'Geisterfahrer' - Seiten 109 - 198

  • Zitat

    Original von Königstochter


    S. 189 fand ich sehr amüsant. Tim hat gerade erfahren, dass Gisela schwanger ist und mit ihm in einem Reihenhaus leben will... Goersch scheint irgendwie zu verstehen, was abgeht. Aber statt miteinander drüber zu reden, drinken sie lieber einen miteinander... Ich glaube Frauen hätten sich an dieser Stelle unterhalten, sich gegenseitig ermutigt und über mögliche Lösungen diskutiert. Diese dann wieder verworfen um noch eine viel bessere Lösung zu finden... :lache


    :lacht :lacht :lacht


    Das trifft es genau.


    Aber: Frauen denken, Männer reden zu wenig.
    Männer denken, Frauen reden zu viel.

  • Wissenschaftlich erwiesen ist, das Männer wesentlich weniger reden als Frauen- sie brauchen die Zeit zum denken.
    Was Frauen in dieser Zeit tun? Da schweigt der Gentleman.


    Das beschreibt auch Tim- der größte Beweis von Freundschaft ist wenn man zusammen schweigen kann und mit Kuhle kann er das, mit Goersch auch...

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Also nun mal langsam die Damen- ein Warenwirtschaftsprogramm zu programieren geht nicht so eben ohne zu denken und Entscheidungen zu treffen.


    Tim hat zumindestens gelernt seinem Leben eine Struktur zu geben, ein bürgerliches Leben zu leben und zu arbeiten mit einer generell vorhandenen Erfolgsbilanz- auch wenn das nicht seinem Lebensplan entsprochen hätte- hätte er den einen gehabt.

  • Na, gut ;-)! Fügen wir eben noch AUF PRIVATER EBENE hinzu! Ich glaube, da musste er nichts groß entscheiden. Ob er gelernt hat, seinem Leben eine Struktur zu geben oder ob die Struktur sich auf sein Leben gelegt hat, darüber wäre auch noch zu streiten.

  • Typen wie Tim sind prinzipiell allen Frauen ein Graus - würde ich mal behaupten, aber was mich wirklich wundert, ist, Tom, wie du es geschafft hast, dass ich zum ersten Mal "einen wie ihn" verstehen kann - das gilt für diesen und den nächsten Teil, Respekt!

  • Oje, Tim hat sich verheiraten lassen und wechselt auf diese Weise ( es war ja ein abgekartetes Spiel und er wollte wohl die Wahrheit nicht erkennen ) auf die "andere Seite des Lebens" mit Reihenhaus, Kind, festem Job usw.


    Es war schon ziemlich erschreckend, wie leicht man ihn manipulieren konnte - aber das Ganze passte ja perfekt zu seinem gegenwärtigen Allgemeinzustand "Flucht".


    Danach kurz und bündig in Kapitel zweieinhalb nach langen Jahren das Erwachen.

  • Zitat

    Original von milla
    Typen wie Tim sind prinzipiell allen Frauen ein Graus - würde ich mal behaupten, aber was mich wirklich wundert, ist, Tom, wie du es geschafft hast, dass ich zum ersten Mal "einen wie ihn" verstehen kann - das gilt für diesen und den nächsten Teil, Respekt!


    Typen wie Gisela, sind prinzipiell allen Männern ein Graus - würde ich mal behaupten, aber leider, Tom, du konnstest keinerlei Verständnis für sie bei mir entwickeln :grin

  • Zitat

    Original von beowulf
    Also nun mal langsam die Damen- ein Warenwirtschaftsprogramm zu programieren geht nicht so eben ohne zu denken und Entscheidungen zu treffen.


    Tim hat zumindestens gelernt seinem Leben eine Struktur zu geben, ein bürgerliches Leben zu leben und zu arbeiten mit einer generell vorhandenen Erfolgsbilanz- auch wenn das nicht seinem Lebensplan entsprochen hätte- hätte er den einen gehabt.


    Ich denke - und für mich kommt das so raus - daß Tim sich mit seinem Leben arrangiert hat und für sich das Beste daraus gemacht hat, soweit das eben phlegmatisch möglich war.


    Theoretisch hätte er auch noch ewig so weitermachen können in seinem Wachkoma.


    So ein lethargisches Leben zu ändern und zu spüren: Da geht noch was. Das Leben hält noch mehr bereit für mich. Das war noch nicht alles. - Dazu braucht es schon einen Schubs. Und nachdem Tim sich nun schon so lange im falschen Leben befunden hat, mußte der Schubs natürlich entsprechend groß ausfallen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Das erste, was mir nach diesem Abschnitt einfiel war "oh mein Gott, wie kann man sich plötzlich nur so um 180 Grad drehen"? So ein Lebenswandel und dann Gisela und er stimmt doch ziemlich spontan einer Heirat zu.... Ich kann es nicht fassen. Nur weil die Frau schwanger ist, muss man doch nicht gleich heiraten oder war das damals auch noch immer so? Aber wahrscheinlich war Tim mehr der Auffassung, dass dies seine Chance ist und er mit einer eigenen Familie einen Neuanfang starten kann.


    Ich bin gespannt, wie das noch enden wird und ich frage mich auch, in welchem Zustand er irgendwann Kuhle wieder ausfindig machen wird. Kuhle muss doch einfach irgendwann wieder auftauchen, oder?


    Außerdem würde ich auch gerne wissen, ob Mark noch im 3. Teil auftaucht.


    Mal schnell :lesend

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Hier ind ganz schön viele Infos in dem Teil, die wohl erst in den dritten Teil gehören... *mal halbherzig ein bisschen streng guck*


    Wann genau war Frank mit Tim in Osterberlin? Vor Jens' Tod, danach? Ab wann hatten die beiden Kontakt?


    Den Charakter von Pepe fand ich ja herzallerliebst, vor allem die Macke mit den Zigarillos (so hießen die doch, oder?). Ich vermute, dass er aber auch ne andere Seite hat, bei der er dann mit nem Baseballschläger vor einem steht (oder denk ich da jetzt zu sehr an den Dealer in dem Film 23?)


    Wo wir bei Filmen sind: Den Namen Marla kenn ich nur aus Fight Club :grin


    Waren die 40 Bier eigentlich eine Hommage an Idiotentest?


    Was ist ein Schlepper? Soll der Leute in den Puff holen?


    Und wann hat Tim eigentlich mit Rauchen angefangen?


    Außerdem würde mich interessieren, ob Tom dieses ausgelaugte Gefühl nach einer Tour selbst erlebt hat. :-)


    Dass Gisela nach Wochen kaum wissen kann, dass sie schwanger ist, war sowas von offensichtlich :rolleyes Besonders nach den vorherigen, ach so dezenten Andeutungen von all den merkwürdigen, seltsamen, komischen Blicken von Gisela + Bruder. Die haben sich den Dummen gesucht, der ihre Dorfgeschichte nicht kennt.


    Ach ja, was ich schön gestaltet fand, war der Personenaustausch. Eine richtige, echte Freundschaft gegen mehrere Bekannte. Sehr gelungen. Mehr soziale Kontakte heißt nicht bessere...


    Sympahtisch... hm, keine Ahnung, ob Tim sympathisch ist. Mir sind die Gedanken, die ihm Tom in den Mund legt sympathisch :grin Und solange die Parkinson-Straßen stimmen, na, da soll der Tim doch vor sich hinottern.


    Ich hab das Gefühl, der Sprachstil hat sich wieder dem Alter und der Situation des Protagonisten angepasst. :-)


    Warum steht vor dem dritten Teil eigentlich keine Jahresangabe?


    Und sonst... ach ja, die 16 Kahre nachzurechnen von 1989 fand ich nicht so schwierig. :-)

  • Sodale.
    Psychologisch finde ich das alles sehr schlüssig konstruiert (wenn auch ein klein wenig konstruiert eben): Tim flüchtet nach seiner Enttäuschung, weil er glaubt, wieder (wie in seiner Kindheit) von den Menschen, die ihm am meisten bedeuten, verraten und verlassen worden zu sein, vor allen menschlichen Beziehungen.
    Gleichzeitig scheint er sich aber doch nach der Geborgenheit einer Familie zu sehnen, vielleicht kommen da frühkindliche Erinnerungen an seine ersten 6 Jahre in der niedersächsischen Provinz hoch, vieliecht fühlt er sich deshalb dort ein bisschen "zu Hause", vielleicht sucht er in Gisela einen Melanie-Ersatz.
    Tims Flucht aus Berlin und auch seine Entscheidung, das Kind nicht ohne Vater aufwachsen zu lassen, sind für mich psychologisch sehr gut nachvollziehbar dargestellt.


    S. 125 Vierzig Biere und eine Nudelsuppe? An was erinnert mich das jetzt bloß? :chen


    S. 134: "Hinter mir hörte ich jemanden rennen, also tat ich es auch." :lache Toller Satz.


    S. 181: "in die große Stadt zu ziehen - womit sie vermutlich Uelzen meinte." :lache


    S 182-3 - das ist eine meiner Lieblingspassagen im Buch, sehr gut und witzig geschrieben!


    S 188: Ich finde es auch recht unglaubwürdig, wie Gisela nach 2 Wochen feststellen konnte, dass sie schwanger ist Zumal zur damaligen Zeit und auf dem Lande. Turbo-Schwangerschaftstests zum Selbsttesten gab es da sicher noch nicht.


    Tims Antwort auf die MItteilung der Schwangerschaft, wie auf alles andere, was ihn nicht interssiert "Verstehe." ist echt witzig. Genial! :anbet

  • Die Urinteststreifen, die etwa 14 Tage nach der Befruchtung etwas anzeigen gab es jedenfalls Anfang der 80iger, als ich Apothekenhelfer wurde schon- also in jedem Fall in den seeligen Vor-AIDS Zeiten.

  • Tom erklärte hier irgendwo, er habe einen Teil in einem Hotel geschrieben.
    Das Hotel war nicht zufällig das Chateau? :gruebel


    Aber dass Tim damals keine Verhüterli verwendete, wundert mich nicht weiter. Zuerst war er zu jung - er wurde ja quasi entjungfert, und dann war er wohl meistens nicht ganz nüchtern.
    Auch heute wird ja trotz sexueller Aufklärung bereits im Grundschulalter noch oft nicht verhütet.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Turbo-Schwangerschaftstests zum Selbsttesten gab es da sicher noch nicht.


    1989? Natürlich! Schnelltests, die bereits 14 Tage nach der Befruchtung mit 95%iger Sicherheit auf Basis der hCG-Konzentrationen Auskunft gaben, wurden 1980 eingeführt. Auf den Markt, meine ich. :grin


    Lesebiene : Nein, nicht im Chateau, da hätte meine Frau sehr wahrscheinlich Einspruch eingelegt (außerdem hätte meine Konzentrationsfähigkeit gelitten). Ich habe mich in ein Konferenzhotel am Zeuthener See zurückgezogen, das liegt südlich von Berlin in Brandenburg.

  • Tim überlegt eine Nacht und beschließt dann, sie zu heiraten? Schade. Irgendwie fing alles so gut an, endlich musste der arme Kerl mal nicht brechen. Ich bin in Gedanken bereits alle Krankheiten mit diesen Symptomen durchgegangen (Magen, Brechen, Schwindel), weil ich befürchtet hatte, Tim werde krank. Er fühlt sich mit einer Frau wieder wohl, denkt nochmal bisschen nach und dann ist sie schwanger. Ich hätte es ihm gegönnt, wenn er von selbst gemerkt hätte, dass das seine "neue Melanie" werden könnte. Das Thema ist dann wohl durch.
    Erschütternd auch der Satz, dass er seine Freunde in diesem Jahrtausend nicht wieder sehen sollte. Was macht er dort jetzt? Brav in Schwiegerpapas Firma arbeiten. Naja, auch nicht unbedingt ein Traum.
    Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von milla
    Typen wie Tim sind prinzipiell allen Frauen ein Graus - würde ich mal behaupten, aber was mich wirklich wundert, ist, Tom, wie du es geschafft hast, dass ich zum ersten Mal "einen wie ihn" verstehen kann - das gilt für diesen und den nächsten Teil, Respekt!


    ganz genauso ging es mir, in diesem Abschnitt mochte ich Tim überhaupt nicht, aber mit dem Wissen, wie und warum er so geworden ist, konnte ich ihn verstehen. Daduch hat mir dieser Abschnitt, mit dem ich anfangs doch meine Probleme hatte, dennoch immer mehr gefesselt.


    Auch der Abschnitt "Zweieinhalb" hat mir gut gefallen, gerade, dass zunächst nicht erkennbar ist, wie viel Zeit bis dahin vergangen ist, fand ich gut gelöst.


    Nun bin ich sehr gespannt, wie es im letzten Abschnitt weiter geht. Ist es wirklich sein Kind, mit dem Gisela schwanger war? Und wie wird es ihm in seiner Ehe ergehen? Ich hatte für Tim gehofft, dass er mit Gisela glücklich werden kann, zumal sie bei ihm keine Übelkeit auslöste, aber der Zwischenabschnitt klingt eher nach einer nicht glücklichen Ehe...