Charlotte Roche - Feuchtgebiete

  • NE, also echt. Ich hab das Buch von ner Freundin geliehen bekommen. Ich hab gelitten beim LEsen. Das ist ja echt mit der Axt im Glasschrank wüten! So eine platte Prolosprache hab ich seit langem in keinem Buch mehr erlebt

  • Gott sei dank hatte ich dieses Buch als Wanderbuch und kann dazu nur sagen....


    Der größte Schwachsinn aller Zeiten..... Dieses Buch ist nicht mal das Papier wert auf was es gedruckt wurde....



    Es wird m.E. zu viel Rummel drum gemacht....



    Von mir bekommt das Buch 0 Punkte....



    :winkt


  • Ich hätte es nicht besser ausdrücken können.
    Ich habe es als Hörbuch angefangen und ich hab mich echt weit gequält (1/3 oder so), weil ich dachte "Mensch, alle reden davon, irgendwas muss doch dran sein", aber nein... einfach nein. So ein fürchterliches "Buch".

  • Zitat

    Original von Maki
    Komisch, ichhabe über das Buch nur negatives gehört. Und trotzdem ist es zur Zeit der große Erfolg auf den Bücherlisten. Irgendwie merkwürdig


    Ja, das beobachte ich auch relativ fassungslos. Ich habe mir auch nur Passagen erzählen lassen und muss das nicht haben. Ich glaube, ich könnte das nicht mal lesen, wenn ich wollte. Ich habe Charlotte Roche im Interview gesehen und ihre Grundbotschaft (Rasurzwang bei Frauen) kann ich irgendwo nachvollziehen. Sie wirkt auch sehr sympathisch, wenn sie da so sitzt und erzählt. Warum um Himmels Willen musste sie so maßlos übertreiben?


    Helene

  • Feuchtgebiete
    Charlotte Roche, 2008

    Meine Rezension bezieht sich auf:
    DuMont, ISBN: 978-3832180577


    Dass ich das Buch Feuchtgebiete gestern in die Hand genommen hatte, war eigentlich eine Verzweiflungstat - ich hatte schon zwölf andere Bücher begonnen und nichts hatte mir in dem Moment zugesagt. Ich hatte mir gedacht, dass das Buch entweder so grauenhaft sei, dass ich jedes andere mit Kusshand nehmen würde, oder aber, dass vielleicht doch mehr darin steckt als Ekelphantasien.


    Ich kenne Frau Roche nicht, ich weiß nur, dass sie sehr viel Medienrummel um das Buch veranstaltet hat und damit anscheinend gegen den Hygienewahn ankämpfen und provozieren wollte. Ich denke, der Rummel hat dem Buch aber eher geschadet, denn all das, was Helen da tut - sei es der Tampontausch, die verblutete Mullbinde im Fahrstuhl - das ist sicher nicht das, was als Ideal eines unverkrampften Umgangs mit sich selbst und seinem Körper angesehen werden kann.


    Da fällt es leicht, Ih-bäääh zu schreien und zu erklären, Frau Roche sei nur aufmerksamkeits- und geldgeil, das Buch einfach nur ekelig und - wenn überhaupt - nur für Menschen mit abartigen Vorstellungen.
    Helen, die Protagonistin, habe sowieso "einen anner Klatsche".


    Ich denke nur, dass man es sich damit zu einfach macht. Denn wenn man sich nicht vom vordergründigen Ekel abschrecken lässt, erkennt man in Helen, der Frau mit der Affinität zu ihren Körpersäften, eine Frau, die traumatisiert ist. Das wird schon auf der ersten Seite deutlich, auf der sie den Wunsch in Worte fasst, ihre Eltern im Alter in der häuslichen Pflege wieder zusammenzubringen und deren neue Partner, die sie ignoriert, in die Wüste zu schicken.


    Helen hat in ihrer Familie viel durchmachen müssen. Angefangen davon, dass ihre Mutter behauptete, nie "Kacka" machen zu müssen, über die Tatsache, dass sie jetzt mit 18 kein vernünftiges Gespräch mit ihrem Vater auf die Reihe bekommt und seinen Beruf nicht kennt, bis dahin, dass sie ihre Mutter und ihren Bruder als Kind bei geöffnetem Gashahn in der Küche gefunden hat.
    Dass ihre Verhaltensweisen nun sehr extrem sind, rebellierend, verzweifelt, ist da für mich nicht sonderlich verwunderlich.


    Das Buch erzählt die Geschichte einer Frau, die aufgrund ihrer Familie, sagen wir, "belastet" ist, und sich deswegen so extrem verhält, aber auch, wie diese Frau eine Wandlung vollzieht und sich zumindest in Teilen bewusst wird, dass sie etwas ändern muss. Die Helen zu Beginn, die krankhaft versucht, eine heile Familie wiederherzustellen, die sich, um das zu erreichen sogar die Bremse des Krankenhausbettes in die Wunde der frisch operierten Analfissur rammt - ist eine andere als die Frau am Ende, die ein neues Leben beginnen will.


    Ich fände es schade, dieses Buch nur auf den Ekeleffekt zu reduzieren. Ich denke nämlich, dass Frau Roche ihr überall verlautbartes Anliegen, einen Roman, der für mehr Selbstbewusstsein und eine bessere Beziehung zum eigenen Körper plädiert, eher verfehlt hat.
    Zwar kann man in einigen Grundsätzen mit ihr übereinstimmen. Es ist vielleicht unnötig, nach dem Benutzern der Toilette, den Raum in eine riesige Parfümwolke zu hüllen oder sich zu viel Sorgen über Bakterien zu machen, weil man eh nicht weiß, was überall herumschwirrt. Daraus aber den Schluss wie Helen zu ziehen, dreckige Mullbinden in frischen Verbandskästen oder Aufzügen zu verstecken, ist dennoch so übertrieben, dass Frau Roche an diesem Ziel vorbeischießt.


    Das spricht allerdings dem Buch nicht die Authenzität ab, denn Helen kauft man es ab, wenn sie sich diebisch freut, dass gerade wieder jemand auf einen ihrer bakterienverbreitenden Scherze hereingefallen ist - dabei gelingt es Frau Roche auch gut, mit den Empfindungen der Leser zu spielen, die zahlreichen Ekelbekundungen sprechen ja für sich.


    Auch der Schreibstil unterstreicht die Glaubwürdigkeit. Helen redet so selbstverständlich von ihren Exkursen in Körperregionen, die man gar nicht so genau beschrieben haben möchte, dass es vielleicht doch einen kleinen Einfluss auf die Tabuisierung haben könnte.
    Der Schreibstil passt zur Ich-Erzählerin, man kann sich vorstellen, dass sie genau so plappert, einfache Sätze, angereichert durch Vulgärsprache. Das kann man mögen oder verabscheuen - aber es passt zur Geschichte, zur Person Helen. Das Buch ergibt ein zusammenpassendes Bild.


    Ich muss trotzdem jetzt erstmal etwas ganz Anderes lesen, wo ich mich in schön gebaute Sätze und eine angenehmere Atmosphäre flüchten kann.


    Fazit
    Das Buch ist überschätzt und unterschätzt, je nach Sichtweise. Es ist keineswegs so schlecht, wie alle behaupten, man muss nur ein wenig hinter die Fassade schauen. Den Bestsellerstatus verdient es allerdings auch nicht.


    7/10 Punkten


    :wave bartimaeus

  • Bisher habe ich es nicht geschafft, dieses Buch zu lesen. Warum genau, weiß ich nicht. Vielleicht wegen den negativen Reaktionen, wer weiß.
    Eigentlich macht mich sowas ja recht neugierig und ich bin auch nicht so extrem empfindlich, was Ekel angeht, deswegen überleg ich immer noch, ob ich das Buch lesen soll oder nicht... ich rechne mal damit, dass es sehr überzogen und übertrieben ist, was viele von euch ja auch gesagt haben... aber das hebt das Buch bestimmt auch von der Masse ab und macht es zu was besonderem - zu etwas anderem. Mal sehen, ob ichs demnächst mal in die Hand nehm oder nicht. Kaufen werd ichs mir eher nicht, aber vlt hats ja wer von meinen Freunden zu Hause liegen...

  • Zitat

    Original von sky_fish
    und macht es zu was besonderem


    ja, besonders schlecht ;)



    memo an mich selbst: weniger rummeckern, das macht keinen guten eindruck :D

  • Obwohl ich es nicht wollte, ich habe es doch gelesen. Ich habe ein paar Tage Urlaub gemacht, und da lag es rum, dieses Machwerk.
    Ich frage mich, was diese Roche im Kopf hat, ins Gehirn gewachsene Hämorhoiden? In diesem Fall hätte ich sogar Verständnis für sie, denn was man im Kopf hat, darüber schreibt man auch.

  • Zu diesem Buch fallen mir nur zwei Fragen ein


    1. Woher will Frau Roche das alles wissen (evtl. selbst ausprobiert)?
    2. Gibt es für solche Bücher auch eine FSK?


    ansonsten fand ich das Buch wie sich vermutlich Frau Roche ausdrücken würde "Fürn Arsch"


    0 von 10 Punkten

  • Zitat

    Original von bartimaeus


    Fazit
    Das Buch ist überschätzt und unterschätzt, je nach Sichtweise. Es ist keineswegs so schlecht, wie alle behaupten, man muss nur ein wenig hinter die Fassade schauen. Den Bestsellerstatus verdient es allerdings auch nicht.


    :write


    Ich weiss gar nicht, warum sich einige so aufregen. So schlimm war das Buch ja jetzt auch irgendwie nicht. Zugegeben, ich möchte all die seltsamen Sachen nicht ausprobieren, aber es war doch ganz amüsant... :-] Und sehr kurzweilig...

  • Ich hatte heute im Buchladen ein Erlebnis der besonderen Art.


    Mitten im Buchladen saß eine niedliche Oma am Lesetisch. Bestimmt 80 Jahre, dicke Brille und schlohweißes Haar, blätterte sie in einem Buch, las rein und amüsierte sich sichtlich. Leise kicherte sie vor sich hin.


    Ich habe auch leise gekichert - als ich sah, WAS für ein Buch die Omi da so interessiert gelesen und worüber sie sich so dolle amüsiert hat.


    Es war pink.... :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ich hatte heute im Buchladen ein Erlebnis der besonderen Art. Mitten im Buchladen saß eine niedliche Oma am Lesetisch. Bestimmt 80 Jahre, dicke Brille und schlohweißes Haar, blätterte sie in einem Buch, las rein und amüsierte sich sichtlich. Leise kicherte sie vor sich hin. Ich habe auch leise gekichert - als ich sah, WAS für ein Buch die Omi da so interessiert gelesen und worüber sie sich so dolle amüsiert hat. Es war pink.... Lachen


    Das ist nicht wahr oder :lache :lache :lache

  • Ich habe gerade gesehen, dass Feuchtgebiete bei der Mayerschen als meistgekauftes Buch 2008 genannt wird. Auch nicht schlecht ;-)
    Ich weiss zwar nicht, wie die ihre Statistiken machen, aber glauben kann ich das nicht wirklich. Obwohl - es spricht ja JEDER drüber. Selbst unsere Azubi, die noch nie ein Buch in der Hand hatte, hat mir erzählt, dass sie es sich ausgeliehen hat, weil es ja soooo toll sein soll *kicher*
    Die wird sich wundern, was sie sich da für ein Buch geliehen hat ;-)
    Ich schätze sie so ein, dass sie total schockiert ist...

  • Zitat

    Original von Batcat
    Mitten im Buchladen saß eine niedliche Oma am Lesetisch. Bestimmt 80 Jahre, dicke Brille und schlohweißes Haar, blätterte sie in einem Buch, las rein und amüsierte sich sichtlich. Leise kicherte sie vor sich hin.


    Ich habe auch leise gekichert - als ich sah, WAS für ein Buch die Omi da so interessiert gelesen und worüber sie sich so dolle amüsiert hat.


    Es war pink.... :lache


    Ist ja süss...
    Da kann man mal sehen, dass die alten Leute gar nicht mehr so verklemmt sind, wie man immer dachte - oder wie ich immer dachte ;-)

  • ...da ich seit vielen Jahren Krankenschwester bin ist meine Reizschwelle bezüglich Ekelhaftem eher anders gelangert. Aber an der ein oder anderen Stelle hab ich mir schon an den Kopf gefasst. Ich habe absolut nichts gegen abgedrehte sexuelle Vorlieben aber Avocadokerne??? ...jeder wie er mag...
    schlecht möchte ich das Buch nicht nennen..aber ihm wirklich was entnehmen abgesehen von der Aufzuchtsanleitung der Avocado-Bäumchen (noch erfolglos) konnte ich nicht


  • Also ich hab es angefangen,da meine Eltern es mir empfohlen.Zwar nicht als literarisches Meisterwerk,aber lesenswert.
    Normalerweise gebe ich einem Buch min 50 Seiten, bevor ich es weglege.Das hab ich glaub cih 15 Seiten gelesen und schon wanderte es zurück in Mamas Schrank.
    Nein das muss man sich wahrlich nicht antun.In der Zeit kann man ein anderes,wirklich lesenswertes Buch zur Hand nehmen.

  • Auch wenn jeder sicher war, dass ich es nicht zu Ende lesen würde, habe ich es doch getan. Fiel am Anfang schwer, da dort nur Beschreibungen von Helens Körperöffnungen und was man damit tun kann dominierten.
    Später im Buch fand sich dann doch noch ein wenig Tiefgang und man konnte ein wenig hinter Helens Fassade schauen, im Hinblick darauf ist ihre Verhaltensweise etwas besser verständlich.
    Das Fazit von bartimäus trifft ganz gut, wie ich über das Buch denke. Es war interessant, es gelesen zu haben, ich bin aber auch froh, dass ich es mir nur geliehen habe und kein Geld dafür ausgegeben habe.