Wieso denn nicht? Oder denkst ihr, das ist ein Verkaufshindernis?
Es gibt ja auch Eifel-Krimis, die das nicht verleugnen und sich hervorragend auch außerhalb der Eifel verkaufen.

'Der Tote vom Maschsee' - Seiten 001 - 093
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Ich denke nicht, dass der Hinweis auf Niedersachsen ein Verkaufshindernis darstellt.
Das mit den Ortsnamen ist ja scheinbar nur mir so stark aufgefallen, aber das ist, wie mit vielen Dingen - Wenn man erstmal auf etwas besonders achtet, dann fällt das natürlich dann auch mehr ins Auge.
Bin gleich wieder weg:
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Die Inhaltsangabe ist bereits vielversprechend. Dann, ein kurzes Zusammenzucken meinerseits: die Autorin schreibt im Präsens. Schnell mal durchgeblättert, aha, das behält sie bis zum Ende bei. Gibt mir ein bißchen das Gefühl, ich bin direkt vor Ort dabei. Die Ortsangaben empfinde ich nicht als störend oder zu häufig.
Es beginnt zunächst idyllisch mit ein paar Schafen. Nette Namen haben die übrigens. Salomé!
Der Autorin gelingt es mit kurzen Beschreibungen, manchmal in nur einem Satz, ein Bild zu erzeugen. Ich konnte mir die Personen sofort gut vorstellen. Gute Einführung der Charaktere, die vier Kommissare sind mir jeder auf seine Art sofort sympathisch. Auch der Macho Fernando, der noch bei Mama wohntEin bißchen gestört hat auch mich der Preis. Wäre es nicht zur Leserunde gekommen, hätte ich mir das Buch wohl nicht gekauft.
Und geradezu scheußlich finde ich, daß auf dem Buchrücken der Titel in der einen Richtung zu lesen ist, der groß- und fettgedruckte Verlagsname aber in der anderen. Nach gängigen Konventionen kann man in Deutschland die meisten Titel lesen, in dem man den Kopf auf die linke Seite neigt. Hier hat nun der Verlag eine kleine gymnastische Übung eingeplant - "und jetzt neigen wir den Kopf nach rechts, um so den Verlagsnamen zu lesen"
Der Sinn dieser Übung bleibt mir allerdings verborgen. Außerdem sieht es doof aus.
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Was mir als erstes aufgefallen ist, ist das Buchformat. Ich persönlich mag lieber die normalen Taschenbuchformate, ist irgendwie handlicher.
Das Buch liest sich flüssig und ist interessant geschrieben. Die beschriebenen Personen konnte ich mir gleich sehr gut bildlich vorstellen.
ZitatWenn ihr mich nicht darauf aufmerksam gemacht hättet, wär mir das gar nicht aufgefallen (mit den vielen Straßenbezeichnungen, etc.). Ich finds gut dosiert.
Ging mir genauso.
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Nanu? Bin ich die einzige, die schon Mischke-Krimis kennt?
Egal, ich hab mich auf jeden Fall sehr gefreut, als die Leserunde hier angekündigt wurde und habe heute auch gleich einen ganzen Rutsch gelesen, weil ich den Schreibstil sehr mag und er sich so weglesen lässt
Mit den Figuren wurde ich sofort warm - nur Jule fand ich zu Beginn etwas äh anstrengend, aber das hat sich mittlerweile gelegt. Aber das Ermittlerteam Völxen/Oda/Fernando hab ich jetzt schon ins Herz geschlossen - sie ergänzen sich mit ihren Eigenschaften und Macken doch perfekt.
(Vorne im Buch steht "erster Kriminalroman um die Ermittlertruppe der Kripo Hannover" - das freut mich jetzt schon :-))Der Fall selbst ist ja schon obskur - ich bin sehr gespannt wie sich alles auflöst. Übrigens gefällt es mir ausnehmend gut WIE aktuell das Buch ist, also dass immer wieder hochaktuelle Themen und Ereignisse (z.B. Jessicas Law) eingebunden werden - das macht das ganze noch realistischer, klasse!
Apropos: Im Rahmen des Krimis wird hier ja ein heikles Thema aufgegriffen und im Konflikt zwischen Offermann als Psychiater und Gutachter über die Sexualstraftäter und Frau Dilling als Mutter eines verschwundenen Mädchens gut herausgearbeitet: Was soll mit Sexualstraftätern geschehen? Schön, dass hier beide Seiten ihre Argumente vorbringen können und der Leser sich selbst eine Meinung bilden kann.
