Machen euch Rezensionen voreingenommen?

  • Hallo ihr Eulen! :wave


    Mir ist aufgefallen, seit ich so viel über die Bücher, die ich zu lesen gedenke (oder kaufen will), recherchiere und Rezensionen lese, etc. bilde ich mir meist schon eine Meinung von dem Buch, obwohl ich ja noch nicht mal eine Seite gelesen habe. :wow


    Das hat schon öfters zu argen Enttäuschungen geführt, manchmal auch zu positiven Überraschungen, aber eben eher Enttäuschungen, weil ich mir meistens zu viel verspreche. Jetzt hab ich mir überlegt, vielleicht sollte ich einfach gar keine genauen Rezensionen mehr lesen und einfach auf gut Glück drauf los kaufen :lache. Könnte ja klappen, oder?


    Jedenfalls versuche ich, ein Buch unvoreingenommen zu lesen, damit ich nicht das Gefühl habe, es müsse mir gefallen, bloß, weil "alle es so toll finden". Wie ist das bei euch. Lassen euch schlechte Rezensionen über ein Buch, das euch eigentlich interessieren könnte, kalt oder überlegt ihr dann auch zweimal, ob ihr's nun wirklich lest?

  • Wenn ich eher negative Rezensionen zu dem Buch mitgekriegt hab, schau ich es mir vor dem Kaufen eben etwas genauer an....


    Lasse mich von so etwas nicht abhalten....
    Bilde mir dann lieber meine eigene Meinung !

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • also positive bewegen mich eher zu einem kauf.
    negative lassen mich kalt und ich ignoriere sie. die will ich gar nicht lesen. vielleicht finde ich ja das buch wiederum gut. man kan ja nie wissen. es kann aber natürlich auch sein das ich ein buch was gut bewertet wurde schei.. finde. ds kann natürlich auch passiren.

  • bei sachbüchern interessieren mit rezensionen, bei belletristik nicht, denn ich habe einen ganz eigenen geschmack und da hilft mir die meinung eines anderen nur wenig

  • Ich glaube, daß - bei mir jedenfalls - auch mitspielt, von welcher Person diese Rezension kommt. Meinem Mann z.B. kann ich blind vertrauen.
    Ansonsten versuche ich Bücher, die ich aus Rezensionen kenne, wenn möglich erst mal kurz anzulesen.
    Negative Kritiken können mich manchmal beeinflussen, sowohl im negativen als auch im positiven Sinne, so a la "Jetzt will ich's aber wissen!"
    Ebenso eigentlich auch positive Kritiken. Vorsichtig bin ich immer bei Top-10, 20, 50 usw. Büchern. Was durch ein Massenpublikum gelesen wird, braucht aber nicht immer schlecht zu sein.

  • Im Gegenteil. Oftmals wenn ein Buch hochgelobt wird, finde ich es zum Kotzen und schmeiße es wieder in die Ecke. Gerade von den Bestsellerlisten lese ich eher selten etwas.


    Meine eigene Meinung zählt am meisten. Dazu gehören der Klappentext und das Cover. Und dann fange ich an zu lesen. Vielleicht habe ich Glück, vielleicht liege ich daneben.


    LG
    Caren

  • Ich bin bis jetzt mit Rezensionen eigentlich ganz gut gefahren. Aber vielleicht auch deswegen, weil ich mir vorher angesehen habe, wer diese Rezension geschrieben hat (zumindest hier im Forum). Mittlerweile meine ich ein wenig raus zu haben, wer mit mir lesetechnisch auf einer Wellenlänge liegt und wenn derjenige ein Buch dann lobt, dann ist es in 90% der Fälle auch was für mich... ;-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Ich lese oft Rezensionen von Büchern die mir gefallen könnten. Letztendlich beeinflußt mich der Kauf dann nur indirekt.


    Einzige Ausnahme sind Thriller, wenn die hier "hoch gehandelt" werden sind sie auch gut, die Erfahrung habe ich gemacht - bis jetzt. War ein spannendes halbes Jahr - danke Büchereulenschreiberlinge!

  • Ihr seid da ja alle ziemlich konsequent und lasst euch nicht beeinflussen. Ich wünschte, mir würde das auch so leicht fallen.


