Einsame Weltmacht. Die USA im Abseits - Raimund Löw

  • Kurzbeschreibung:


    Die USA am Ende ihrer Ziele? Zumindest im Jahr 2000 sah es schon so aus, als hätte die Supermacht Amerika alles erreicht. Doch seitdem erschüttert eine schwarze Serie die Weltmacht: die Terroranschläge am 11. September 2001, die Angriffe auf Afghanistan und der gescheiterte Krieg im Irak. George Bush hat das Land in die internationale Isolation geführt, weltweit wächst der Antiamerikanismus. Guantánamo und Abu Ghraib wurden zu Symbolen für die dunklen Seiten des Antiterrorkampfes. Parallel dazu explodieren die internen Probleme Amerikas: Die Zahl der Millionäre wächst, aber auch die Armut nimmt zu. 45 Millionen Amerikaner sind ohne Krankenversicherung. Der Konservativismus Marke George Bush hat zu einem Debakel geführt, der jetzt die politische Vorherrschaft der Republikaner bedroht. Zu Beginn eines langen und bitteren Präsidentschaftswahlkampfes präsentieren sich die USA als schwer angeschlagen, intern zerrissen und weltweit so isoliert wie noch nie.


    Über den Autor:


    Der Publizist und Historiker Dr. Raimund Löw arbeitete zunächst am Ludwig-Boltzmann-Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung und an den Universitäten Wien, Salzburg und Nottingham. Von 1988 bis 1997 war er ORF-Korrespondent in Moskau und Washington, danach Ressortchef Ausland-EU in der ZIB 2. Seit 2003 ist Löw ORF-Büroleiter in Washington. Er führte zahlreiche Interviews, u.a. mit Michail Gorbatschow, Bill Clinton, Luiz Inacio "Lula" da Silva und George W. Bush. Für seine Reportagen und Publikationen zu zeitgeschichtlichen Fragen und Themen der internationalen Politik wurde Raimund Löw 2007 zum Außenpolitischen Journalisten des Jahres gewählt.


    Eigene Meinung:


    Auf knapp 250 Seiten zeigt Raimund Löw den Zustand der USA am Ende der zweiten Amtszeit von George Bush jr. In einer Mischung aus Reportage und politischer Analyse zeigt Löw eine breite Palette von politischen als auch gesellschaftlichen Veränderungen. Ausgehend von der Stimmung nach den Anschlägen vom 11. September 2001, die zu einer Solidarisierung der Weltgemeinschaft mit den USA führte bis zum Status Quo, wo ein latenter Antiamerikanismus salonfähig wurde.


    Löw beschäftigt sich dabei umfassend sowohl mit außen- als auch innenpolitischen Themen. Von der Einschränkung der Bürgerrechte in den USA, zu den Grenzkontrollen, der immer größer werdenden sozialen Schere, den Folgen von Katrina, Kalifornien, grüner Bewegungen in den USA, der Situation illegaler Einwanderer, Todesstrafe, Medienlandschaft, religiöser Strömungen, Irakkrieg, Krieg gegen den Terrorismus, Guantanamo finden sich viele Themen in diesem Buch wieder.


    Löw versteht es die einzelnen Themenbereiche sehr anschaulich darzustellen und eine sehr gute Lesbarkeit zu erzielen. Hugo Portisch schreibt dazu in seinem Vorwort für dieses Buch: „Raimund Löw ist mit diesem Buch ein hervorragender Amerika-Report gelungen. Einer, der sich liest wie ein Kriminalroman und seriöser doch kaum sein kann.“


    Dem kann ich mich nur anschließen. Ein wirklich gelungenes Buch. Ich vergebe 10 Punkte.