'Die Frau des Zeitreisenden' - Seiten 519 - Ende

  • Hm ... hat das einen besonderen Grund, dass der letzte Abschnitt so kurz ist? (~20 Seiten)


    Naja werden wir ja sehen :-)

  • Obwohl dieser Abschnitt so kurz ist, passiert doch so unendlich viel. Vielleicht nicht direkt an Handlung. Aber ein ganzes Leben steckt darin. Und so viele offene Fragen, daß mir der Kopf schwirrt.


    Ich glaube, zur Erholung wäre Wagner jetzt angebracht.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Achso, das wusste ich nicht *gespannt.bin* Ich muss schnell weiterlesen, konnte das Buch eben schon kaum aus der Hand legen :anbet

  • Und ich habe das Buch vor etwa einer Stunde ausgelesen und versuche nun, irgendwie wieder einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen und in die Realität zurückzukehren. Bisher habe ich für diese Reise noch keinen "Auslöser" gefunden. :rolleyes


    Übrigens: hier drei Links zu Interviews mit Audrey Niffenegger:
    - Interview vom 9. August 2004 zum Erscheinen der deutschen Ausgabe (Hamburger Abendblatt)
    - Interview Contemporarylit vom 7. Dezember 2003, in englischer Sprache
    - Interview Bookslut vom Dezember 2003, in englischer Sprache

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe dieses wunderbare und nahegehende Buch auch gerade beendet und muss erstmal schlucken :-( Eine ganz wunderbare, toll erzählte Geschichte. Zwischendurch war mir alles ein bisschen zu "verrückt", wie ich ja schon ein paar Abschnitte vorher erwähnte, aber das Ende war grandios, wenn auch tragisch.


    Alba war übrigens so ein kleines sympathisches Mädchen, dass ich einfach nur hoffe, dass ihr das Schicksal ihres Vaters erspart bleibt. Das einzig gute an ihrer Zeitreiserei ist wahrscheinlich nur, dass sie ihren Vater (er)leben darf.


    Danke für die Interviews, SiCollier :wave Ich werde sie gleich lesen, ein neues Buch kann ich eh nicht sofort beginnen.

  • Wow, was für ein Buch. So traurig schön, dass es einem Schauer über den Rücken jagt. Ich bin ganz benommen.
    Mir geht es wie Euch, das nächste Buch muss erstmal warten.


    SiCollier
    Danke, für die links.

  • Ich habe das Buch jetzt auch beendet. Schön traurig. Wir wußten ja, dass Henry relativ früh sterben wird, und auch wie. Die Beschreibung, wie Clare sich danach fühlt (leer, sie schafft keine Kunst mehr) ist eindringlich und rührte mich zu Tränen.


    Gut finde ich, dass ihr weiteres Leben nicht näher beschrieben wird und damit der Fantasie des Lesers überlassen wird, wie es weiter geht. Sie scheint ihr Leben lang zu warten, dass sie Henry, ihren geliebten Mann, wieder treffen darf. Der Abschiedsbrief von Henry ist sehr schön und berührend, so schreib wohl nur jemand, der seine große Liebe im Leben gefunden hat und mit ihr Leben durfte.
    An dieser Stelle fällt mir wieder das Gespräch zwischen Henrys Vater und Clare ein, als sie drüber reden, ob es ausreicht, eine Zeit, mag sie noch so kurz sein, glücklich zu sein, als eine lange Zeit unglücklich zu verbringen.


    Auch wenn Henry nicht wollte, dass Clare wie sein Vater ihr Leben in Trauer verbringt und nicht lebt, weil das Abwesende so übermächtig ist, verhält sich Clare wohl so.


    Es kommt, wie es wohl kommen musste: Clare lässt sich von Gomez einwickeln, auch wenn sie in Gedanken immer noch bei Henry weilt. Ich hätte eigentlich mehr lesen wollen, was diese Situation mit Clare und auch mit Gomez macht, ob ihre Freundschaft daran zerbricht.


