Tage des Monsuns von Laila El Omari

  • Es war schon erstaunlich bis erschreckend, was das gesellschaftliche "Korsett" damals für ein Problem werden konnte - für die Frauen. Und welche Nichtigkeiten genügten, um gesellschaftlich unten durch zu sein. Wie man in der Geschichte sieht, kam frau schon ins Gerede, wenn ein fremder Mann in der Öffentlichkeit zwei, drei belanglose Sätze zu ihr sagte. Und manch eine kam ganz ohne eigenes Zutun in Teufels Küche.


    Katrina, die Heldin hat die A***karte gezogen, indem sie den falschen Mann geheiratet hat. Als er sie loswerden will, dichtet er ihr diverse Affären an, schmiert ein paar Zeugen und lässt sich scheiden. Er geht als Saubermann aus dem Skandal hervor, seine Exgattin ist gesellschaftlich ruiniert.


    Gillian, die naive junge Kaufmannstocher, kommt unter die Räder, weil sie einem Hallodri glaubt und auf eine Ehe hofft. Statt zur Ehefrau eines Soldaten bring sie es nur bis zum gefallenen Mädchen.


    Mrs. Amelia Holt hat gar nichts falsch gemacht und ist trotzdem wie lebendig begraben. Ihre A***karte lautet: Witwenschaft.


    Am übelsten trifft es Ashley mit dem Doppelnamen. Sie hat nix anderes getan, als einen zudringlichen alkoholisierten Herrn in seine Schranken zu weisen. Und dieser Charakter-Eber hat nichts besseres zu tun als aus Rache und verletzter Eitelkeit mit ausgestrecktem Finger auf eine Unstimmigkeit in ihrem Stammbaum zu deuten und laut "Skandal" zu schreien. Auch dieser Herr kommt aus der Geschichte relativ ungerupft raus, während die unschuldige und anständige Ashley zum gesellschaftlichen Paria wird.


    Aus diesem Korsett kann auch offensichtlich niemand heraus, denn gesellschaftlicher Makel ist ansteckend. Ein junges Mädchen in der Geschichte probiert es vorsichtig, zu einer Freundin zu halten, die bei der Gesellschaft in Ungnade gefallen ist, wird aber von der Familie zurückgepfiffen. Wahrscheinlich hätte sie nie einen Mann bekommen, wenn sie mit ihrer Freundin weiter Umgang gepflegt hätte und hätte auch sonst in diesem gesellschaftlichen Biotop ein Leben in Isolation führen müssen.


    Diese verschiedenen Frauenschicksale waren für mich mit der interessanteste Aspekt an dem Roman.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Vandam ()

  • Hat ja ein bisschen länger gedauert, bis ich die Bücher von Laila El Omari für mich entdeckt habe. Deswegen kommt meine Rezension erst jetzt. Details, die näher auf den Inhalt eingehen, verstecke ich mittels der Spoiler-Funktion. Wem das zu viel Gefummel ist, der findet den kompletten Text auch hier:


    Laila El Omari: Tage des Monsuns – Roman, München 2008, Droemer Knaur, ISBN 978-3-426-63820-0, Taschenbuch, 640 Seiten, mit Landkarten und einem Personenregister, EUR (D) 8,95. Es gibt auch Bertelsmann- und Weltbild-Ausgaben dieses Romans.


    Ootacamund, Nilgiri-Distrikt, Südindien, 1875: Katrina Alardyce, Mitte 20, ist die intelligente und selbstbewusste Tochter eines erfolgreichen Teepflanzers – und gesellschaftlich ruiniert. Ihr Fehler: ein Missgriff bei der Wahl des Ehemanns. Ihr Gatte, Stephen Alardyce, erweist sich nicht nur als unfähiger Geschäftsmann sondern auch als Charakterschwein.



    Seit ihrer skandalösen Scheidung lebt Katrina im Haus ihres Bruders Charles, von ihm geduldet, von seiner gehässigen Gattin Cynthia gepiesackt – und argwöhnisch beobachtet von der guten (englischen) Gesellschaft in „Ooty“. Und diesen Leuten kann Katrina es einfach nicht Recht machen, egal, wie zurückgezogen sie lebt. Um einen erneuten Skandal hervorzurufen, genügt es schon, dass ein Fremder im Park des Ooty-Clubs ein paar belanglose Worte mit ihr wechselt.