P.S.: Die Ortsnamen sind mir auch überhaupt nicht negativ aufgefallen. Der Preis stört mich allerdings auch ein wenig, wenn ich ehrlich bin
EDIT: Name der Autorin korrigiert.
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Liebe Geli,
wie alle Menschen finde ich meine Stimme auf Band höchst peinlich. Auch spreche ich nicht ganz dialektfrei, also lieber nicht. Allerdings finde ich die von Schauspielern gesprochenen Hörbücher auch nicht immer erste Sahne.
Mein "Sau tot" oder als Hörbuch "Mord Sau " wurde von Nina Petri gesprochen, und das nicht besonders toll, wie ich finde. -
Zitat
Original von JaneDoe
Die Inhaltsangabe ist bereits vielversprechend. Dann, ein kurzes Zusammenzucken meinerseits: die Autorin schreibt im Präsens. Schnell mal durchgeblättert, aha, das behält sie bis zum Ende bei. Gibt mir ein bißchen das Gefühl, ich bin direkt vor Ort dabei.Ich muss gestehen, das Präsens gefällt mir nicht so und ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich - wenn ich etwas schneller lese - automatisch in der Vergangenheit lese.
ZitatOriginal von milla
Nanu? Bin ich die einzige, die schon Mitschke-Krimis kennt?
Die Autorin heißt Mischke.Mir fiel das auf, weil ich am Anfang auch immer das "t" gesprochen habe.
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Zitat
Durch die Bekanntgabe der Leserunde bin ich auf Susanne Mischke aufmerksam geworden und habe festgestellt, dass ich vor Jahren einmal "Stadtluft" (welches mir gut gefallen hat) von ihr gelesen hatte. Kurz vor dieser Leserunde kam noch "Sau tot" (kleines nettes Büchlein) hinzu. Leider kenne ich die anderen Krimis noch nicht und werde sie mir jetzt so nach und nach zulegen.
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Zitat
Original von Primavera
Ich muss gestehen, das Präsens gefällt mir nicht so und ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich - wenn ich etwas schneller lese - automatisch in der Vergangenheit lese.Das geht mir zwar genauso :-),
die Sprache gefällt mir aber ausgesprochen gut. Ich mag Formulierungen wie: "... Fernando, der seine Körpergröße mit eins achtzig anzugeben pflegt, wobei die letzten fünf Zentimeter Legende sind." (S. 69)
Dieser Krimi hat eines der schrecklichsten, abscheulichsten Themen, die es für mich überhaupt gibt, zum Inhalt: Sexualstraftäter und der Umgang mit ihnen. Gefällt mir gut, wie Susanne bisher damit umgeht, denn alle Seiten kommen zu Wort.
Und, wie Milla schon schrieb, mir ist auch die Aktualität der Themen aufgefallen. Klasse.
Wie kann man nur ein heute 18-jähriges Mädchen Wanda nennen? Grässlich.
Ich hoffe übrigens, daß sich zwischen Fernando und Jule nichts entwickelt. Sie arbeiten doch schon ganz prima zusammen und das auf kollegialer, vielleicht demnächst freundschaftlicher Ebene. Das gefällt mir und kann ruhig so bleiben. Ein Verhältnis würde da bloß stören.
Und noch zwei kleine Korrekturen für die 2. Auflage :-):
S. 88 unten: Offenbar hat Veronika gewisse (da ist ein "n" zuviel) Vorlieben ...
S. 92 unten: Jule setzt sich wieder hin, aber nur auf die Stuhlkante (hier ist ein "auf" zuviel) -
Zitat
Original von milla
Nanu? Bin ich die einzige, die schon Mischke-Krimis kennt?Egal, ich hab mich auf jeden Fall sehr gefreut, als die Leserunde hier angekündigt wurde und habe heute auch gleich einen ganzen Rutsch gelesen, weil ich den Schreibstil sehr mag und er sich so weglesen lässt
Ich kenne bisher nur noch "Liebeslänglich", das hatte ich Anfang des Monats gelesen und es hat mir einen guten Grund geliefert, mich zu dieser Leserunde anzumelden.:-)
ZitatOriginal von milla
(Vorne im Buch steht "erster Kriminalroman um die Ermittlertruppe der Kripo Hannover" - das freut mich jetzt schon :-))ZitatOriginal von milla
Der Fall selbst ist ja schon obskur - ich bin sehr gespannt wie sich alles auflöst. Übrigens gefällt es mir ausnehmend gut WIE aktuell das Buch ist, also dass immer wieder hochaktuelle Themen und Ereignisse (z.B. Jessicas Law) eingebunden werden - das macht das ganze noch realistischer, klasse!ich sollte mir dringend während des Lesens Notizen machen, wenn ich hier meine Meinung poste, vergesse ich immer die Hälfte
Die Aktualität ist mir auch positiv aufgefallen...
ZitatOriginal von milla
Apropos: Im Rahmen des Krimis wird hier ja ein heikles Thema aufgegriffen und im Konflikt zwischen Offermann als Psychiater und Gutachter über die Sexualstraftäter und Frau Dilling als Mutter eines verschwundenen Mädchens gut herausgearbeitet: Was soll mit Sexualstraftätern geschehen? Schön, dass hier beide Seiten ihre Argumente vorbringen können und der Leser sich selbst eine Meinung bilden kann....und ebenso die Darstellung dieses Themas.
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Zitat
Original von Primavera
Die Autorin heißt Mischke.Mir fiel das auf, weil ich am Anfang auch immer das "t" gesprochen habe.
Ooooops, Schande über mich & Entschuldigung Susanne!! Habe es sofort korrigiert, danke für den Hinweis! -
Ich kenne schon so einige Bücher von Susanne Mischke und ich freue mich sehr, dass uns die Autorin auch bei dieser Leserunde wieder Gesellschaft leistet
– ein Grund für mich, mich sofort bei Bekanntwerden zur Leserunde anzumelden.
Dies soll nun also eine Reihe werden. Ich war demnach sehr gespannt, ob die Charaktere so angelegt sind, dass man auch Lust hat, ihnen mehr als nur ein Buch lang Gesellschaft zu leisten.
Doch ich finde die Charaktere und ihren jeweiligen Hintergrund gut angelegt:
Völxen, den Hobbyschafzüchter
Oda, die spröde Diplompsychologin mit der aufmüpfigen Tochter
Fernando, der heißblütige Macho – der kein Blut sehen kann und mit seiner Mama eine WG teilt
Jule, die Tochter aus gutem Hause (was sie weder verheimlichen noch ablegen kann), die aber endlich ein eigenständiges Leben führen willDanke übrigens @ Beo für die Links, ich war ja noch nie in Hannover und fand die Bilder sehr interessant und schön. Sowas gucke ich mir dann auch gerne an – oder google selbst danach – weil es einen Bezug zu den Orten vorstellt und man sich die Gegebenheiten als Ortsfremder dann viel plastischer vorstellen kann.
Was mich gleich zu Anfang schon mal begeistert hat war die Beschreibung des Schmierfinken Markstein auf Seite 18. Da passt der Typ zur Zeitung, für die er schreibt.
Sympathisch fand ich auch den Anfang mit den kleineren Zickereien und Reibereien, die oft nicht ausbleiben, wenn ein neues Team sich erst zusammenfinden und –raufen muß. Dabei scheint Jule eine Bereicherung fürs Team zu sein, macht aber doch noch den einen oder anderen Anfängerfehler.
Es ist mir ja echt unangenehm, aber ich habe leider auch zwei Fehler entdeckt, einer davon auch noch auf dem rückwärtigen Umschlag: Grabmahl statt Grabmal. Und auf Seite 59 wird Jule einmal als Juliane Wedekin bezeichnet. Dabei heißt sie doch Alexa Julia Wedekin. Naja, die Leser der 2. Auflage profitieren hoffentlich von unseren Trüffeleien ;-).
Der Einstieg ist aber gut gelungen und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Offermann scheint ja ein nicht besonders sympathischer Zeitgenosse zu sein und auch seine Kollegin Fender ist eine interessante Figur. Ich habe übrigens eine erste, überaus waghalsige Idee zum möglichen Tathergang und bin schon sehr gespannt, ob die weiteren Entwicklungen in diese Richtung führen…..
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Ich bin doch längst fertig, also poste bitte deine waghalsige Idee- das macht doch viel mehr Spaß als im Hinterkämmerlein zu grübeln...
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Nö.
Am Ende liege ich ganz grauenvoll daneben und alle lachen über mich.
Aber ich werde ehrlich zugeben, wenn ich fürchterlich auf dem Holzweg war. *schwör*
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Zitat
Original von Batcat
Am Ende liege ich ganz grauenvoll daneben und alle lachen über mich.
Hier lacht keiner, wir alle wissen doch, dass die Wahrheit irgendwo da draußen liegt -
Mulder, bist Du das?
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Mensch, was ist denn hier los :wow,
ich komme hier gemütlich reingeschlendert und denke, ich bin eine der Ersten und dann hier: Massenauflauf!!
Habt ihr nix zu tun?Also: was ich eigentlich sagen wollte:
Ich habe erst heute morgen mit "Der Tote vom Maschsee" begonnen
(und als Einwohner von Niedersachsen und der Region Hannover) kenne ich den Maschsee natürlich, daher gab es diesbezüglich keinerlei verleser
Trotzdem Danke für die Links, beo, ich kenne die meisten der Orte zwar in "real" aber freue mich, über Deine Mühe!Da ich auf Susannes Lesung war, habe ich schon einige Eindrücke sammeln können, was Sprache und Personen betrifft, mich aber trotzdem über die Vorstellung von Völksen gefreut, der in ähnlichen Verhältnissen zu leben scheint, wie wir (allerdings ohne Schafe :lache)
Ich bin noch nicht weit vorgedrungen, freu mich aber sehr auf den weiteren Verlauf.
zufriedene Grüße von Elbereth
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Zitat
Original von Susanne Mischke
Namen sind so eine Sache. Wenn mir prompt eine Name einfällt, ist das meistens ein Indiz dafür, dass ich die Person gut "kenne". Oda ist mir gleich eingefallen, weil ich sie mir als strengen, nordischen Typ vorstelle - zumindest äußerlich.Ja, so stelle ich sie mir auch vor. Aber irgendwie finde ich, dass der Name nicht zu ihrer Nationalität bzw. Herkunft passt oder? Sie heißt Oda Kristiansen (<- schreibt man das so?), aber kommt aus Frankreich.
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Bin gerade gestern beim Durchblättern der aktuellen "Finanztest" auch auf den Namen Oda gestoßen. Anscheinend gibt es noch mehr Menschen, die so heißen. Ich finde die Kombination gut. Und Wanda finde ich auch scheußlich. Da habe ich eine dickliche polnische Mutti in Schürze vor Augen (sorry an alle dicklichen polnischen Muttis, die das lesen)
Mein erstes Buch von Susanne Mischke war "Das dunkle Haus am Meer", das aber wesentlich düsterer war als dieses hier. Hier gefällt mir, dass soviel Humor drin steckt, dass man immer mal wieder schmunzeln kann.
@ Susanne: Schade, aber Du hast recht, ich finde meine eigene Stimme auch gräßlich. Nina Petri hätte ich aber für geeignet gehalten. So unterschiedlich sind die Meinungen
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Zitat
Original von JaneDoe
Ich bin noch nicht so weit, will nur mal was zum Titel sagen: Ich habe am Anfang immer "Der Tote vom Matschsee" gelesen.Das lese ich auch immer so!
Und denke für mich immer: Das ist ja ein komischer Name für einen See.
Ich habe schon gestern den ersten Abschnitt beendet, bin aber noch nicht dazu gekommen, hier zu schreiben.
Mir gefällt das Buch sehr gut, leicht zu lesen, sympathische, verschiedene Ermittler mit unterschiedlichen privaten Hintergründen. Gelungen ist für mich, dass Jule die Rolle der Geschichtsinteressierten innehat und damit eine Figur etwas und rüberreicht, was sonst der Erzähler machen würde.Ich selbst komme nicht aus Hannover oder Umgebung und war leider noch nie in dieser Stadt, trotzdem komme ich mit und fühle mich nicht überladen mit den Stadtbeschreibungen. An dieser Stelle eine großes Danke an beowulf für die Links zu den beiden Fotos!
Ich persönlich mag sehr gerne Krimis, die in Deutschland spielen, egal ob in Hessen, Berlin, NRW oder wie hier im Norden.Den schwäbelnde Gerichtsmediziner finde ich super, so reden meine Verwandten aus dem Süden auch immer!
Für mich sind es Heimatklänge, auch wenn ich es lieber hören statt lesen würde.
Vor meinen inneren Auge entstehen schnell die Bilder, sehr schön beschrieben. Manchmal reichen zwei Sätze, um eine Situation zu beschreiben: Eine Person zündet sich eine Zigarette an, die andere springt auf und reißt das Fenster auf! Das konnte ich mir richtig gut vorstellen und habe nur gegrinst.
Es ist mein viertes Mischke-Buch (diese Autorin habe ich erst durch die Eulen kennen gelernt), wie die anderen reißt es mich mit sich und ich kann nicht aufhören zu lesen.