'Die Frau des Zeitreisenden' - Seiten 416 - 518

  • Was ich mich übrigens schon die ganze Zeit frage, während aus den Lautsprechern hier die „Lyin’ Eyes“ erklingen: was hat Henry eigentlich gegen die Eagles?


    Auf Seite 421 die Bemerkung von Clare zu Dr. Kendrick, daß Henry derzeit ziemlich oft reise. Gleicheitig nimmt er ja Medikamente ein. Ist meine früher (in einem Spoiler) geäußerte Vermutung, daß bei der Therapie etwas schief geht und zur Katastrophe führt, etwa richtig?


    Sein Besuch bei Clare an ihrem 18. Geburtstag ist also für sie sein letzter, für ihn noch nicht. Er hat noch Termine auf seiner Liste offen. Entweder habe ich eine sehr lange Leitung oder etwas überleben. Also weiß er doch, wie oft und wann er noch zu ihr kommen wird? Denn im linearen Zeitverlauf ist er ja nun 41 Jahre alt und hat offensichtlich nicht alle Besuche hinter sich.


    Ferner könnte seine Überlegung, wie alt er wirklich sei und ob er durch die Zeitreisen zusätzlich altert, ein Hinweis auf das Ende sein.


    Seite 445. Wagnerianer sind die Kommandotruppen der Opernfans; sie sind aus ernsterem Stoff gemacht und kennen sich alle untereinander. Na ja, wenn man in die Oper geht, stimmt das vermutlich, denn zu Wagner dürften tatsächlich immer die gleichen gehen. Aber wieso „Kommandotruppen“?


    Seite 446. „Tristan und Isolde“ albern? Na ich bitte doch. Als ich das in den 80ern in Frankfurt gesehen habe, war ich so geschafft, daß ich so runde zehn Tage keinerlei Musik mehr hören konnte.


    Schließlich fliegt das Ganze doch auf, als er im „Käfig“ gefangen ist. Das muß ja eine gespenstische Szene sein. Wenn ich mir vorstelle, zu so was hinzuzukommen ... brrrhhh. Was mich trotzdem immer noch erstaunt ist die Tatsache, daß er seine „Krankheit“ so lange erfolgreich verbergen konnte.


    Die Nebelschleier heben sich langsam. Indem Henry von jener Begebenheit vor vielen Jahren, als er Clares Vater und Bruder traf, berichtet, wird klar, wie er stirbt. Von Clares Bruder Mark erschossen.


    Jetzt brauche ich erst mal eine Pause.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Seite 488, als Clare die Flügel für Henry enthüllt; das ganze Kapitel ist einfach, jetzt fehlen die Worte, einfach schön.


    Als Henry bei Ingrid aufgetaucht ist, habe ich schon gedacht, sie hätte auf ihn geschossen. Im Film würde man so etwas einen guten Schnitt nennen.


    Der Abschnitt ist zu Ende. Abschnitt in des Wortes mehrfacher Bedeutung. :cry Zum Schreiben reicht es nicht mehr. Nur noch zum Kaffeeholen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Oh wie traurig :-( Da musste ich nun am Ende doch weinen.


    In diesem Abschnitt ist ziemlich viel passiert, ich kann es gar nicht mehr alles zuordnen und ich bin ziemlich verwirrt. Die Erfrierungserscheinungen sind so heftig, dass Henry die Füße amputiert werden müssen :wow Übel! Aber es war klar, dass er irgendwann nicht mehr unversehrt von einer seiner Zeitreisen zurückkehren wird. Tragisch, dass er sich selbst und Clare noch per Telefon um Hilfe bittet. Waren die Zeitreisen zu Beginn noch schön und romantisch (denn er traf Clare), werden sie immer gefährlicher und gruseliger (der Käfig! Ich dachte dort wird er sterben).


    SiCollier : ich kann dir jetzt auch nicht weiterhelfen, da die Daten und die Liste noch zu verwirrend für mich sind.
    Er "besucht" Clare nochmal, als er 43 Jahre alt ist. Es wird explizit gesagt, dass dieses Datum nicht auf der Liste steht, aber da Henry ja auch nicht in die Gegenwart zurückgekehrt ist, konnte er es Clare auch nicht erzählen.
    Aber was kommt denn da weißes auf Henry zu? (S. 473). Der Tod doch nicht etwa? Warum kann Henry dann dort bei Mark und Clares Vater stehen und Clare zuzwinkern? :help

  • Zitat

    Original von Dani
    Oh wie traurig :-( Da musste ich nun am Ende doch weinen.
    (...)
    Aber was kommt denn da weißes auf Henry zu? (S. 473). Der Tod doch nicht etwa? Warum kann Henry dann dort bei Mark und Clares Vater stehen und Clare zuzwinkern? :help


    Ich auch. :rolleyes


    Ich habe die Stelle jetzt noch drei Mal gelesen. Da scheint ein Tier mit einem weißen (oder hellen) Schwanz durch den Wald gerannt zu sein, Mark hat darauf geschossen, und Henry getroffen. Alternative: es ist Henry, der sich nackt (und damit im dunklen Wald hell bzw. weiß) "materialisiert". Rest wie gehabt.


    Henry kann das beobachten, weil er auf einer seiner Zeitreisen in zweifacher Ausfertigung da ist: einmal als der, der getroffen wird (auf seiner definitiv letzten Zeitreise) und einmal während einer anderen Zeitreise, die ihn an genau diese Stelle zu genau dieser Zeit führt. Wie der Tod seiner Mutter, zu dem er auch wieder und wieder auftaucht.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier, danke für deine Erklärung. Stimmt, Henry hat ja diese Deja-vu-Erlebnisse, wenn etwas besonders einschneidend war (wie der von dir angesprochene Tod seiner Mutter) :-(

  • Zitat

    SiCollier
    Was ich mich übrigens schon die ganze Zeit frage, während aus den Lautsprechern hier die „Lyin’ Eyes“ erklingen: was hat Henry eigentlich gegen die Eagles?


    Frag in bei Gelegenheit doch mal selbst! :grin


    Zitat

    SiCollier
    Schließlich fliegt das Ganze doch auf, als er im „Käfig“ gefangen ist. Das muß ja eine gespenstische Szene sein. Wenn ich mir vorstelle, zu so was hinzuzukommen ... brrrhhh. Was mich trotzdem immer noch erstaunt ist die Tatsache, daß er seine „Krankheit“ so lange erfolgreich verbergen konnte.


    Ich dachte mir damals schon, dass er wohl irgendwann in diesem Käfig landen wird, alles nur eine Frage der Zeit. Die Beschreibung ist schon sehr gespenstisch, sein Chef glaubt ihn auch nur, als er zwei Henrys sieht. Das muss aber auch ein Anblick gewesen sein. :wow


    Henrys Füße amputiert werden, beide. Das stelle ich mir sehr schlimm für einen Bewegungsfanatiker wie Henry vor. Ganz schön heftig, auch wie er fast den Lebensmut verliert. Reist er in der Zeit nicht, die er im Krankenhaus und zuhause im Bett verbringt?


    Dazwischen mischt sich Abschiedsschmerz: Henry weiß, wie er sterben wird. Clares Bruder wird in erschießen. Henrys Wunsch, seine Tochter und seine geliebte Frau weiter leben zu sehen, beide älter werden zu sehen ist übermächtig,verständlich und traurig. Eindrucksvoll beschrieben, mir kamen die Tränen.
    Die große "Abschiedsfeier" zu Silvester, wo er mit jedem, dem ihn wichtig ist, noch ein paar Worte wechseln kann. Ben ist auch da, er hat es also geschafft und hat bisher überlebt, wenn er auch nicht geheilt ist.


    Zitat

    SiCollier
    Henry kann das beobachten, weil er auf einer seiner Zeitreisen in zweifacher Ausfertigung da ist: einmal als der, der getroffen wird (auf seiner definitiv letzten Zeitreise) und einmal während einer anderen Zeitreise, die ihn an genau diese Stelle zu genau dieser Zeit führt. Wie der Tod seiner Mutter, zu dem er auch wieder und wieder auftaucht.


    Wobei ich glaube, dass Henry hier nur in zwei "Ausführungen" seinem Tot beiwohnt. Sonst hätte er zum einen sehr viel früher von seinem Tot als 43jähriger gewußt. Zum anderen kann er nicht zu einschneidenden Erlebnissen zurückkehren, die noch nicht passiert sind. Er sieht seinen Tot, sieht Clares Vater und Bruder, winkt Clare zu. Das sterbende Ich hat nach Clare gerufen, und liegt kurz darauf wieder in ihren Armen in der Gegenwart.

  • Das war zeitweise alles verwirrend. So viele informationen, man hatte trotzdem das Gefühl manches nochmal lesen zu müssen, um nichts zu versäumen. Die Neujahrsparty und zugleich Henrys Abschiedsparty fand ich sehr schön. So konnte er sich wenigstens verabschieden.
    Dass er dann bei seinem Verschwinden in Clares Armen lag und auch bei seiner Rückkehr fand ich schön.
    Alba überrascht mich etwas. Sie ghet mit der ganzen Sache so locker um. Als sie beispielsweise sagt, dass die ältere Alba sagt, dass er stirbt, das war zwar makaber aber dennoch lustig.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Ach sowas musste ja kommen. Das er stirbt, damit hab ich ja schon gerechnet, die amputierten Füße fand ich dann schon grauenhaft, vor allem für jemanden der sich gern bewegt und bewegen muss. Wer würde da nicht den Lebensmut erstmal verlieren?


    Und sein Tod...tragisch. Irgendwie ist alles sehr tragisch und das man ihn nicht mehr retten kann machts nicht besser. Jetzt bin ich mal neugierig ob man noch erfährt ob Kendrick bei Alba noch etwas herausfinden kann und wie sie die Zeit beherrschen kann.


    Umgehauen hat mich das Buch trotzdem bisher noch nicht aber es liest sich ganz gut und zumindest gegen Ende find ich wirds spannend.

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! :-]


    :lesend Sophie Kinsella - Kein Kuss unter dieser Nummer