Ich gehe davon aus, dass auch Einhornjagd, wie schon die Vorgänger, wieder eine offene Leserunde ist und ich noch hier schreiben darf.
Jetzt starte ich auch endlich mit dem 5 Band und gleich der erste Satz ist verblüffend.
Angenehm, wieder Dorothy Dunnetts Ironie lesen zu können, die diesmal durch die Anwendung der kindlichen Perspektive des siebenjährigen Henry aufgebaut wird.
Simons und Jordans Charaktere werden sofort deutlich, also Überheblichkeit und bei aller Schwäche viel Arroganz auf der einen Seite und gnadenlose Machausübung bis zur Tyrannei auf der anderen.
Nicholas ist auch schon in Schottland, ein viel versprechender Schauplatz.
Wegen Simons Geschichte mit Gelis herrscht wohl doch etwas Sorge bei Ribérac.
Wieder gefallen mir das Umschlagbild und die fürstliche Buchgestaltung von Klett-Cotta sehr gut. Das Motiv „Zug der Heiligen Drei Könige“ von dem italienischen Renaissancemaler Benozzo Gozzoli bietet ungewöhnliche ernste Gesichter, vergleichbar zu dem Selbstportrait, das im Netz zu finden ist http://de.wikipedia.org/wiki/B…to_di_benozzo_gozzoli.jpg
Das Lesezeichenmotiv finde ich sofort im Bild wieder:
http://kunst.gymszbad.de/kunst…ce/galerie/gozzoli-xl.jpg
Aber die Reiter vom Schutzumschlag habe ich hier entdeckt. http://www.kunstkopie.de/a/goz…rney-of-the-magi-t-1.html
Kapitel zwei beginnt prachtvoll mit der Ankunft eines Schiffes in Edinburgh. Ein interessanter Charakter ist Anselm Adorne, dem Magistrat und Kaufmann, der historisch belegt ist. Mit Kateljine gibt es eine richtig schön lebhafte Person, die dem Buch sich gut tun wird.
Dann folgen erstaunlich ausführliche Beschreibungen des Pferderennens und dem Polospiel.
In Kapitel 3 wird vornehmlich gesungen und getanzt.
Sollte mich wundern, wenn es so beschaulich weitergeht. Später wird das Einhornturnier angesagt, da wird wohl so einiges im Hintergrund ablaufen.
Dass Nicholas jetzt nur noch schwarz trägt, wie seine Gefolgschaft auch, ist vielleicht eine Aussage Nicholas an seine Gegner. Modisch scheint mir das nicht, sondern „eine einzige Zurückweisung, waren Maske, Vorzeichen von Gefahr“, wie Bel of Cuthilgurdy in Kapitel 5 erkennt.
Und dann betrinkt sich Nicholas auch nur noch mit Wasser, dass ist nicht mehr der Claes, wie wir ihn mal kannten, der seinen Namen jetzt in deFleury geändert hat.
Der erste Abschnitt hat mir sehr gut gefallen, wie immer sehr stimmungsvoll und mit guten Dialogen.
Vieles ist unklar, aber ich rätsle lieber weniger (das ist hoffnungslos) und genieße ansonsten den Roman in vollen Zügen. Meine Leseart ist sozusagen DD-light!