Nördlich des Weltuntergangs - Arto Paasilinna

  • Finnland 1992
    317 Seiten


    Autor:
    Arto Paasilinna, 1942 im lappländischen Kittilä geboren, ist der populärste Schriftsteller Finnlands und wurde auch außerhalb seines Heimatlandes bereits mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Er hat bisher 40 Romane veröffentlicht, von denen viele verfilmt und ausnahmslos alle in die verschiedensten Sprachen übersetzt wurden.


    Klappentext:
    Sie suchen das Paradies? Es liegt in Nordfinnland. Denn dort ist beim Bau einer Kirche ein autarkes Dorf entstanden, das in der krisengeschüttelten Welt zum begehrten Zufluchtsort entwickelt. Weltwirtschaftskrise, der Untergang New Yorks und der Ausbruch des Dritten Weltkriegs - im Norden Finnland lässt man sich nicht aus der Ruhe bringen. Und als die Sonne beginnt aus der anderen Richtung zu scheinen, feiert man Weihnachten eben in Badehose, und Rudi das Rentier wird zum Flamingo...


    Meine Meinung:
    Bisher ist dieses Buch das erste, welches ich von diesem Autor gelesen habe, aber es hat mir so gut gefallen, dass ich mir auch schon ein zweites besorgt habe. Der Humor ist an manchen Stellen etwas gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem richtig komisch und doch glaubwürdig.


    Man merkt dem Buch an manchen Stellen an in welcher historischen Zeit es geschrieben wurde. Ich habe mich hin und wieder bei dem Gedanken ertappt das an der ganzen Komödie doch ein Fünkchen Wahrheit dran ist. Ich hab manchmal gedacht:" Ja, so würde es ablaufen...oder, Ja so hätte es passieren können..."

  • Bücher dieses Autors habe ich bisher nur nach Empfehlung meiner Buchhändlerin an Freunde verschenkt, aber noch nicht selbst gelesen. Bei den Beschenkten waren sie übrigens immer ein Erfolg; einer hat den Autor sogar mal persönlich kennengelernt. Ich glaube, es wird langsam Zeit für meinen ersten Paasilinna.

  • Mein erster Paasilinna hat mich nicht durch und durch überzeugt, schlecht war er aber auch nicht. Der groteske Humor ist wahrlich gewöhnungsbedürftig, erst gegen Ende hin war er mir einigermaßen vertraut und entwickelte dann durchaus seinen Reiz. Das Buch ist sehr stark überzogen und skurril zum Quadrat, die Botschaften (Bürokratie ist schlecht, das Weltwirtschaftssystem führt unweigerlich ins Verderben und der Mensch ist sein eigener größter Feind) hätten mir auf subtilere Art vermittelt besser gefallen. Sprachlich ist "Nördlich des Weltuntergangs" durchaus ansprechend, auch mit den finnischen Namen der Figuren hatte ich keine größeren Probleme; die ständige Aneinanderreihung der Namen der Schauplätze, Seen und Gemeinden jedoch war mir zuviel, damit war ich überfordert. Dennoch nicht uninteressant und einmal ein ungewöhliches Leseerlebnis - 6 Punkte.


    Irgendwann einmal werde ich mir ein weiteres Buch des Autors besorgen, aber bis dahin werde ich wohl einige Zeit vergehen lassen.

  • Mein zweiter Paaslinna. Gleich nach den "gehenkten Füchsen" der Weltuntergang. Was für eine Gaudi. Arto Paaslinnas Freude am Absurden ist einfach herrlich. Dazu der trockene Humor, der offenbar ein Wesenszug der finnischen Seele ist. Die Schilderung der Kommune Ukonjärvi,
    die aufstrebt als alles am Zusammenbrechen ist, macht einfach Spaß. Irgendwie scheint der Stifter, der alte Kommunist Asser Toropainen genau sowas geträumt zu haben, als er seinem Enkel Eemeli dieses Testament hinterließ. Am Ende sorgt es sogar dafür, dass sich in Nordfinnland sogar Flamingos Wohlfühlen.