'Geisterfahrer' - Seiten 001 - 108

  • Zitat

    Original von Leonae
    Tom, wie geht das denn? Dunkelbraun, fast schwarz, ja, aber dunkelblond, fast schwarz?


    Ich bin zwar nicht Tom, aber wir hatten die Frage an anderer Stelle schon, glaub ich. Er findet, dass es eigentlich kaum einen Unterschied zwischen dunkelblond und braun gibt. Dementsprechend dann auch kaum einen zwischen dunkelblond und schwarz. Männer halt ;-)! Das soll er in Gegenwart einer Frau lieber nicht zu laut sagen :grin!

  • Zitat

    Original von Groupie


    Ich bin zwar nicht Tom, aber wir hatten die Frage an anderer Stelle schon, glaub ich. Er findet, dass es eigentlich kaum einen Unterschied zwischen dunkelblond und braun gibt. Dementsprechend dann auch kaum einen zwischen dunkelblond und schwarz. Männer halt ;-)! Das soll er in Gegenwart einer Frau lieber nicht zu laut sagen :grin!


    Dieser Farbton wird dunkelblond genannt. Da ist schon noch ein grosser Unterschied zu schwarz. :lache

  • Ich habe gerade nachgeschaut. Dunkelblond ist laut Farbtypenlehre "fast braun". Ihr habt also recht; ich werde gleich beim Verlag anrufen und darum bitten, daß die Auflage eingestampft wird. ;-) Spaß beiseite: Ich notiere mir das. Danke!

  • Zitat

    Original von Groupie
    Männer halt ;-)! Das soll er in Gegenwart einer Frau lieber nicht zu laut sagen :grin!


    Frei nach dem Motto: Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frauen. :lache

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Dieser Farbton wird dunkelblond genannt. Da ist schon noch ein grosser Unterschied zu schwarz. :lache


    Danke für den Link Rosenstolz, ich habe schon überlegt, ob ich Tom eines meiner Löckchen schicken soll. :grin

  • So, jetzt komme ich auch endlich zum Schreiben: :-)


    Mir hat auch der schöne lakonische Stil gefallen, den Tom so gut beherrscht. Und von der Plot-Struktur her hat es mich sehr an den Idiotentest erinnert - lieblose Kindheit - emotionaler Knacks - Alkohol - Weglaufen. Auch einige der Figuren und Motive tauchen wieder auf, teilweise in etwas veränderter Form.


    Den Soundtrack zum Buch finde ich klasse, ich habe die Titel nach einer Weile am Anfang des jeweiligen Kapitels gelesen, eben als Soundtrack zum Kapitel. Das versetzt einen als Leser noch besser in die beschriebene Zeit hinein.


    Tom scheint wirklich gut recherchiert zu haben über die 80er Jahre in Hannover (bin ja selber da aufgewachsen). :grin


    S. 30: Ja, die Mark-Jens-Verwechslung beim Transit ist mir auch ins Auge gesprungen. (Die blond-schwarzen Haare und die Offenkartoffeln auch - Tom, falls du fürs nächste Buch noch eine Testleserin gebrauchen kannst, man sagt mir dafür ein gewisses Talent nach... :grin)


    S. 32: Bei der ersten Beschreibung von Kuhle hatte ich sofort ein Bild im Kopf: blonde Igelfrisur, Pausbacken mit roten Flecken drauf, geringeltes Poloshirt, schlechtsitzende Jeans, ausgelatschte Adidas-Turnschuhe. Tom, ich weiß nicht, wie du das machst, dass mit den wenigen Worten, mit denen du deine Figuren charakterisierst, so ein plastisches Bild entsteht. :anbet


    S. 40: Wichsen - glaubwürdig aus der jeweiligen (Alters-)Perspektive des Jungen erzählt, ohne peinlich zu sein, schön!


    S 42 "Referenzniete" :lache Tom, ist das deine Wortschöpfung?


    S. 52: "Schließlich gehörte ich nicht zur Familie." - Puh, was für ein harter, trockener Satz. Großartig!


    S 54: Das Thema die dicke Familie Kuhlmann und ihr Fleischkonsum scheint mir ein bisschen zu klischeehaft lustig sein zu wollen. Für mich nicht die stärkste Stelle im Buch.


    S. 58: Was ist mit Ute los? Und was mit Mark? - Hier wird gut Spannung erzeugt. Ich wollte eigentlich an dieser Stelle aufhören für heute. Ging aber nicht. Tom, du bist gemein! :-)


    S 63: Ja, die Tapes. Kenne ich auch noch: Die Knöpfe am Kassettenradio immer vorsorglich auf "Aufnahme" und "Pause" gestellt, damit man ohne hörbaren Übergang aufnehmen konnte, wenn einer der Titel kaam, die man unbedingt mitschneiden wollte. Und dann musste man natürlich Covers basteln und den Tapes pseudo-englisch klingende Namen geben. Hach ja. :lache


    S 69/70:"schleppten die große Holzbox ... als würden wie uns selbst zu Grabe tragen" - :grin Ein klasse Satz!

