'Geisterfahrer' - Seiten 001 - 108

  • So, jetzt bin ich auch da! :-] Meine allererste Leserunde. Habe das Buch ganz brav erst gestern Abend begonnen und eine - für mich jedenfalls - halbe Nachtschicht eingelegt, um hier nicht allzu sehr hinterherzuhoppeln. Ich sag mal gleich: Es war keine Strafarbeit für mich :lache


    Also, großes Lob! Schon der Prolog hat mich gerissen. Dieser nüchterne Polizeistil passt haargenau zur Szene.


    Und nun der Weg des kleinen Tim durch Kindheit und Jugend - die erste Liebe - jaja, gut, wenigstens im nachhinein zu erfahren, dass auch Jungens so etwas mit Haut und Haaren durchleiden.
    Wenn du nicht irgendwo geschrieben hättest, dass die Story nicht autobiographisch ist, wäre genau dieser Verdacht aufgekommen, weil alles absolut authentisch klingt. Großes Kino im Kopf!
    Aber dass Tim vor lauter eigenem Kummer seinen besten und einzigen Freund mit einer leichtfertigen Aussage regelrecht reintunkt und dies auch später nicht bei der Polizei richtigstellt, nehme ich ihm übel. Nun, aber wenn er sich wegen der Jugendsünde mit der Mark schon so ein schlechtes Gewissen macht, dann wird ihn diese Geschichte hoffentlich bald einholen und richtig quälen!


    Jetzt guck ich mal im anderen Thread, ob die Fragen, die mich nun bewegen, bereits gestellt worden sind.

  • Zitat

    Original von Tom
    Hallo, Leonae.


    Die Uniformen sahen damals wirklich so aus.


    Sehr schön, wieder was dazu gelernt. :grin Das habe ich noch dazu gefunden: 1974 hatte der damals renommierte Modeschöpfer Heinz Oestergard die derzeitige grün-beige Polizeiuniform kreiert.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Mit 16 ausziehen und alleine leben? War das so einfach möglich?
    Oder habe ich was überlesen? War er schon älter? Aber die Beziehung mit Melanie dauerte doch nur einige Monate, oder?


    Ja, das ging. Meine Schwester hatte damals auch schon mit 16 eine eigene Wohnung.

  • Zitat

    Original von Leonae


    Sehr schön, wieder was dazu gelernt. :grin Das habe ich noch dazu gefunden: 1974 hatte der damals renommierte Modeschöpfer Heinz Oestergard die derzeitige grün-beige Polizeiuniform kreiert.


    Das kann ich so :write Da ich erst zwei Jahre später geboren bin, kenne ich auch nur die grünen Uniformen, die ja jetzt allmählich auch schon wieder Geschichte schreiben.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Ich bin leider gestern noch nicht so weit mit dem Lesen gekommen. Die ersten 50 Seiten habe ich. Ich bin auch sofort in die Geschichte eingetaucht. Das Buch lässt sich richtig schön flüssig lesen und ich hoffe, dass ich heute endlich ordentlich aufholen kann.


    Die Diskussion zu "was ist spack" hier fand ich lustig. Wenn wir sagen, was sind das denn für Spacken oder die Spacken, die da ständig die Hauptstraße rauf und runter brettern mit ihren aufgemotzten Autos, etc., dann meinen wir mit Spacken Vollidioten. :lache

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Zitat

    Original von Toebi
    Die Diskussion zu "was ist spack" hier fand ich lustig. Wenn wir sagen, was sind das denn für Spacken oder die Spacken, die da ständig die Hauptstraße rauf und runter brettern mit ihren aufgemotzten Autos, etc., dann meinen wir mit Spacken Vollidioten. :lache


    :write
    So hatte ich das auch zuerst verstanden. Wieder was dazugelernt :grin

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Ich habe gestern abend auch den ersten Teil beendet, und bin bisher absolut begeistert. Der Schreibstil hat mich von Anfang an gefesselt, vor allem der Prolog, danach musste ich einfach weiter lesen.


    Die Schriftgröße habe ich übrigens überhaupt nicht als klein gefunden, was wohl daran liegt, dass das Buch, das ich vorher gelesen habe, noch kleiner und enger bedruckt war. :lache


    Sehr berührend fand ich, wie Tim mit dem Tod seiner Eltern umgegangen ist, wie er fest damit rechnete, dass sie wie im Fernsehen wiederkommen, und dann anhand einer Fliege lernen musste, was Tod eigentlich bedeutet.


