Und die Furcht gebiert den Zorn - Louise Penny

  • OT: Dead Cold (in den USA erschienen unter: A Fatal Grace)
    2. Band der Inspector Armand Gamache-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Das malerische Künstlerdorf Three Pines in den Wäldern Kanadas bereitet sich auf ein friedliches Winterfest vor. Da zerstört ein grausiges Ereignis die dörfliche Idylle: Am Rande des alljährlich auf einem zugefrorenen See stattfindenden Curling-Wettbewerbs stirbt Cecilia de Poitiers - auf einem Metallstuhl, durch einen Stromschlag. War es ein tragischer Unfall oder ein heimtückisch geplanter Mord? Inspector Gamache trifft auf eine Mauer des Schweigens, keiner der Dorfbewohner will etwas bemerkt haben. Doch Armand Gamache weiß, dass hinter weißen Spitzengardinen oft dunkle Abgründe lauern. Denn niemand konnte die hartherzige Cecilia leiden - weder ihr stiller Ehemann noch ihr rückgratloser Liebhaber oder ihre Tochter Crie. Und ganz sicher kein einziger Einwohner von Three Pines. Bald gibt es mehr als genug Tatverdächtige - doch wer hat sich den makaberen Mord wirklich ausgedacht?


    Über die Autorin:
    Louise Penny ist in Toronto geboren und aufgewachsen. Die Presse nennt sie "die kanadische Elizabeth George": Louise Penny arbeitete lange Zeit als Rundfunkjournalistin, bis ihr Aufsehen erregendes Krimi-Debüt "Denn alle tragen Schuld" auf Anhieb zum international preisgekrönten Bestseller wurde. Inzwischen lebt die Autorin bei Sutton in Quebec und schreibt an ihrem dritten Inspector-Gamache-Roman.


    Meine Meinung:
    Zurückzukommen nach Three Pines ist ein bisschen wie nach Hause zu kommen, so sehr sind mir die Figuren schon im ersten Band „Denn alle tragen Schuld“ ans Herz gewachsen. In dem nun vorliegenden zweiten Band ist es Winter in Quebec und hier bedeutet das Temperaturen im zweistelligen Minusbereich und Schneeverwehungen so weit das Auge reicht, aber auch gemütliches Beisammensein im Dorfcafé mit heißer Schokolode und frischen Croissants und einem Curling-Wettbewerb, an dem fast das ganze Dorf teilnimmt. Man sollte sich warm anziehen, und das im doppelten Sinn, denn die eisigen Temperaturen kriechen förmlich aus den Seiten und zudem wartet auf Inspector Gamache wieder ein ganz besonders verzwickter Fall, den er mit seiner eigenwilligen Art und seinem Team zu lösen versucht. Die Ermittlungen sind wie schon im ersten Band unmittelbar eingebettet in das Leben der Menschen, der Leser erfährt dabei sehr viel über die einzelnen Figuren, doch wer Action und High-Tech-Spurensuche à la CSI erwartet, wird enttäuscht werden. Der Spannung tut das keinen Abbruch, gerade die psychologischen Aspekte und die Menschen, die hinter einem Verbrechen stehen, versteht Louise Penny wie keine zweite herauszuarbeiten. Dabei ködert sie den Leser mit verschiedenen Spuren und lässt ihm genügend Freiraum, um mitzurätseln, verzettelt sich dabei aber nicht, sondern verfolgt mit ihrem Inspector Gamache konsequent sein Credo „Zuhören ist das Wichtigste bei Ermittlungen“. Die schlüssige Auflösung rundet das Lesevergnügen dieses Landhauskrimis wunderbar ab – genauso wie die zwischendurch eingestreuten Antworten auf offen gebliebene Fragen aus dem ersten Teil und neue Rätsel, Andeutungen und Geheimnisse, die dann hoffentlich im dritten Teil gelüftet werden. Ich freue mich jetzt schon darauf!


    10 Punkte von mir! :anbet

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Der 1. Teil war ja schon so toll. Und nach dieser Rezi muß ich es sowieso haben. Aber ich warte auf's Taschenbuch, da bin ich jetzt mal eisern :-)


    Den ersten Teil habe ich mir gerade gekauft :-), (zusammen mit Anatomie der Schuld, ich bin nicht sicher, ob es die was sagt :zwinker) bin gespannt ob ich auch so begeistert bin.


    :wave

  • Zitat

    Original von Engel43


    Den ersten Teil habe ich mir gerade gekauft :-), (zusammen mit Anatomie der Schuld, ich bin nicht sicher, ob es die was sagt :zwinker) bin gespannt ob ich auch so begeistert bin.


    :wave


    Ähm ja, ich glaube schon *FLÖT* Lies mal den 1. Teil, der ist einfach super

  • Oh, das hört sich ja gut an!
    Da werde ich mich doch gleich mal nach dem ersten Teil umschauen...


    Danke für die schöne Rezi, liebe Milla!
    :wave

  • Ich fürchte, ich werde dann mal wohl den ersten Band lesen müssen, da ihr die Reihe hier so anpreist.


    *verdrückt sich soifzend in Richtung Suchtklinik*


    resignierte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Ich habe den 2. Teil sofort nach erscheinen gekauft und am gleichen Tag durchgelesen. Ich war sofort wieder drin in Three Pines und seinen Bewohnern. Dieser Band ist noch besser. Das wird hoffentlich eine richtig schöne Serie um Inspector Gamache...

    Manchmal ist es besser durch Schweigen den Eindruck von Inkompetenz zu erwecken, als durch Reden letzte Zweifel daran auszuräumen.


  • Dieses Buch war wesentlich besser als der erste Band - den fand ich ziemlich langweilig. Aber hier stimmte irgendwie alles besser, die Atmosphäre, die kauzigen Bewohner und das langsame Ermitteln. Und natürlich die zwei Fälle, die miteinander verwoben waren. Man erfuhr auch noch so einiges weiteres aus dem Leben der Dorfbewohner - und der Schluß hatte so viele lose Fäden, dass man fast zwingend auch den dritten Band lesen muß.


    LG
    Patty

  • Ich habe mir den dritten Teil auf Englisch besorgt und war ziemlich enttäuscht, da er nicht in dem kleinen Dorf spielt. :cry
    Ich geb's zu, die Dorfbewohner fand ich immer faszinierender als die Krimihandlung (so gern ich den Inspektor auch mag; eigentlich mag ich ihn von allen Ermittlern in Krimis am liebsten), und ohne sie konnte mich der neue Teil dann nicht wirklich begeistern. Hoffentlich kehrt Louise Penny im 4. Band wieder nach Three Pines zurück...

    Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte "Wo kämen wir hin" und niemand ginge, um zu sehen, wo wir hinkämen, wenn wir gingen.
    :fechten

  • Ich hatte vor kurzem den ersten Band gelesen und mich hat die Autorin voll überzeugt, deshalb habe ich mir gleich den 2. Band besorgt.


    Es ist wirklich wie ein nach Hause kommen in das Dörfchen Three Pines und seinen teilweise skurilen Bewohnern. Dieser Band spielt nun im kanadischen Winter und die Autorin versteht es, diese Atmosphäre der beißenden Kälte, das Einmümmeln in Anoraks und Mützen - in denen dann Männlein wie Weiblein gleich aussehen - und der wunderschönen weißen Landschaft zu beschreiben.


    Wir haben es dieses Mal mit zwei Leichen zu tun. Die erste Leiche, eine Bettlerin, wird in Montreal vor einem Kaufhaus erwürgt aufgefunden.


    Die zweite Leiche wird auf einem See in Three Pines gefunden. Hier handelt es sich um die neu hinzugezogene, sehr unbeliebte, da hartherzige, Cecilia de Poitiers. Einen Satz möchte ich zitieren, um zu zeigen wie die Stimmung nach dem Tod von CC im Dorf war "Das Monster ist tot und die Dorfbewohner feiern". Das sagt wohl schon einiges über deren Beliebtheit!


    Zur Aufklärung des Falles treffen wir wieder auf Inspector Gamache und sein Team. Es ist einfach herrlich zu lesen, wie er ermittelt, welche Gedanken er sich macht und vor allem, wie er mit den Dorfbewohnern kommuniziert, mit denen nach dem ersten Fall bereits bestens bekannt ist.


    Wie die beiden Fälle miteinander verstrickt sind und wie die Autorin den Leser immer wieder zum Rätseln anregt, ist einfach klasse.


    Von mir wieder eine echte Empfehlung.


    9 Punkte

  • Da ich den zweiten Band günstig beim Club ergattert habe, bin ich gestern mal mit diesem eingestiegen. Bis jetzt bin ich sehr begeistert, weil mir stilistisch insbesondere der meist leichte, manchmal aber auch bissige Humor gefällt! Nach den ersten 100 S. habe ich den Eindruck, daß dies wirklich eine lohnende Krimireihe ist!

  • Ich fand diesen zweiten Teil auch wieder ganz toll.
    Das Buch hat mich für die Lesezeit aus dem Alltag geholt und beim Lesen entschleunigt.
    Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß hier wirklich die Menschen und nicht die Action im vordergrund standen.


    Band 3 habe ich mir heute als ebook geholt, damit ich möglichst bald wieder in die Welt Armand Gamaches abtauchen kann und herausfinde wie es mit ihm, seinem Team und seiner Karierre weiter geht.

  • Originaltitel: Dead Cold
    443 Seiten



    2.Fall Armand Gamache



    Meine Meinung:
    In dem malerischen Dorf Three Pines, in Kanada, wird Cecilia de Poitiers ermordet. Sie stirbt durch einen Stromschlag während eines Curling-Wettkampfs, ein Metallstuhl steht unter Strom.


    Inspector Gamache von der Mordkommission Quebec leitet, wie schon im ersten Fall, auch hier wieder die Ermittlungen. Obwohl er die Dorfbewohner bereits kennt und alle bei dem Curling-Wettkampf anwesend waren, hat keiner etwas mitbekommen und er steht vor einer Mauer des Schweigens. Cecilia war sehr unbeliebt, selbst ihr Mann und auch ihre Tochter wurden von ihr nur ausgenutzt. Es konnte also jeder der Mörder sein.


    Eine solide Geschichte, die von Inspector Gamache und seinem Team sehr viel Kleinarbeit und Ausdauer verlangt. Obwohl alles sehr langsam vorangeht, wird es nicht langatmig, da man viel über die einzelnen Dorfbewohner erfährt. Man kennt sie zwar schon aus dem ersten Fall und sie sind einem schon richtig vertraut, trotzdem gibt es noch interessante Details.


    Im Grunde genommen ein liebenswertes Dorf, in dem man sich sofort wohlfühlt. Louise Penny beschreibet alles sehr bildlich und detailliert. Die einzelnen Charaktere sind total unterschiedlich und trotzdem kommen sie gut miteinander aus. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass es einen Mörder unter ihnen gibt. Auch das Privatleben von Inspector Gamache kommt nicht zu kurz, ist aber gut dosiert.


    Ein schöner Krimi, der im tiefsten Winter spielt und daher für heiße Sommertage gut geeignet ist. Es lässt sich sehr flüssig lesen mit nicht allzu langen Kapiteln. Auch wenn die Spannung nicht riesengroß ist, so ist sie doch vorhanden und man ist neugierig, wer denn nun der Mörder ist.