Warum sind Schund-Blätter wie die "Kronen Zeitung" und "Bild" so beliebt?

  • Zitat

    Original von Historikus


    Der wurde doch eingestellt. :lache


    öhm also gestern gabs ihn noch ..... oder versteh ich jetzt den tieferen Sinn nicht??

  • ist doch eigentlich ganz logisch, wer hat schon die zeit sich durch die faz oder die zeit zu quälen und wer versteht das schon alles, was diese "erlauchten geister" so von sich geben.
    da ist doch bild viel einfacher zu lesen, kurze überschaubare sätze, knackige und riesige überschriften und dann noch ein bißchen oder auch mehr schöne bildchen halbbekleideter damen, die man bei seriösen zeitung nicht so findet.
    vielleicht wenn die wichtigen Zeitungen auch für den Normalbürger schreiben würden, aber die wollen ja nur die eliten erreichen

  • Zitat

    Original von mike
    vielleicht wenn die wichtigen Zeitungen auch für den Normalbürger schreiben würden, aber die wollen ja nur die eliten erreichen


    Das ist doch jetzt nicht Dein Ernst, oder?
    Jede Stadt bietet doch auf regionaler Ebene mindestens eine vernünftige Alternative zu Bild und Konsorten. Es muss nicht immer gleich die FAZ sein.


    Gruss,


    Doc

  • Aua, Doc, da liegst du aber ein wenig schief. Gewiss, das Saarland mit seiner knappen Million Bürger ist nicht sonderlich groß, aber es genügt, daß sich eine Zeitung zum alleinigen Lokalmatator empor geschwungen hat. Gerade in diesen Tagen hat eine Gruppe von Bürgern, vertreten durch Professoren diese Zeitung versucht zu zwingen, fair und ausgewogen zu berichten. Da kamen nämlich Dinge wie Zensur durch Regierende und ähnliches vor. Mal sehen, ob es geklappt hat.
    Also die Lokalblätter würde ich wirklich nur mit Vorsicht genießen, die stehen unter dem Strich der Bild in nichts nach, sind nur seriöser aufgemacht. Aber die Aufmachung ist eben nicht alles.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    ist doch eigentlich ganz logisch, wer hat schon die zeit sich durch die faz oder die zeit zu quälen und wer versteht das schon alles, was diese "erlauchten geister" so von sich geben.


    Kann ich ehrlich gesagt jetzt nicht ganz verstehen, Mike.


    Ich habe schon als 14-jähriger Schüler beschlossen, keine Schundzeitung zu lesen, weil ich einfach bemerkt habe, wie viele Menschen diesen Mist daraus schlucken und dadurch irgendwie verblöden.


    Deshalb las ich von Anfang an den "Standard", sehr ähnlich der FAZ. Und da habe ich mich immer nach der Schule (so immer um 16 Uhr war Schulschluss) nach den anstrengenden Hausaufgaben hingesetzt, und mir einfach das Fremdwörterbuch herausgenommen, so habe ich die Zeitung innerhalb einer Dreiviertelstunde durchgehabt.


    Vielleicht bin ich zu naiv. Mit Schwerstarbeit und 3 Kinder haben ist das natürlich nicht zu vergleichen. Doch eher würde ich persönlich gar keine Zeitung lesen, und meinen Infobedarf aus der ZIB beziehen, als aus einer Zeitung, die sich viel besser als Klopapier eignen würde ... :grin


    mfg

  • Zitat

    Original von Historikus
    Doch eher würde ich persönlich gar keine Zeitung lesen, und meinen Infobedarf aus der ZIB beziehen, als aus einer Zeitung, die sich viel besser als Klopapier eignen würde ... :grin


    Laß es lieber, das Papier ist zu schlecht und die Druckerschwärze färbt auch noch ab. :lache

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Hallo, His.


    Hinter der Herstellung einer Zeitung steht oftmals nicht nur eine rein publizistische Absicht im Sinne von "diese Informationen gehören an die Öffentlichkeit", sondern wirtschaftliche und politische Interessen. Dagegen ist auch nichts zu sagen, weil - theoretisch - jedermann die Möglichkeit hat, ein Organ zu publizieren, "eine Zensur findet nicht statt". Zeitungen sind im Hinblick auf den Wahrheitsgehalt ihrer Meldungen nur durch das Persönlichkeitsrecht der Betroffenen eingeschränkt (was allerdings erst nach der Veröffentlichung greift und i.d.R. geringfügige Schadenersatzzahlungen und/oder Gegendarstellungen zur Folge hat); eine Verpflichtung, die Wahrheit zu verbreiten, sich an der Mehrheitsmeinung zu orientieren oder gar staatstragende Informationen zu verbreiten, gibt es nicht. Und augenscheinlich erwarten das die Leser auch überhaupt nicht; die "BILD" hat schon so oft nachweislich die Unwahrheit "berichtet", daß ihre Reputation eigentlich Null sein müßte, trotzdem lesen mehrere Millionen Menschen täglich genau diese Zeitung.
    Warum?
    Auf diese Frage gibt es so viele (mögliche) Antworten (und es sind auch schon viele "wissenschaftliche" versucht worden), daß man sich bei dem Versuch, auch eine zu liefern, nur im kulturellen, soziologischen, politischen Dschungel verirren kann. Warum sehen sich so viele Menschen Endschwachsinn wie "Die Alm" an oder "DSDS" oder "GZSZ"? Warum verkaufen sich Bohlen- und Naddel-"Biographien"? Warum hat RTL überhaupt Zuschauer? Warum fahren hunderttausende an den "Ballermann"? Warum belegt "Dragostea undsoweiter" Platz eins und zwei der deutschen Charts? Es gibt eine naheliegende Antwort, die ich mir verkneife. Weil Kulturchauvinismus auch keine Antwort ist. Die Freiheit des einzelnen, sich auch gehäuft Scheiße reinzuziehen, wenn er denn mag, ist letztlich nicht kritikfähig - das Produkt durchaus, aber nicht der Konsument.


    Übrigens. Auch die "gehobeneren" Publikationen manipulieren, melden falsch, kolportieren, steuern die Meinung durch Gewichtung, Satz, Aufmachung und geschönte Statistiken. "Dahinter steckt immer ein schlauer Kopf" versucht lediglich, weiszumachen, daß die entsprechenden Konsumenten selbst dazu in der Lage wären, zu differenzieren. Sind sie nach meiner Beobachtung nicht notwendigerweise.

  • Trifft den Nagel auf den Kopf, Tom. Im Grunde sind es die Verbraucher, die diesen Schwachsinn erst geschaffen haben. Gäbe es dafür kein Publikum, wäre der Schrott sofort vom Markt. Solche Phänomene kannst du aber seit Gründung der Republik bei uns feststellen.
    Denke nur an die Welle der "Heimatfilme" nach dem Krieg. Heile Welt und solche Dinge. War ja auch damals verständlich. Dann kamen die Aufarbeitungsfilme, allerdings nicht ganz so erfolgreich. Dann die Musikfilme und Klamaukfilme. Schließlich waren die Volksbühnen ein großer Renner von Ohnsorgtheater bis Kommödienstadel. Und heute haben wir eben die Soaps, die sich an Geistlosigkeit nahtlos anschließen.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Historikus


    Ich finde die Bewertungsfunktion eigentlich ohnehin sinnlos.


    mfg



    find ich auch



    Zitat

    Ich habe schon als 14-jähriger Schüler beschlossen, keine Schundzeitung zu lesen, weil ich einfach bemerkt habe, wie viele Menschen diesen Mist daraus schlucken und dadurch irgendwie verblöden.


    ja das ist eben der punkt.
    viele menschen kaufen diesen mist und glauben es ohne nachzufragen.
    sie geben dem volk eine meinung vor.

  • Hallo His,


    in meinen Augen sind diese Zeitungen nicht zuletzt deswegen so erfolgreich, weil sie sich als "Stimme des kleinen Mannes" geben und es ihnen dabei gelingt, ihre eigene Meinung als die der Leser auszugeben. Sie meckern über viele Dinge, die vielen Leuten sauer aufstoßen, verharmlosen dafür aber die Taten der "Freunde" ihrer Herausgeber und machen für alles, was schief läuft, irgendjemand verantwortlich. So hanebüchen dies auch manchmal klingen mag, wenn es oft genug in der entsprechenden Zeitung steht, wird es schon irgendwann einmal geglaubt.


    Zudem ist die Bild billiger als die meisten anderen Blätter, kommt knallig daher und bringt jeden Tag ein heißes Busenmädchen. Das heißt, sie bedient auch die eher niederen Instinkte ihrer männlichen Leser.


    Es gibt in Deutschland eine Menge seriöser Lokalblätter, doch die tun sich in der Konkurrenz mit Bild äußerst schwer, zudem sind sie meistens um einiges teurer.


    Ich kenne auch den Kölner Express und glaube, es gibt auch in Hamburg eine Zeitung dieses Namens. Beide sind ebenfalls sehr knallig und versuchen Bild zu kopieren. Allerdings sind sie in meinen Augen nur ein zweitklassiger Abklatsch ihres Vorbildes.


    Die Macht der großen Revolverblätter ist bedauerlich, aber leider vorhanden. Wenn so eine Zeitung stellvertretend für ihre Leser den Mächtigen in die Beine kneifen kann, erhält sie auch für den größten Unsinn Beifall. Aber so ist nun einmal das Leben. Frechheit siegt meistens.


    Viele Grüße


    Eric :write

  • Hallo Eric!


    Zitat

    Original von Eric
    Ich kenne auch den Kölner Express und glaube, es gibt auch in Hamburg eine Zeitung dieses Namens. Beide sind ebenfalls sehr knallig und versuchen Bild zu kopieren. Allerdings sind sie in meinen Augen nur ein zweitklassiger Abklatsch ihres Vorbildes.


    Wenn etwas ein zweitklassiger Abklatsch ist, würde das bedeuten, dass BILD in irgendetwas erstklassig wäre ... :lache


    Belustigte Grüße


    Iris :wave

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    [quote]Original von mike
    Das ist doch jetzt nicht Dein Ernst, oder?
    Jede Stadt bietet doch auf regionaler Ebene mindestens eine vernünftige Alternative zu Bild und Konsorten. Es muss nicht immer gleich die FAZ sein.


    Gruss,


    Doc


    lokal- oder regionalzeitungen, ob die besser sind, ich weiss nicht, da gibt es bei uns den redaktionleiter einer regionalen tageszeitung, der hat in einem artikel mindestens 3 sätze nicht fertiggeschrieben oder wurden gekürzt, so dass der sinn entweder nicht nachvollziehbar oder entstellt war. ein reporter ist nicht mal in der lage, den titel eines buches, das er bespricht, richtig zu zitieren, da werden berufe verwechselt usw und das soll eine vernünftige und glaubhafte alternative sein.


    hallo his,
    es ist toll, wenn du dir die mühe gemacht hast als jugendlicher eine zeitung mittels lexikon zu verstehen, aber wer macht sich die mühe und ist es nicht viel verlangt. dann darf man sich nicht wundern, dass die zeitungen, die einfach so schreiben, dass es jeder auch versteht, gerne gelesen wird.