    Die Lieblosigkeit in der Familie empfand ich als sehr bedrückend, vor allem, als Tim dann glücklichere Familien kennenlernte.


    Die Erzählung aus Sicht von Tim empfand ich als sehr glaubwürdig.


    Schmunzeln musste ich bei den Tapes, auch ich habe stundenlang vor dem Radio gehockt und aufgenommen, und natürlich habe auch ich Anfänge verpasst und Erfahrungen mit reinquatschenden Moderatoren gemacht. :schlaeger :rofl Ich erinnere mich an ein Band, das nachher schon leicht geleiert hat, weil ich so oft gespult/überspielt/abgespielt habe. :lache


    Nun bin ich gespannt, wie es weiter geht, Tim hat an einem Tag seine beiden engsten Bezugspersonen verloren, von Melanie wurde er verraten, Kuhle hat er verraten. Ob er tatsächlich versucht hat, Sabrina zu vergewaltigen? Eigentlich traue ich es ihm nicht zu, andererseits muss er doch sehr verzweifelt gewesen sein, dass seine Liebe so aussichtslos war, und dann der Alkohol und die Drogen? Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht!

  • Was seid ihr bloß alle wieder schnell, einen Tag später posten und es stapeln sich die Beiträge :cry


    Zitat

    Original von Batcat
    IAuch nach Jahren, in denen Tom bei Jens und Ute lebt, ist er noch kein vollwertiges Familienmitglied, selbst für seine Pflegebrüder nicht.


    Tom hat auch bei Jens und Ute gelebt? :grin


    Ich war sehr angetan von dem Geburtsdatum, immerhin bin ich auch ein 13. August Kind. :-]


    Der Fehler auf Seite 30 ist mir auch aufgefallen. ;-)


    Ich fands heftig, wie Jens an der Unfallstelle einfach so sagt "Ach ja, da ist es passiert". Schon gefühllos.


    Auf Seite 40 bin ich etwas irritiert: Tim sagt "Ich war konsterniert" Vielleicht versteh ich da etwas mit dem Schreiben in der Ich-Form nicht, aber ich hatte das Gefühl, dass die Teile, in denen Tim Jung ist auch aus der Sicht des jungen Tim beschrieben werden... woher sollte er da ein Wort wie konsterniert kennen?


    Mir gefiel es, dass der Schreibstil immer zum Alter von Tim passte. Was mir weniger gefiel, dass es am Ende ein wenig zuviel des "Mistes" war. Pflegefamilie mit gescheiterter Ehe, in dem ein Knd verschwindet und auch noch einen besten Freund, der eine Vergewaltigung versucht, und eine erste Freundin, die ihn sitzen lässt? Hm.


    Die Beziehung mit Melanie fand ich sehr seltsam. Die hatten ja quasi Sex bevor sie das erste Mal länger miteinander gesprochen haben O_o Auch die Art und Weise, wie Tim "verliebt" war, fand ich seltsam. Er wäre quasi in jede verliebt gewesen, die mit ihm in dem Kino gesehen und mit ihm rumgemacht hätte...


    Was mich noch interessieren würde: Wer trägt heutzutage noch blaue Uniform? Heut waren zwei Herren in Blau auf dem Bahnsteig und eine Frau meinte zu ihrem Kind "Die sind von der Polizei" :gruebel

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von JASS ()

  • Zitat

    Original von JASS


    Was mich noch interessieren würde: Wer trägt heutzutage noch blaue Uniform? Heut waren zwei Herren in Blau auf dem Bahnsteig und eine Frau meinte zu ihrem Kind "Die sind von der Polizei" :gruebel


    Guckst du hier, die Polizei verschiedener Länder wird gerade auf blau umgestellt. Das haben auch andere Länder so (guckst du SOKO Rostock, die haben eine dänische "Kollegin" in Blau, während die deutschen "Polizisten" alle in grün-beige herrumrennen.

  • Zitat

    Original von JASS
    Tom hat auch bei Jens und Ute gelebt? :grin


    Ich habe vorhin erst in einem der anderen Abschnitte gefragt, ob ich die einzige bin, die in den Postings ihre liebe Not damit hat, Tim und Tom nicht miteinander zu verwechseln.... und prompt wird mir so ein Fauxpas unter die Nase gerieben. :rofl


    Tim "verrät" Kuhle ja in gewisser Weise, das stimmt wohl. Doch er war ja zugesoffen bis oben hin und nicht weiter zurechnungsfähig. Hätte er Kuhle wieder getroffen, hätte sich das auch sicher ratzfatz aufgeklärt. Beziehungsweise, hätte er weitere Aussagen machen müssen, weil das ganze vor Gericht kam (z.B.), hätte er nüchtern vermutlich auch eine differenziertere Aussage gemacht. Zumindest habe ich mir das so gedacht. ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Batcat : Schon richtig. Aber es geht - sollte gehen - auch darum, daß Tim eigentlich kein wirkliches Vertrauen empfindet, weil er (noch) nicht weiß, was das ist, wie sich das anfühlt, wie man das macht. Umso mehr, da ihn Melanie gerade hintergangen hat.

  • Zitat

    Original von Tom
    Batcat : Schon richtig. Aber es geht - sollte gehen - auch darum, daß Tim eigentlich kein wirkliches Vertrauen empfindet, weil er (noch) nicht weiß, was das ist, wie sich das anfühlt, wie man das macht. Umso mehr, da ihn Melanie gerade hintergangen hat.


    Ich habe diese Szene eigentlich gar nicht mit noch zu lernendem Vertrauen in Verbindung gebracht, sondern als das Ende einer Freundschaft, die sich "totgelaufen hat", wie das eben in dem Alter oft so ist. Die Interessen gehen auseinander und irgendwann kommt der Gedanke: was weiß ich eigentlich vom anderen? Kenne ich den anderen? Will ich ihn eigentlich noch kennen?

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Ich habe diese Szene eigentlich gar nicht mit noch zu lernendem Vertrauen in Verbindung gebracht, sondern als das Ende einer Freundschaft, die sich "totgelaufen hat", wie das eben in dem Alter oft so ist. Die Interessen gehen auseinander und irgendwann kommt der Gedanke: was weiß ich eigentlich vom anderen? Kenne ich den anderen? Will ich ihn eigentlich noch kennen?


    Für mich hatte das weder mit "Vertrauen lernen", noch mit einer "totgelaufenen Freundschaft" zu tun.
    Er wurde verletzt, zutiefst verletzt.
    Gerade zu dem Zeitpunkt, an dem er angefangen hatte, die wirkliche Welt ausserhalb seiner gefühlssterilen Pflegefamilie zu erkunden.
    Die Welt mit echten Gefühlen, denen er sich öffnet und anderen erlaubt, sich ihm zu nähern, sie an sich heranlässt.
    In dem Moment wird er betrogen, er fühlt sich veraten und verkauft.
    Der einzige, der ihm helfen könnte, braucht aber selbst Hilfe von ihm, was er jedoch nicht erkennt weil er im Selbstmitleid zerfließt.
    Er lässt sich treiben, deshalb verliert er nicht nur Melanie, sondern auch Kuhle.
    Aus der Unfähigkeit heraus, die aus seinem Unwissen resultiert, mit dieser Situation fertig zu werden, erhält sein Leben die dritte große Wende (1. Tod der Eltern; 2. die Beziehungen zu Kuhle und Melanie).

  • Mir hat der erste Abschnitt auch richtig Spaß gemacht.


    Das Leben von Jens und Ute ist so total daneben und ich habe mich zwischendurch schon gefragt, wieso sie überhaupt Tim bei sich aufnehmen durften. Das passt alles irgendwie so gar nicht zusammen.


    Beim zusammenmischen der Tapes, Aufnahme vom Radio, etc. musste ich doch auch sehr schmunzeln. Ich muss leider auch bekennen, dass ich das früher genauso gemacht habe :lache


    Seit Beginn des Buches lese ich immer Tim Curry und nicht Köhrey und gegen Ende des Abschnitts kommt ja auch die Diskussion.


    Ich bin wirklich gespannt, wo Kuhle abgeblieben ist. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass er der Vergewaltiger ist.


    Besonders lachen musste ich auch bei der Beschreibung von Kuhles Mutter. "gebirgig"... und dann noch der Vergleich, das fand ich sprachlich mal sehr gelungen, mal was ganz anderes.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Zitat

    Original von Toebi


    Beim zusammenmischen der Tapes, Aufnahme vom Radio, etc. musste ich doch auch sehr schmunzeln. Ich muss leider auch bekennen, dass ich das früher genauso gemacht habe :lache


    So zehn Jahr früher hatte man das Mikro vom Tonband an die Lautsprecher vom Fernseher gestellt, ausgepegelt und ist zum Fernsehen von Rockpalast in die Kneipe zur Massenveranstaltung und hat das dann laufen lassen. Ich habe da kürzlich wieder ein Band gehört The Who und Greatful Dead - absolut Kult- aber eine Qualität - unterhalb der Grassnarbe.

  • Ich hab die letzten Kapitel jetzt auch durch und war bisschen überrascht.
    Ute stellt fest, dass Mark verschwunden ist. Endlich kommen auch in dieser Familie mal ein paar Gefühle ins Spiel. Als sich dann noch Kuhles Mutter und Melanies Vater so nett kümmern, hatte ich fast die Hoffnung, es wird jetzt familienmäßig für Tim besser laufen. Mark bleibt allerdings verschwunden, Jens zieht plötzlich aus. Und das Thema ist vom Tisch. Das ging mir bisschen schnell.
    Tim erwischt Melanie mit einem anderen und es kommt zur Trennung. Auch da keine näheren Infos mehr.
    Hat Kuhle Sabrina nun vergewaltigt oder nicht? Da kommt auch nichts mehr, ausser: "Ich sah Michael Kuhlmann und Melanie Schmöling in diesem Jahrtausend nicht mehr." S. 107
    Damit ist wohl die ganze Geschichte beendet. Da hätte ich einfach mehr erwartet. Für Tim bricht doch damit erneut eine Welt zusammen. Vielleicht noch schlimmer, als nach dem Tod seiner Eltern. Pflegefamilie futsch, bester Freund weg, und die Liebe seines jungen Lebens geht fremd. Das alles in einem Satz beendet, fand ich bisschen dürftig.
    Vielleicht wird es ja später in einer Rückblende näher erläutert :gruebel

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Ich stecke noch mittendrin im ersten Abschnitt, aber nur, weil ich umständehalber kaum zum Lesen komme. Ich könnte das Buch glatt in einem Rutsch durchlesen. Bis jetzt jedenfalls.


    Schön für mich: Ich bin nur ein Jahr jünger als Tim und habe daher im gleichen Alter die gleichen Zeiten durchlebt und verbinde diese mit den gleichen Hits. (Gruselig, was so alles Nr. 1-Hit wurde und wird ...)


    Jens ist ein herrlich verschrobener Charakter. Seine Sheriff-Geschichte gefällt mir sehr gut, einschließlich der Pförtner-Pointe.


    Die Szene, als die Familie während der Berlinfahrt die Unfallstelle passiert, fand ich sehr authentisch. Ich habe als kleines Kind meine Mutter durch einen Autounfall verloren, und in den Jahren danach wurden der Unfall und meine Mutter nie wieder erwähnt. Auch ihre Fotos wurden in eine Kellerkiste verbannt. Alles, um uns Kindern die Trauer zu "ersparen" (...). Eines Tages, ich war ca. 12, fand ich bei meiner Oma einen Zeitungsartikel über den Unfallhergang. Da fiel mir auf, dass ich mich nie gefragt hatte, was damals eigentlich genau geschehen war, wo das passiert war und ich hätte nicht sagen können, ob ich traurig gewesen war. Mir ging es exakt wie Tim Köhrey!


    Jetzt ist Tim zum ersten Mal verliebt, seine Freundschaft mit Kuhle finde ich richtig gut, und ich bin gespannt, wie es weiter geht. :-)

  • Da ist mir gerade noch etwas eingefallen.
    Auf Seite 65:

    Zitat

    Mein Selbstbewusstsein war gestiegen, hatte sich überhaupt erst entwickelt, zumal Mama Kuhlmann mit immer häufiger über die dunkelblonden, fast schwarzen Haare strich......


    Dunkelblonden, fast schwarzen Haare????? Tom, wie geht das denn? Dunkelbraun, fast schwarz, ja, aber dunkelblond, fast schwarz?