Buchmesse Leipzig und Ines Thorn, eine Kombination, die super zusammen passt und immer wieder schön ist, inzwischen ist es schon eine liebgewonnene Tradition. Dazu der Ort der Lesung: Das Nikolai-Eck: eine Buchhandlung, ein Ort der Begegnung, und noch vieles mehr.
Ich war früh da, da ich erwartet habe, dass es voll werden würde, und so kam ich gegen halb 3 zum Nikolai-Eck. Die Inhaberin begrüßte mich mit den Worten: Sie waren doch schon einmal hier? Ich war völlig verblüfft, denn das letzte Mal war drei Jahre her, zusammen mit Bo und Kyara, zur Lesung von "Die Pelzhändlerin". Aber sie hat mich tatsächlich wiedererkannt. Und so begrüßte sie weitere Menschen, die sich versammelten, um Ines zu lauschen.
Zu meiner großen Freude hatte ich auch noch Gelegenheit, kurz mit Ines zu plaudern, bevor der Laden voll wurde und die Lesung begann.
Ines las im Stehen, denn sie meinte, dass sie so viel herumfuchteln würde, dass sie ansonsten alles vom Tisch räumen würde. Und so begann sie, nicht aus dem Buch, sondern von Din A 4-Seiten zu lesen, untermalt mit den passenden Gesten und immer wieder unterbrochen durch Erläuterungen zu ihrem Buch, zum Mittelalter, mit Zitaten zum Stand der Frauen und begleitet von den begeistert lauschenden Zuhörern.
Wir bekamen die ersten Kapitel der Galgentochter zu hören, die schon Lust aufs Weiterlesen machten. Dazu wurden uns Rezepte angekündigt, wie das der berühmten "Frankfurter Grünen Soße", die im Buch enthalten sind. Ines plauderte aus dem Nähkästchen, erzählte von einem Liebestrunk mit Mandelmilch und Rosenblättern, erläuterte uns außerdem Gebräuche aus dem Mittelalter, so dass ich mich wirklich stark beherrschen muss, das Buch nicht vor der Leserunde zu beginnen.
Als dann die Fragen aus dem Publikum kamen, erzählte Ines außerdem, wie sie recherchiert, warum sie Leipzig und Frankfurt als Schauplätze ihrer Bücher auswählt und warum dieses Buch eben in Frankfurt und nicht in Leipzig spielt. Eine Marktstudie hatte ergeben, dass die Leser eher einen historischen Kiminalroman lesen würde, der in Frankfurt spielt. Zudem hat sich Ines einen Luxus geleistet und die Personen in ihrem Buch nach Personen aus ihrem persönlichen Umfeld benannt, was ihr auch beim Schreiben teilweise zugute kam.
Für mich war es wieder eine gelungene Lesung, vielen Dank ans Nikolai-Eck und an Ines.