• "Träume" ist mir neulich einfach eingefallen, ich hoffe es gefällt dem Einen oder Anderen.
    Es grüsst, panthera.



    Träume
    Es ist ein kühler, windiger Tag, und der Regen hängt schwer in den
    tiefhängenden Wolken, nur darauf wartend für Selbige zu schwer zu werden um die Welt mit einem nassen Schleier zu umhüllen.


    Zwei Männer stehen auf dem Bahnsteig eines alten Bahnhofes am Rande einer schäbigen Kleinstadt.
    Der eine, gekleidet wie ein Schaffner, wartet sehnsuchtsvoll auf das
    Ankommen seines Zuges, der Wärme, und Vertrautheit verheißt. Der Andere
    steht mit einem recht leeren Gesichtsausdruck da und lauscht dem Lachen und Schreien zweier ballspielender Kinder, das der Wind aus dem abgerissenen Hinterhof eines Hauses herüberträgt.


    "Eines Tages werde auch ich Kinder haben", beginnt er völlig unvermittelt.


    "Sehr viele Kinder...Königskinder...von einer Königin, wir werden in einem
    Schloss wohnen...einer Königin."


    Der Schaffner blickte den Mann verwirrt an, auf dessen Gesicht sich
    unbenennbare Emotionen spiegeln.


    "Wieso erzählen Sie mir das ?" fragte er ihn, der Ärger in seiner Stimme ist
    unverkennbar, er ist ein bisschen von dem Mann genervt, der ihn einfach
    von der Seite anredet und seine Autorität missachtet, die doch an der Uniform klar erkenntlich ist.


    Der andere Mann tritt mit verträumtem Gesichtsausdruck einen kleinen Stein
    auf die Gleise, es gibt einen leisen, kaum hörbaren metallisch klickenden Ton.


    "...viele Kinder...ich werde den ganzen Tag mit ihnen spielen und Abends
    bringe ich sie ihn ihre Betten, dann werde ich ihnen über die Köpfe
    streichen und die Türe absperren, mit einem Schloss...einem Schloss in einem
    Schloss..."


    Der Schaffner blickt den Mann an, der wie in Trance vor sich hinredet und
    fragt ihn erneut: "Wieso erzählen Sie mir das ?"
    Er weiß nicht um das Schicksal des Mannes der ihm gegenübersteht, dessen
    Frau und seine Drei Kinder bei einem schrecklichen Zugunglück ums Leben
    kamen.


    Der Mann schreckt plötzlich aus seiner Trance auf, erst jetzt scheint er
    sein Gegenüber wirklich wahrzunehmen, ein trauriger Gesichtsausdruck tritt
    auf seine Züge aber er beginnt zu lächeln, eine Lächeln jedoch, das seine Augen nicht erreicht, die starr und stumpf vor sich hinblicken. Die Augen eines
    gebrochenen Menschen. Augen, die auf eine zerstörte Seele blicken lassen.


    Er steht da, der Mann mit dem Lächeln das seine Augen nicht erreicht,"Es ist
    ein Traum...nur ein Traum..." sagt er leise und geht entschlossen auf den heranbrausenden Zug zu.

    "Statt dessen wollten sich alle, die Flügel hatten, und die, die keine hatten, ins Unendliche erheben, über die Wolken, um zu suchen was dahinter lag.
    Die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren, nach dem, was hinter dem Leben verborgen war."

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  • mmh, nette Idee, aber warum verräts du das

    Zitat

    Er weiß nicht um das Schicksal des Mannes der ihm gegenübersteht, dessen
    Frau und seine Drei Kinder bei einem schrecklichen Zugunglück ums Leben
    kamen.

    so früh, so beiläufig.


    Für mich ist das die Pointe und die sollte ganz zum Schluß kommen. Dann hätte mich dich Geschichte sicher gerührt. So ist der Effekt irgendwie zu früh verpufft.

  • Anmerkungen von mir in farbig und fett.




    Hallo pAnterhA,


    ein schlechter Text. Durch und durch.
    Da muss gewaltig dran gefeilt, nein schon gesägt und gehämmert werden, damit am Ende was rauskommt, was nicht nach Emo-Prosa aus der Mädchen-Bravo klingt.


    Gruss,


    Doc

  • Zunächst, guten Abend DocHollywood.
    Was bist du? Deutschlehrer? Lektor? Ich find es ausnehmend bemerkenswert, dass sich jemand soviel Zeit nimmt, den Text eines fremden Menschen zu bewerten, somit danke ich dir für deine Mühe. Du hast einige deiner Aussagen mit einem Fragezeichen versehen und da ich in Bayern wohne und Ferien habe, bekommst du postwendend Antworten.


    (Zwei Doppelungen in einem Satz! Noch dazu bedeutungsschwangere, ausgelutschte Bilder.)


    Tatsächlich hab ich mich an dieser Stelle an so etwas wie einem Chiasmus versucht, ist scheinbar fehlgeschlagen.
    Was ist bedeutungsschwanger?


    (Wozu ist diese Info gut?)


    Sie soll die allgemeine Situation unterstreichen. "Schäbige Kleinstadt" soll den Eindruck von Depression vermitteln.


    (Füllwort! Raus damit)


    Dito.


    (Woher weiß der Leser bzw. der Mann mit leerem Blick, dass es zwei sind? Ist das wichtig?)


    Der Mann mit leerem Blick LAUSCHT dem Lachen...oft ist es so, dass man anhand von Stimmen auf die Anzahl der Personen, in diesem Falle schreienden Kinder, schließen kann. Also ich kann das...ob die Info wichtig ist, weiß ich nicht, ich nenn es mal plastische Darstellung. Häng dich nicht an allem auf ;-)


    (Wozu diese Info? Was soll der Leser damit anfangen?)


    Wat denn, soll ich gar keine Informationen geben? Nenn es "Beschreiben der Umgebung" oder was auch immer. So kann sich der Leser zwei Kinder vorstellen, die in einer schäbigen Kleinstadt in einem abgerissenen Hinterhof eines Hauses Ball spielen. Und es regnet. Schön depressive Stimmung und dann auch noch die Kinder, die dem Mann, dessen eigene Kinder gestorben sind, seinen Verlust vor Augen führen.


    (Ganz furchtbarer Satz, völlig unmotiviert. )


    Furchtbar mag er sein, was meinst du mit unmotiviert?


    (Und kein Schaffner dieser Welt erkennt natürlich einen offensichtlich geistig verwirrten Mann, der zu nah an den Gleisen steht? Unglaubwürdig.)


    Vielleicht solltest du öfter Bahn fahren, die charmanten Herren in blau sind oft mit Besserem beschäftigt, als sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was Dieser und Jener denken mag. Vielleicht sind sie mit den Gedanken woanders, etwa in einem warmen, vertrauten Zug...zudem ist nicht jeder ein Empath.


    (Abgedroschener geht es kaum noch.)


    Hm, da könntest du Recht haben.


    (Vielmehr dürfte er wohl auf die Gleise springen und nicht auf den Zug zugehen, am Ende noch Hand in Hand mit dem Schaffner)


    Er geht ENTSCHLOSSEN auf den Zug zu, ich fand, ihn auf die Gleise springen zu lassen zu langweilig.


    So, nun zu "Leserättin":
    Hör mal, es kann ja sein, dass dir nicht gefällt, was ich schreibe, aber mit so einem dermaßen sinnlosen Kommentar daher zu kommen ist schon schwach.


    Es grüßt, panthera.

    "Statt dessen wollten sich alle, die Flügel hatten, und die, die keine hatten, ins Unendliche erheben, über die Wolken, um zu suchen was dahinter lag.
    Die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren, nach dem, was hinter dem Leben verborgen war."

  • Zitat

    Original von pAntherA
    Was bist du? Deutschlehrer? Lektor?


    Weder noch, nur jemand, der sich gerne mit Texten beschäftigt. ;-)


    Zitat


    Was ist bedeutungsschwanger?


    Überfrachtet. Überladen.


    Zitat


    Häng dich nicht an allem auf ;-)


    Doch. Ich häng' mich an allem auf. Denn genau das kann einen riesigen Unterschied zwischen einem schlechten und einem passablen, oder einem passablen und einem guten Text ausmachen.
    Wenn Du solchen "Kleinigkeiten" keine Beachtung schenkst, dann schenkst Du damit dem Leser keine Beachtung. Und das merkt der Leser und wird Deinen Text nicht gerne lesen, nicht zu Ende lesen. Und das ist wohl das Fatalste, was einem Autoren passieren kann.


    Du musst immens viel Arbeit in so einen kleinen Text stecken, damit jedes Detail am richtigen Platz sitzt; die Worte genau das beim Leser erreichen, was sie erreichen sollen und im besten Fall sogar darüber hinaus gehen.


    Der vorliegende Text ist nicht unrettbar für die Tonne, aber er ist schlecht. Du kannst daran arbeiten, ihn besser machen, wenn Du das willst.


    Gruss,


    Doc

  • Soso, kann ich das..na mal sehn, morgen vielleicht.

    "Statt dessen wollten sich alle, die Flügel hatten, und die, die keine hatten, ins Unendliche erheben, über die Wolken, um zu suchen was dahinter lag.
    Die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren, nach dem, was hinter dem Leben verborgen war."

  • Es gibt sicher viele Menschen, die gerne schreiben- es ist auch eine wunderbare Möglichkeit, Gedanken und Gefühle auszudrücken, sich ein bisschen zu verwirklichen.


    Doch wer seine Texte anderen Menschen zeigt, muss offen für Kritik sein, auch, wenn das oft sehr schwer fällt.
    Damals, als ich noch ein Kind war, hab ich schon geschrieben ^^ und meiner Oma immer meine Texte zu lesen gegeben... und was hat sie dann gesagt? Immer nur "ist schön".


    Dieser Kommentar ist natürlich nicht hilfreich... Wenn ich einem anderen Menschen meine Texte zeige, möchte ich seine ehrliche Meinung hören. ICH bin nicht so sehr davon überzeugt, dass die nun toll ist, daher rechne ich auch mit (viel) Kritik. Aufbauend ist das wohl nicht gerade. Aber Tipps, wie man es besser machen kann und Hinweise, wie die Geschichte bei Lesern ankommt, sind der erste und wichtigste Schritt dazu, besser zu werden.


    Also bleiben einem Hobby-AUtor zwei Möglichkeiten:


    1. Entweder hängt er wirklich am Schreiben für sich und ANDERE und will sein Talent ausbauen und verbessern, so gut es geht (dazu gehört, Kritik anzunehmen)
    oder


    2. Er schreibt nur für sich selbst, ob gut oder schlecht, ist dann egal: Die eigene Befreiung der Gedanken zählt und... schreiben ist ja immer auch eine Form der Auseinandersetzung mit dem eigenen Innenleben.


    Ich schreibe auch gerne, aber wenn ich euch jetzt nen Text hier reinstellen würde, weiß ich, dass sehr viel Kritik kommen würde- und das "nur" von Hobbylesern, nicht mal von Experten. Meine Sachen sind auch nicht perfekt. Wenn ich also vorhabe, ernsthaft an nem Text zu arbeiten und was draus zu machen, werde ich ihn Leuten zeigen, die ihn gnadenlos zerstückeln, und alle Fehler und Ungereimtheiten aufspüren. Das ist für meinen Text die Chance, besser zu werden.


    Gruß, Felidea

    Die Löwen gehn durch den Dornbusch
    und lösen sich auf.
    Obwohl der ganze Tag unversehrt ist,
    Wird der Gang der Sonne den Himmel
    Und das Gebein die Zeit bedeuten.
    (Josephine Jacobsen)

  • Huch, ich wollte in gar keiner Weise beleidigt klingen. Ich bin Doc Hollywood sehr dankbar für seine Kommentare und konnte auch ziemlich viel damit anfangen.


    Was mir nicht gefallen hat, war die Reaktion, wenn man das denn so nennen kann, von Leserättin. Wenn ihre Meinung so sehr negativ war, dann könnte sie, genau wie Doc, mal was konstruktives loswerden anstatt, ähnlich wie deine Oma, nur ihrerseits wahnsinnig unfreundlich, eine schlichte Wertung hier reinzuschreiben. Andernfalls, am besten die Augen vor so viel Inkompetenz verschließen und einen schöneren Text lesen.
    Allerdings ist mir beim durchlesen einiger Threads aufgefallen, dass es oft gar nicht um die Texte an sich geht, sondern das überall kleine Streitereien entstehen, die aus Kommentaren hervorgehen. Das ist schade, aber wird von manchen regelrecht provoziert. Ich hab mit sowas im Grunde nichts am Hut und bin ein bisschen verwundert. Aber wem das gefällt, der soll damit nicht aufhören.


    Dein Kommentar Felidae ist, wenn auch nicht auf meinen Text bezogen, doch hilfreich. Ich finde es schön, wie du "schreiben" definierst.


    Es grüßt, panthera.

    "Statt dessen wollten sich alle, die Flügel hatten, und die, die keine hatten, ins Unendliche erheben, über die Wolken, um zu suchen was dahinter lag.
    Die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren, nach dem, was hinter dem Leben verborgen war."

  • nun, wisst ihr... ich finde die Kommentare von Doc und Leserättin auch ein wenig... naja unfreundlich. Ich will damit niemandem zu Nahe treten. Ich denke nur: Man sollte sich natürlich gegenseitig die Meinung sagen, Tipps geben oder auch einfach nur die eigene Sichtweise auf einen Text wiedergeben.
    Aber auf scharfe Kommentare und Sticheleien können wir im Prinzip schon verzichten...


    Denn ich glaube, es gibt viel zu wenig Menschen, die ihre Gedanken und Phantasien und Geschichten so aufschreiben und ihrer Umwelt präsentieren. Das ist schade.


    Zu deinem Text an sich-
    (ich bin ja auch nur hobby leser und Schreiber...)
    die sachlichen Mängel, die Doc erwähnte - wenn auch nicht immer im nettesten Tonfall- würde ich allerdings auch so sehen. Nun ja. es gibt schlechtere Stories... aber auch ne arge Menge viel besserer.


    Überleg noch mal, ob die Geschichte dir so wichtig ist (und WAS genau an der Geschichte), dass du sie stark überarbeiten, umschreiben, ja, sogar inhaltlich etwas ändern könntest. Was geht in deinem Kopf vor, wenn eine schöne Geschichte entsteht? Ist es ein bestimmtes Gefühl, dass du in eine Story packen willst? Dann ändere das Gerüst und den Mantel drum herum. ISt es eine Situation? Dann musst du den logischen Ablauf überdenken, die Dramatik, den Stil.
    Was steht am Anfang, bevor du die komplette Idee einer Geschichte hast?


    Mir fallen zum Beispiel manchmal Themen ein, die mich bewegen. Über die ich schreiben will. Doch wie verpacke ich das? Welchen Dramatischen AUfbau benutze ich ? Welche Figuren passen am besten hinein? Aus welchem Blickwinkel möchte ich erzählen?


    Theoretisch ist es- so sehe ich das- sehr schwer, eine gute geschichte oder einen guten Text zu verfassen. Was muss man alles beachten... der Stil, er sollte individuell, wiedererkennbar sein, und doch nicht zu "eigen". Orthographie,... Dialoge... Aufbau... blabla bla


    Aber praktisch ist es so: manchen Menschen fällt es leicht, etwas niederzuschreiben, andere Menschen lesen es- und es ist toll.
    Andere müssen sich erst in die Theorie einfühlen. Probieren. Andere Texte mal auseinandernehmen, um hinter das Geheimnis einer tollen Geschichte zu kommen.


    Naja.


    Also die Geschichte reißt mich jetzt nicht vom Hocker (ich weiß, wie dich das freut, so hab ich auch immer gedacht, als ich Kommentare von meinen Texten damals las ^^)... und... ach ich liebe geschichten, die originell sind... sowohl vom stil als auch vom inhalt.
    Aber arbeite erst einmal an den grundlegenden dingen... das geht, man kann durchaus ein ganzes stück besser werden- je nachdem, welches Talent in einem schlummert.

    Die Löwen gehn durch den Dornbusch
    und lösen sich auf.
    Obwohl der ganze Tag unversehrt ist,
    Wird der Gang der Sonne den Himmel
    Und das Gebein die Zeit bedeuten.
    (Josephine Jacobsen)