'Geisterfahrer' - Seiten 199 - Ende

  • Zitat

    Original von buttercup
    .... oder gibt es im RL auch Happy Ends nach über 10 Jahren :gruebel


    QED, aber schon was länger her :grin Tante Elisabeth war Krankenschwseter und verleibte sich 1936, 1939 zog "er" in den Krieg- 1942 heiratete die Tante, da sie nichts mehr von "ihm" gehört hat- der Mann fiel in den letzten Kriegstage. "Er" stand 1953 aus Kriegsgefangenschaft entlassen vor ihr. Der Rest ist Geschichte (und zwar die meiner Cousinen :grin).

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend Das Dritte Licht Claire Keegan :lesend Kirk A. Denton The Columbia Companion to modern Chinese Literature

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  • Ohja.... meine Omi durfte ihre erste große Liebe nicht heiraten (zu jung etc.). Die beiden verloren sich aus den Augen. 50 Jahre später laufen sie sich zufällig über den Weg... und werden wieder ein Paar, bis zu ihrem Tod. *findet das schwer romantisch*

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Tom
    BTW, ich freue mich sehr über die Intensität dieser Leserunde - und möchte die Gelegenheit nutzen, Euch ein herzliches Zwischendanke zu sagen! :anbet


    Ich denke, das können wir ohne Weiteres zurückgeben für das geduldige Beantworten unserer Fragen usw.

  • Mir war der Zeitsprung auch nicht zu groß, im Gegenteil, ich glaube ich hätte noch mehr Szenen mit Gisela (omg :keks) nicht verkraftet *g*.


    So rundum happy ist das Happy End ja nicht - aber genau richtig, die Entwicklungen der einzelnen Personen sind überhaupt nicht vorhersehbar (zumindest für mich nicht), was ich sehr schätze :-] Allerdings Kuhle und Sabrina als Psychotherapeuten... und Psychotherpaueten-Eltern... *prust* - köstlich! Überhaupt lebt der Roman meiner Meinung nach nicht nur von dem lakonischen Witz, sondern auch den kleinen Gesten, die vielleicht nicht viel zur Handlung, dafür umso mehr zur Authentizität und der Stimmigkeit der Figuren beitragen.


    Für mich ein rundum gelungenes Lesevergnügen, und das obwohl zugegebenermaßen immer misstrauisch bin, wenn Bücher schon so viele Vorab-Lorbeeren (hier im Forum) bekommen, zu oft habe ich dir Erfahrung gemacht, dass meine (daraufhin viel zu hohen) Erwartungen dann enttäuscht wurden, aber hier... :anbet


    Danke für die Reise in die 80er und in die eigene Vergangenheit, die ich doch an der ein oder anderen Stelle hieir wiedergefunden habe! :grin

  • Der Zeitsprung... die Frage ist vermutlich, was für ein Buch möchte man lesen. Es wäre mit einem Zeitsprung von 3-4 Jahren definitiv nicht dieses Buch, es gäbe nicht die großen Veränderungen in Berlin (vermut ich jedenfalls) und auch die Menschen könnten nicht so sehr verändert sein. Es hätte nicht den Eindruck von Verlust.


    Hätte mir 3-4 Jahre besser gefallen? Definitiv. Das wäre weniger einschneidend gewesen, weniger schmerzhaft. Wohl mehr ein "Rundum Happy End."


    Aber das ist ja nicht die Geschichte des Buches. Und ich vermute, die 17 Jahre, oder fast schon 38 Jahre, Abstinenz vom >Leben< waren genau die Geschichte, die TOm erzählen wollte.


    Ich fand den dritten Teil etwas schal... das nahezu jeder, den Tim wiedertrifft, richtig arm dran ist... *Augenbrauehochzieh*


    Sind Psychologenehepaare wirklich so schlimm in ihrer Berufsblindheit? :grin


    Das Wiederstehen mit Melanie hab ich genauso wenig verstanden wie die Beziehung damals... drei Sekunden, schon knutschen sie wieder (und haben vermutlich Sex). Das sind die einzigen Stellen im Buch, zu denen ich wirklich überhaupt keinen Zugang finde. Ich guck und gucke und verstehe nichts.

  • Hallo, Jass.


    Was jetzt kommt, ist ein bißchen halbseiden. Es ist eine schwache Erklärung, das weiß ich schon, bevor ich damit beginne, sie zu schreiben.


    Wenn man einen Krimi liest oder sich einen Tatort anschaut, dann geht es vor allem um Kausalitäten: Jemand ist getötet worden, und man fragt sich, warum das geschehen ist - zumeist geht das mit der Suche nach dem Täter einher. Aha, es war der Ehemann, der an das Geld der Frau wollte. Aha, es war der Kaufhausdetektiv, der vom Opfer in die Enge getrieben wurde und um seine berufliche Zukunft fürchtete. Man nimmt das hin, je nach dramaturgischer Umsetzung mehr oder weniger glaubwürdig; meistens gibt man sich mit eher schwachen Erklärungen zufrieden, weil der Fiktionsraum einengt und ohnehin nicht alles erklären kann. Der Leser/Zuschauer ist befriedigt, weil er eine halbwegs plausible Erklärung für das Geschehen geliefert bekommen hat. Die Kausalkette ist in sich stimmig und abgeschlossen.


    Liebe ist so ein Ding, das sich häufig nicht in Kausalitäten zwingen läßt. Liebe geschieht. Manchmal - meistens - ist es sogar den Beteiligten unmöglich, die Gründe zu erklären, oder gar den Zeitpunkt genau zu benennen, ab dem es Liebe war. Aus Sicht eines Autors einem Leser begreiflich zu machen, warum nun gerade die beiden und warum immer noch nach so langer Zeit, das ist direkt kaum möglich. Man muß auf das Verständnis des Lesers hoffen, auf Empathie und Identifikation. Natürlich soll das kein Deus ex machina rechtfertigen, das es m.M.n. in "Geisterfahrer" auch nicht gibt. Aber ich wollte darauf verzichten, mit den gängigen Klischees zu arbeiten, die häufig genutzt werden, um die Gefühle von Figuren für einander zu verdeutlichen. Entweder, man nimmt mir die große Liebe zwischen Tim und Mel ab - oder nicht. In Deinem Fall ist das nicht passiert, was wahrscheinlich an mir liegt.

  • S. 206: Drei Wochen zu früh geboren und voll entwickelt? Spätestens da hätte Tim doch nachrfragen müssen. Oder war es da eh schon zu spät und er wollte es gar nicht mehr so genau wissen?


    Wahrscheinlich bin ich die einzige hier, die gern ein bisschen mehr über die 17 übersprungenen Jahre erfahren hätte. Auch wenn Gisela ihm Roland entfremdet hat (auf Empfehlung des Lektors? :grin), finde ich es seltsam, dass Tim so gar keine Beziehung zu dem Kind aufgebaut hat. Dazu muss man ja nicht der leibliche Vater sein. Um Roland ein guter Vater zu sein, hat er Gisela schließlich geheiratet! Dann hätte er ja schon viel eher gehen können, wenn das alles so schrecklich war, wie es ihm im Rückblick erscheint. Mir tut Roland leid, er kann ja schließlich nichts dafür. Wie wird er reagieren, wenn er erfährt, dass er aus einer Inzest-Beziehung stammt?
    Und Tim hatte über 16 jahre keinerlei Kontakt zu seinen Freunden und seinem Bruder? War nie in Berlin, nach dem Mauerfall z.B.? Hatte nie das Bedürfnis, auszubrechen?


    S. 222: "In die richtige Richtung. Wie ich hoffe." - Och nee, den Satz finde ich ein bisschen zaunpfählig, das hätte nicht sein müssen.


    S. 224: Nieder-Sachsen: "Ich will nicht mehr an einem Ort leben, dessen Name ein so destruktives Präfix hat." - :lache


    S. 225 "Nur Rückfahrt." - Das ist klasse!


    S. 243: Billy Idol war eine meiner ersten selbstgekauften Platten. (Bin ja ein bisschen jünger als Tim und Tom. :-))


    S. 273: "Das Leben kommt immer von vorn" - hier muss ich tatsächlich die Tränen wegdrücken.
    Die Szene mit der lebenden Leiche erinnert mich ein bisschen an Harry aus dem "Idiotentest", auch, wenn es da natürlich viel schlimmer ist.


    S. 276 Dann sind Kuhle und Sabrina also doch noch zusammengekommen. Hach, ist das schön! Aber ein bisschen schneller sollte Tim schon kapieren, wofür das S. im Telefonbuch steht, so blöd ist er ja nun auch nicht!


    S. 293 Das Ehepaar Kuhlmann ist ja gruselig mit ihrer Harmoniesucht! :yikes
    Für mich ist hier ein bisschen zu dick aufgetragen für eine ernsthafte Schilderung. Tom, du neigst leider gelegentlich dazu, eher Typen und Karikaturen zu zeichnen (Jani-nööö) als runde Charaktere. Bei "Geisterfahrer" habe ich in dieser Hinsicht schon deutlich weniger zu meckern als beim "Idiotentest". Ja, es ist nachvollziehbar, dass Kuhle endlich "normal" sein will, dazugehören, und deshalb so überangepasst wird. Aber bei Familie Kuhlmann scheint es fast so steril zuzugehen wie bei Jens und Ute früher, nur auf einem anderen sozialen und Bildungs-Level. Auch dieses Familienglück scheint mir nur aufgesetzte Fassade. Das Schicksal der Eltern von Sabrina scheint diese beiden Mustermenschen auch nicht weiter zu interessieren. :rolleyes Kein Wunder, dass der "Egel" so einen Hass auf sie hat. (Dass allerdings der Bruder die eigene Schwester vergewaltigen wollte (schon wieder Bruder-Schwester-Inzest :rolleyes) scheint mir ziemlich unglaubwürdig. Als Testleserin hätte ich dir wohl empfohlen, dass der Egel nur feige aus einem Versteck heraus beobachtet, wie ein Typ ihr an die Wäsche will und wie Kuhle ihr hilft, und ihn dann hinterhältig als Täter ausgibt und verpetzt.)


    Das Happy End: Hm. Ich habe mich schon ein bisschen gefragt, was Tim mit Melanie eigentlich verbindet, außer der Vergangenheit. :gruebel
    Aber gut, vielleicht sind sie beide auf der Suche nach einem Rettungsring ...
    Wahrscheinlich bin ich auch einfach nicht so der Happy-End-Typ. ;-)
    Das einzige, was ich wirklich übertrieben fand und was mich gestört hat, war die platte Wiederholung der Geisterfahrer-Unfall-Geschichte mit der Carrera-Bahn. Das hätte nicht sein müssen...


    Insgesamt ein Buch, dass ich gerne gelesen habe, das zum Nachdenken anregt, über das eigene Leben, die Chancen und verpassten Möglichkeiten, wo man sich in fremde Lebensentwürfe hat hineindrängen lassen, etc. Und das sicher noch eine Weile nachwirken wird.

  • Hallo, Tom,


    die Gefühle an sich waren gar nicht mein Problem. Sondern... ja... Nein, fangen wir anders an: Ich kenne das Balzverhalten für Beziehungen -gerade vor dem ersten Mal- so, dass ZUERST geredet, unternommen, geredet etc. wird... DANN kommt der Sex. Mel und Tim hatten den bereits, bevor sie geredet haben. Und das gleiche wieder in Rot über 20 Jahre später.


    Ich sitze hier ein bisschen hilflos gestikulierend, was keiner sehen kann, aber gibt es nicht erst so etwas wie Annäherung? Schrittweises Vorgehen? (Was meiner Meinung nach auch einen großen Reiz im Eingehen einer Beziehung ausmacht). Besonders nach so vielen Jahren... gibt es nicht mehr Stufen als 1. Sehen 2. Knutschen 3. Sex. ???


    Da war auch irgendwo dieser Satz, dass Tim am liebsten mit Mel ausschließlich im Bett geblieben wäre. Wo ist das Interesse am Anderen? Seinem Leben, seiner Art, seinen Vorstellungen, dem, was ihm wichtig ist?


    Vielleicht projizier ich da zuviel meiner impliziten Vorstellungen rein, aber außer die Szene am Ende, in der er sie im Bett festhält, war nichts da, woran ich gespürt hätte, dass für sie nicht Liebe = tolle miteinander erlebte Sexualität ist.

  • So, als erstes, weil mir am wichtigsten: Ich habe mich nicht in Kuhle getäuscht, er war es nicht. :-] Irgendwie war mir das von Anfang an klar.



    Zitat flashfrog:
    S. 293 Das Ehepaar Kuhlmann ist ja gruselig mit ihrer Harmoniesucht!
    Für mich ist hier ein bisschen zu dick aufgetragen für eine ernsthafte Schilderung. Tom, du neigst leider gelegentlich dazu, eher Typen und Karikaturen zu zeichnen (Jani-nööö) als runde Charaktere. Zitat Ende.


    Diese Beschreibung trifft es irgendwie schon. Das war mir auch zu viel.......


    Ebenso das zufällige Wiedersehen mit Jenny. Ich weiss, die Welt ist klein. ;-) Aber sooo klein? Die beste Freundin der Hotelangestellten? Welche sich natürlich an Tim ranmacht.........und dann taucht Jenny auf. Nee.


