Krimis- alles nur Schundromane oder doch mehr?

  • Hallo zusammen,


    Ich hab bis jetzt Krimis nur selten gelesen und eigentlich auch nicht viel davon gehalten.
    Mittlerweile denke ich anders ("Tannöd"," Kalteis")-
    Welche Argumente gibt es für und welche gegen Krimis?
    Sind das alles tatsächlich nur Schundromane, wie von vielen Kritiken behauptet wird?
    Welche sind die schlechtesten und welche zu den besten, unvergleichbaren.
    Ich würde sehr gerne eure Empfehlungen hören. :-)

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

  • Zitat

    Original von Alicja


    Sind das alles tatsächlich nur Schundromane, wie von vielen Kritiken behauptet wird?


    Also das höre ich jetzt zum allerersten Mal....wer sind denn diese Kritiker? :rolleyes


    Wird denn DER RICHTER UND SEIN HENKER von Dürrenmatt von diesen Kritikern auch als Schundroman abgestempelt? ....einfach um mal ein Beispiel zu nennen.


    Klappentext
    Dieses ist die Geschichte eines Mordes. Mit den reißerischen Mitteln einer Detektivstory erzählt er die Aufklärung einer Gewalttat an einem Polizeileutnant, den letzten Fall des todkranken Kommissärs Bärlach- die Geschichte einer hintergründigen Pointe.

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Ich kann mit dieser Frage nicht allzuviel anfangen. Warum sollte ein Krimi Schund sein? Eine Krimi ist doch nichts weiter als eine spezielle Literaturgattung und da gibt es eben gute Bücher und natürlich auch nicht so gute Bücher. Das trifft aber wohl auf jede Literaturgattung zu.


    Diese Frage würde allenfalls Sinn machen, wenn man ihr ein oder mehrere konkrete Beispiele hinzugefügt hätte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich kann leider keine konkreten Namen nennen.
    Man kann aber, meiner Meinung nach, diesen Eindruck schon manchmal gewinnen.
    In den "großen" Zeitungen schenkt man den Krimis nicht viel Platz.
    Ist das nicht so dass dieses Genre als ganz besonders kommerziel, bzw. dem Kommerz verfallen gilt?
    Ich warte auf Empfehlungen, die diese These widerlegen! :-)

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Magnolie ()

  • Ich glaube dieses "Das ist Schund"-Klischee gibt es zu fast jedem Genre; früher waren Liebesromane und Nackenbeißer Schund (oder sind es immer noch) und jetzt sind es eben Krimis.
    Wie so vieles im Leben ist das nicht pauschalisierbar und vor allem: "De gustibus non est disputandum" (Über Geschmack lässt sich nicht streiten). Zumal, in jedem Genre gibt es gute und auch schlechte Werke - Joan hat als Bsp. schon einmal ein Dürrenmatt - Werk genannt, s.g. Weltliteratur und auch ein Klassiker als gutes Bsp.
    Bei dem von dir, Alicja genannten Beispielen wie "Tannöd" und "Kalteis" bin ich nicht ganz deiner Meinung, weil mir persönlich ist der Erfolg dieser beiden Werken sehr suspekt; aber dies ist auch nur mein persönlicher Geschmack.

    „Die Literatur greift immer dem Leben vor.
    Sie ahmt das Leben nicht nach, sondern formt es nach ihrer Absicht.”

    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller und Aphoristiker

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Nightfall ()

  • Zitat

    Original von Alicja
    Hallo Joan,
    Das ist nicht nur ein Krimi. Das ist Klassik! :sprung



    Wenn Du meinst..... :grin

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Zitat

    Original von Alicja
    ....Sind das alles tatsächlich nur Schundromane, wie von vielen Kritikern behauptet wird?
    ....


    Wer behauptet sowas , ich finde das Quatsch zu behaupten Krimis werden allgemein als Schund bezeichnet.


    Welche Kritiker :gruebel, du kannst das nicht mal benennen also gehe ich mal davon aus dass das deine Ansicht ist und das ist einfach nicht wahr.


    Ich lese sehr gerne Krimis mal sinds Gute mal weniger Gute und ab und an mal auch gar nichts.


    Kommt vor wie bei allem.

  • Oemchenli und Joan- Caipi :rum? Mir ist, als würde es eine länger Diskussion werden :grin.

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Krimis = Schund? :gruebel
    Unter Schund verstehe ich etwas anderes, aber wie schon erwähnt wurde: Jeder hat einen anderen Geschmack und darüber lässt sich nicht ;) streiten. Gute Thriller sind z.B. Die Bücher von Dan Brown (auch mit wissenschaftlichen Inhalten) und Crucifix und Mefisto von Richard Montanari (wobei Mefisto auf Crucifix aufbaut).

  • Zitat


    Alicja
    Ist das nicht so dass dieses Genre als ganz besonders kommerziel, bzw. dem Kommerz verfallen gilt?


    Wie kommst du zu dieser Aussage? Hat das auch ein Kritiker gesagt? Oder die "großen" Zeitungen?
    Ist es nicht der Ziel einer Buchveröffentlichung, damit Geld zu verdienen? Also nicht nur die Ausgaben wieder reinzukriegen, sondern auch noch Gewinn für weitere Projekte zu verdienen?
    Andere Bücher werden auch hochbeworben, um sie zu verkaufen und damit Geld zu verdienen. Beispiel: Harry Potter (das ist ja wohl kein Krimi).


