isländische Literatur

  • Dieses Buch ist wirklich spannend; es handelt von dem Ausbruch der Lakispalte 1783 und schildert diese Katstrophe sehr anschaulich anhand der Schicksale einiger der dort lebenden Menschen


    Jon Trausti
    Skaftafeuer


    Es wurde von Susanne Beug, einer in Island lebenden Deutschen übersetzt und im Selbstverlag herausgebracht (weshalb die Aufmachung leider eher an eine Schülerzeitung erinnert :-().

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ich glaube, ich bin auf eine richtige Islandsexpertin gestoßen! :anbet
    Ich kann leider kein isländich, möchte es aber sehr gerne lerne.
    Danke also auch für diesen Tipp.
    Soll eine ziemlich komplizierte Sprache sein , aber da meine Muttersprache angeblich als die zweitschwierigste Sprache der Welt gilt, wird das wahrscheinlich kein großes Problem sein... :traeumer

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

  • Dies ist mal ein "junger" Roman aus Island:


    Kurzbeschreibung
    Ein bezaubernder Populär-Roman aus Island


    Auf Weihnachten in Reykjavik hat Larus Ludvigsson sich so richtig gefreut. Aber dann kommt alles anders. Kurz vor der Abreise macht sein Freund mit ihm Schluss, das isländische Einwohnermeldeamt erklärt ihn für tot, und Dagur, der sich in Larus verliebt hat, begeht Selbstmord. Dagur, der aus der einflussreichsten Familie Islands stammt, war einer mysteriösen Enthüllung über seine Vorfahren auf der Spur. Larus gelingt es, hinter das Geheimnis um Dagurs Familie zu kommen. Doch dabei wird er selbst mit seiner isländischen Herkunft auf eine Weise konfrontiert, die er sich nie hätte träumen lassen ...


    Rezi von bogart

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ebenfalls "junge" isländische Romane, die im Gegensatz zu den älteren isländischen Autoren vor dem Hintergrund der Großstadt (hüstel) Reykjavik spielen, schreibt Halgrimmur Helgason:
    "101 Reykjavik" (der Film dürfte ja relativ bekannt sein), "Vom zweifelhaften Vergnügen, tot zu sein" und sein neuestes, Rokland:


    Klappentext
    Schlechter kann es für Böddi nicht laufen. Erst fliegt er als Lehrer, dann erfährt er, daß er gerade der Tochter seines ehemaligen Rektors ein Kind gemacht hat. Dann verliert er nach dem Tod der Mutter auch noch sein Elternhaus. Das reicht, um durchzudrehen: Böddi steigt auf sein Pferd und bricht zu einem Amokritt in die Hauptstadt auf. In Reykjavík ruft er zum allgemeinen Umsturz der Lebensverhältnisse auf, doch hinter seinem Rücken vermarktet ihn der eigene Bruder schon in den Medien ...


    »Rokland« ist als literarische Gesellschaftssatire eine konsequente Fortsetzung der beiden vorangegangenen Romane von Hallgrímur Helgason. Der isländische Don Quijote des 21. Jahrhunderts kämpft allerdings nicht gegen Windmühlen, sondern gegen die Allgegenwart des Fernsehens und die allgemeine Verflachung und Verblödung seiner Landsleute. Den großen Showdown inszeniert Helgason, wie er es zu seinem unverwechselbaren Markenzeichen gemacht hat: sarkastisch, ketzerisch und voll schräger Ideen.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Danke DraperDoyle für deine ausführlichen Tipps!
    Wobei ich muss leider zugeben, dass ich die zwei letzten "jungen" Romane nicht auf meine Wunschliste gesetzt habe. Ich glaube, dass sind die einzigen, die nicht ganz meinem Geschmack entsprechen. :rolleyes

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    (Carl Hillty)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Magnolie ()

  • So, ich mach mal noch ein bisschen weiter ;-)


    Gunnar Gunnarsson, der bedeutendste Schriftsteller Islands neben Laxness, der zu Beginn des letzten Jahrhunderts geschrieben hat und leider etwas in Vergessenheit geraten ist.
    Hier eines seiner bekanntesten Bücher

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Einer der wichtigsten zeitgenössischen Schriftsteller Islands ist Gudbergur Bergsson.
    Neben "Der Schwan" und "Die Liebe im Versteck der Seele" hat natürlich auch er seine Kindheitserinnerungen aufgeschrieben (er wuchs in den 30er Jahren in einem isländischen Fischerdorf auf), ein sehr schönes Buch.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Sehr mystisch ohne esoterisch zu sein ist dieses Buch:


    Kurzbeschreibung
    Island im Winter 1883. Abba wird zu Grabe getragen, aber nicht sie, sondern Steine liegen im Sarg. Fridrik beerdigt die Leiche lieber im eigenen Garten, als sie Pastor Baldur zu überlassen. Denn der hütet ein dunkles Geheimnis. In einer poetisch klaren Sprache ertastet Sjón den schmalen Grat von Mensch und Natur und entführt uns in eine mythische Zwischenwelt am Rande des Polarkreises, wo an den existentiellen Abgründen der Mensch zeigt, wer er wirklich ist.


    Rezi

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Bevor ich mal wieder was arbeite hier noch ein sehr interessanter Aspekt der "Rezeptionsgeschichte" isländischer Literatur in Deutschland:
    Auch auf Island gab es eine kommunistische Bewegung (auch Laxness war, zumindest eine zeitlang, glühender Kommunist) und sogar einen "Verband revolutionärer Schriftsteller". Diese Schriftsteller sind nicht in der Bundesrepublik, dafür aber in der DDR übersetzt und herausgegeben worden:


    Olafur Johann Sigurdsson beschreibt in seinen Büchern das Reykjavik der 40er Jahre ("Das Uhrwerk", "Zauber und Irrlichter")


    "Arm sein ist teuer" von Tryggvi Emilsson ist die Autobiografie eines armen Bauernsohnes, der sich in Reykjavik durchschlägt und sich dort den Sozialisten anschließt. Das ist literarisch nicht unbedingt ein Meisterwerk, aber stellt sehr schön die Veränderung Islands von einem armen Bauernstaat zu einer "modernen" Nation dar.


    Olafur Sigurdsson ist übrigens der Vater von Olafur Johann Olafsson


    Rezi "Der Weg nach Hause"

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Wo wir gerade bei verrückten Isländern sind. Nicht zu Ende gelesen, obwohl so unwitzig war es gar nicht.


    Kurzbeschreibung (amazon.de):


    Der dümmste Vater der Welt ist das Psychogramm eines entwurzelten Nachkömmlings der 68er-Generation, der sich in seiner Rolle als Mann und Vater nicht zurechtfindet. In seiner radikalen Milieustudie rechnet Mikael Torfason, das enfant terrible der jungen isländischen Literaturszene, auf satirische und witzige Weise mit sozialen und politischen Mißständen der modernen Gesellschaft ab.