    Der Fremde ist Aidan Landor. Was der Leser sogleich erfährt, aber die gute Gesellschaft von Ooty nicht: Aidan ist Lieutenant der Bengalen-Kavallerie und für die Armee als Kundschafter tätig. Kurz gesagt: Er ist ein Spion. Nach außen hin lebt er das Leben eines Müßiggängers, eines Ex-Soldaten, der nicht so recht weiß, was er will und rastlos durch die Gegend reist. Selbst sein eigener Vater, Baron Mountbatton, denkt das – und verweigert seinem „missratenen Sohn“ die finanzielle Unterstützung für den Erwerb einer Teeplantage im Nilgiri-Distrikt. Das aber ist Aidans großer Traum.


    Durch Zufall hört Aidan Landor vom Schicksal der geschiedenen Katrina Alardyce. Dass ihr Bruder jeden Betrag als Mitgift zahlen würde, um sie vom Hals zu haben, lässt ihn aufhorchen. Er ist Katrina ein paar Mal begegnet und weiß, wie sehr sie unter dem Leben als geduldeter und scharf beobachteter Gast im Hause ihres Bruders leidet. Er bietet ihr einen Tauschhandel an: „Ich dachte ein einen Tausch jener Art, in der Ihr Bruder Ihnen eine Mitgift stellt, die ausreicht, das Haus zu kaufen, und ich biete Ihnen dafür meinen Namen und die Freiheit, die Sie sich wünschen.“ (S. 58)



    Wesentlich besser wird Katrinas Leben nach der Heirat nicht. Aidan bleibt seltsam distanziert und verschwindet oft wochen- und monatelang ohne eine zufrieden stellende Erklärung. Die Arbeit auf der Teeplantage bleibt allein an Katrina hängen. Rat und Hilfe findet sie nur bei ihrem Bruder Charles, auch wenn ihre Schwägerin Cynthia das missgünstig zu hintertreiben versucht.


    Und dafür, dass im großen und ganzen alles so schlimm ist wie vorher auch, hat Katrina nun einen unzuverlässigen und womöglich untreuen Ehemann am Hals?


    Das wäre alles nicht nötig gewesen, wäre der Ruf einer Frau nicht so ein zerbrechliches Gut. Wie schnell man aus der guten Gesellschaft ausgestoßen werden kann, das erfahren auch andere Damen in Ooty:



    Amelia Holt ist an ihrem Schicksal einer „lebendig begrabenen“ Frau gänzlich unschuldig. Sie ist vom gesellschaftlichen Leben praktisch ausgeschlossen, nachdem ihr Mann gestorben ist. Und genau wie Katrina kämpft sie darum, ihren Sohn behalten zu können. In ihrem Fall sind es die Schwiegereltern, die ihr den Jungen wegnehmen wollen.


    Besonders hart trifft es Ashley, die junge Ehefrau von Captain Nicolas Allenger-Brown. Als sie einen aufdringlichen Verehrer in die Schranken weist, rächt sich dieser auf besonders perfide Weise: Er verbreitet pikante Details aus dem Leben ihrer Mutter. In der guten Gesellschaft ist es offenbar wie bei der Zucht von Rassekatzen: ein Makel im Stammbaum und man ist draußen. Auf einmal will niemand mehr etwas mit Ashley Allenger-Brown zu tun haben. Und genau wie Katrinas sauberer Ex-Ehemann kommt auch der abgewiesene Verehrer mit dieser Nummer durch. Zunächst ...


    Wie eng das gesellschaftliche Korsett tatsächlich ist, merkt eine junge Frau, die trotz der Ächtung Ashleys weiterhin mit ihr in Kontakt bleiben möchte. Ein gesellschaftlicher Makel ist ansteckend – und scheint einem ein Leben lang anzuhaften. Katrina Landor kann ein Lied davon singen.


    Als Katrina mit Aidan zur Hochzeit seiner jüngsten Schwester nach Kalkutta reist, wird sie während ihres gesamten Aufenthalts von seiner Familie beleidigt, gedemütigt und außerordentlich respektlos behandelt. Unfassbar, dass Aidan nicht auf dem Absatz kehrt macht und mit Frau und Stiefsohn wieder nach Hause fährt, zumal Katrina gerade von ihm schwanger ist! Aber Aidans Prioritäten liegen eben nicht unbedingt bei Frau und Kindern. Würde er sonst, kaum dass seine Tochter auf der Welt ist, in den Norden des Landes aufbrechen? Zu einer gefährlichen militärischen Mission, wie der Leser, nicht aber Katrina weiß.


    Dieses Mal geht es schief. Auf dem Weg nach Kabul geraten Aidan und ein Kamerad in einen Hinterhalt.

    Wie wird Katrina die aktuellen Entwicklungen verkraften? Und gibt es noch Hoffnung für Aidan Landor, den Spion im Dienste der Krone?


    Auch wenn die Covergestaltung diesen Eindruck erwecken mag: Ein Liebesroman ist TAGE DES MONSUNS nicht. Oder zumindest nicht in erster Linie. Natürlich spielen Gefühle eine Rolle: Die Partner in einer Zweckehe nähern sich mit der Zeit emotional einander an. Doch durch die Einblicke ins Aidans Kundschaftertätigkeit erhält die Geschichte auch Motive eines Abenteuerromans. Doch vor allem ist es ein Gesellschaftsroman, der uns das Leben im kolonialen Indien plastisch und farbenprächtig vor Augen führt.


    Insbesondere die Frauenschicksale sind sehr fesselnd und berührend. Man leidet mit ihnen mit, ob sie nun Haupt- oder Nebenfiguren sind und ist ein ums andere Mal entsetzt und fassungslos darüber, welche enormen Beschränkungen die gesellschaftlichen Regeln damals den Frauen auferlegt haben. Auch wenn man es „theoretisch“ wusste – es an konkreten Beispielen und Personen mitzuerleben, ist doch etwas ganz anderes.


    TAGE DES MONSUNS ist aufregend, mitreißend und exotisch. Der Roman ist lebendig und sachkundig geschrieben und noch dazu informativ. Was will man mehr? Weitere Bücher von Laila El Omari, vielleicht? Das ist zum Glück kein Problem. TAGE DES MONSUNS ist der dritte Roman der Autorin. Und der vierte erscheint im September 2009.


    Die Autorin
    Laila El Omari, geboren in Münster als Tochter eines palästinensischen Vaters und einer deutschen Mutter, studierte Orientalistik, Germanistik und Politikwissenschaften in Münster und Bonn. Sie arbeitet in den Bereichen Kommunikation und Forschung.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Ich habe das Buch von Laila mit schöner Widmung erhalten, da ich aber wirklich nicht die Leserin für Liebesromane und dann auch noch für historische Liebes- / Gesellschaftsromane bin, habe ich es sehr lange vor mir hergeschoben, das Buch zu lesen. Ich kenne zwar Lailas erste Bücher und war mir eigentlich sicher, daß es mir gefällt, aber trotzdem bangte ich, daß er mir eben nicht gefällt und ich dann mit meiner negativen Meinung auch nie hinterm Berg halten kann.
    Vor ein paar Tagen hab ich dann doch mit dem Lesen begonnen und kam zunächst nicht so recht in die Geschichte rein.
    Wie so häufig bei historischen Romanen packte mich bei den vielen Ungerechtigkeiten so oft die Wut, daß ich am Liebsten irgendwen schütteln oder treten wollte.
    Doch dann nach etwa 60 Seiten machte es klick und ich war in der Geschichte drin.
    Die Beschreibungen der tollen Schauplätze machen vorallem den Charme dieses Buches aus und wer eine schmalzige Liebesgeschichte mit absolutem Happy End erwartet, der wird bitter enttäuscht sein.
    Trotz des zuckerwattigen Covers ist das Buch kritisch, interessant und natürlich auch was fürs Herz, aber eben mit Anspruch und intelligent konstruierten Beziehungen.
    Meine Angst war also umsonst, ich brauchte meiner Freundin für ihr Buch keine negative Rezension schreiben, sondern kann ganz offen sagen, ist zwar nicht mein bevorzugtes Genre, aber es hat mir dennoch sehr gut gefallen.
    Dankeschön!

