Titel: Place de la Bastille
Autor : Leon de Winter
Verlag : Diogenes
Erschienen: März 2008
Seitenzahl: 160
ISBN-10: 3257236697
ISBN-13: 978-3257236699
Preis: 8.90 EUR
Der Klappentext schreibt folgendes zu diesem Buch: „Paul de Wit hat eine Obsession. Er möchte die Geschichte korrigieren. Vor allem die seiner Familie. Ausgerechnet auf der Place de la Bastille meint er seinen totgeglaubten Zwillingsbruder entdeckt zu haben. In ihm flammt die wahnwitzige Hoffnung auf, sich doch noch mit seiner Geschichte versöhnen zu können.“
Viel sagt der Klappentext nicht über das Buch aus. Er wird diesem Buch nicht gerecht. Die 160 Seiten dieses Buches sind eine literarische Kostbarkeit. Für mich eines seiner besten Bücher, wenn nicht sogar sein bestes Buch. Immer wieder beschäftigt sich Leon de Winter mit seiner jüdischen Vergangenheit und mit der Deportation der holländischen Juden. Seine Hauptperson Paul de Wit, Sohn deportierter und in Auschwitz ermordeter Juden macht sich auf die Suche nach seinem vermeintlichen Zwillingsbruder, es ist aber mehr eine Suche nach sich selbst, nach den Gründen seiner Unzufriedenheit, nach den Wurzeln seiner Vergangenheit.
Leon de Winter schreibt sehr einfühlsam ohne jedoch in peinliche Kuschelprosa zu verfallen. Als Leser hat man den Eindruck, als gebe der Autor hier ein Stück von sich selbst. Er öffnet sich, er gestattet den Lesern einen tiefen Einblick in seine Seele. Wiedereinmal hat der Diogenes-Verlag ein beeindruckendes Buch herausgebracht und ist auf der nach oben hin offenen Qualitätsskala wieder ein gewaltiges Stück nach oben gerutscht.