    Ansonsten: Ein wunderschönes Buch! Es gehört zu den Büchern, an die ich mich wohl noch lange erinnern werde. Ich bin sehr froh, dass ich mir das Buch für wenig Geld gebraucht gekauft habe und somit in meinen Eigentum befindet.


    @Taki: Danke, dass du mich dazu ermutigt hast, dieses Buch zu lesen, obwohl Belletristik nicht mein Genre ist. :knuddel1 Ohne diese Leserunde würde ich wohl immer noch um dieses Buch schleichen und mich nicht trauen, es zu lesen.

  • Zitat

    Original von Wiggli
    Gut finde ich, dass ihr weiteres Leben nicht näher beschrieben wird und damit der Fantasie des Lesers überlassen wird, wie es weiter geht.


    Tja, das ist so ziemlich das einzige, was mich an dem Buch etwas gestört hat. In dieser Hinsicht war mir das Ende zu offen.


    Zitat

    Original von Wiggli
    Es gehört zu den Büchern, an die ich mich wohl noch lange erinnern werde.


    Das allerdings. Ziemlich lange sogar. Eigentlich müßte ich schon in der nächsten Leserunde sein, aber die wird noch ein paar Tage warten müssen. Ich kann mich noch nicht von dem Buch lösen und "umschalten". Mit geht es da wie Buttercup:

    Zitat

    Buttercup
    Ich bin ganz benommen.
    Mir geht es wie Euch, das nächste Buch muss erstmal warten.

    :rolleyes


    Edit. Ergänzung

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Zitat

    Original von SiCollier


    Tja, das ist so ziemlich das einzige, was mich an dem Buch etwas gestört hat. In dieser Hinsicht war mir das Ende zu offen.


    Mir ist es lieber so. So kann ich darüber nachdenken, wie Clares Leben ohne ihre große Liebe weiter geht, sie muss sich ja auch um Alba kümmern. Aber ich bin eh ein ganz großer Fan von offenen Enden. :lache

  • Ich mag offene Enden eher nicht, zu offene überhaupt nicht. Hier fehlen mir ein, zwei Sätze über die Zeit zwischen Henrys Tod und dem Schluß. Wie ging Clares Leben weiter, blieb sie alleine, wie kam sie mit allem zurecht. Was ist mit Alba passiert, reist sie noch, hat Dr. Kendrill ein Mittel gefunden ...


    Wie gesagt, ein, zwei Sätze. So war es mir zu offen. Wenn denn schon das Unvermeidliche passieren muß, will ich wenigstens ein bißchen Gewißheit über den Rest.


    Was anderes. Das Buch wird ja wohl verfilmt. Ob ich mir den Film ansehen werde, weiß ich noch nicht. Ich glaube nicht, das im Kino oder Fernsehen sehen zu wollen, denn ob man das Buch gut umsetzen kann, da bin ich nicht so sicher.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Clare bleibt wohl allein, sie wartet bis sie Henry wieder mal sehen kann. Wie sie mit dem Tot zurecht kommt wird meiner Meinung nach sehr deutlich beschrieben: Sie macht keine Kunst mehr (sie geht 2 Jahre lang nicht in ihr Atelier), bleibt lange Zeit im Bett und schläft fast nur.


    Alba reist weiter durch die Zeit, um so ihren Vater treffen zu dürfen bzw. zu können. Sie reist zum Beispiel in die Zeit, wo Henry noch mit Ingrid zusammen ist.


    Für mich sind diese Informationen ausreichend, ohne viele Worte wird Clares weiteres Leben beschrieben. Sie kann und will Henry nicht vergessen. Aber das alles ist wieder nur meine Meinung. :wave


    Eine Buchverfilmung zu diesem Buch werde ich mir garantiert nicht anschauen, ich meide Buchverfilmung generell. Filme werden den Büchern nie so gerecht, dass ich beim schauen das gleiche empfinde wie beim lesen.
    Dieses Buch ist zudem dazu gar nicht geeignet, da vieles im Verborgenen bleibt, im Dunklen, der Fantasie des Lesers überlassen. Ich konnte mir ein gutes Bild von Clare und Henry machen, auch ohne das es viele Beschreibungen des Äußeres gab.