    Mir ist zB schon öfters passiert, dass ich ein Buch gerade lese und es toll finde und halt zum Spaß mal schaue, was andere Leser dazu sagen. Und wenn da dann recht viele negative Rezis und Meinungen sind, neige ich dazu, das Buch viel kritischer (vielleicht zu kritisch?!) zu betrachten und dann macht's mir oft gar keinen Spaß mehr. Deshalb vermeide ich es, zu viele Rezensionen zu lesen.


    Gute Rezis haben mich natürlich auch schon oft fehlgeleitet. Da ist das Buch seinen Ruhm dann eigentlich gar nicht wert. Und Bestsellerlisten ignoriere ich eigentlich auch immer, wie Caren :knuddel1.

  • Es kommt sehr darauf an, wie die Rezensionen verfaßt sind. Gerade die auf vorderen Rängen "hängenden" Amazon-Rezensenten schreiben nur ein paar wenige Worte zu jedem beliebigen Produkt, wodurch man den Eindruck bekommt, sie würden nur ein Spielchen betreiben (ich bin mit meinen knapp 100 veröffentlichten (zu einem Gutteil übrigens eher negativen) Rezensionen irgendwo in den Siebzigern, habe aber jedes Buch auch wirklich gelesen :-)). Jedenfalls. Es kommt auf die jeweilige Rezension an, ihren sprachlichen Eindruck, die Begründung einer Befürwortung oder Ablehnung, die scheinbare Urteilsfähigkeit des Rezensenten - dann kann mich die Rezension beeinflussen, ob bei Amazon oder anderswo: Ein fundiertes bzw. fundiert erscheinendes Urteil nehme ich zumindest zur Kenntnis. Es beeinflußt auch das Leseverhalten, die Erwartung. Was mich aber sehr viel mehr beeinflußt, das ist das Schreiben. Und der kritische Umgang mit den Werken anderer z.B. in Textarbeitsgruppen. Das führt dazu, daß man sich in vielerlei Hinsicht sehr viel kritischer mit Büchern befaßt, die das möglicherweise nicht verdient haben oder die mit derlei Maß besser nicht gemessen werden sollten. :-)

  • Zitat

    Original von tomliehr
    Was mich aber sehr viel mehr beeinflußt, das ist das Schreiben. Und der kritische Umgang mit den Werken anderer z.B. in Textarbeitsgruppen. Das führt dazu, daß man sich in vielerlei Hinsicht sehr viel kritischer mit Büchern befaßt, die das möglicherweise nicht verdient haben oder die mit derlei Maß besser nicht gemessen werden sollten. :-)


    Möglich, daß ich heute noch nicht so gut denken kann, aber das verstehe ich schon wieder nicht ganz. Kannst Du das auch etwas populärwissenschaftlicher ausdrücken?


    Gruß
    Baumbart

  • Hallo, Baumbart.


    Ich denke, das sollte relativ leicht nachvollziehbar sein. Ein Buch ist ein Produkt, und Produkte kann man aus Hersteller- und/oder aus Konsumentensicht wahrnehmen. Wenn Du den tollen, neuen Briefkopf, den Dir die Grafikbude an der Ecke entworfen hat, Deinen Freunden zeigst, werden sie vielleicht begeistert sein, wohingegen sich die Werbeagenturmitarbeiterin sofort über die unsaubere Farbmischung, die Nutzung verschiedener Schriftarten und die psychologisch unsaubere Blickführung aufregt. Diktion, Spannungsaufbau, Dramaturgie allgemein usw. usf. nimmt man als "reiner" Leser m.E. anders wahr, als das jemand tut, der selbst schreibt. Und noch schlimmer wird es, wenn man sich kritisch-unterstützend mit den Texten anderer auseinandersetzt, eben z.B. in Schreibworkshops, wo man ständig "Das würde ich nicht so machen" (in vielfältigen Varianten) sagt. Das sagt man sich dann auch - unbewußt - beim Lesen von Büchern. Und eben auch solchen, die nicht den Anspruch haben (oder vermitteln), literarisch/schreibtechnisch sonderlich obenauf zu sein. :-)

  • Ah, jetzt hab ich`s kapiert.


    Dann hätte ich mal eine Frage an Dich dazu: schmälert das dann nicht vielleicht Deinen eigenen Lesespaß/-genuß auf Dauer?


    Ich kenne das von meinem Sohn so, daß der eine Weile aus seinem Grafikforum regelrecht wegbleibt, um wieder kreativ sein zu können. Sagt er...:-)


    Gruß
    Baumbart

  • Hallo Baumbart und Tom.


    sind Rezensionen nicht egal ? Je mehr ein Werk sehr unterschiedliche Meinungen hervorruft und polarisiert, um so mehr sollte man/ich es sich anschauen. Ich persönlich finde Dinge gut, wenn sie zu Meinungsäußerungen anregen. Außerdem gehe ich doch nach Themen die mich interessieren und versuche mir meine Meinung zu bilden. Liege ich da sehr schief??
    Ach, Baumbart, die archäol. Biographie ist gekommen *schnauf*. Hatte schon Angst, dass die Bestellung untergegangen wäre. *erleichtertbin*

  • Zitat

    Original von Dickkopf
    Hallo Baumbart und Tom.


    sind Rezensionen nicht egal ? Je mehr ein Werk sehr unterschiedliche Meinungen hervorruft und polarisiert, um so mehr sollte man/ich es sich anschauen. Ich persönlich finde Dinge gut, wenn sie zu Meinungsäußerungen anregen. Außerdem gehe ich doch nach Themen die mich interessieren und versuche mir meine Meinung zu bilden. Liege ich da sehr schief??
    Ach, Baumbart, die archäol. Biographie ist gekommen *schnauf*. Hatte schon Angst, dass die Bestellung untergegangen wäre. *erleichtertbin*


    Hallo Dickkopf,


    ja, ich finde es auch gut, zu Meinungsäußerungen und Diskussionen angeregt zu werden.


    Aber, wie willst Du Dir eine Meinung bilden, über ein anderes Genre, wenn Du nur in Deinem Interessengebiet bleibst?


    Neugierig auf andere Themen kann doch nicht schlecht sein? Und dazu würde ich dann schonmal Rezensionen lesen, oder?


    Gruß
    Baumbart


    PS:...schön...:-)

  • Ehrlich gesagt, mir ist das Angebot auf dem Buchmarkt zu groß und bunt und unübersichtlich. Wenn es um allgem. Literatur (z.B. Romane) geht, dann vertau' ich eher dem Buchhändler und seinem PC. Furchtbar, ich weiß. Aber ansonsten hat doch wohl jeder so "seine Spur" (z.B. Irland und Handarbeiten *heftigzwinker* .

  • Zitat

    Original von Dickkopf
    Ehrlich gesagt, mir ist das Angebot auf dem Buchmarkt zu groß und bunt und unübersichtlich. Wenn es um allgem. Literatur (z.B. Romane) geht, dann vertau' ich eher dem Buchhändler und seinem PC. Furchtbar, ich weiß. Aber ansonsten hat doch wohl jeder so "seine Spur" (z.B. Irland und Handarbeiten *heftigzwinker* .


    Nö, finde ich überhaupt nicht furchtbar, wenn Du Dich auf das Urteil Deines Buchhändlers verläßt.
    Ich nehme mal an, daß Du dann eben die Erfahrung gemacht hast, daß er Deinen Geschmack gut kennt, weil er Dich persönlich kennt?


    Trotzdem...bist Du nicht neugierig manchmal auf etwas Neues?

  • Klar!!!!! aber da suche ich mir desöfteren die "Zankäpfel" raus. Oder Dinge, welche als Neuerscheinungen angekündigt werden und von denen ich noch keine Beurteilung kenne. Da es aber so viele Dinge gibt, welche mir ganz neu sind, stolpere ich oft in Antquariaten über interessant scheinende Dinge. Wieder keine "Vorbeurteilung"....

  • Ich lese mir Rezis durch, bilde mir aber mein eigenes Urteil. Rezis, die ich nur irgendwo lese, lassen mich eher kalt als die von Leuten, die ich persönlich kenne oder Euch Büchereulen.


    Aber ich gebe dem Buch erstmal eine Chance. Wenn es mich interessiert, aber schlechte Rezis bekommen hat, blättere ich vor dem Kauf vielleicht ein wenig gründlicher rein.


    Bücher, die mich allerdings eh eher wenig interessieren, lasse ich aufgrund schlechter Rezis links liegen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)