Thereses Geheimnis - Verena Rabe

  • Hier nun, wie versprochen, die Rezi zum gelesenen Leseexemplar, denn heute wurde das Buch ausgeliefert:


    Inhalt:


    Nach ihrem Studium und einer gescheiterten Liebesbeziehung in London kehrt die junge Marie nach Hamburg/Blankenese zu ihrer Großmutter Therese zurück, bei der sie einst aufgewachsen ist.
    Hier fand sie all die Liebe, die ihre Mutter ihr nicht geben konnte, und auch jetzt sucht sie wieder Zuflucht bei der lebenserfahrenen Frau.
    Nach kurzer Zeit erliegt Therese den Folgen eines Schlaganfalls und Marie muß sich um die Auflösung des Haushalts kümmern.
    Dabei findet sie Fotos aus den 40er Jahren, die ihr zeigen, daß Therese schon einmal eine Familie gehabt haben muß, bevor sie Maries Großvater geheiratet hat.
    Als sie weiterrecherchiert, stellt sie fest, daß es zwischen Thereses zwei Ehemännern noch jemanden gegeben haben muß: Ralph, ein Engländer.
    Auf seine Spuren begibt sie sich, um endlich alles über die Vergangenheit ihrer Oma in der damals so schrecklichen Zeit des 2. Weltkriegs zu erfahren...


    Fazit:


    Sprachlich nicht soooooooo berauschend, aber von der Geschichte/Idee her sehr ansprechend.
    Für Kornbichler-Fans und alle, die gerne stimmungsvolle "Frauenschicksale" wegschmökern !

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von Fritzi


    Hm, wie meinst Du das ? :gruebel


    Na diese typische Geschichte von wegen einen englischen Soldaten kennengelernt und sich verliebt. Ihn dann nicht haben dürfen und er muss irgendwann zurück - wäre aber bei beiden die große, einzige Liebe gewesen. Am besten noch schwanger von ihm, was er nie erfährt und ein anderer, netter aus dem Nachbarsdorf zieht dann das Kind mit auf, wissen, oder unwissen, dass es nicht seines ist.
    Dann am besten noch die Geschichte, dass beide Seiten sich ja ewig gesucht hätten und die Briefe etc. nie angekommen sind, weil die Adressen nicht mehr stimmten usw.


    Verstehst du in etwa, was ich damit meine?

  • Ja, Ronja...
    Also, ich darf ja nicht zuviel verraten... hm, also, es ist nicht so ala "happy end" geschrieben, wenn das Deine Befürchtung ist.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von Fritzi
    Ja, Ronja...
    Also, ich darf ja nicht zuviel verraten... hm, also, es ist nicht so ala "happy end" geschrieben, wenn das Deine Befürchtung ist.


    Also zumindest etwas. :-)
    Sollte die Geschichte doch nach meinen vermuteten Schema ablaufen, dann wenigstens nicht auf die alles-ist-gut Schiene. Das kann ja ein Buch eventuell schon retten.
    Ich hab ja nichts gegen happy end, nur gegen immer wieder gleiche Geschichten. Ich werds ja dann merken, wenn ich mir das Buch mal kaufen werde. :-)

  • Ich hab dieses Buch relativ schnell durch gehabt.


    Es wird aus der Perspektive von Marie erzählt, der Enkelin Thereses, die nach einer gescheiterten Liebesbeziehung aus London zurück nach Hamburg zu ihrer Großmutter kommt.


    Das Zusammenleben zwischen Therese und Marie gestaltet sich sehr schwierig, sie finden keinen Zugang zueinander. Erst, als ihre Oma stirbt, erkennt Marie, wie sehr sie ihr fehlt und wie sehr sie sich gewünscht hätte, dass sie anders miteinander umgegangen wären. Und nun entdeckt sie Thereses Geheimnis.


    Die Vorgeschichte nimmt sehr viel Raum ein, die Entdeckung der Vergangenheit ihrer Großmutter entwickelt sich erst in den letzten Kapiteln.


    Manchmal hat mich die Sprache gestört, z.B. die Satzstellungen oder die Wiederholungen, wodurch es mir holperig erschien. Außerdem fand ich den Anteil, den die Ereignisse um Therese im 2. Weltkrieg einnehmen, zu klein. Ich fühlte mich an Maiken Nielsens Bücher erinnert, als ich den Klappentext las, doch diese schreibt ganz anders.


    Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin sich nicht so recht entscheiden konnte, worüber sie nun schreiben wollte: Marie, die den Halt verloren hat, Therese, die den Bezug zu ihrer Familie verloren hat oder die Vergangenheit, die verhindert hat, dass Therese und ihre Kinder glücklich werden konnten. Es ist mir zu zerrissen.


    Auch die Hamburg-Stimmung, die in den Büchern von Maiken Nielsen so gut rüberkommt, erreicht mich hier nicht.


    Kein Vergleich mit Klaras Haus, welches zu meinen Lieblingsbüchern gehört, weil es so eine Wohlfühl-Stimmung hinterlässt.


    Zu diesem Thema würde ich eher zu Maiken Nielsen raten.

  • Ich fand auch, dass sich das Buch rasch lesen lässt. Anfangs war ich auch wirklich neugierig, welches Geheimnis die Großmutter hat. Schnell findet man heraus, dass es sich dabei um die von ihr verschwiegene Zeit während des zweiten Weltkriegs handeln muss. Als Therese nach circa der Hälfte des Buches stirbt, habe ich angenommen, dass die andere Hälfte mit dem Aufdecken des Geheimnisses gefüllt wird. Etwas enttäuscht war ich, dass nun knapp 100 Seiten von Maries Problemen berichtet wird.


    Nach der letzten Seite hatte ich das Gefühl, Verena Rabe hatte zwei gute Ideen für einen Roman, die sie unbedingt in ein Buch quetschen wollte. Vielleicht wären 100 Seiten mehr auch hilfreich gewesen. Irgendwie haben durch die Kürze beide Handlungsstränge gelitten.


    Die Geschichte war aber letztendlich ganz unterhaltend. Daher gebe ich der Autorin eine weitere Chance mit einem der beiden folgenden Ausgaben Ein Lied für die Ewigkeit oder Charlottes Rückkehr.

  • Habe heute diesen meinen ersten "Rabe" beendet und bin leider enttäuscht.
    Der Schreibstil liegt für mich irgendwo zwischen Lena Johannson und Sabine Kornbichler, kommt aber atmosphärisch gar nicht an die beiden ran. Echte Kornbichler-Fans lieber Finger weg...


    Die Charaktere bleiben oberflächlich, und einfach nur eine Geschichte runterzurattern, die sich auf eine kleine, wenn auch dramatische Geschichte stützt, reicht für mich als anspruchsvollen Leser nicht.


    Von mir heute leider nur 6 Punkte.
    Charlottes Rückkehr habe ich hier noch liegen und werde es auch lesen, aber alles andere wird von der WL gelöscht.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“