Marion Zimmer Bradley-Die Landung (ein Darkover Roman)

  • Die Landung ( ein Darkover Roman ) – Marion Zimmer Bradley
    Englisch: Darkover Landfall


    Inhaltsangabe/Buchrücken:
    „Weit entfernt in der Galaxis und 4000 Jahre in der Zukunft gibt es einen Planeten mit einer roten Sonne und vier Monden. Willst du nicht mitkommen und ihn mit mir erforschen?“ Marion Zimmer Bradley


    Ein Terranisches Raumschiff wird von einem verheerenden Gravitätssturm erfasst und Tausende von Lichtjahren weit in einen unerforschten Teil der Galaxie geschleudert. Bei der Notlandung wird das Schiff so schwer beschädigt, dass der Besatzung nur eine Möglichkeit bleibt: Sie müssen den Kampf ums Überleben auf diesem Geheimnisvollen Planeten unter der blutroten Sonne aufnehmen – einem Planeten, den ihre Nachfahren eines Tages Darkover nennen werden!


    Über die Autorin:
    Marion Zimmer Bradley wurde am 3.6.1930 als Marion Eleanor Zimmer in Albany, NY geboren. Bereits als Kind schrieb sie Kurzgeschichten. Ihren Durchbruch hatte sie 1962 mit The Planet Savers- Retter des Planeten. Damit war der Grundstein für die Darkover Romane gelegt. Seit 1962 hat Marion Zimmer Bradley über zwanzig Romane und unzählige Kurzgeschichten um den Planeten Darkover geschrieben. 1983 wurde sie mit ihrem Roman Die Nebel von Avalon weltberühmt.
    Marion Zimmer Bradley starb am 25. September 1999 in ihrer Heimatstadt Berkeley in Kalifornien.


    Meine Meinung:
    Ich habe die Darkover Romane schon einmal vor etlichen Jahren gelesen. Vor ein paar Tagen konnte mich keines meiner ungelesenen Bücher verführen. Also schnappte ich mir eins, das ich schon kannte. Und „Die Landung“ hat mich genauso gefesselt wie beim ersten mal. Nach den ersten Seiten hatte ich das Gefühl wieder zu Hause zu sein.
    Marion Zimmer Bradley hat einen sehr einfühlsamen Schreibstil. Sie beschreibt in ihrem Buch sehr glaubhaft die Probleme der Gestrandeten. Was hat auf einem unbekannten Planet Priorität? Töpfern, Landwirtschaft oder Musik? Dürfen Frauen selbst entscheiden ob sie Kinder zur Welt bringen, wenn das Überleben der Kolonie von der Anzahl der Nachkommen abhängt?
    Leser die schon andere Darkover Romane gelesen haben, werden in diesem Buch bekannte Namen wiederfinden. Der Leser erfährt wie der erste Matrix Stein in die Hände der Menschen kam und wie Menschen reagieren, wenn sie plötzlich Telepatische Fähigkeiten entwickeln.
    Meiner Meinung nach gehören die Darkover Romane zu den Klassikern der Science Fiktion Literatur. Und für Leser die diese Bücher noch nicht gelesen haben, ist „Die Landung“ der perfekte Einstieg, da es chronologisch gesehen der erste Teil ist.

  • Oh schön, eine begeisterte Meinung zu dem Buch! Bei den meisten Darkoverlesern scheint es sich ja weniger Beliebtheit zu erfreuen.
    Bei mir es damals das dritte, glaube ich. Und es hat mir sehr gut gefallen, weil ich damals eine große Schwäche für Geschichten über sog. Zufallsgesellschaften hatte. Also, eine Gruppe unterschiedlicher Menschen, die irgendwo gestrandet sind, und etwas aufbauen müssen.


    Außerdem hatte es mir Rafe MacAran schwer angetan. Nicht zuletzt auch, weil ich wegen unchronologischer Lesereihenfolge ja bereits seine Nachkommin Romilly (Herrin der Falken) kennen- und sehr schätzen gelernt hatte.


    Hier werden die Grundlagen gelegt für alles weitere. Viele Namen, die man viele Generationen später wieder treffen wird, Mythologie und nicht zuletzt die Matrizen und die Psi-Kräfte.


    Ich liebe Darkover und dieses Buch ist und bleibt einer meiner Favoriten.


    Mein deutsches Exemplar hieß noch "Landung auf Darkover".

  • Mein Deutsches Exemplar heisst auch noch "Landung auf Darkover" - und natürlich, wer den Zyklus kennt und liebt der will dann auch wissen wie alles begann. Das war ja auch der Grund warum die Fans MZB damals geradezu überredet haben "Landung auf Darkover" zu schreiben - freiwillig hätte sie es wohl nicht getan. Allerdings rate ich trotzdem meistens ab dieses Buch als erstes zu lesen, denn wenn man die Zusammenhänge nicht kennt liest es sich wahrscheinlich wie einer von tausenedn SciFi Romanen


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    Nachdem die Leserunde zu "Die Landung" jetzt durch ist will ich meine Meinung jetzt nochmal kundtun. Ich hatte die Landung schon so lange nicht mehr gelesen als ich das von da oben geschrieben habe, und deshalb kann ich jetzt, denk ich mehr schreiben....


    "Die Landung" ist sicherlich nicht das beste Darkoverbuch. Und die Handlung ist auch sicherlich nicht das was den Spirit von Darkover ausmacht, aber es steckt doch viel mehr in dem Buch als man vielleicht auf den ersten Blick (oder das erste Lesen) vermuten möchte. An vieles wird man in den Folgebänden noch erinnert werden.
    MZB beschreibt gekonnt und glaubhaft den Überlebenskampf der "Gestrandeten", die Ohnmacht nach der Katastrophe, die daran anschliessende Panik das Schiff könnte nicht mehr repariert werden, und dann die "jetzt erst recht" - Stimmung als klar wird das das Schiff tatsächlich nicht mehr repariert werden kann. Dabei geht sie zwar auch auf Einzelschicksale ein, das Hauptaugenmerk liegt aber auf der ganzen Gruppe, die im Laufe des Buches immer weiter zusammenwächst...


    ich gebe dem Buch 9 Punkte (7+2 Darkoverbonus) ;-)

  • „Darkover“ war für mich bisher nur ein Begriff für eine ganze Reihe von Büchern, die MZB geschrieben hat. Ich habe die zwar alle (in der Weltbild-Sammeledition), aber irgendwie muß sich ein RuB ja zusammensetzen, will heißen, bisher noch keines gelesen. Eindeutig ein Fehler. Da kam mir das geldbeutelschonende „Darkover-Leserunden-Projekt“ gerade recht. Nachdem ich nun den ersten Band der Reihe durch habe, frage ich mich, wie ich die Bücher so lange ungelesen im Regal habe stehen lassen können.


    Ich fand es außerordentlich erstaunlich (und hatte es, offen gesagt nicht erwartet), was sich in den 208 Seiten meiner Ausgabe für eine Fülle komplexer Themen, technischer wie ethischer Natur, verbergen und angesprochen werden. Wobei mit der Seitenzahl schon die in meinen Augen größte Schwäche des Buches genannt ist: die fehlende epische Breite. Dadurch geht viel vom Potential dieses Buches verloren. Vieles war mir zu kurz, zu wenig detailliert.


    „Raumschiff erleidet Schiffbruch auf einem unbekannten Planeten außerhalb der bekannten Systeme. Die Überlebenden müssen sich akklimatisieren.“ So ließe sich der Inhalt in zwei Sätzen zusammenfassen. Doch was verbirgt sich alles dahinter! Die Kolonisten, welche als Passagiere auf dem Raumschiff waren, hatten eh vor, von der Erde auszuwandern. Waren also mental wie ausrüstungsmäßig darauf eingestellt. Allerdings wollten sie in eine vorbereitete Kolonie mit entsprechenden technischen Standards. Die Mannschaft hingegen, die wollte eigentlich wieder nach Hause und ist mitnichten auf diese Situation vorbereitet oder eingestellt.


    Was also passiert, wenn eine solcherart zusammengewürfelte Gruppe von Menschen strandet, auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen ist, ab einem bestimmten Punkt weiß, daß man diesen Planeten nie wieder verlassen kann? Wenn eine bestimmte Anzahl von Menschen da sind und, um das Überleben zu sichern, innerhalb eines gewissen Zeitraumes so und so viele Kinder geboren werden müssen? Wie wird die Frage der Macht, der Herrschaft gelöst? Welche Ethik gilt, gibt es in solchen Situationen überhaupt eine Ethik? Kann die so sein wie auf einer (überbevölkerten) Erde, oder gelten hier, auch im Hinblick auf Nachkommen, ganz andere Grundsätze?


    Einen Teil dieser Fragen haben wir in der Leserunde mehr oder weniger ausführlich diskutiert, einen Teil nur angerissen.


    Für mich, der von Darkover bisher nichts weiter als diesen Namen kannte, war das Buch der perfekte Einstieg in diese Welt; ich freue mich auf die Folgebände. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Meine Ausgabe heißt - wie bei einigen anderen auch - Landung auf Darkover (aus der Weltbild-Sammleredition). Mir hat der Einstieg in den Darkover-Zyklus gut gefallen, auch wenn das Buch doch sehr kurz ist. Es liest sich über weite Strecken wie ein Abenteuerroman mit einer Spur Science Fiction und etwas Fantasy. Die Figuren sind glaubhaft dargestellt und man bekommt erste Einblicke in diesen fremden Planeten. Nicht übermäßig genial, aber doch kurzweilig. Ich bin jedenfalls gespannt auf die weiteren Teile der Serie, viele sagen ja, Landung auf Darkover sei einer der schwächeren Teile...Mal sehen.

  • Meine Schwester sammelt die Darkover-Romane und hat mich jetzt dazu überredet, endlich mal den ersten Band zu testen. Ich bin gerade bei der Stelle, wo ein kleiner Expeditionstrupp einem "Massenwahn" zum Opfer fällt. Bis jetzt gefällt mir das Buch ganz gut. Mal sehen, wie es weitergeht...

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Vor einigen Wochen habe ich im Nostalgiefieber beschlossen, die Darkover-Romane noch einmal zu lesen, aber diesmal in der richtigen Reihenfolge. Es dürfte gut 40 Jahre her sein (Schock! So lange!), als mit das Darkover-Fieber erwischte, damals habe ich die Bücher kreuz und quer in keiner bestimmten Reihenfolge gelesen - wie ich sie eben in die Finger bekommen habe. Das waren meistens die alten blauen Moewig-Taschenbücher, die nach dem ersten Lesen schon verratzt aussahen, mit meistens greislichen Illustrationen auf der Titelseite. ^^


    Nun also "Die Landung". Die erste Hälfte zog sich etwas hin, aber dann gefiel mir die Geschichte immer besser. Das waren die Stellen, an denen komplexere gesellschaftliche Themen und Gedanken beschrieben wurden. Und das ist heute noch eine Stärke der Darkover-Bücher.


    Ich habe sehr viel aus der Darkover-Welt vergessen und längst ist nicht alles wieder im Kopf parat, aber ich kam gut mit. Ich hatte z. B. völlig vergessen, dass außer den Menschen noch andere intelligente Wesen auf Darkover beheimatet sind, und an die blauen Steine, die in den Büchern ja ziemlich wichtig werden, konnte ich mich auch nicht mehr erinnern.


    Die gesellschaftliche Entwicklung, welche die Siedler nach der unfreiwilligen Landung durchmachen, erinnert mich stark an eine totalitäre Sekte, aber das ist meine Sicht von heute. An einer Stelle steht sogar, dass eine Todesstrafe in Erwägung gezogen wird. Das ist für eine fortschrittliche Gesellschaft, aus der die Siedler bzw. die Mannschaft des Raumschiffes angeblich kommen, ein sehr großer Bruch. Und die Zerstörung des gesamten "alten" Wissens (als der Captain den Computer sprengt) sehe ich nicht positiv, es erinnert mich eher an die Zerstörung von z. B. Palmyra durch ISIS.


    Trotzdem. Ein bisschen spüre ich schon wieder die Begeisterung und ich freue mich auf "Herrin der Stürme".


    Den Leserunden zu den Büchern lese ich übrigens sehr gerne hinterher.