Endlich auch auf Deutsch erschienen
1. Teil der “House of Night”-Serie
Originaltitel: Marked (2007)
Fischer Verlag FJB, 2009, 464 S.
Es gibt eine sehr schön gemachte Internetseite zur Serie http://www.houseofnightseries.com/
Über den Inhalt:
Als auf der Stirn der 16jährigen Zoey Redbird eine saphirblaue Mondsichel aufscheint, weiß sie, dass ihr nicht viel Zeit bleibt, um ins House of Night, das Internat für Vampyre, zu kommen. Denn jetzt ist sie gezeichnet. Im House of Night soll sie zu einem richtigen Vampyr ausgebildet werden vorausgesetzt, dass sie die Wandlung überlebt. Zoey ist absolut nicht begeistert davon, ein neues Leben anfangen zu müssen, so ganz ohne ihre Freunde. Das einzig Gute ist, dass ihr unerträglicher Stiefvater sie dort nicht mehr nerven kann.
Aber Zoey ist kein gewöhnlicher Vampyr, sie ist eine Auserwählte der Vampyrgöttin Nyx. Und sie ist nicht die Einzige im House of Night mit besonderen Fähigkeiten ...
Über die Autorinnen:
P.C. Cast und Kristin Cast sind das erfolgreichste Mutter-Tochter-Autorengespann weltweit. Sie leben beide in Oklahoma, USA.
Meine Meinung:
Hanni und Nanni war gestern! Heute heißen sie Zoey oder Erin und gehen auf ein Vampirinternat.
Jungvampire kennen wir bereits aus der Jugendbuch-Serie „Die Erben der Nacht“ der deutschen Autorin Ulrike Schweikert. Hier liegt nun ebenfalls für Jugendliche die amerikanische Version dieses Themas vor: Das Mutter-Tochter-Gespann P.C. und Kristin Cast schreibt die bislang auf 7 Bände angewachsene Serie „House of Night“. Für die witzige, locker-flapsige Jugendsprache ist Kristin verantwortlich. Im Gegensatz zur romantischeren Twilight-Serie von Stephenie Meyer ist diese Reihe moderner, actionreicher und eher im Fantasy-Genre zu Hause. Neben Vampiren gibt es hier auch Geister und Göttinnen.
Zoey Redbirds Schicksal ähnelt anfangs dem von Harry Potter: Aufgewachsen in einer ungeliebten Familie kommt sie auf ein Internat und schließt dort erstmals in ihrem Leben echte Freundschaften. Nur ist die 16-jährige Zoey keine Zauberin, sondern eine Vampyrin. Oder besser gesagt, wenn sie die vier Jahre dauernde Wandlung überlebt, wird sie am Ende eine erwachsene Vampirfrau sein.
Zoey muss man einfach mögen. Herzerfrischend ehrlich teilt sie ihre Ansichten über das Leben im Allgemeinen und ihre Familie und Freunde im Besonderen dem Leser mit.
Natürlich ist sie selbst etwas ganz Besonderes, außergewöhnlich gut aussehend und mutig. Da das Vampyrdasein hier als ganz natürlich und keinesfalls abschreckend dargestellt wird, wünscht sich wahrscheinlich so manche junge Leserin so zu sein wie sie. Im Laufe der Geschichte findet Zoey ihren Platz im Internat an der Seite von neuen Freunden, und mit dem Erwachen ihrer neuen Fähigkeiten erkennt sie, dass sie dazu ausersehen ist, Verantwortung zu übernehmen. Dass es um Vampire geht, vergisst man gelegentlich. Auf den ersten Blick wirkt das Internat wie eine ganz normale Schule mit allem was dazugehört einschließlich Stundenplan und der unvermeidlichen Cliquenbildung unter den Schülern.
Bei aller vorhandenen Spannung geht es recht heimelig zu in dieser Geschichte. Die Freunde werden so geschildert, wie man sie sich auch im wirklichen Leben wünscht. Und die Gegenspieler erfüllen ihre Rolle nach bekanntem Muster. Das ist alles nicht neu, aber liebevoll und stimmig umgesetzt.
Ein wunderschönes Buch, es hat Witz und Spannung, enthält Gruseleffekte und eine gute Portion Mystik. Eine fantasievolle Geschichte, erzählt aus der Sicht und in der Sprache einer 16-Jährigen, über Freundschaft und Erwachsenwerden. Ich habe es ausgesprochen gern gelesen, auch wenn ich aus dem Alter der Protagonisten schon längst heraus bin und erwarte mit Spannung die Fortsetzung, die für März 2010 angekündigt ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass diese Serie einen ähnlichen Hype auslöst wie die „Twilight“-Bände. Eine Verfilmung ist bereits in Planung.
Ach ja: Mein wirklich einziger Kritikpunkt an diesem Buch, der auch zu einem Punkt Abzug geführt hat, ist folgender:
Früher langte es, wenn die Teenies auf dem Flur heimlich knutschten. Heute werden sie bei ganz anderen Sachen erwischt. Das finde ich viel zu vulgär für einen Jugendroman und es setzt für mich die Altersgrenze herauf. Meine Leseempfehlung wäre daher: ab 16 Jahren.