  • Zitat

    Original von flashfrog
    S. 30: Ja, die Mark-Jens-Verwechslung beim Transit ist mir auch ins Auge gesprungen.


    Die ist übrigens von einem Testleser bereits im Vorfeld dem Herrn Autor mitgeteilt worden. Der das aber anscheinend lässig übergangen hat. ;-)


    Gruss,


    Doc, Crash Test Dummy

  • Herr Autor, natürlich geblendet vom nahenden Ruhm, Reichtum und Groupieansturm, hat gerade nochmals seine Archive durchwühlt, aber die entsprechende Dummymeldung nicht gefunden. :wow


    (Edit: Doc, bitte nochmals in die Mailbox schauen!)

  • Zitat

    Original von Tom
    Herr Autor, natürlich geblendet vom nahenden Ruhm, Reichtum und Groupieansturm, hat gerade nochmals seine Archive durchwühlt, aber die entsprechende Dummymeldung nicht gefunden. :wow


    Der Dummy und der Autor haben u. a. über diesen Punkt, wie über einige andere, telefonisch konferiert. Der Herr Autor hat sich diesen nach eigenem Bekunden auch notiert, anschließend aber vielleicht zu guten Sex oder drölf Biere gehabt und die (geistige) Notiz übersehen. Macht aber auch nix, es ist ja auch so ein tolles Buch geworden.


    Gruss,


    Doc, Mmm mmm mmm mmm

  • Liegt vielleicht daran, daß ich dieses Gehirn-Jogging-Dingens damals noch nicht hatte. ;-)


    Ich werde morgen früh mal die Notizen durchkramen. Bis dahin ist die Richtigkeit Deiner Behauptung mit 60%iger Wahrscheinlichkeit angenommen. :-)

  • :wow Das ist die Strafe, wenn man erst 2,5 Tage nach offiziellem-Leserundenbeginn zum Posten kommt, man muss sich durch Seiten voll Postings lesen :cry Ich hab sie jetzt nur überflogen und habe das Buch innerhalb von 2 Tagen auch ratzfatz durchgelesen, deshalb kommen meine Anmerkungen jetzt quasi im Nachhinein.


    Toms Stil gefällt mir wahnsinnig gut - die perfekte Mischung aus Distanziertheit und Inneneinsichten - für mein Empfinden genau richtig. Und du beherrschst es wahrhaftig, deinen Lesern mal eben aus dem Nichts einen Schlag in die Magengrube zu versetzen :lache - so fühlte es sich bei mir zumindest an einigen Stellen an, berühmtestes Beispiel auf S. 99... Da musste ich wirklich schlucken und nochmal lesen. Und nochmal. Puh.


    Die Figuren gefallen mir auch sehr, nicht zu überzeichnet, aber auch nicht weichgespült, mensch, ich finde gerade nichts zu meckern! :grin

  • Bei dieser Leserunde habe ich mal pünktlich angefangen und doch hänge ich durch Erkältung hinterher und muss mich jetzt auch noch durch etliche Beiträge wühlen. Ihr solltet euch schämen so viel zu schreiben :nono :lache


    Also gut finde ich, dass die Kapitel schön kurz sind und den Schreibstil mag ich auch. So lässt sich das Buch ganz flüssig lesen.


    Die Situation in der Pflegefamilie ist wirklich schrecklich. Die Kommunikation ist völlig dahin und es herrscht Lieblosigkeit. Klasse finde ich, wie Jens immer sagt: "Das ist ill-egal." :lache Mit dem Umzug wird es nur schlimmer. Tim wird überhaupt nicht integriert, Ute geht fremd, Jens trinkt und zieht schließlich aus, Frank ist ein Punk und Mark nimmt Drogen und verschwindet letztendlich. Ich finde, der langsame Zerfall dieser Familie und die immerherrschende Kälte wird sehr gut dargestellt.


    Umso mehr hab ich mich dann für Tim gefreut, dass er in Berlin in Kuhle einen Freund und in Melanie die erste große Liebe gefunden hat. Schade, dass das nun vorbei ist und ich bin auch schon gespannt, ob sie sich wiedersehen und sich da noch was klärt oder ändert.


    Von den Songs kenne ich einige. Wahrscheinlich auch alle, bloß nicht vom Namen her. Und dass obwohl ich 89 geboren wurde. Die Welt der Schallplatten und der Osten sind mir also sehr fremd und es ist echt spannend was darüber zu erfahren.


    Und ja irgendwie erinnert mich die Geschichte von Tims Jugendjahren an den Anfang des Buches "Liegen lernen" von Frank Goosen. Da hat ein Junge auch seine erste große Liebe gefunden und verloren und es spielte auch zu der DDR-Zeit.


    Ich bin schon gespannt auf den zweiten Teil und zu sehen, wie Tim sich entwickelt hat und inwiefern seine Kindheit und Jugend Einfluss darauf hat.

  • So, nun bin ich auch mit dem 1. Teil durch.


    Es ist mein erster Liehr. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, warum ich bisher noch keinen von Tom´s Romanen gelesen habe.