  • Ein zwei Sätze zu Clare und Alba hätten mir auch gefallen.


    Den Film werde ich mir ganz bestimmt angucken.


    Ohne lesen geht es nicht, auch wenn es ncach so einem Buch sehr schwierig ist. Ich habe mich ganz radikal für "Feuchtgebiete" entschieden.

  • Nun, wie Clare die erste Zeit nach Henrys Tod rumbrachte (anders läßt sich das nicht bezeichnen), ist ja ausreichend angedeutet. Aber dann. Jahre, Jahrzehnte. Die Schlußszenen - die Audrey Niffenegger lt. einem der Interviews übrigens als erstes schrieb - in der „falschen“ Reihenfolge.


    Die Gewißheit, daß Clare so alt wurde, ist tröstlich. Die Ungewißheit dazwischen ... ich glaube, ich kann Henry ganz gut nachfühlen, wie es ihm ging, als er gewahr wurde, daß er eben diese Jahre nicht miterleben würde.


    Andererseits, vielleicht hat das Buch gerade deshalb solch einen Eindruck gemacht, bleibt wohl auf Jahre hinaus im Gedächtnis.


    Ob ich den Film anschauen werde, entscheide ich anhand der Spoiler, die ich mir besorgen kann. Wenn er zu sehr abweicht, bestimmt nicht. Hält er sich eng an die Vorlage, keine Ahnung. Das entscheide ich dann. Andererseits könnte ich eine wirklich gute Verfilmung wohl nur alleine gucken. :rolleyes


    Im übrigen bewundere ich Euch, daß ihr so gleich was anderes lesen könnt. Eigentlich wollte ich mit der „Novizin“ - Leserunde weitermachen. Doch ich schaffe das mental noch überhaupt nicht. Die einzigen Bücher, die ich in die Hand nehmen kann, sind Sachbücher, sowas wie „Der Ring des Nibelungen und seine Symbole“. Aus den Lautsprechern erklingt in einer auch schon älteren Aufnahme „In fernem Land / Unnahbar Euren Schritten ...“ Lohengrin. Abschied, Trennung, Tod - paßt eigentlich.


    Edit. Ergänzung, Präzisierung.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Zitat

    SiCollier
    Andererseits, vielleicht hat das Buch gerade deshalb solch einen Eindruck gemacht, bleibt wohl auf Jahre hinaus im Gedächtnis.


    Gerade solche Bücher, die mir nicht alle Fragen beantworten, bleiben mir lange im Gedächtnis: Ich denke lange über die Geschichte und das Ende nach.
    Es ist doch wie im Leben: Dort wird auch nicht alles geklärt, wie sich etwas ergibt.
    Vielleicht wäre das Buch auch nur zu dick geworden, wäre die Zeit nach Henry ausführlicher beschrieben worden. :gruebel


    Zitat

    Im übrigen bewundere ich Euch, daß ihr so gleich was anderes lesen könnt.


    Ich kann nicht anders, ich bin süchtig nach dem lesen. :help Ohne Bücherlesen bin ich nur ein halber Mensch, kann nicht schlafen und bin zu nichts zu gebrauchen. Zudem lese ich als nächstes einen Krimi, ein anderes Genre, das hilft.

  • Nun ja, ohne Lesen komme ich auch nicht aus. Aber ich habe auch einen recht ansehnlichen Stapel ungelesener Zeitschriften, der ist dann halt mal an der Reihe. Nach Büchern, die mich so "mitnehmen" wie dieses kann ich einfach nicht gleich einen neuen Roman anfangen, auch wenns ein anderes Genre ist. Da gehen nur Sachbücher oder Zeitschriften. Bisweilen nicht mal das, dann ist (wie in diesem Fall) der CD-Spieler gefragt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe mich jetzt länger nicht hier gemeldet weil ich irgendwann so in dem Buch drinn war das ich es in einem Rutsch zu ende gelesen habe.
    Ich fand das Buch wirklich schön und ergreifend, allerdings hat es mich im Nachhinein nicht so sehr beschäftigt wie ich während des lesens dachte.


    Die unerwähnten Jahre nach Henrys Tod, empfinde ich als fehlend, der Gedanke das Clare weiter gelebt hat vielleicht nur mit dem Ziel ihn endlich wieder zu sehen stimmte mich doch sehr traurig.


    Und eine Frage bleibt für mich offen. Hat Henry nun jemals versucht wirklich in die Handlung einzugreifen? Spätestens am Ende hätte ich es an seiner Stelle doch mal probiert, er hatte ja dann nichts mehr zu verlieren....

  • Zitat

    Original von Sternchen21162
    Ich fand das Buch wirklich schön und ergreifend, allerdings hat es mich im Nachhinein nicht so sehr beschäftigt wie ich während des lesens dachte.


    Das ging mir genau andersherum. Ich habe über lange Zeiten hinweg gedacht, daß es mich wenig berührt, und dann wurde es ... heftig.



    Zitat

    Original von Sternchen21162
    Und eine Frage bleibt für mich offen. Hat Henry nun jemals versucht wirklich in die Handlung einzugreifen? Spätestens am Ende hätte ich es an seiner Stelle doch mal probiert, er hatte ja dann nichts mehr zu verlieren....


    Nein, ich glaube, er hat das zu keinem Zeitpunkt versucht. Und er hat immer darauf geachtet, solches nicht zu tun. Wobei dann des öfteren die Problematik auftauchte, was ist ein Eingreifen - und was passiert sowieso, ist also von der Geschichte (im Sinne von Historie) schon vorgesehen, so daß eine Veränderung durch einen Zeitreisenden also keine Veränderung wäre. Er war sich dessen immer bewußt, was in seinem „Abschiedsbrief“ auch recht deutlich herauskommt. ((...) und ich habe gezögert, ob ich es dir sagen soll, weil ich auf abergläubische Weise befürchte, es auszusprechen könnte dazu führen, dass es nicht geschieht (...), Seite 524.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Nun ja, ohne Lesen komme ich auch nicht aus. Aber ich habe auch einen recht ansehnlichen Stapel ungelesener Zeitschriften, der ist dann halt mal an der Reihe. Nach Büchern, die mich so "mitnehmen" wie dieses kann ich einfach nicht gleich einen neuen Roman anfangen, auch wenns ein anderes Genre ist. Da gehen nur Sachbücher oder Zeitschriften. Bisweilen nicht mal das, dann ist (wie in diesem Fall) der CD-Spieler gefragt.


    Ich verstehe, was du meinst. Mir geht das Buch auch sehr nahe und ich denke seit der Beendigung des selbigen noch sehr drüber nach. Ich hätte nicht gedacht, dass mich diese Thematik so sehr schafft und in ihren Sog reißt. Es gehört zu den sehr sehr sehr wenigen Büchern, die ich einfach nicht vergessen kann.


    Heute vermissen ich Henry und Clare, es sind zwar nur Romanfiguren, aber ich habe sie gut kennen gelernt und lieb gewonnen. So etwas zeichnet für mich ein sehr gutes Buch aus. :-]

  • Zitat

    Original von Wiggli
    es sind zwar nur Romanfiguren,


    Und trotzdem habe ich das Gefühl, gerade von Henrys Beerdigung gekommen zu sein. - Richard P. Evans’ „Christmas Box Trilogie“ im Januar war emotional sehr anstrengend, jetzt im März dieses hier. Wenn das so weiter geht, wird das ein in mancher Hinsicht ziemlich hartes Jahr.



    Ein Satz ist mir gerade begegnet, der nach meinem Empfinden recht gut auch zu diesem Buch paßt:


    Zu den Gegensätzen des Lebens gehört unsere Fähigkeit, sowohl gut als auch böse, sowohl glücklich als auch unglücklich, geistig und körperlich sowohl entzückt als auch gepeinigt zu sein; und vor allen Dingen am Leben und doch gewiß zu sein, sterben zu müssen.


    (Aus Robert Donington „Richard Wagners Ring des Nibelungen und seine Symbole“, 2. Auflage 1978, Seite 17. Die aktuelle Ausgabe habe ich mir mit verlinkt.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")