    Ebenso der Lottogewinn. Mit den Geburtszahlen von Mel und Kuhle. Ach ja, was in Romanen nicht alles möglich ist. :grin


    Dann habe ich dieses "Ich-bin-nicht-dein-Vater" Telefonat mit Roland nicht nachvollziehen können. Warum hat Tim das gemacht? Was hat ihm das gebracht?
    Ich war auch ziemlich überrascht, dass er scheinbar wirklich nicht gerafft hatte, dass Roland nicht sein Sohn ist.
    Das zeigt mir doch, dass ihm diese Aktion von Gisela damals gerade zur richtigen Zeit gekommen ist. Sonst hätte er ja seinen Verstand eingeschaltet und wäre sehr schnell darauf gekommen, dass er nicht der Vater sein kann.
    Und warum regt er sich dann auf, wenn man ihm sein Verhältnis mit Janine vorwirft? Er hatte es doch die ganzen Jahre über ( und da dachte er ja wohl noch, er sei der Vater von Roland ). Also, weshalb diese Empörung? :gruebel
    Irgendwie hat er Gisela ja auch benutzt, um seinem früheren Leben und seinen evtl. Verpflichtungen zu entkommen. War doch für ihn auch eine bequeme Lösung.


    Und dann zurück in Berlin: Nach und nach trifft er die alten Bekannten und Freunde. Den meisten geht es schlecht, manchen sehr schlecht. Alle sind sie vom Leben und Alter gezeichnet ( nur Tim und Melanie sehen noch genau so gut aus wie früher :grin, bei ihnen hat das Leben zumindest keine optischen Spuren hinterlassen ).


    Dann das Happy End. Schön. OK. Warum nicht? :-)
    Und an die grosse Liebe glaube ich ja auch. Eben erst hat eine Freundin von mir einen ehemaligen Klassenkameraden geheiratet ( die waren in der Schule schon verliebt und haben sich dann ewig aus den Augen verloren und sich nun vor ein paar Jahren wieder getroffen "Klassentreffen" :grin und sind seitdem wieder zusammen ).


    Das Buch liest sich sehr schön, flüssig und leicht.
    Dinge, die mir an der Handlung oder den Charaktereingenschaften der Protagonisten nicht gefallen haben, haben mein Lesevergnügen nicht geschmälert. :-)

  • Zitat

    Original von flashfrog
    (Dass allerdings der Bruder die eigene Schwester vergewaltigen wollte (schon wieder Bruder-Schwester-Inzest :rolleyes) scheint mir ziemlich unglaubwürdig. Als Testleserin hätte ich dir wohl empfohlen, dass der Egel nur feige aus einem Versteck heraus beobachtet, wie ein Typ ihr an die Wäsche will und wie Kuhle ihr hilft, und ihn dann hinterhältig als Täter ausgibt und verpetzt.)


    Zweimal Inzest war mir auch etwas zuviel.

  • Das ist so ein Problem mit der Realität- erst wird sie verdrängt und dann als unrealistisch bezeichnet.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend Das Dritte Licht Claire Keegan :lesend Kirk A. Denton The Columbia Companion to modern Chinese Literature


  • Jazz, ich vermute, diese Überlegung haben sich hier manche weibliche Leserinnen gemacht, mich eingeschlossen. Wir haben wohl eine andere Herangehensweise an die Liebe als Männer, die nicht erwachsen werden wollen. Ich fand den Schluss folgerichtig, aber ein wenig enttäuschend, weil Tim sich nicht in dem Maße gewandelt hat, wie ich es mir und ihm gewünscht hätte. Er erkennt zwar, dass er früher Mist gebaut hat, das ist schon mal viel, aber was ist seine Schlussfolgerung? Irgendwie ist es mir zu glatt. Er bekommt viel (Schmerzens-)Geld quasi kampflos nachgeworfen, kümmert sich aber - oder deshalb - nicht um einen Job, er knüpft nahezu nahtlos (kampflos) an der alten Liebe an, bekommt sie sogar noch auf dem Silbertablett serviert anstatt sie retten zu müssen oder so was... Sie sinkt sofort in seine Arme/Beine ... und?


    Das Telefonat mit Roland konnte ich auch nicht nachvollziehen. Da fehlte mir die Pointe. Ebenso fand ich es – nun, sagen wir mal – unbefriedigend, wie Kuhle und Tim miteinander umgingen ("Ist ja schon gut" - komische Reaktion für einen Psychotherapeuten), und wenn Jennys Auftritt nicht stattgefunden hätte, hätte es dem Buch auch nicht geschadet.

    Fazit? Tims Gedankenwelt war mir auf großen Strecken unverständlich, aber er war mir zumindest nicht gleichgültig. Ich hätte gern mal einen Abend mit ihm diskutiert und ihm den Kopf zurechtgesetzt.


    Jetzt mal weg mit dem Genörgel: Dein Stil ist wunderbar, Tom. Das Buch liest sich genauso gut weg, wie es dir wahrscheinlich aus der Feder geströmt ist.
    Danke dafür. „Geisterfahrer“ war ein ausdrucksstarker Ausflug in eine mir zum Großteil unbekannte Welt.

  • Zitat

    Original von Rita


    Jazz, ich vermute, diese Überlegung haben sich hier manche weibliche Leserinnen gemacht, mich eingeschlossen.


    Das ist auf jeden Fall Beruhigend zu wissen. :-)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ohja.... meine Omi durfte ihre erste große Liebe nicht heiraten (zu jung etc.). Die beiden verloren sich aus den Augen. 50 Jahre später laufen sie sich zufällig über den Weg... und werden wieder ein Paar, bis zu ihrem Tod. *findet das schwer romantisch*


    Oh, wie schön.


  • Das war euch zu viel? Ich fand´s prima. Ist doch ein Roman, und keine belegbare Studie. Wie viel Harmonie ist denn zu viel? Gibt es da bestimmte Vorschriften?
    Das Gleiche gilt auch für die Zufälle, da gibt es manchmal schon verrückte Sachen.
    Also mir hat der Roman sehr gut gefallen, war wunderbar flüssig zu lesen. Mir hat die kleine Zeitreise viel Spaß gemacht. Weiter so Tom.

  • So, auch durch. Den letzten Teil habe ich heute mittag verschlungen, weil mich Tims leben einfach zu sehr interessiert hat.
    Über so ein bisschen Happy End hatte ich mich auch gefreut, wobei mir das fast schon zu viel war. Er findet ja wirklich alle wieder. Das Treffen mit Jenny auf dem Konzert, die rein zufällig die beste Freundin der Rezeptionistin Tanja war, fand ich unrealistisch. Das hätte man weglassen können.


    Als Tim erfährt, dass er nicht Rolands Vater ist, war ich nicht sonderlich überrascht. Ich hatte vorher die Vermutung, dass Norbert nicht Giselas Bruder ist, sondern ein Verflossener. An Inzest dacht ich gar nicht. Da war ich echt schockiert. Und dann Tim das Kind anhängen. Unglaublich, wie sie damit die letzte Chance, sein Leben frühzeitig vielleicht doch noch in den Griff zu bekommen, zerstört hat. Andererseits hat ihm die "Auszeit" in "irgendwas mit senkrecht" :grin vielleicht vor Schlimmerem bewahrt. Man weiß es nicht, wie sein Leben weitergegangen wäre, wenn er nach Berlin zurückgekehrt wäre.


    Kuhle und Sabrina? Er war nicht der Vergewaltiger und dann finden die beiden auch noch zusammen. Jetzt sind sie ganz glücklich und leben so bisschen spießig daher. Naja, etwas viel Idylle für mich.


    Er findet auch seine geliebte Melanie wieder. Das sei ihm gegönnt. Finanziell muss er sich keine Sorgen machen. Sein Comeback als DJ war ja leider der absolute Misserfolg. Schade, von mir aus hätte er ruhig als Retro-DJ berühmt werden können. :grin


    Jetzt ist das Buch zu Ende, was soll ich sagen. Hat mir sehr gut gefallen, bisschen auf das bisschen viel Happy End. An manche Sachen konnte ich mich selbst gut erinnern und fühlte mich teilweise richtig in in die alte zeit zurückversetzt.
    Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet, rhetorisch wunderbar, lustig und auch stellenweise traurig. Man kann sehr gut mit Tim mitfühlen und es oft nicht erwarten zu lesen, wie es nun für ihn weitergeht. Ach was red ich.... Ich kann es nur weiterempfehlen. Wirklich schönes Buch :-]

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • :lache
    Ich meinte, dass er wirklich alle wieder getroffen hat, Jenny zufällig beim Konzert etc. Kuhle und Sabrina eine tolle Ehe haben, er mit Melanie wieder glücklich ist. Finanziell keine Sorgen etc...

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965