Emilia Galoddi - Ein wirklich bedeutsames Drama

  • Da ich schon seit jeher ein Faible für das Parodieren der Werke größerer Künstler habe (ich elendiger Trittbrettfahrer :nono ;-) ), präsentiere ich hier nun meine Kurzpersiflage von Gotthold Ephraim Lessings "Emilia Galotti".


    Es sei angemerkt, dass dieses Werk bereits vor mehreren Jahren entstand und zwar ohne jeglichen Anspruch auf ... ähm ... Anspruch. :-)


    EMILIA GALODDI - Ein wirklich bedeutsames Drama


    Personen:
    - Prinz von Nutella
    - Conti, Hofmaler
    - Marinelli, Berater des Prinzen
    - Emilia Galoddi, adliger Schauwert
    - Camille Sofa, Diener der untersten Kategorie


    Erster Fahrstuhl
    Aus lizenzrechtlichen Gründen verzichten wir auf die Aufteilung in verschiedene Szenen


    Prinz: (sieht Blätter durch) Oh, nenenenenenene... Nee,…. Oh, nenenenenene…… (sieht weiter Blätter durch, zitiert kopfschüttelnd von den Blättern) „Gebt uns bitte mehr Brot!“…, „Gebt uns bitte mehr Geld!“…. „Gebt uns bitte einen Decoder für den Movie-Channel von Premiere!“ (ein Zettel klebt an seiner Hand, er schüttelt sie) Oh Mann, schon wieder so ein Scheiß-Haftbefehl!
    Ich wünsche dieses Blatt Papier
    Von meiner Hand gelöset
    Sonst werd’ ich wütend wie ein Stier
    Und hier wird herumgetöset!


    (einer von des Prinzen Räten mit Namen Camille Sofa tritt ein)


    Sofa: Ein Herr namens Conti gibt als sein Begehr an, in Eure Gemächer eintreten zu wollen.


    Prinz: Abgesehen von seinem Begehr
    Welchen Beruf hat dieser Herr?


    Sofa: Er ist Müller, äh…. Maurer, äh…. Maler, wollte ich sagen!


    Prinz: So lasst denn nun diesen Proleten
    Hier durch meine Türe treten!


    (Camille Sofa ab)


    Conti: (tritt ein) He, Masterchief, alles senkrecht? Ey, auch wenn du mir das nich glauben tust, ich hab voll das krasse
    Bild gepainted. Da solltest du mal einen Blick drauf schmeißen, Alder, ich schwör!


    Prinz: Du hast ein reizendes Gemälde
    Mir hier heute mitgebracht?
    Nun, dann hoffe ich, mein Lieber
    Du hast dir was dabei gedacht
    Bei deinen Fähigkeiten tatest du
    Doch sicher aus dem Vollen schöpfen
    Denn sollte das Bild seien Schmu
    Dann lasse ich dich baldigst köpfen


    Conti: Ey, das is vollstens korrekt, guck: (zeigt Bild) Geil, wa?


    Prinz: Ich leugne nicht, dass mir das Bild gefällt
    Sehr sorgsam hast du es erstellt
    Dies Bild sollt’ sehen die ganze Welt
    Ich werd dir geben dafür viel Geld


    Conti: Krass, dann kann ich endlich meine fucking Miete bezahlen tun. Aba könntest du mal das schwule Rumgedichte stoppen, Alder? Sonst tu ich dir konkret Korken in Maul stopfen, ich schwör!


    Prinz: Na gut, du elender Banause
    Dann mach ich vom Dichten nun ’ne Pause


    Conti: Alder, wenn du nich Prinz seien tun würdest, würde ich dir echt eine bashern, so krasser Rambostyle.


    Prinz: Schon gut. Ich werde aufhören. Ich bin sowieso deswegen in Behandlung. Permanentes Goethe-Syndrom.


    Conti: Is klar, aba wär echt krass, wenn du den Zaster ein bisschen zackig rüberwachsen lassen könntest, ich hab mich nämlich auf so'n krankes Pokerzocken eingelassen und bin konkretestens pleite. Das waren alles Cheater.


    Prinz: Du spielst Poker? Warum spielst du Poker, wenn du Geld brauchst?


    Conti: Na, weil ich Geld brauchen tu.


    Prinz: Aber du verlierst beim Poker.


    Conti: Deshalb tu ich ja Geld brauchen.


    Prinz: Dann hör auf, Poker zu spielen.


    Conti: KLAPPE!


    Prinz: Ich verbitte mir diese Ausdrucksweise. Ich bin ein Prinz!


    Conti: Du tust echter Prinz sein? Ey, das is ja voll kranke Ansage! Soweit ich weiß, tut es dich nur geben, weil der King sich an ein Abend so mit Malzbier zugeschüttet hat, das er breiter war als ein Buckelwal lang sein tut und sich sein Brain am nächsten Morgen an nichts mehr erinnern konnte.


    Prinz: Das nimmst du sofort zurück oder ich werfe dich in meinen Kerker… - und zwar in den Trakt, wo Angela Ferkel Aufseherin ist!