  • Meine Rezension
    Katrina ist eine vom Schicksal gebeutelte Frau: nach einer skandalösen Scheidung, bei der ihr Exmann unwahre Geschichte über sie verbreitet hat, ist sie von der Gesellschaft geächtet und lebt sehr zurückgezogen. Als Stephen in seiner zweiten Ehe keinen Nachwuchs bekommt, schreckt der Schurke nicht davor zurück, plötzlich Katrinas Sohn einfordern zu wollen. Nicht aus Liebe, sondern nur, um einen Erben für Name und Besitz zu haben.


    Katrina ist entsetzt, denn zu Ende des 19. Jh. haben Frauen nur wenig zu sagen und es bestehen durchaus Chancen für Stephen, seinen Sohn zugesprochen zu bekommen, obwohl er im Scheidungsprozeß die Vaterschaft anzweifelte. Die einzige Hoffnung besteht für Katrina in der arrangierten Ehe mit Aidan Landor. Ein Arrangement, von dem beide profitieren, scheint es. Doch Aidan hat Geheimnisse vor Katrina….


    Laila El Omari entführt uns in diesem Buch wieder in die Schönheit Indiens und lässt uns mit ihrer Protagonistin leiden, leben und freuen. Interessant gezeichnete Protagonisten machen es dem Leser leicht, sie zu mögen - oder sie zu verachten. Spannende Nebenstränge gestalten die Handlung vielseitig und abwechslungsreich. Interessante Charaktere fand ich z.B. Katrinas Schwägerin *schauder* und Aidans Familie. Dann lieber gar keine Familie als (über lange Strecken des Buches!) diese Sippe am Hals. Oder auch Gillian, deren Weg man mit verfolgt und dabei hofft, sie kommt nicht vollends davon ab, sondern es gibt auch für sie ein halbwegs gutes Ende. Ich hätte mir hier zwar auch gewünscht, wenigstens in einem Nebensatz „ihr Ende“ zu erfahren. Aber andererseits muß ich auch nicht zu jedem Erzählstrang einen Schluß serviert bekommen und ich konnte durchaus damit leben, dass eben nicht alle Fäden verknotet wurden.


    Dabei finde ich, die ich ja eigentlich kaum historische Romane lese, immer wieder spannend, wie die Sitten und Gebräuche der damaligen Zeit eingefangen werden. Als Frau von heute geht mir beim Lesen dabei ständig der Hut hoch, wenn ich lesen muß, wie wenig Rechte Frauen doch damals hatten (noch nicht einmal das Recht auf das eigene Kind, wenn es hart auf hart kommt!) und wie sehr sie doch auf ihren Ruf achten müssen, der sehr schnell ruiniert ist. Schäbig, wie einige „Gentlemen“ dies ausnutzen und unter Androhung von Repressalien versuchen, ihre Wünsche durchzusetzen. Man hat das Gefühl, die Frauen wären damals nur auf der Verliererseite gewesen und ich bin dann immer wieder froh, im Heute leben zu dürfen. ;-) Damals herrschten ja sehr strenge Konventionen und gesellschaftliche Zwänge, in denen die Menschen gefangen waren.


    Es hat mir gut gefallen, dass Katrina nicht aufgibt und sich durch ihre schweren Zeiten durchwurstelt. Bücher, die in Indien spielen, mag ich sowieso. Ich habe mich daher wirklich gut unterhalten und das Buch in einem Rutsch während eines Tages am Strand weggeschmökert.


    Fazit: Tolles Buch zum Schmökern und Träumen. Hat mir wirklich sehr gut gefallen! :-]


    Nur eines habe ich zu bekritteln:
    Laila…. Du bist an meinem Sonnenbrand auf der Nasenspitze schuld! Jawollja! :fetch

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • ich hatte dieses buch lange auf meiner wl und nachdem ich es von meiner wichtelmama geschenkt bekommen habe, nun endlich gelesen :-]
    das buch ist einfach toll, der schreibstil klasse... als nächstes setze ich "der duft von sandelholz" auf meine wl... ich hoffe, es begeistert mich genauso.

  • Jetzt habe ich dieses unterhaltsame Buch auch beendet. Über den Inhalt brauche ich wohl nichts mehr zu sagen, ebensowenig über die wenigen offenen Enden, die mich allerdings nicht wirklich gestört haben.



    Die Landschafts- und Gesellschaftsbeschreibungen haben mich vom ersten Moment gefangen genommen, wenngleich ich Katrinas Verhalten Aidan gegenüber manchmal etwas überzogen stur fand.


    Interessant fand ich auch den geschichtlichen Hintergrund zum ewig währenden Kampf um Afghanistan.


    Insgesamt ein richtig schöner Zeitvertreib.

  • Ich habe vor diesem Buch "Die englische Erbin" von der Autorin gelesen und muss sagen, dass dieses Buch hier mir noch besser gefällt.


    Mich haben die Beschreibungen vom indisch-englischen Leben fasziniert und jedes Mal, wenn von den Teeplantagen die Rede war, habe ich Fernweh (und ganz nebenbei Lust auf Tee ;)) bekommen.


    Zudem fand ich es, wie viele hier, sehr erschreckend, wie schnell Frauen damals in Verruf kommen konnten und wie abhängig sie von der Männerwelt waren.


    Da haben wir es heute schon besser.


    Es war mit Sicherheit nicht mein letztes Buch von Frau Omari!

  • Der erste Gedanke, der mir nach Beenden des Buches durch den Kopf schoss, hieß Dankbarkeit dafür, dass ich nicht in diese Zeit hineingeboren worden bin. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob es mich zur damaligen Zeit auch so gestört hätte, in ein enges gesellschaftliches Korsett gepresst zu werden und zum Umgang mit bornierten, eingebildeten Kolonialbürgern gezwungen zu sein.
    Aus heutiger Sicht ist das Leben in der englisch-indischn Kolonialgesellschaft schlicht unerträglich. Entweder man langweilt sich zu Tode, mutiert zu einer geifernden Zicke, wie Cynthia, oder wird unfreiwillig stigmatisiert, weil man die falschen Eltern, oder einen skrupellosen Ehemann geheiratet hat.


    Leila El Omari hat es wunderbar verstanden, mich mit diesem Buch zu fesseln. Nicht nur die Landschaftsbeschreibungen, die Erklärung zu den politischen Verhältnisseen, sondern auch die wirklich gut gezeichneten Charaktere haben das ganze zu einem stimmigen Gesamtwerk gemacht. Ein bisschen bin ich immer noch in Indien. :-)


    Übrigens ging es mir mit Charles, wie Vandam. Anfangs fand ich ihn unerträglich bevormundend, später wurde er zu einem liebenswerten Helden.

  • Kaum zu glauben, aber das war mein erstes Buch von Laila El Omari. Kaum zu glauben deswegen, weil ich die Art Bücher sehr gern mag. Und ich wurde nicht enttäuscht.


    Katrina ist geschieden und seit ihr Mann einen Rechtsstreit mit ihr geführt hat, wird sie von der Gesellschaft geächtet. Sie lebt bei ihrem Bruder Charles, der sie so schnell wie möglich wieder verheiraten möchte. Als sie Aidan über den Weg läuft und er ihr einen Antrag macht, geht sie darauf ein um ihren Sohn zu schützen. Ihr Ex-Mann Stephen möchte nämlich das Sorgerecht für Caleb bekommen. Anfangs scheint es eine reine Vernunftehe zu sein, doch Katrina merkt, dass ihr Aidan immer wichtiger wird. Dabei hilft es natürlich nicht, dass Aidan ständig verreist und ihr gegenüber verschlossen ist, was diese Reisen angeht. Er scheint ihr gegenüber ziemlich viele Geheimnisse zu haben, denn die beiden können kaum miteinander reden. Auch akzeptiert Aidans Vater die Verbindung zwischen Katrina und ihm nicht.


    Die Charaktere haben mir wirklich gut gefallen und gerade bei Aidan hat man die Entwicklung vom Egoisten zum Familienvater Schritt für Schritt miterlebt. Katrina dagegen versucht irgendwie klar zu kommen ohne ihren Mann mit Problemen zu behelligen - wenn er dann mal da ist. Die Freunde und die Familie der beiden waren absolut authentisch dargestellt.


    Die Autorin hat viele Landschaftsbeschreibungen und einige Sätze über Teeherstellung und -handel mit einfließen lassen, so dass man sich wirklich im Geschehen befand. Beim Lesen hatte ich nicht selten Lust einen leckeren Tee zu trinken und vielleicht doch mal wieder zu verreisen.


    Von mir gibt es die volle Punktzahl für ein wunderschönes Buch, das mit sehr viel Liebe geschrieben wurde.