Und- wie war Euer Tag so?
Mein Mann und ich waren gestern in London bei der Deutschen Botschaft, um Pässe zu beantragen. Dies ist unsere Geschichte...
Morgenappell 5.30 Uhr, unangenehmerweise nach einem durchzechten Abend.
Ab in's Auto und auf die Autobahn Richtung London um 6.00.
Blick auf's Navi: Ankunft 10.00 Uhr.
So weit, so gut.
Ankunft in London um 10.45, in einem Randbezirk. Berechnete Ankunftszeit bei der Botschaft: 11.30- der Termin war um 12.45.
Tatsächliche Ankunft bei der Botschaft: 12.38, flugs geparkt, Ticket für eine Stunde gezogen, rein in die gute Stube.
Die Botschaft: optisch wie ein riesengrosses Post Office, mit Wartebänken vollbesetzt mit Deutschen, Chinesen und Afrikanern. Man gibt uns eine Nummer: 159. Gerade aufgerufen am Passchalter wird 150. Wozu also einen Termin? Nun gut, wir nehmen Platz, beide bereits bis auf's Äusserste gereizt durch die Höllenanreise und die uns mittlerweile eher unangenehme Präsenz von Deutschen.
Zeit vergeht... offenbar sind wir die einzigen, die bereits im Vorfeld Passbilder haben machen- Nummer 153 bis 157 rennen alle nacheinander in den Fotoautomaten. Oh Gott, das dauert. Ich fluche mittlerweile zweisprachig und nicht sehr leise auf meine (noch) Landsleute.
Aaaaaaaaah- es ist 13. 30, wir sind dran. Atze rast durch seinen Vorgang, um schnell draussen Parkgeld nachwerfen zu könne, während ich der blöden K.. der Dame hinter der Panzerscheibe erkläre, warum ich zwar als Stefanie Krugler zur Welt gekommen bin, den Namen aber nur wenige Tage getragen habe. Sie lächelt sogar leise, als ich ihr mitteile "Das Frettchen von einem Ehemann meiner Mutter KONNTE gar nicht mein Vater sein, oder seh ich aus wie ein Nagetier?"
Atze kommt zurück- sein Kopf ist hochrot und er wirkt irgendwie unentspannt. Er wedelt mit einem Knöllchen über 120 Pfund... offenbat war unsere Parkbucht die ERSTE in einer Reihe reservierter Buchten, alle daneben waren frei. Das entsprechende Schild war dummerweise nicht zu sehen von der Stelle, von wlcher aus wir auf den Parkplatz aufgefahren sind. Nun ja... erstmal Einspruch einlegen, das passt schon.
Als wir endlich durch sind, ist die Botschaft leer; wir sind die Letzten. Atze geht zum Bezahlschalter, zückt die Karte und bekommt von dem Weichling hinter dem Glas mitgeteilt, es ginge nur Barzahlung.
Der mühsam entrötete Kopf verfärbt sich wieder. Mein Mann geht zum Geldautomaten... überflüssig zu sagen, dass es regnet.
Danach weitere 90 Minuten Stadtverkehr für einen Weg von 6 Meilen; etwa 10 Kilometer. Atze erledigt flugs einen Termin, und wir sind wieder auf der Bahn nach Hause.
Pünktlich zum Anpfiff Milan- Liverpool (come on the boys in red, wir haben gewonnen!) sind wir daheim... eine Reise von 14 Stunden für 2 Ausweise und ein Knöllchen.
Gute Laune, anybody?