    Conti: (fällt auf die Knie) Oh nein, Gnade! Ich tu alles zurücknehmen.


    Prinz: Erheb dich vom Boden, die Putzfrau war heute nicht da. Aber sag mal: Wer ist denn diese Dame auf dem Bild?


    Conti: Na, Gräfin Ohrsina natürlich.


    Prinz: (überlegt) Wer war noch mal Gräfin Ohrsina?


    Conti: Na, dein Girlfriend.


    Prinz: Ach, war das die, die ich hatte nach Herzogin Nasina, bevor ich Prinzessin Augina getroffen habe?


    Conti: Ähm, nein, ich denke es war die nach Baronin Mundina.


    Prinz: Ach, die mit der ich per SMS (SMS = Sehr mittelmäßiger Sendbote) Schluss gemacht habe, zwei Stunden nachdem ich mich von Königin Kinnina getrennt hatte?


    Conti: Korrektestens!


    Prinz: Ah, jetzt hab ich's wieder. Schmeiß das Bild weg.


    Conti: Aber eben tatest du das Bild noch vollstens konkret finden!


    Prinz: Macht ja nichts. Auch ein Prinz kann sich irren. Na gut, rahm das Bild ein und häng es in meine private Toilette. Dein Geld ist wie immer im Spülkasten.


    (Klopfen)


    Prinz: Herein, wenn's kein König ist.


    (Marinelli tritt ein, Sofa hält ihm die Tür auf, lässt sich dann im Hintergrund nieder und beginnt Kreuzworträtsel zu lösen)


    Marinelli: Moin Moin.


    Prinz: Guten Tag, Miracoli.


    Marinelli: Marinelli.


    Prinz: Ja, der kann auch reinkommen.


    Marinelli: (leicht verwirrt) Ich bin doch bereits drin.


    Prinz: Ich habe ja Sie gar nicht gemeint.


    Marinelli: Wie auch immer, es gibt Unerfreuliches zu berichten. Einige einflussreiche Bürger sind nicht einverstanden mit eurem neuen Gesetz zum Schutz der Gummibärchenressourcen.


    Prinz: Was passt den Grünschnäbeln daran nicht?


    Marinelli: Sie sagen, es kostet zuviel.


    Prinz: Soso, es kostet also zuviel, was? Ich sage ihnen mal etwas, Marinade: Dieses Gesetz könnte uns alle retten. Wenn eines Tages alle Gummibärchenvorräte aufgebraucht sind, dann kommen wieder alle heulend zu mir angekrochen. Ich kenne das doch. Wir müssen die Vorräte jetzt sichern oder bei dem Versuch sterben.


    Conti: Meine Rede! Gummibärchen sind hammermäßig, ich schwör!


    Marinelli: Wer ist denn der schräge Vogel?


    Prinz: Das ist Conti, mein Hofmaler.


    Conti: Ey, was tust du hier fett Scheiße labern? Ich hab noch nie einen schwulen Hof gepainted. Ich bin Pro-Painter!


    Sofa: (von seinem Rätsel aufschauend) Sagt mal, beschleicht euch vielleicht eine Ahnung, was „Prinzen-Hofmaler des Jahrhunderts“ mit 5 Buchstaben, beginnend mit C-O, sein könnte?


    Conti: Natürlich ICH!


    Sofa: Ich? I-C-H… Das passt doch gar nicht!


    Conti: CONTI, du Nobrainer!


    Sofa: Conti? Aber dann passt „Marinelli“ als „Begabtester Prinzen-Intrigenschmied des Jahrhunderts“ nicht mehr.


    Prinz: Er heißt ja auch Marmelade.


    Sofa: Ah ja, jetzt passt’s wieder! Juhu, ich gewinne ein Spezial-Unterwasser-Bügeleisen von Household Magic!


    Marinelli: Also, eigentlich heiße ich ja gar nicht…


    Prinz/Conti: Schnauze! Er gewinnt ein Spezial-Unterwasser-Bügeleisen von Household Magic!


    (Klopfen)


    Prinz: Herein, wenn's kein Zeuge Jehovas ist.


    (Emilia Galoddi tritt ein)


    Marinelli: Emilia, was tun Sie hier?


    Emilia: Ich weiß auch nicht, aber das Stück ist nach mir benannt, da dachte ich, ich muss ja wenigstens mal vorbeischauen.


    Prinz: Faszinierend!


    Conti: Krass!


    Marinelli: Erstaunlich!


    Prinz: Da fällt mir ein, warum ist das Stück eigentlich nicht nach mir benannt?


    Conti: Das krasse Stück könnte ja auch wie ich heißen tun, das wär mal fett korrekt.


    Marinelli: Oder wie ich, das würde wunderbar klingen!


    Prinz: Ich bitte Sie, Mirabelle, das Stück kann doch unmöglich wie eine Pflaume heißen.


    Emilia: Schluss jetzt, das Stück heißt nun mal wie ich, weil das so im Vertrag steht. Und außerdem habe ich noch etwas anderes zu sagen.


    Marinelli: Na, dann sagen Sie schon, was Sie zu sagen haben.


    Emilia: Bevor Sie sagten, dass ich sagen soll, was ich zu sagen habe, war ich gerade dabei zu sagen, was ich sagen wollte.


    Marinelli: Jetzt bin ich verwirrt.


    Conti: Gut gesagt.


    Emilia: Also, ich wollte sagen: Auf der Treppe zur Küche ist etwas gefunden worden.


    Prinz: Was ist es? Ein Schälchen Kaviar?


    Marinelli: Ein Umschlag mit Schmiergeld?


    Conti: Ein Cheeseburger für 1 Euro?


    Emilia: Nichts dergleichen. Es ist eine tote Katze.


    Prinz: Welcher Idiot lässt denn hier im Schloss seine toten Katzen herumliegen?


    Emilia: Ich befürchte, es ist Ihre Katze, Prinz. Die Obduktion durch den Hofnarr hat ergeben, dass die Todesursache offenbar eine Vergiftung war, nachdem die Katze eine Suppe getrunken hatte.


    Marinelli: Oh Gott, die war für Graf Apothekani!


    Emilia: Die Katze?


    Marinelli: Nein, die Suppe!


    Prinz: Meine geliebte Hofkatze ist tot? Nein, das ist nicht wahr! Das kann nicht wahr sein! Und… wenn die Suppe für Graf Aphotekani war, warum war sie dann vergiftet?


    Marinelli: Ich wollte Euch einen Gefallen tun, Prinz, und den Grafen aus dem Weg räumen. Er hatte beim Pferderennen auf das gleiche Kamel wie ihr gesetzt.


    Prinz: Oh, Majonäse, wie konnten Sie nur! Wie konnten Sie so eigenmächtig und gewissenlos handeln! Sie haben meine geliebte Katze getötet und die Suppe erst – die kann ich jetzt nur noch Besuch anbieten! Warum, warum nur haben Sie das getan!?


    Marinelli: (schluchzt) Aber… ich wollte doch nur, dass du mich lieb hast!


    Conti: Oh, Scheiße, Mann, wegen so ’ner schwulen Katze machen die so fettes Theater.


    Emilia: Die Katze kann unmöglich schwul gewesen sein. Es war ja kein Kater.


    Prinz: Ich halte das nicht mehr aus! Zuerst der Haftbefehl und jetzt das! Das ist das Ende, oh ja, das ist das Ende! (ergreift Brieföffner vom Schreibtisch und stößt ihn sich in den Bauch, bricht zusammen)


    Marinelli: (schluchzt noch verhalten) Oh mein Gott, was hat er getan?


    Emilia: Eine Dose erbrochen, bevor der Wurm sie zerfleddert.*


    Conti: Hasta la Vista, Baby!


    Marinelli: Aber sagt mal,… jetzt, wo der Prinz tot ist, könnten wir die Prinzenrolle doch eigentlich neu vergeben, oder?


    Emilia: Klar. Und ich weiß genau, wo sie sich befindet! Sie steht auf dem Fenstersims im Breiten Salon!


    Conti: Äh…, Wo steht das fette Teil?


    Emilia: Ich meinte, im Dichten Salon.


    Marinelli: Ich glaube, sie meint den Blauen Salon!


    Emilia: Sag ich doch. Wer zuerst da ist, hat gewonnen! (läuft eilig davon)


    (Conti und Marinelli folgen und rufen „Stehen bleiben, im Namen des Gesimses!“, „Ich krieg sie, ich schwör!“ o.ä.)


    Sofa: (sitzt immer noch ruhig am Tisch, greift nun lässig unter die Tischplatte und grinst) Erwähnte ich bereits, dass ich den Blauen Salon längst aufgesucht habe…? (holt Prinzenrolle hervor und nimmt mit dieser den Platz hinter dem Schreibtisch des Prinzen ein)


    ENDE


    * Hinweis zum besseren Verständnis: Bei diesem Satz handelt es sich um eine Verballhornung des berühmten Satzes „Eine Rose gebrochen, bevor der Sturm sie entblättert“ aus Gotthold Ephraim Lessings „Emilia Galotti“.

  • "Prinz: Du spielst Poker? Warum spielst du Poker, wenn du Geld brauchst?


    Conti: Na, weil ich Geld brauchen tu.


    Prinz: Aber du verlierst beim Poker.


    Conti: Deshalb tu ich ja Geld brauchen.


    Prinz: Dann hör auf, Poker zu spielen.


    Conti: KLAPPE!"


    ach ja herrlihc, das trifft irgendwie meinen flachen humor, wie auch der rest deines "bedeutsamen dramas"*g*


    also es war wirklich amüsant.

  • "Aber sagt mal,… jetzt, wo der Prinz tot ist, könnten wir die Prinzenrolle doch eigentlich neu vergeben, oder?"



    Das ist echt gut! :rofl

    Roxane :-]



    Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort,
    und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort ...