Ines Thorn las "Die Galgentochter", 14.3.08, Leipzig

  • Buchmesse Leipzig und Ines Thorn, eine Kombination, die super zusammen passt und immer wieder schön ist, inzwischen ist es schon eine liebgewonnene Tradition. Dazu der Ort der Lesung: Das Nikolai-Eck: eine Buchhandlung, ein Ort der Begegnung, und noch vieles mehr.


    Ich war früh da, da ich erwartet habe, dass es voll werden würde, und so kam ich gegen halb 3 zum Nikolai-Eck. Die Inhaberin begrüßte mich mit den Worten: Sie waren doch schon einmal hier? Ich war völlig verblüfft, denn das letzte Mal war drei Jahre her, zusammen mit Bo und Kyara, zur Lesung von "Die Pelzhändlerin". Aber sie hat mich tatsächlich wiedererkannt. Und so begrüßte sie weitere Menschen, die sich versammelten, um Ines zu lauschen.


    Zu meiner großen Freude hatte ich auch noch Gelegenheit, kurz mit Ines zu plaudern, bevor der Laden voll wurde und die Lesung begann.


    Ines las im Stehen, denn sie meinte, dass sie so viel herumfuchteln würde, dass sie ansonsten alles vom Tisch räumen würde. Und so begann sie, nicht aus dem Buch, sondern von Din A 4-Seiten zu lesen, untermalt mit den passenden Gesten und immer wieder unterbrochen durch Erläuterungen zu ihrem Buch, zum Mittelalter, mit Zitaten zum Stand der Frauen und begleitet von den begeistert lauschenden Zuhörern.


    Wir bekamen die ersten Kapitel der Galgentochter zu hören, die schon Lust aufs Weiterlesen machten. Dazu wurden uns Rezepte angekündigt, wie das der berühmten "Frankfurter Grünen Soße", die im Buch enthalten sind. Ines plauderte aus dem Nähkästchen, erzählte von einem Liebestrunk mit Mandelmilch und Rosenblättern, erläuterte uns außerdem Gebräuche aus dem Mittelalter, so dass ich mich wirklich stark beherrschen muss, das Buch nicht vor der Leserunde zu beginnen.


    Als dann die Fragen aus dem Publikum kamen, erzählte Ines außerdem, wie sie recherchiert, warum sie Leipzig und Frankfurt als Schauplätze ihrer Bücher auswählt und warum dieses Buch eben in Frankfurt und nicht in Leipzig spielt. Eine Marktstudie hatte ergeben, dass die Leser eher einen historischen Kiminalroman lesen würde, der in Frankfurt spielt. Zudem hat sich Ines einen Luxus geleistet und die Personen in ihrem Buch nach Personen aus ihrem persönlichen Umfeld benannt, was ihr auch beim Schreiben teilweise zugute kam.


    Für mich war es wieder eine gelungene Lesung, vielen Dank ans Nikolai-Eck und an Ines.

  • Gerade auf der Buchmesse fällt auf, warum die Lesungen von Ines so viel Spaß machen (ich war einen Tag früher in einem etwas schrägerem Ambiente- dem Speisesaal eines ökumensichen Gästehauses mitten in der Plattensiedlung). Viele Autoren sitzen da hinter ihrem Pult und nuscheln aus ihrem Buch etwas mehr oder weniger gekonnt betont herunter- bei Ines sind es sehr gelungene Überleitungen, Zusatzinformationen und Auflockerungen, die die Lesung zu einem Erlebnis werden lassen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    ... (ich war einen Tag früher in einem etwas schrägerem Ambiente- dem Speisesaal eines ökumensichen Gästehauses mitten in der Plattensiedlung)...


    Da haben wir Ines vor 2 Jahren erlebt. Allerdings hat unser Kleiner (war da gerade 3 Monate alt) die Lesung ganz schön sabotiert. Hat gebrüllt wie am Spieß, und wir mussten dann rausgehen.

  • Zitat

    Original von beowulf(ich war einen Tag früher in einem etwas schrägerem Ambiente- dem Speisesaal eines ökumensichen Gästehauses mitten in der Plattensiedlung)


    jo, da lernt man ecken von der stadt kennen - man glaubt es kaum! :grin


    das nächste mal kommen kyara und ich bestimmt auch wieder...mit weniger lautstarker begleitung...hoffentlich...


    bo :wave

  • Ich habe für den April Karten für eine Lesung von Ines Thorn in meiner Heimatstadt - da freue ich mich jetzt ja noch mehr drauf...


    Jaune


    :wave

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler