Rad der Zeit - Robert Jordan

  • Das kann ich so bestätigen. In der Mitte der Serie sind etwa vier englische Bücher, durch die man sich wirklich kämpfen muss. Fand ich damals sehr entäuschend, man bekam den Eindruck, daß Jordan das ganze künstlich in die Länge zog.


    Die letzten drei Bücher sind wieder ziemlich gut und erfreulicherweise auch wieder voll von dem einzigartigen Humor Jordans. (Ich sage nur "Mat und seine verzweifelten Versuche, der Hochzeit mit der Daughter of the nine Moons zu entgehen" ...lol).

  • Vier Bücher sind ja wirklich nicht gerade wenig, und dann auch noch aufeinanderfolgend. Hmh, naja, ich werde der Reihe einfach mal eine Chance geben, abbrechen kann ich es ja notfalls auch noch :gruebel

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Ich war beim ersten Band schon etwas überwältigt von der Vielzahl der Protagonisten, die dort vorkommen. Die Gruppe aus Hauptcharakteren ist schon nicht gerade klein, (sogar jedes Pferd hat seinen eigenen Namen!) aber dann kommt noch hinzu, dass alle parr Seiten neue Nebencharaktere vorgestellt werden, bei denen man überhaupt nicht abschätzen kann, ob sie später nochmal wichtig sein werden oder nicht.


    Hinzu kommen die ganzen Titel, welche die verschiedenen Personen zu ihrem normalen Namen noch tragen - von der Welt und den Namen ihrer Städte, Gaststätten, Fachbegriffen wie saidin und saidar des Magiesystems, etc. ganz zu schweigen. Man merkt, dass es sich um High-Fantasy handelt, denn wenn man die Handlung nicht aufmerksam verfolgt, kommt man schnell mit den Personen durcheinander.


    Ich habe aber gehört, dass in späteren Bänden noch viel, viel, viel mehr Personen dazukommen, was mich mittlerweile doch ein wenig mit Sorge erfüllt. :lache


    Mir hat bisher Min am besten gefallen. (Und das, obwohl sich ihr Auftritt auf gerade mal etwa zwei Buchseiten beschränkt) Ich hoffe doch sehr, dass ich in den Nachfolgebüchern noch viel mehr über sie erfahren werde.

  • Moloko : Puh, ich lese ja sehr viel Fantasy und habe dementsprechend auch Erfahrungen mit sehr vielen Figuren. Nur wenn es dann wirklich so krass ist, wie du sagst, werde ich bei der LR dann lieber eine Liste der Figuren erstellen :wow

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Zitat

    Original von Moloko


    Mir hat bisher Min am besten gefallen. (Und das, obwohl sich ihr Auftritt auf gerade mal etwa zwei Buchseiten beschränkt) Ich hoffe doch sehr, dass ich in den Nachfolgebüchern noch viel mehr über sie erfahren werde.


    Japp - wirst du :)


    Ich hab die Serie als Hörbuch - ist einfach nur super gesprochen


    Gruß


    Renate

  • Zitat

    Original von Moloko
    Shadow91


    Zumindest in meiner englischsprachigen Ausgabe gibt es ein Glossar am Ende des Buches, welches wirklich alle Personen, Städte und Fachbegriffe, die vorkommen, auflistet und kurz erklärt. Zur Not kann man also darauf zurückgreifen.


    Ok, dann hat die Ausgabe von Piper wahrscheinlich auch so ein Glossar, ich denke ich werde die Reihe wohl auf deutsch lesen :gruebel

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • The Wheel of Time - Robert Jordan
    (Das Rad der Zeit)


    Lews Therin Telamon, genannt der Drache, ein vor Jahrtausenden lebender Mann von dem nur noch Mythen überliefert sind, zerstörte einst den Großteil der Welt. Auch heute noch, in einem neuen Zeitalter der Menschheit, in dem die Errungenschaften von damals nur noch Legenden sind und der stete Kampf ums Überleben den Tagesablauf beherrscht, sorgt allein der Name "Drache" für Angst und Schrecken. In seinem Namen wurden Kriege geführt und Imperien errichtet, Länder erobert und Völker vernichtet.
    Die Welt dreht sich weiter und alles, was einst war, kehrt in alter und neuer Form wieder. Wenn nicht bei der nächsten, dann bei einer späteren Umdrehung des Rad der Zeit. Jetzt ist es wieder soweit: Der Drache wurde wiedergeboren und erneut neigt sich ein Zeitalter seinem Ende zu - vielleicht zum letzten Mal.


    James Oliver Rigney, Jr., veröffentlichte unter dem Pseudonym Robert Jordan 1990 "The Eye of the World" (Die Suche nach dem Auge der Welt), den ersten Band des Rad der Zeit. Ursprünglich als eigenständiges Buch gedacht, nach dem großen Erfolg zu einer Trilogie ausgeweitet und später als zehnbändige Serie geplant, wird sie Anfang 2013 mit dem 14. Band ein Ende finden (die deutsche Ausgabe ist im Heyne-Verlag auf 37-38 Bände aufgeteilt; die neue Ausgabe "Das Original" im Piper-Verlag entspricht den originalen 14). Ergänzt wird das Rad der Zeit durch die Vorgeschichte "New Spring" und den illustrierten Begleitband "The World of Robert Jordan's The Wheel of Time".
    Nach dem Tode Jordans 2007, nachdem er noch seine Notizen, Entwürfe und Ideen fertigstellen und einige Kapitel beenden konnte, übernahm Brandon Sanderson ("Mistborn", "The Stormlight Archive") die Serie und bringt zusammen mit Roberts Witwe Harriet, der guten Seele und Lektorin der Bände, die Geschichte zu ihrem würdigen Abschluss.


    Insbesondere der Beginn der Reihe wirkt heute sehr traditionell und schon oft gesehen: Ein junger Mann als Protagonist, ein Auserwählter, eine Gruppe von Gefährten auf einer Reise und vorherbestimmende Prophezeiungen. Dabei sollte zwar nicht vergessen werden, dass es auch diese Reihe war, die diese Klischees zu dem gemacht hat was sie heute sind, seine wahren Stärken zeigt das Rad der Zeit aber besonders ab dem vierten Band, wenn viel betretene Pfade verlassen werden und die Geschichte an Komplexität enorm zunimmt.
    Konzepte, die im ersten Band angesprochen werden, finden sich in den späteren Bänden ausgearbeitet und in die Welt wunderbar integriert wieder, scheinbar unwichtige Nebendetails werden tausende Seiten später wieder aufgegriffen und schaffen eine glaubwürdige und ungeheuer lebendige Welt, ohne dass es für das Verständnis der Geschichte essentiell ist diese Details auch zu bemerken - es liest sich viel mehr wie ein Präsent für aufmerksame und auch wiederholte Leser, bei denen sich ein Aha-Effekt einstellt und die in die tieferen Zusammenhänge dieser Welt eintauchen können.


    Die besondere Stärke der Reihe ist die durchdachte und glaubwürdige Welt. Während beinahe sämtliche in den letzten Jahren populär gewordene Fantasybücher und -serien auf das phantastische Element der Geschichte setzen ohne dabei auf Konsistenz oder Glaubwürdigkeit zu achten, ist die hier erschaffene Welt eine äußerst realistische, mit einer eigenen komplexen Geschichte.
    Zentrale Elemente sind die zyklische Natur der Welt und die Vergänglichkeit. Ein jeden Band einleitender Text in der Form

    The Wheel of Time turns, and Ages come and pass, leaving memories that become legend.
    Legend fades to myth, and even myth is long forgotten when the Age that gave it birth comes again.
    In one Age, called the Third Age by some, an Age yet to come, an Age long past, a wind rose in the Mountains of Mist.
    The wind was not the beginning. There are neither beginnings nor endings to the turning of the Wheel of Time.
    But it was a beginning.
    (Das Rad der Zeit dreht sich, Zeitalter kommen und gehen und hinterlassen Erinnerungen, die zu Legenden werden.
    Legenden verblassen zu Mythen und selbst die sind längst vergessen, wenn das Zeitalter wiederkehrt, das an ihrem Ursprung stand.
    In einem dieser Zeitalter, manche nennen es das Dritte Zeitalter, das einst kommen wird, das schon lange vergangen ist,
    erhob sich ein Wind in den Verschleierten Bergen. Der Wind war nicht der Anfang.
    Es gibt keinen Anfang und kein Ende der Drehungen des Rad der Zeit. Aber es war ein Anfang.)

    fängt die Stimmung sehr schön ein. Uralte Geschichten, vergangene Mythen und die Erzählkunst der umherfahrenden Gaukler und Barden erzählen aus der Vergangenheit und geben gleichzeitig einen Ausblick auf die Zukunft und die zu erwartenden Geschehnisse.


    In einer Welt, die dem Stand des (Fantasy-)Mittelalters entspricht, in dem Kriege seit dreitausend Jahren alltäglich sind und die meisten Menschen nur in Ruhe leben möchten - welchen Geschichten und Erinnerungen, welchen Gerüchten und Mythen, welchen Erzähungen und Prophezeihungen kann hier wirklich getraut werden und welche Informationen haben sich im Verlauf der Zeit verändert, welche wurden bewusst manipuliert. Was steckt wirklich hinter dem überlieferten Kampf zwischen Mosk dem Giganten und Elsbeth der Königen der Welt mit ihren Lanzen aus Feuer?


    Das originelle Magiesystem das hier benutzt wird ist sehr durchdacht und wirkt zu keinem Zeitpunkt willkürlich, aufgesetzt oder als Deus ex machina missbraucht. Es integriert sich vielmehr auf natürliche Art in die beschrieben Welt. Auch wenn die Leser nicht mit den Regeln und Techniken gelangweilt werden sind sie vorhanden und können bei aufmerksamem lesen bis ins Detail erkannt und verstanden werden.
    Eine längst vergessene Traumwelt parallel der Wirklichkeit, kriegerische Wüstenvölker, pazifistische Weltenwanderer und mit Menschen umherziehende Wölfe, über zweitausend benannte Personen, Dutzende sich abwechselnde Erzählperspektiven, unzählige Handlungs- und Nebenhandlungsstränge, komplexe Hierarchien, politische Intrigen, Hintermänner und unzählige Völker und Kulturen runden die Welt ab.


    Das Rad der Zeit bedient sich frei der verschiedensten Mythologien, Historien und der Literatur. Aus dem Buddhismus entstammt die zyklische, sich wiederholende Welt, aus einer Mischung aus Hinduismus und abrahamischem Monotheismus die Schöpfergottheit und als Gegenstück der Zerstörer; Sinnbilder für Ordnung und Chaos: Licht und Schatten, wie es in der Serie heißt.
    Die Eigenschaften der germanischen Götter (ohne deren Kräfte) finden sich gezielt auf die Figuren verteilt wieder, die Artussage ist in eigener Form in die fiktive Geschichte und aktuelle Ereignisse eingefügt. Der erste Band liest sich wie eine Homage an den Herrn der Ringe, in späteren folgt unweigerlich ein Vergleich zu Dune.
    Schicksalsergebenheit und Freiheitsdrang sind sich ständig gegenüberstehende Motive; Prophezeihungen, die den Figuren jegliche Entscheidungen und Verantwortung abnehmen, werden zunächst abgelehnt, später ignoriert oder manipuliert und schließlich von einigen so verstanden, wie sie gedacht sind. Wer es sich zu einfach macht und denkt, dass mit dem Vorhandensein von Prophezeiungen die Spannung raus ist, sollte bedenken, dass diese selten das besagen was sie zu besagen scheinen, da Wörter und manchmal ganze Sprachen sich in den Jahrtausenden ändern können. Und dass auch der dunklen Seite in Prophezeiungen der Sieg versprochen wurde.
    Darin lässt sich ein weiteres Motiv der Reihe sehr schön sehen: Wissen. Die Bewahrung des Wissens, das Studieren des Bekannten und die Anwendung auf aktuelle Probleme, neues Wissen erwerben und altes wiederzuentdecken. Die dunkle Seite des Wissens, die Korrumpierung und Manipulation des Wissens, Spionage und Misstrauen, Folter und Heuchelei. Viele Personen behalten Wissen für sich, aus Egoismus oder Misstrauen oder um andere Menschen zu manipulieren. Wissen ist auch im Rad der Zeit Macht.


    With his coming are the dread fires born again. The hills burn, and the land turns sere. The tides of men run out. And the hours dwindle.
    The wall is pierced, and the bell of parting raised. Storms rumble beyond the horizon, and the fires of heaven purge the earth.
    There is no salvation without distruction, no hope this side of death.
    -- Fragment from The Prophecies of the Dragon, believed to be translated by N’Delia Basolaine,
    First Maid and Swordfast to Raidhen of Hol Cuchone (circa 400 AB)


    Am Anfang schuf der Schöpfer die Welt und mit ihr das Rad der Zeit. Weggesperrt außerhalb der Schöpfung steht Shai'tan, die Verkörperung des Chaos und Gegenstück des Schöpfers. In seinem Versuch, alles existierende zu vernichten und die Schöpfung wieder umzukehren, nimmt er immer wieder Einfluss auf die Welt und vergiftet den männlichen Teil der Einen Macht, die ihre Träger zu magischen Wundern befähigt, mit seiner eigenen Form der Magie, der Wahren Macht. Jeder Mann, der die Befähigung zur Magie hat, wird in kurzer Zeit wahnsinnig und wendet die Macht wahllos und zerstörerisch gegen alles in seiner Umgebung. Geschützt sind nur seine eigenen Anhänger, die Verlorenen, heute nur noch bekannt als Schreckensgestalten, deren Namen nicht nur Kindern Angst einjagen („Seid artig, sonst holen euch heute Nacht die Verlorenen”).
    So ist es kein Wunder, dass mittlerweile die Frauen beinahe überall das Sagen haben und über die Geschicke der Welt bestimmen. Insbesondere die Aes Sedai, die magiebegabten Frauen der Welt, üben einen nicht unbedingt subtilen Einfluss aus und nur der selbst auferlegte und magisch bindende Schwur, die Macht nicht als Waffe oder gegen Menschen zu benutzen, hindert sie daran, die ganze Welt zu beherrschen. Ursprünglich als Bollwerk gegen das Böse gedacht sind sie bereits seit Jahrhunderten der Welt entfremdet und längst nicht mehr so vereint wie sie es sein sollten.
    Shai'tan ist bei seinen Versuchen nicht ohne Unterstützung der Menschen selbst. Ein ständig wiederholter Katechismus, seit Jahrtausenden überliefert, lautet

    The Dark One and all the Forsaken are bound in Shayol Ghul, bound by the Creator at the moment of Creation, bound until the end of time.
    (Shai'tan und alle Verlorenen sind gefangen in Shayol Ghul, gefangen durch den Schöpfer im Augenblick der Schöpfung, gefangen bis zum Ende der Zeit.)


    Shai'tan, die Verlorenen - die mächtigsten und skrupellosesten Magier - und die im Namen des Schattens (als Gegenstück zum Licht im ewigen Kampf Licht gegen Dunkelheit) agierenden Menschen setzen alles daran, ihre Ziele zu erreichen.
    Trotz alldem spielt Religion in der Welt keine Rolle. Der Schöpfer existiert und sein Einfluss kann direkt erfahren werden. Shai'tan nimmt Einfluss auf die Welt und seine Anhänger morden ohne Rücksicht. Ein Bedürfnis für Kirchen oder Rituale scheint nicht zu existieren, religiöser Fanatismus ist auf eine kleine, aber einflussreiche, Gruppe beschränkt.


    Die größte Schwäche der deutschen Auflage ist die Qualität der Übersetzung. Wechselnde Übersetzer, inkosistente Übersetzung und manchmal fragwürdig (der "Dunkle König" ist weder dunkel noch König, der "Brudermörder" hatte nie Brüder, Feuchtländer?) oder in deutscher Sprache seltsam anmutend ("Behüter" erweckt nicht wirklich das Bild der grimmigsten und mächtigsten Kampftruppe). Und das sind nur einige der allgemeineren Probleme; Schreib-, Grammatik- und Übersetzungsfehler ziehen sich durch die Übersetzungen. Viele Nuancen und Wortbedeutungen fehlen, die Unterscheidung zwischen "Shadow" und "shadow", als Beispiel, ist im Englischen eindeutig und enthält viele Konnotationen, im Deutschen existiert dazu kein Pendant.
    Auch die Aufspaltung auf jeweils mehrere deutsche Bände bringt seine Tücken mit sich. Einige Bücher haben dadurch keinen klaren Handlungsstrang, es fehlen die Höhepunkte oder der Zusammenhang wird nicht deutlich. Es fehlt auch das klassische Muster der Originale. Insgesamt seien die Originale jedem mit auch nur mittelmäßigen Englischkenntnissen wärmstens ans Herz gelegt.
    Einen Tiefpunkt der Erzählung erreicht die Reihe mit dem 9. und 10. Band, die sich sehr lange hinziehen und deutlich hätten gestrafft werden können. Mit dem 11. Band konnte der Spannungsbogen aber wieder aufgebaut werden und mit dem Einstieg Sandersons ab dem 12. wird die Klasse der ersten Bände problemlos wieder erreicht. Sanderson setzt zwar andere Schwerpunkte als Jordan (Szenen- statt Charakterorientiert) und vermurkst einige Persönlichkeiten, insgesamt ist aber auch Sanderson ein starker Autor und liefert eine mehr als ordentliche Arbeit ab.


    And his paths shall be many, and who shall know his name, for he shall be born among us many times, in many guises, as he has been and ever will be, time without end.
    His coming shall be like the sharp edge of the plow, turning our lives in furrows from out of the places where we lie in our silence.
    The breaker of bonds; the forger of chains. The maker of futures; the unshaper of destiny.
    -- From Commentaries on the Prophecies of the Dragon by Jurith Dorine, Right hand to the Queen of Almoren, 742 AB, the Third Age

  • Zitat

    Original von Moloko
    Ich war beim ersten Band schon etwas überwältigt von der Vielzahl der Protagonisten, die dort vorkommen. Die Gruppe aus Hauptcharakteren ist schon nicht gerade klein, (sogar jedes Pferd hat seinen eigenen Namen!) aber dann kommt noch hinzu, dass alle parr Seiten neue Nebencharaktere vorgestellt werden, bei denen man überhaupt nicht abschätzen kann, ob sie später nochmal wichtig sein werden oder nicht.


    Das ist wirklich ein Problem, das mit der wachsenden Anzahl der Bände größer wird. wenn man dann noch Pausen beim Lesen hat, während man auf das nächste Buch wartet, wird es schwierig. Gegen Ende der Geschichte gibt es sicher weit über einhundert namentlich erwähnte Figuren, die eine wichtige Rolle spielen, ganz zu schweigen von den Nebencharakteren. Habe irgedwo gelesen, daß der Original-Plot, den Jordan hinterliess und der von der Familie nach dessen Tpd seinem Ghostwriter übergeben wurde, über zehntausend Seiten umfasst.

  • @ supervictor
    Das hört sich ja nach einer Herrausforderung an!


    @ Lehms
    Das ist eine wundervolle Rezi! Jetzt freue ich mich richtig auf die Leserunde.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Hallo Lili_Morinstal,


    freut mich dass es dir gefallen hat. Ich halte die Bände 4-6 für den Höhepunkt der Reihe (mal sehen ob die letzten drei gemeinsam da wieder rankommen). Mich konnte die Serie mit dem 6. Band wirklich fesseln. Am Ende davon habe ich erst bemerkt, wieviel hinter den Kulissen der Geschichte wirklich geschieht. Manchmal brauche ich eben ein wenig länger.

  • Schön das wieder eine große Reihe zu Ende ist. Da wird man immer sentimental.
    Und Sanderson kann sich jetzt auf die Stromlight Chronicles konzentrieren. :freude

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Ich war früher ein großer Fan der Serie. Bis etwas mehr als der Hälfte, aber dann kamen einige Bände durch die ich mich echt kämpfen musste (haben hier bereits einige erwähnt). Mit den Bänden bin ich ewig nicht fertig geworden und dadurch habe ich auch etwas das Interesse verloren. Außerdem war damals auch kein Ende in Sicht und das hat mich dann auch irgendwie entmutigt. Die Serie hat zu diesem Zeitpunkt etwas von ihrem Reiz eingebüßt, wobei die Schlachten und Charaktere durchaus fesselnd waren. Ich mag ja solche Fantasy, wenn man nicht konsequent am Ball bleibt bei einer Serie mit über dreißig Bänden, dann will man am Ende gar nicht mehr ran. :-(

  • Das Rad der Zeit dreht sich, Zeitalter kommen und gehen und hinterlassen Erinnerungen, die zu Legenden werden. Legenden verblassen zu Mythen und selbst die sind längst vergessen, wenn das Zeitalter wiederkehrt, das an ihrem Ursprung stand.


    Am 8. Januar, nach 23 Jahren, fand Das Rad der Zeit seinen Abschluss. Es war eine lange Zeit und es gab viel zu warten und zu bangen. Mit knapp 50 Millionen verkauften Examplaren war beinahe jeder Band auf den meisten Bestsellerlisten vertreten.


    Das Ende - das hier natürlich nicht verraten werden soll - beantwortet einige Fragen, lässt weitere offen und stellt einige neue. Ein bittersüßes Ende und ein Abschied von König, Spieler und Fischer. Weitere Romane in dieser Welt sind nicht geplant, die ursprünglich angedachten wurden gestrichen. Nächstes Jahr wird eine Enzyklopädie herausgegeben, die nach dem "Big White Book" ("The World of Robert Jordan's The Wheel of Time") das zweite, nunja, Sachbuch sein wird.


    Sanderson hat auch hier nicht den Ton von Jordan getroffen, auch wenn er einige Personen sich nicht mehr ganz so merkwürdig verhalten und reden lässt. Aber bei einer so langen Serie, die von einem anderen Autor beendet wurde, war vermutlich nichts anderes zu erwarten. Das Buch selbst las sich anderen als die vorherigen, es hat einen anderen Klang und einen anderen Aufbau. Es liest sich, beinahe, wie ein Ende.

    Zitat

    "We'll remember those who fell, and we'll tell our children how we stood when the clouds turned black and the world started to die. We'll tell them we stood shoulder to shoulder, and there was just no space for the Shadow to squeeze through."

  • Ich packe hier einfach mal meine Rezension zum ersten Teil rein:


    Jahrelang bin ich nun um Robert Jordans Mammutwerk herumgeschlichen und habe immer wieder Ausreden gefunden, nicht damit anzufangen. Gründe dafür waren der enorme Umfang der Reihe, die Aufsplittung der Originalbücher in mehrere deutsche Teile, die Ungewissheit, ob die Serie überhaupt jemals zu einem Ende kommt, usw. Weil der von mir hochgeschätzte Fantasy-Autor Brandon Sanderson die Serie wahrscheinlich 2013 abschließen wird und weil die Kindle Editionen meine ohnehin schon prall gefüllten Bücherregale nicht weiter belasten werden, fiel dann doch noch die Entscheidung, Jordans Epos endlich eine Chance zu geben. Und mit dem ersten Teil wurde ich bislang nicht enttäuscht!


    Die Geschichte beginnt im verschlafenen Örtchen Emonds Field, das sich auf ein jährlich stattfindendes Fest vorbereitet. Neben einem Gaukler kommen auch andere mysteriöse Personen in das Gebiet von The Two Rivers, die Kunde über steigende Trolloc Aktivitäten und drohende Kriege bringen. Rand al'Thor und zwei seiner Freunde - eigentlich ganz gewöhnliche Hirtenjungen - werden darauf in einen Strudel von Ereignissen gerissen und finden unter der Obhut einer Aes Sedai - ein Magierorden der nur aus Frauen besteht - heraus, dass The Dark One, der noch einige andere Namen wie etwa Shai'tan trägt, es auf sie abgesehen und seine Diener entsandt hat, um sie zu sich zu bringen ... tot oder lebendig. Von da an beginnt eine Verfolgungsjagd quer durch Andor - das Land, in dem die Serie stattfindet.


    Jordan hat bereits im Auftakt eine hochdetaillierte Welt erschaffen, die durch Ideen wie dem gelungenen Magiesystem, Organisationen wie dem Orden der Aes Sedai, den Children Of The Light, etc. zu etwas Besonderem wird. Hinzu kommen die wirklich sehr gelungenen und in einer Vielzahl vorkommenden Protagonisten. Während sich Hauptcharaktere von Seite zu Seite weiterentwickeln, hat der Autor auch den Nebenfiguren, von der Königin des Landes bis zum einfachen Gasthausbesitzer, viel Persönlichkeit verliehen, was stark zur dichten Atmosphäre dieses Eröffnungsbandes beiträgt.


    Was störend ausfallen könnte, wäre, dass vieles von J.R.R Tolkiens Fantasie-Klassiker inspiriert wirkt. Die Verfolgungsjagd mit zahlreichen, turbulenten Wendungen, die sich über fast 700 Seiten des Buches zieht, könnte dem ein oder anderen etwas zu lang ausgefallen sein und nach einiger Zeit ein wenig ermüdend wirken. Dennoch gibt es eine Menge spannende Begebenheiten auf dem Weg nach Tar Valon und vieles zu entdecken, was jedem Fantasy-Fan eine Freude sein sollte. Speziell an der Kindle Version zu beanstanden wären noch die relativ klein geratenen Karten, für die man fast eine Lupe braucht, weil man nicht zoomen kann.


    Nach dem gelungenen Einstieg freue ich mich jedenfalls auf den zweiten Teil der Saga. Möge diese Reise weitergehen...


    8 von 10 Punkten.

  • So ich werde mir jetzt auch mal das erste Band besorgen.^^
    Ein sehr guter Freund von mir liest die auch und hat mir die Bücher empfohlen.


    Dann bin ich mal gespannt. Sind ja nur bis jetzt 36 Stück. Und der 37. kommt im Juli. :lache

  • Zitat

    Original von Shaggymania
    So ich werde mir jetzt auch mal das erste Band besorgen.^^
    Ein sehr guter Freund von mir liest die auch und hat mir die Bücher empfohlen.


    Dann bin ich mal gespannt. Sind ja nur bis jetzt 36 Stück. Und der 37. kommt im Juli. :lache


    Lies doch lieber die Original Reihe vom Peiper Verlag. Dort hast du 1:1 alle 14 englischen Bände ins Deutsche übersetzt.