    Der Einstieg fiel mir schwer, ich konnte die ersten 50 Seiten so gar keinen Zugang zu dem Buch finden, dann war ich aber mittendrin. Das Buch ist ein leiser Roman, der trotzdem eine Intensität hat, derer man sich nicht entziehen kann.


    Oft habe ich gedacht ich lasse über youtube und Co. den passenden Titel mitlaufen, war aber so gefesselt von der Handlung, dass ich es nicht schaffte mich zu lösen.


    Ich empfand es als sehr interessant über Tim´s Kindheit zu lesen, wenn es mich auch sehr irritierte, wie schnell er sich damit abgefunden hatte von jetzt auf gleich keine Eltern mehr zu haben, keine Fotos und eine sehr lieblose, kalte Pflegefamilie. Ticken Jungs da wirklich so anders???


    Seine Pflegebrüder sind auf eine Weise sympathisch, aber irgendwie auch sehr abgestumpft. Erschreckend fand ich, dass niemand so richtig Mark´s Wesensveränderung bemerkte, und auch niemand sich wirklich interessierte, dass er ganz verschwand.


    Jens....ich bin zwiegespalten. Einerseits tut er mir sehr leid, andererseits hab ich beim lesen immerzu gedacht ich möchte dem mal in den Allerwertesten treten, damit der mal ins schwitzen kommt, und wach wird. Er hat ja nicht mal bemerkt, dass seine Frau ihn betrog. Oder vielleicht war er wie erstarrt und konnte nicht reagieren? Sein Ende empfand ich als sehr traurig, zumal er ja erst so spät gefunden wurde...
    Immer wenn Jens "Das ist ill- egal" sagte, hab ich gedacht von seinem Wesen her hört es sich an wie "Das ist EH egal..." Ist das auch so von Dir gemeint Tom?


    Die Stiefmutter empfand ich als sehr unsympathisch und mag auch gar nicht wirklich viel zu ihr schreiben.


    Kuhle mochte ich sofort...und ich will einfach nicht glauben, dass er diese Tat wirklich begangen haben soll. Ich bin gespannt ob es am Ende noch aufgeklärt wird.


    Ich habe richtig mit Tim und seiner Melanie mitgefiebert, und mich mit ihm gefreut das er endlich nach soviel Kälte das große Glück gefunden hat. Ich hätte nie von ihr gedacht, dass sie ihn so kalt abserviert. Irgendwie fand ich die Passage nicht rund, ich hätte lieber weiter pink gelesen, aber ist klar- paßt nicht zu seinem weiteren Lebenslauf.


    So, und nun werde ich in Teil 2 weiterlesen :-].

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Hallo, Katja.


    Zitat

    Immer wenn Jens "Das ist ill- egal" sagte, hab ich gedacht von seinem Wesen her hört es sich an wie "Das ist EH egal..." Ist das auch so von Dir gemeint Tom?


    Eine interessante Lesart. Tendentiell würde ich Dir fast zustimmen, obwohl ich das vor allem gewählt habe, um darauf hinzuweisen, wie stark Jens seine emotionalen Defizite auf diese Art zu kompensieren versucht. Aber, ja. Wie egal ihm der Rest ist. Möglicherweise habe ich das so gemeint. ;-) (Manchmal weiß man das beim Schreiben einfach noch nicht. :grin)

  • Natürlich hast Du es so gemeint, Dein Unterbewußtsein war nur noch nicht bei Dir angekommen :lache.

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Jetzt bin ich auch am Ende von Abschnitt 1 angekommen. Irgendjemand hat hier was von "Schlägen in die Magengrube" geschrieben. Das war für mich der Satz, dass Tim weder Melanie noch Kuhle in diesem Jahrtausend wiedergesehen hat. Kuhle war doch sein Freund, wenn auch nicht mehr so dick. Wäre da nicht nach so einem denkwürdigen Abend eine Kontaktaufnahme normal gewesen?


    Dass Kuhle versucht haben soll, Sabrina zu vergewaltigen, ist für mich bis jetzt das einzige unrealistische Ereignis in diesem Roman. Das passt nicht zu ihm.


    Der Zerfall von Tims Pflegefamilie ist entsetzlich - ganz besonders das Verschwinden von Mark. Überhaupt, dass seine Drogenprobleme einfach "übersehen" wurden.


    "Big Apple" - war das nicht die Disco, in der Christiane F. immer herumstolperte? Dann war ich dort auch schon mal. Anno 1985. :-]

    Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

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  • Zitat

    So zehn Jahr früher hatte man das Mikro vom Tonband an die Lautsprecher vom Fernseher gestellt, ausgepegelt und ist zum Fernsehen von Rockpalast in die Kneipe zur Massenveranstaltung und hat das dann laufen lassen. Ich habe da kürzlich wieder ein Band gehört The Who und Greatful Dead - absolut Kult- aber eine Qualität - unterhalb der Grassnarbe.


    @ beowulf: jaaaa, genau :lache, kann mich noch daran erinnern, dass wir keinen Videorekorder hatten und mein Vater auf die Art und Weise irgendwelche Büttenreden diverser Karnevalsveranstaltungen im Fernsehen aufgenommen hatte :lache Das war wirklich weit unter der Grasnarbe!

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend