Operation Red Jericho - Joshua Mowll

  • Operation Red Jericho


    Ich gebe es zu, dieses Buch habe ich zunächst vor allem deshalb gekauft, weil es so unglaublich schön aufgemacht ist. Hinter dem roten Leineneinband mit dem Piratensiegel verbergen sich neben der Geschichte zahlreiche (ausklappbare) Landkarten, alte Fotos der Protagonisten, Fahrscheine, Baupläne, Skizzen und noch vieles mehr. Einfach traumhaft! Das Buch selbst wechselt zwischen Tagebucheinträgen der Heldin und der fortlaufenden Geschichte. Der Klappentext verspricht einen "Da Vinci Code für junge Leser" - und damit hatten sie mich. :-]


    Über das Produkt: (Quelle: Amazon)


    Auf Abenteuerreise durchs Piratenmeer! Als Joshua Mowll, Autor dieses Buches, 2002 den Nachlass seiner verstorbenen Tante Rebecca erbt, kommt er einem unglaublichen Geheimnis auf die Spur: der Geschichte einer uralten Geheimgesellschaft, deren Wissen der Menschheit einen epochalen Fortschritt bescheren oder aber sie zerstören kann. Rebecca und ihr Bruder Douglas gerieten in den 1920er Jahren zufällig mitten in eine Verschwörung, die sie beinahe das Leben gekostet hätte. An Bord eines Forschungsschiffes mit geheimer Mission kreuzten die beiden im südchinesischen Meer und erlebten ein unglaubliches Abenteuer Eine pralle Story voller Action: Seefahrt, eine unheimliche Geheimgesellschaft, Technik, chinesische Kampfkunst und vieles mehr! Mit Karten, Skizzen, Fotos, Ausklappseiten, in Logbuchgestaltung mit Leineneinband mit Gummibandverschluss.


    273 Seiten
    Verlag: Dressler
    Erscheinungsdatum: Februar 2008


    Meine Meinung:
    Eine flott geschriebene Abenteuergeschichte für junge und junggebliebene Leser, die sich für Piraten, Seefahrt und wissenschaftliche Geheimnisse begeistern. Die vielen eingebauten Bilder und Karten geben beim Lesen das Gefühl, mitten in der Geschichte zu sein und alles hautnah mitzuerleben. Ich schwöre, ich hatte den Duft von Dougs' Glückssocken in der Nase! :grin


    :lesend

  • Na dann bin ich mal gespannt ^^ Ich hab das Buch zwar schon aber noch nich gelesen.
    Aber zu der Aufmachung muss ich dir recht geben ... Einfach Genial :anbet

  • Ich habe schon viel über den Titel gehört und gelesen, weißt jemand, wann der zweite Band auf deutsche erscheint?


    Vielleicht sollte ich warten, bis alle Bände erschienen sind :gruebel


    Grübelnde Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Elbereth ()

  • An dieses Buch bin ich mit besonders hohen Erwartungen herangegangen und das war wahrscheinlich ein Fehler.


    "Operation Red Jericho" ist wirklich fabelhaft aufgemacht: all die Fotos, Skizzen, technischen Zeichnungen- bis hin zu einer (natürlich gefälschten, aber täuschend echten) Auswahlbibliographie. All das erweckt einen so realistischen Eindruck von Authentizität, daß man wirklich zweimal hingucken muß um die Fiktion zu erkennen.


    ABER, die Charaktere bleiben blaß und die Handlung ist zu stark auf die "Action" ausgelegt. So entstehen z.B. innerhalb kürzester Zeit Sympathien zwischen den Kindern und den Mitgliedern der Besatzung des Forschungsschiffes, die sich aus dem Geschilderten für den Leser so nicht ergeben.
    Außerdem empfand ich einige Entwicklungen, die der Autor benötigte, um die Geschichte voranzutreiben, als vollkommen unlogisch.



    Vielleicht ärgere ich mich deshalb so, da ich weiß, daß es auch besser geht, nämlich bei "Wolkenpanther" und "Wolkenpiraten" von Kenneth Oppel (der dritte Band erscheint diesen Sommer in Canada). Das Setting ist ähnlich, die Charaktere überzeugend und die Geschichte zum zerreißen spannend. Zudem bietet die englischsprachige Microsite (<klick>) einen reichen Fundus an fiktiven Zeitungsartikeln, Fotos, Skizzen u.ä.


    Ich lese gern Abenteuerromane, auch solche, die ihren Schwerpunkt auf der Handlung liegen haben. Dennoch sollten einige grundlegende Dinge für mich erfüllt sein, damit die Geschichte funktioniert, damit handelnde Personen nicht vollkommen konturlos und austauschbar bleiben und ich mitfiebern und auch mitfühlen kann.


    Mir scheint, als habe sich der Autor etwas zu viel vorgenommen. "Operation Red Jericho" ist sehr ambitioniert und man merkt, mit wie viel Hingabe der Autor versucht hat ein Gefühl von Authentizität zu erzeugen - die Story an sich bleibt dabei etwas auf der Strecke. Da es sich aber um einen Debutroman handelt, besteht die berechtigte Hoffnung darauf, daß der Autor im nächsten Band mehr Sorgfalt auf die Charaktere legt.


    Wenn man diese Rezi als Kaufentscheidung nutzen möchte, so sollte man wissen, daß das, was ich hier betreibe, soetwas ist wie "Jammern auf hohem Niveau"- denn trotz aller Kritik wurde ich gut unterhalten.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Ich habe den ersten Band jetzt auch durch, und schließe mich Grottenholms fast Meinung fast geschlossen an, das Buch ist wunderschön aufgemacht, mit viel Zusatzmaterial, die Geschichte fand ich spannend, die Charaktere in ihrer Grundidee gut.


    Aber leider blieb einiges im Nebel, die beiden Kids Becca und Doug haben mich bisweilen in ihrer unbegründigten Störrigkeit genervt, konnte ich als Leser doch nicht immer nachvollziehen, warum sie immer genau das Gegenteil von dem tun, was eigentlich besprochen und versprochen war.


    Gegen Ende wird die Abenteuergeschichte zum Actionabenteuer, es wird so hektisch, dass man nicht immer allen strategischen Plänen der Handelnden folgen kann, bzw. die Intention derer.


    Trotzalledem ist es ein spannender Titel, dessen Haptik und Ausstattung großes Kino ist, und auch die Idee mit seinem Gummiband an der Seite, für das ich sehr dankbar war und es glücklich als Lesezeichen benutzt habe :-]


    Daher werde ich sieben Punkte vergeben und habe mir Band zwei vorbestellt.



    immer noch ganz zufriende Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson