erfolgreich luzide Träumen zu können.
Das las sich allgemein sehr spannend, jedoch waren die Traumberichte manchmal etwas zu zahlreich. Auch fand ich den historischen Abschnitt über die Traumkultur des Senoi Volkes sehr interessant.
Um ein Oneironaut (das ist der Fachausdruck für jemanden, der gezielt versucht, Klarträume zu erleben) zu werden, bedarf es allerdings auch an Ausdauer, wie es in der Kurzbeschreibung schon richtig steht. Beispielsweise muss man ein Traumtagebuch führen, denn sonst kann man sich an seine eventuellen Klarträume nach dem Aufwachen nicht mehr erinnern, was doch sehr schade wäre. Wenn man eine ordentliche Traumerinnerung hat, ungefähr 1-2 Träume pro Nacht, kommen die richtigen Techniken ins Spiel. Tholey geht hier vor allem auf das kritische Bewusstsein ein, was im Klartext bedeutet das man sich ca. 5-10 mal am Tag fragt, ob man gerade in einem Klartraum seien könnte oder ob man wach ist. Um diese Frage ernsthaft zu beantworten werden sogenannte RCs (Reality Checks) verwendet. Es gibt einige Charakteristika an denen man einen Klartraum erkennen kann, z.B. kann man in Klarträumen oft durch die mit den Fingern geschlossene Nase atmen.
Auch hinterfragt Tholey kritisch den Sinn von Traumdeutungbüchern für Trübträume (das sind normale Träume, keine Klarträume) und vertritt die Stellung, dass nur man selbst die genaue Bedeutung seiner Träume erfahren kann, da jeder Mensch mit den Deutungssymbolen in besagten Büchern etwas anderes assoziieren kann. Deshalb gibt es von Tholey auch keine Symbol xy bedeutet z Auflistungen.
Klarträume kann man auf vielfältige weise verwenden. Zum Beispiel kann man sie einsetzen um Bewegungsabläufe zu trainieren. Die elektrischen Impulse sendet das Gehirn nämlich auch im Schlafzustand - nur verhindert die Schlafstarre deren Ausführung. Tholey hat sich auch selbst in mehreren Sportarten erfolgreich trainiert (natürlich nicht nur im Traum ), er wurde sogar in manchen Sportarten Vizeweltmeister.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine Phobie zu heilen, indem man sich selbst damit im Traum konfrontiert. Da man in Klarträumen die Umgebung gut unter Kontrolle halten kann, kann man auch jederzeit wieder abbrechen, wenn man sich zu unwohl fühlt. Aber man weiß ja, dass es nur ein Traum ist, deshalb fällt die Konfrontation so leichter.
Ich will jetzt hier nicht alles aufzählen um die Buchvorstellung unnötig aufzublähen, aber nicht zu letzt kann man Klarträume natürlich auch einfach aus Spaß benutzen. Man könnte z.B. einfach mal durch die Luft fliegen und das Gefühl genießen. Oder die Handlung eines Buches nachspielen.
Auch habe ich bemerkt, dass man einfach ausgeschlafener ist, selbst wenn man keinen Klartraum hatte. Weil man sich zum Klarträumen einfach mehr um einen ausreichenden und gesunden Schlaf kümmern muss. Wer da nur 5 Stunde schläft wird kaum eine Chance auf eine gute Traumerinnerung haben.
Interessant fand ich auch, dass der Gehirnberich, der beim Klarträumen aktiver wird, älter ist, als der für Trübträume verwendete. Das lässt den Schluss zu, dass Klarträume früher normal waren und dann im Laufe der Evolution abtrainiert wurden.
Puh, der Bericht ist doch ziemlich lang geworden. Aber ich denke ich musste da etwas ausführlicher werden, weil ich nicht glaube, dass sich hier viele mit klarträumen auskennen.
Also ich kann das Buch nur jedem Empfehlen, der Lust hat Klarträumen mal auszuprobieren - schaden wird es bestimmt nicht (Warum Klarträumen nicht schädlich ist, wird auch vom Autor in einem Kapitel thematisiert - er hatte dazu ebenfalls Untersuchungen angestellt.)