    Ich persönlich lese sehr gerne Krimis. Es gibt schlechte, mittelmäßige und auch gute, aber alles nur meiner Meinung nach. Was irgendwelche Kritiker oder Zeitungsmenschen dazu sagen ist mir ziemlich egal, ich will unterhalten werden, in eine andere Welt eintauchen können.

  • Zitat

    Original von Alicja
    Ist das nicht so dass dieses Genre als ganz besonders kommerziel, bzw. dem Kommerz verfallen gilt?
    )


    Ja und?? wer will schon Krimis oder Bücher lesen, die KEINER kaufen, geschweige den lesen will??


    Ach ja, du :grin

  • Zitat

    Original von Alexx61


    Ja und?? wer will schon Krimis oder Bücher lesen, die KEINER kaufen, geschweige den lesen will??


    Ach ja, du :grin


    Na ja, soweit ein Buch im Handel erhältlich ist, wird es doch kommerziell oder nicht? Schließlich will der Autor, der Verlag, der Lektor et cetera davon leben können und da Bücher in in der Wirtschaft genauso ein Produkt sind wie Eier, Milch und Zucker, also genauso eine Ware ist, die durch Geld erworben werden kann, so finde ich diesen Vorwurf ein Buch würde zu kommerziell werden irgendwie absurd.


    Mich würde interessieren, woher du dieses Statement nimmst, dass besonders Krimis dem Schund-Faktor anheim fallen? Denis Scheck empfiehlt in fast jeder zweiten Sendung einen Thriller, Dan Brown war monatelang auf der Bestenliste und auch Elke Heidenreich, obwohl zugegebenermaßen kein Krimifan, hatte auch in ihrer Sendung "Lesen!" schon den einen oder anderen Thriller bzw. Krimi. Wir könnten auch Donna Leon fragen, deren Commessario Brunetti-Romane ihr einen Gutteil der Rente gesichert haben oder aber die Darsteller von "Tatort" oder "C.S.I.".


    Deswegen, ich würde es interessant finden einen Anti-Krimi-Text zu lesen oder ist das nur deine Ansicht und wenn ja, würde ich die gerne etwas mehr begründet sehen.

    „Die Literatur greift immer dem Leben vor.
    Sie ahmt das Leben nicht nach, sondern formt es nach ihrer Absicht.”

    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller und Aphoristiker

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Nightfall ()

  • Ich denke, ob ein Krimi Schund ist oder nicht, liegt im Ermessen des Lesers. Ich lese sehr gern Krimis und bezeichne diese daher keineswegs als Schund, aber schon eher, wenn mein Geschmack eher in anderen Bereichen liegen würde.


    Daher würde ich mir auch wünschen, dass du diese These hier belegst und auch jene Kritiker nennst, die dies jemals behauptet haben.

  • Wer behauptet denn, dass Kriminalromane Schund sind?! Ich fasse es nicht!
    Das kann man doch auch von Liebesschnulzen (Sollte keine Wertung sein...) behaupten oder jeden anderen Genre, das einem nicht gefällt sagen. Schließlich gehören gerade Krimis und Thriller zu den am Meisten gelesenen Genre.


    Außerdem finde ich, dass "Schund" ein harter und außerordentlich abwertender Begriff ist! Wobei ich letztens an einer Autorenlesung teilgenommen habe, und der Autor darauf hinwies, dass sein nächstes Projekt ein Fantasyroman sein wird, damit auch er mehr Geld einnimmt. Da dachte ich im ersten Augenblick auch: "Wenn da man kein Schund rauskommt..." :gruebel

  • Ich freu mich, dass dieses Thema zu einer so interessanten Diskussion geführt hat! :trippel
    Die bereits genannte Heidenrech hält nichts von Krimis. Auch Reich-Ranicki.
    Der Ausdruck "Schundroman" kommt von mir.
    Wann werden schon Krimis als "Weltliteratur" bezeichnet.
    Seit Agatha Christie gab es in diesem Genre, nichts mehr vergleichbares, oder nicht?

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

  • Zitat

    Original von Alicja
    Die bereits genannte Heidenrech hält nichts von Krimis. Auch Reich-Ranicki.
    Der Ausdruck "Schundroman" kommt von mir.
    Wann werden schon Krimis als "Weltliteratur" bezeichnet.
    Seit Agatha Christie gab es in diesem Genre, nichts mehr vergleichbares, oder nicht?


    Ist Frau Heidenreich und Herr Reich-Ranicki der Nabel der Welt??


    Und die Krimis von Agatha Christi sind so gut nicht!


    Vielleicht liest du erstmal ein paar Krimis, Empfehlungen findest du hier zur Genüge in der Krimi/Thrillerecke, dann komm her und fang nochmal von vorne an.

  • Zitat


    Alicja
    Die bereits genannte Heidenrech hält nichts von Krimis. Auch Reich-Ranicki.


    Das bedeutet doch nicht, dass sie es als Schundromane bezeichnen! Das ist deine Interpretation! Nicht das gleiche