Krimis- alles nur Schundromane oder doch mehr?

  • Vielleicht meint evalitera, dass Krimis einen weder in emotionaler noch in geistiger Hinsicht weiter bringen? Könnte hinkommen:gruebel ... Bin mir aber nicht sicher.


    Andererseits ist ein guter Krimi immer noch tausend Mal besser als solche Kunstwerke wie "Feuchtgebiete".:knuddel1

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

  • Vielleicht hat evalitera aber auch einfach noch keinen richtig guten Krimi gelesen? Dann hat sie evtl. noch interessante Erfahrungen vor sich. ;-)


    edit: Stimmt ja gar nicht - sie hat ja schon Kerstin Ekman für sich entdeckt! :anbet

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

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  • Hallo :-)


    ja also räusper;-) ich habe mal irgendwo gelesen, dass Krimis nicht gut
    für die Seele sind, weil die Seele oder das Unbewusste nicht zwischen Wirklichkeit und Roman unterscheiden kann und "denkt" man ist in Gefahr ebenso natürlich bei Filmen.:yikes


    Seitdem ich keine Thriller und Krimis mehr schaue, lebe ich wirklich ruhiger (oder hat da eben was geknackt ):help


    Ich weiss nicht, ob sich Krimis schlecht im Alltag auswirken und man eher daran denkt
    Probleme mit einem kleien Mord zu lösen und mandann eher seine Schwiegermutter beseitigt :schlaeger (z.B.)


    Na ich les erstmal Kerstin Ekman


    seht ihr die Smiles kann ich jetzt auch;-)


    LG Eva

    Tilmann Lahme Die Manns Geschichte einer Familie
    Byron Tanja Das Gehirn meiner Großmutter








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    Bei tauschgnom: evalitera

  • Zitat

    Original von evalitera


    Ich weiss nicht, ob sich Krimis schlecht im Alltag auswirken und man eher daran denkt
    Probleme mit einem kleien Mord zu lösen und mandann eher seine Schwiegermutter beseitigt (z.B.)


    LG Eva



    Huch! :yikes Da ich von Berufs wegen eigentlich ständig über Morde nachdenke, sollte ich meine Umwelt vielleicht mal warnen, etwas vorsichtiger mit mir umzugehen. :lache
    Im Ernst: Bei blutrünstigen Werken (Serienmörder, die ihre jungen, meist weiblichen Leichen zerstückeln oder noch schlimmeres mit ihnen treiben) und auch/gerade bei Horrorbüchern kann ich deine Sorge durchaus nachvollziehen.
    Aber es ist wie mit allen Vorurteilen. Man sollte nicht verallgemeinern.

  • Kann schon sein, dass Krimis einen weder geistig noch emotional weiterbringen, aber man kann nicht immer nur Hochgeistiges lesen. Ab und zu braucht man einfach Spannung oder Gruseliges pur.
    Und vor kurzem habe ich einen wirklich guten Krimi von einer Schwedin gelesen: "Der Geliebte". Ein glaubwürdiger Hintergrund mit viel psychologischem Feingefühl geschildert. Ein echter Lesegenuss!


    Ich könnte überhaupt nicht immer nur die gleiche Thematik lesen, das hielte ich nicht aus. Zu meinem Leserepertoire gehören Klassiker genauso wie Trivialliteratur oder populärwissenschaftliche Sachbücher.


    Variatio delectat! hieß es schon bei den alten Römern.



  • Sorry, aber glaubst du das wirklich?


    Die "Seele" kann nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden bei Romanen, Filmen usw.?
    Oje, dann fällt ja vieles weg. Nicht nur Krimis mit ihrem möglichen Gewaltpotential. Auch jegliche Art von dramatischer Verwicklung in anderer Literatur dürfte sich dann ja schlecht auf die Seele auswirken.
    Und was ist mit all den brutalen Märchen, die uns im Kindergartenalter erzählt wurden? Sind die etwas Schuld an der Verrohung der Menschheit?
    Was ist mit Shakespeare, dessen Romeo und Julia dann schon vor Jahrhunderten die Seele vieler auf dem Gewissen hat?


    Also, sei mir nicht böse, aber ich halte das für den größten Schwachsinn, den ich bislang gelesen habe.
    Der Mensch ist mit Phantasie ausgestattet und das Gehirn bringt die Möglichkeit Geschichten zu erzählen schon quasi mit.
    Ich bin der festen Überzeugung, daß der Mensch durchaus in der Lage ist ohne das die Seele Schaden nimmt, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden.



    Für mich ist weder Krimi schlechte Literatur im qualitativen Sinne, noch schlechte Literatur im psychologischen oder moralischen Sinne.



    Jetzt bin ich auf die nächste höchst abstruse Theorie gespannt.




    Ergänzend möchte ich noch sagen:
    selbst die empfindlichen Seelen haben ein eigenes Krimigenre.
    Ich empfehle die sogenannten Cozy Mysteries: recht behaglich, gemütlich, nette Gestalten und die Spannung entsteht durch das Lösen eines Kriminalfalls und nicht durch blutrünstige Szenen.
    Da wird sicher keine Seele Schaden nehmen... :lache

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

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  • Nee meiner Seele gehts gut und ich laufe auch nicht ständig mit gezückten Fleischermesser rum und eine gesuchte Serienmörderin bin ich auch nicht geworden. Die Realität kann ich noch sehr gut von der Fiktion unterscheiden also kurz und gut, mir gehts prima. :lache :lache

  • Zitat

    Original von evalitera
    ja also räusper;-) ich habe mal irgendwo gelesen, dass Krimis nicht gut
    für die Seele sind, weil die Seele oder das Unbewusste nicht zwischen Wirklichkeit und Roman unterscheiden kann und "denkt" man ist in Gefahr ebenso natürlich bei Filmen.:yikes


    Hmm...ich lese manchmal 3 oder 4 Krimis hintereinander und bisher habe ich noch nie den Drang verspürt, jemanden umzubringen. Zumal sich das ja dann nicht nur auf Krimis beschränken dürfte, sondern auf jegliche Literatur. Sogar auf Liebesromane, Fantasy müsste dann ja auch sehr gefährlich sein. Am besten sollten wir uns dann still in eine Ecke setzen und auf den Tod warten...
    Aber ernsthaft, ich find das blödsinnig, mein Unterbewusstsein/Seele kann sehr gut zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Klar, man kann während des Lesen denken, man sei in Gefahr etc. aber sobald das Buch zugeschlagen ist, ist doch alles wieder in Butter.


    Ansonsten finde ich es albern, ein ganzes Genre als Schund zu bezeichnen - wenn man von Schund reden kann, dann eher von einzelnen Büchern, die sich in allen Genren finden lassen.

  • Ich hab erst im letzten Jahr begonnen bewusst mehr Krimis zu lesen. Und bezeichne mich immer noch nicht wirklich als "Krimileser", was immer das sein mag. Mir geht es naemlich weniger um den Plot, das klassische Whodunit ist eher nebensaechlich fuer mich.


    Interessant sind fuer mich Krimis, die es schaffen auf unterhaltsame und spannende weise aktuelle Gesellschaftshemen aufzugreifen. Dafuer bieten Krimis m.M. eine sehr lesbare Rahmenstruktur. Entsprechend greif ich dann zu Autoren wie Martin Suter, Bernhard Schlink oder auch Jakob Ajourni. Auch Regionalkrimis koennen in der Hinsicht interessant werden, weil sie oft gerade das lokale Spiessertum und diverse Eigenheiten unter die Lupe nehmen koennen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Kathchen
    Hmm...ich lese manchmal 3 oder 4 Krimis hintereinander und bisher habe ich noch nie den Drang verspürt, jemanden umzubringen. Zumal sich das ja dann nicht nur auf Krimis beschränken dürfte, sondern auf jegliche Literatur. Sogar auf Liebesromane, Fantasy müsste dann ja auch sehr gefährlich sein. Am besten sollten wir uns dann still in eine Ecke setzen und auf den Tod warten...


    :gruebel irgendwie passiert bei mir nix..


    nein, ich denke auch, dass sich solche Bücher in den verschiedensten Genre finden lassen und es zudem noch extrem auf die lesende person ankommt, wie nah einem so eine geschichte gehen kann.

    "Toutes les grandes personnes ont d´abord été des enfants. Mais peu d´entre elles s´en souviennent.."(Le Petit Prince, Saint-Exupéry)
    :lesend Die Stadt der träumenden Bücher

  • Jetzt bin ich auf die nächste höchst abstruse Theorie gespannt...


    Hallo


    Abstruse Theorie ?


    Ich finde, dass Du mit fremden Meinungen ziemlich
    unfreundlich umgehst.



    Jürgen von Scheidt Innenweltverschmutzung
    älteres Buch, stimmt teilweise doch


    oder Das Verschwinden der kindheit
    oder wir amüsieren uns zu tode
    und ä.


    ich weiss jetzt gerade nicht, welcher Autor die Meinung vertritt,
    dass Krimis und Thriller schädlich für die Seele sind,
    nur eins weiss ich, es geht ja hier auch um ein zuviel,
    also wer nur ausschliesslich Krimis liest, könnte Schaden nehmen
    Ich meinte übrigens nicht, wer Krimis liest wird - einen Mord begehen -
    dass ist ja sicherlich selten - sondern feindselig und mißtrauisch gegen seine Umwelt werden usw.


    Ich glaube z.B. schon an den Einfluss des TV und der PC Spiele
    auf gewisse Amokläufer.


    Ansonsten verspüre ich keine Lust das Thema zu vertiefen.


    Das Leben ist zu kurz, um es mit schlechten Büchern zu verbringen:-)
    Eva :wave

    Tilmann Lahme Die Manns Geschichte einer Familie
    Byron Tanja Das Gehirn meiner Großmutter








    Bei tauschticket: wallilanda
    Bei tauschgnom: evalitera


  • So ein Qurak.

  • Zitat

    Original von evalitera
    Ich meinte übrigens nicht, wer Krimis liest wird - einen Mord begehen -
    dass ist ja sicherlich selten - sondern feindselig und mißtrauisch gegen seine Umwelt werden usw.


    Ich halte das - tut mir leid - nicht nur für abstrus, sondern für Quatsch.
    Die Wahl der Lektüre hat meiner Meinung nach keinen Einfluß auf die Wahrnehmung der Umwelt und dem Umgang damit.


    Ein Krimileser wird nicht mißtrauisch gegenüber der Welt, eine Liebesromanleserin läuft nicht mit rosaroter Brille durchs leben.


    Ich glaube, daß ein Leser sehr gut in der Lage ist, zwischen dem, was er liest und dem, wie er die Umwelt und das Leben real wahrnimmt unterscheiden kann.


    Lesen ist an sich schon ein reflektiertere Vorgang als z.b. TV Konsum.
    Hier ist die Berieselung, vor der Kinder dauerhaft abgeschoben werden, sicher mit einem gewissen Einfluß auf ihre Persönlichkeit verbunden.


    Da Lesen aber eine Sache ist, die aktiver, reflektierter vor sich geht und auf die eigene Phantasie zurückgreift, würde ich hier mal keine Gefahr wittern.


    Und mich würde wirklich mal interessieren, welcher Wissenschaftler so eine These in die Welt setzt, bezüglich der Krimis.
    Ich glaube nämlich, daß kein seriöser dahinterstecken wird.


    Nun, meine Meinung mag unfreundlich klingen, aber so ist sie nun mal.

    :lesend
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    Oprah Winfrey


  • Aber sicher doch, genau wie Liebesromanleserinnen sich nymphomanisch auf alles was Hosen trägt stürzen, Fantasyleser immer nach Trollen gucken und mit Wolken reden. Achtung auch bei denen, die gerne mal ein Kinderbuch lesen, da wurden doch sicher schon Lego-Aktivitäten und Rückfälle in Babysprache beobachtet, oder?
    Vorsicht auch vor den Liebhabern historischer Romane, die wissen noch nicht, dass wir inzwischen den Euro als Währung haben und wollen immer mit Muscheln oder Kupferpfennigen zahlen.
    Ganz gefährlich sind auch die Leser von Ritter-Romanen, zücken bei jeder Kleinigkeit ihr Schwert. Genauso schlimm bei den Western-Liebhabern, immer wollen sie sich duellieren.
    Selbstverständlich ist jeder klagefreudig und auf der Suche nach Verschwörungen, der Gerichtsthriller liest.

  • ich liebe krimis - ein tag ohne leiche is ein verlorener tag =)


    klar gibs krimis di eetwas seicht sind aber die meisten die ich gelesen habe sind alles andre als schund

  • Ich würde Krimis genausowenig als Schund bezeichnen wie Liebesromane.Ob ich das eine oder andere lese,oder etwas ganz anderes,hängt davon ab,was ich gerade in der Buchhandlung finde, oder wie meine Stimmung gerade ist.Einmal soll es spannend sein ein anderes mal entspannend ein drittes mal anspruchsvoll.Man sollte nicht immer in Schubladen denken,oder war das nur provokativ gemeint? :gruebel

  • Wie sagte Wolf Haas, der Autor der Brenner-Romane, in einem Literaturabend im Radio sinngemäß:


    Zitat

    Ich schreibe Krimis, weil ich hier neues ausprobieren kann, ohne dass mich gleich die Literaturkritiker mit einem unangemessenen Maß messen.


    Mehr ist zu dem Thema von mir nicht zu sagen.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

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